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Schadensbild Apfelbaum (Gelesen 5145 mal)
Moderator: cydorian
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Schadensbild Apfelbaum
HAllo,habe heute an einem der beiden "geerbten" Apfelbäume folgendes Schadensbild entdeckt - sicher nicht erst seit gestern 
und
Was ist das??? Ich war mächtig geschockt, das sieht nicht gut aus :'(LG

Lieben Gruß
Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben. (H.C. Andersen)
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Re:Schadensbild Apfelbaum
Obstbaumkrebs ein Pilz, gewöhnlich schneidet man die befallenen Äste weg. Sieht so aus als wär es am Stamm :PHatte ich mal bei einem Berlepsch und hab es durch großzügiges ausschneiden und einpinseln mit Kupferoxyd erfolgreich behandeln können. Deins sieht aber etwas fortgeschrittener aus.
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Axel
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Re:Schadensbild Apfelbaum
Das von mir zitierte Schadbild 2 ist - bei Vergrößerung - lehrbuchwürdig, denn es zeigt die (in beiden Fällen noch vorhandene) Eintrittsstelle des Pilzes: inzwischen trockene, herausragende Stummel von abgeschnittenen Zweigen


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Re:Schadensbild Apfelbaum
Das klingt, als bliebe mir nur der Trost, das ich es nicht war... :-XFragaria, wenn du Verwendung hast, spende ich das Bild gern als abschreckendes Beispiel... Okay, beim Stamm ist tatsächlich in geringer Höhe bereits das Schadbild I zu sehen. Darunter sind zwar noch 2 Äste, die nicht befallen aussehen, aber das ist wohl eher eine Frage der Zeit. Weiter oben ist fast jeder Ast mehr oder minder befallen. Das heißt für mich als Laie, dass der Pilz den Baum erobert hat!?Nachdem, was ich bis jetzt gesehen und beim googeln gelesen habe, scheint mir fällen bzw. roden wie auch immer der einzig sinnvolle Weg. Gibt es irgendwas, was ich z.B. wg. möglicher Keimverschleppung bedenken muss? Holz wohl eher gen Biotonne statt Kompost, Werkzeug reinigen bis desinfizieren (da hatte ich gerade einen Thread bei der PFlanzengesundheit gefunden...). Wie ist das Risiko für Nachbargewächse (Johannisbeere, 2. Apfelbaum) einzuschätzen? Sonst kann ich mir die Mühe sparen, mich in die Obstbaumpflege einzuarbeiten und am anderen Baum am - hoffentlich besseren - Schnitt zu versuchen
LG und danke für eure Hilfe!

Lieben Gruß
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Re:Schadensbild Apfelbaum
M.W. ist Nectria nicht systemisch, sondern die einzelnen Stellen werden jeweils infiziert. Ich weiß es aber nicht genau.Mrs. A, da du aber schreibst, daß im oberen Baum fast alle Äste befallen sind, handelt es sich vermutlich um eine überdurchschnittlich anfällige Sorte. Insofern würde ich mir den Aufwand nicht machen wollen, den Baum zu sanieren versuchen (was bei diesem Schadbild sowieso ein risikiorreiches Unterfangen ist).Andererseits kann Anfänger/in aus der (ectv. mehrährigen) Beobachtung von solchen Rekonvaleszenten lernen, wie die Bäume mit Wundheilung und Triebbildung reagieren. Meist muss man ja auch neu aufbauen, so daß auch die Erziehung gelernt wird. Und an solchen Kandidaten darf man dann ruhig auch mal etwas falsch machen. So dramatisch ist es ja dann nicht.Für den Fall hättest du auch noch etwas zum rätseln, denn die Sorte will ja bestimmt werden.Das desinfizieren der Werkzeuge und vor dem Gang zum nächsten Baum auch Händewaschen sollte in so einem Fall selbstverständlich sein.Hinsichtlich des Sporenfluges brauchst du dir keine Sorgen machen. Die sind sowieso überall.Johannisbeeren werden nicht befallen.
Tschöh mit ö
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Re:Schadensbild Apfelbaum
Der Baum bekämpft das Mycel, Du brauchst also nicht annehmen das der ganze Baum befallen ist allerdings musst Du bis weit ins gesunde Gewebe wegschneiden also nicht zu knapp. Soweit ich mich erinnere waren das schwarze Bahnen im lebenden Kambium wenn ich nicht weit genug geschnitten hatte. Desinfizieren natürlich nicht vergessen.Berlepsch der bei mir befallen war ist auf schweren Böden anfällig. Den hatte ich sehr im Auge, aber er würde über 10 Jahre nicht wesentlich neu befallen.In diesem Garten taucht immer wieder mal an einem Ast irgeneiner Sorte Krebs auf den schneid ich dann einfach weg beim normalen Schnitt. Befall ohne Verletzung oder wenigstens abgestorbenem Zwei hab ich noch nie gesehen. Der Berlepsch war befallen gekauft (Auch ziemlich oberflächliche Abschürfungen die ins lebende Kamium gehen oder Frostrisse sind eintrittsstellen. Damals hab ich die Rindenverfärbung und das leichte Einfallen der Oberfläche als Anfangsstadium noch nicht erkannt. 

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Axel
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Re:Schadensbild Apfelbaum
Habe mal gelesen, daß selbst die Blattfallnarben Eintrittsstellen sein können.Meist sind es aber Schnittwunden, Frostrisse, Bruchstellen und Verletzungen durch Tiere, die infiziert werden.Berlepsch ist nicht nur auf schweren Böden ein für Krebs ganz empfindlicher. Der bekommt es selbst auf durchlässigen Böden noch, wenn auch weniger.Ist schon schade für die ansonsten klasse Sorte.
Tschöh mit ö
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Re:Schadensbild Apfelbaum
Er ist bis jetzt gesund und trägt auch leider etwas alternierend, aber klasse Äