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Hilfe-"Pilzexperte" gesucht! (Gelesen 3819 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Scilla
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Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Scilla »

Hallo Leute,bin absolut ratlos -heuer scheine ich ein Pilz-Problem zu haben!Angefangen hat es mit Helleboren,die den Pilz vermutlich schon beim Kauf in sich trugen. (!!)Soweit ich mich belesen konnte,heisst der Pilz "Coniobothirum" und soll sehr ansteckend sein! ???Meine Frage jetzt an die Pilzexperten unter Euch:Könnten die Sporen auch auf andere Pflanzen übertragen werden? Denn :Plötzlich habe ich jetzt an einer Clematis gelbe Blättchen entdeckt mit schwarzen Flecken.Fast das gleiche bei zwei neu gepflanzten Glockenblumen! :'(Ich habe Angst,dass das auch Blattfleckenpilze sind.Soll ich spritzen -es breitet sich rasch aus.Bin verzweifelt -solche Erscheinungen sind mir neu- dabei gärtnere ich seit mind. 10 Jahren.Helft mir, bitte.Vielen Dank. LG Scilla
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Scilla
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Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Scilla » Antwort #1 am:

Uups,ist das wahr,kein Pilzspezialist hier!?Hab mich nochmals schlau gemacht und kann mir die Antwort vielleicht selbst geben. ;)Also,ein Fachmann,dem ich die kranken Blätter zeigte,meinte,er vermute Sternrusstau als Ursache für die Veränderung der Blätter.Toll,schon wieder etwas gelernt ,denn,unwissend wie ich bin,dachte ich bis heute,Sternrusstau gibt es nur oder vor allem bei Rosen.Jedenfalls habe ich nie ähnliche Symptome bei Stauden entdecken können.Mensch bin ich froh,die dunklen Flecken und gelben Blätter haben sich nicht weiter ausgebreitet. :)Vermute mal,dass diese Veränderungen von unserem ewig feuchten Wetter kommen, denn jetzt ist schon einige Tage trocken,und es hat keine neuen kranken Pflanzen mehr gegeben.LG an alle Scilla
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Albrecht
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Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Albrecht » Antwort #2 am:

Hallo Scilla,ich möchte mich jetzt nicht Pilzexperte schimpfen, aber du hast auf jeden Fall das Richtige gemacht und den Befall Vorort prüfen lassen. Mit Bildern ist es schon schwierig genug solche Pilzerkrankungen zuzuordnen.Da es sich anscheinend um Sternruss handelt, sind mit größter Wahrscheinlichkeit auch Blattläuse mit ihren Ausscheidungen daran beteiligt.Gegen die Blattläuse würde ich zu Neemsamenschrot raten und gegen die Pilzerkrankung Biplantol MykosII. Beides wird im Ökoanbau verwendet, mit bisher guten Ergebnissen. Vorallem die langfristige Entseuchung des Gartenbodens ist der große Vorteil des homöopathischen Mittels. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Bekämpfung.GrussJürgen
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Andi H.
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Blümchen blau...

Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Andi H. » Antwort #3 am:

Naja, ich habe sowohl gegen den Neem-Schrot als auch das homöopathische Pilzmittel eigentlich schwere Bedenken bezüglich der Wirksamkeit.Die "langfristige Entseuchung des Bodens" schau ich mir auch sehr gern mal an - das ist wohl wieder so ein anthropozentrisch-hochintelligentes Präparat, das die "bösen Pilze" umbringt und die "guten" leben lässt, oder? ::)Nun ja, mag das jedeR sehen, wie er/sie will. Ich kann weder das eine noch das andere empfehlen.GrüßeAndi
brennnessel

Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

brennnessel » Antwort #4 am:

Hallo Andi,ich bin kein Pflanzenschutzexperte, aber mit Neemschrot gärtnere ich nun schon über ein Jahr mit sehr gutem Erfolg. Ich muss aber dazu sagen, dass ich es draußen im Garten durch meine Mischkulanz kaum mal brauchte, aber dafür im Wintergarten und im Gewächshaus, wo oft ein sehr krasser Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht herrscht.Ich glaube, die Wirkung besteht nicht in erster Linie darin, Mitnascher umzubringen, sondern die Pflanzen so zu stärken, dass sie von Pilzen und saugenden Viechern nicht angegriffen werden. Gerade erst die letzten Tage bestätigten mir Freunde wieder, wie gesund und voller Früchte der vorher ewig kränkelnde, von Schildläusen befallene Zitronenstrauch seither wäre. Ein anderer Pflanzenfreund machte jetzt einen Versuch mit Salat- und Kohlrabipflänzchen, die ihm gleich mal in der ersten Nacht die Schnecken weggeputzt hatten. Beim Nachpflanzen gab er zu einem markierten Teil Neemschrot in die Erde. Die blieben verschont, während die danebenstehenden wieder gefressen wurden.Ich will das auch demnächst mal ausprobieren.LG Lisl
Albrecht
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Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Albrecht » Antwort #5 am:

Über Neemschrot braucht man nicht mehr diskutieren, das wurde in diesem Forum auch zu genüge getan. Der bisher erforschte und zugelassene Wirkstoff ist Azadirachtin und wird blödsinniger Weise von den großen Herstellern isoliert und konzentriert in den Markt gebracht. Langfristig entsteht dadurch die Gefahr, das Schädlinge gegen Azadirachtin eine Resitenz bilden. Neem selbst hat ca. 30-40 Wirkstoffe, dadurch konnte bisher keine Resistenz entstehen.Homöopathie ist ebenfalls ein strittiges Thema das meist ins Unsinnige diskutieret wird. Das schlimmst ist dabei, das sich auch all diejenigen melden, die nicht an Homöopahtie glauben, es aber auch nicht wiederlegen können, un des wegen ins lächerliche ziehen.Mit Chemie kann man Homööopathie zumindest nicht begründen, da es anders physikalisch funktioniert.Lange Rede kurzer Sinn. Ich habe MykosII für all diejenigen Angeführt die sich für Homöopathie interessieren. Neem steht ausser Frage. Und ansonsten halte ich es persönlich meist so, wenn ich von etwas keine Ahnung habe, dann schreib ich nichts dazu. Wäre nicht schlecht wenn das so mancher auch beherzigen würde.GrußJürgen
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Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Feder » Antwort #6 am:

Zwischenfrage: Gibt es hier irgendwo ein Thema über die Anwendungsmöglichkeiten von Neem? Und die Grenzen? Was ist z.B. mit Ameisen?
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Hortulanus

Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Hortulanus » Antwort #7 am:

Ich empfand Andis Beitrag lediglich als distanziert und kritisch, aber nicht als abwertend.Wenn Neem tatsächlich so gut/wirkungsvoll ist, wie hier und anderswo berichtete wird, warum hat es dann noch nicht alles andere aus dem Feld geschlagen? Sind die Erfahrungen möglicherweise doch sehr unterschiedlich? Und sind die Erfolge tatsächlich auf Neem zurückzuführen oder vielleicht doch auf andere Ursachen?Ich bin nicht gegen Neem, auch nicht gegen Homöopathie. Wem es nützt, der lobt es zu Recht. Aber es gibt wohl genügend Anwender, bei denen beide absolut nichts bringen. Und das sind nicht nur "ungläubige Thomasse".
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Silvia
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Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Silvia » Antwort #8 am:

Also, um mal wieder auf die Pilze zu kommen: ;)Der Pilzbefall mit Coniothyrium hellebori auf den Helleboren, was auch als Schwarzfleckenkrankheit bezeichnet wird, bleibt meines Wissens auf diese Pflanzen beschränkt. Viele Helleboren bringen diesen Pilz mit. Ein Grund zur Panik ist es nicht. Man sollte aber die befallenen Blätter entfernen und in die Mülltonne schmeißen, nicht auf den Kompost. Dann auch den PH-Wert des Bodens prüfen. H. niger bevorzugt 6,5 bis 7. Bei mir hat es auch schon geholfen, stark gefährdete Pflanzen eine zeitlang im Topf zu halten, bis sie sich wieder erholt haben. LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Albrecht
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Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Albrecht » Antwort #9 am:

@SilviaNa das ist doch knackig sachlich gut.@FederAmeisen mögen es nicht sonderlich, nur beingt und am besten nur im Haus gesprüht einsetzbar. Grenzen sind die Anwendungsmasnahmen.@HortulanusKritisch endet ein Satz "ich habe schwere bedenken..." mit "...weil....".Ich habe schwere Bedenken ohne Begründung und deshalb lassen wir es sein, ist keine Aussage sondern persönlicher Unmut.Neem gibts doch schon überall... Celaflor, Neudroff usw. nur halt in dieser unsinnigen isolierten und hochkonzentrierten Form. Der Rohstoff selbst hat Wachstumszahlen, die halt auf Grund fehlender Werbestruktur noch nicht sonderlich Meßbar ist.Azadirachtin wirkt, kannst du überall nachlesen, es ist nur der Transport, die Lagerung und die Art der Anwendung die zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Es ist halt ein Naturprodukt, wenn man falsch damit umgeht wird es instabil.Um auf die Pilze zurück zu kommen. Manchmal ist das Leben einfacher wenn man das Wissen von Silvia hat Ich kenne mich mit der Identifizierung von Pilzen übrigens wirklich nicht aus, nur wie man sie loswird.GrussJürgen
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sarastro

Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

sarastro » Antwort #10 am:

Silvia hat es bereits erwähnt!Hier noch ein kleiner Zusatz:Helleborus sollten im Garten optimale Bedingungen finden, in Böden mit neutraler oder schwach alkalischer Reaktion, lehmig- humos und das ist das Wichtigste: sie vertragen keinerlei Staunässe!!!! Darum das Pflanzloch großzügig vorbereiten, nicht nur eben ein "klein Löchle" machen! Helleborus mit Blattflecken sollten niemals erworben werden, es sei denn, diese halten sich im Rahmen. Jedoch wenn die Blätter schon von Schwarzflecken überzogen sind, Finger weg!Es ist wie überall: Ausgewogene Ernährung und der richtige Standort ist der halbe Pflanzenschutz. Und um sich das zu vergegenwärtigen, trägt dazu im Hinterkopf ein Bild des Naturstandortes bei, den man im Garten in etwa nachahmen kann.
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Scilla
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Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Scilla » Antwort #11 am:

Hallo zusammen,sehr interessant Eure Beiträge- :)Silvia,DAS ist die Frage,die mich schon länger interessiert hat-ob dieser Coniobothirum der Helleboren auch auf andere Pflanzen übertragbar ist.Du meinst nein -wenn das wirklich der Fall ist: bin ich froh!!Was sehr ärgerlich ist:habe Helleboren bestellt,und diese Pflanzen waren bei ihrer Ankunft bei mir womöglich bereits mit diesem Pilz infiziert.Habe teures Geld dafür bezahlt. :'(Sollte sich dieser Blackspot-bin mir ziemlich sicher dass es das ist-auf meine "alten" Helleboren ausbreiten,muss ich mir überlegen,ob ich die pflanzen behalten soll.In der Gärtnerei,wo ich Stammkunde bin ;) ,sagte man mir,so ein Bothritis sei recht schwierig zu bekämpfen...@ Sarastro : beim Pflanzen eines Helleborus gebe ich mir immer sehr Mühe-grosses Pflanzloch,an feuchteren Stellen auch Drainagematerial wie Kies o.ä.;viel gute Erde ,bei H.niger noch etwas Kalk.LG Scilla
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Querkopf
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Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Querkopf » Antwort #12 am:

Hallo, Sarastro,
... Ausgewogene Ernährung und der richtige Standort ist der halbe Pflanzenschutz. Und um sich das zu vergegenwärtigen, trägt dazu im Hinterkopf ein Bild des Naturstandortes bei, den man im Garten in etwa nachahmen kann.
knapper und schlüssiger kann man's wirklich nicht auf den Punkt bringen :).Und wenn man's weiterdenkt, heißt es: Von Pflanzen, deren Naturstandort man im Garten gar nicht nachahmen kann, lässt man lieber ganz die Finger. Find' ich überzeugend (Ausnahmen bestätigen die Regel ;)).Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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Hortulanus

Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Hortulanus » Antwort #13 am:

Und wenn man's weiterdenkt, heißt es: Von Pflanzen, deren Naturstandort man im Garten gar nicht nachahmen kann, lässt man lieber ganz die Finger. Find' ich überzeugend (Ausnahmen bestätigen die Regel ;)).
Zum Glück sind sehr viele Pflanzen recht tolerant, was Standort und Bodenverhältnisse angehen. Andernfalls hätten wir arme Gärten. Insbesondere wenn man der Ansicht einer einer anderen Forumsteilnehmerin folgt, die eine Nachahmung des Naturstandortes durch Boden- und Strukturveränderungen als ökologischen Regelverstoß gewertet hat.Pilzbefall bei Pflanzen können immer wieder mal auftreten, selbst wenn die Standortbedingungen optimal sind. Der Witterungsverlauf ist es hingegen mitunter nicht. Ob man dann etwas unternimmt, ist oft eine Farge der Ängstlichkeit oder des finanziellen Einsatzes. Meist bekrabbeln sich die Pflanzen wieder von selbst und stehen im nächsten Jahr einwandfrei da.
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Daniel - reloaded
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Re:Hilfe-"Pilzexperte" gesucht!

Daniel - reloaded » Antwort #14 am:

Der Pilz bleibt auf die Helleboren beschränkt aber so schwer ist die Bekämpfung auch nicht,wenn du eine Ausbreitung feststellst.Vorbeugend könnte dir regelmäßiges Spritzen oder überbrausen mit Schachtelhalmbrühe oder einem Pflanzenstärkungsmittel wie SaprolS helfen.Alte und befallenne Blätter im Müll entsorgen.Sollte das nicht helfen bleiben noch vorbeugend Fungizide wie Rosenspritzmittel Saprol,ortiva u.ä. oder Dithane NeoTec(Heißt für den Kleingarten vielleicht noch Dithane Ultra WG) oder bei beginnendem Befall sollte "Ectivo" wirksam sein.Das optimale Standortbedingungen wichtig sind brauche ich glaube ich nicht nochmals zu erwähnen.Gruß Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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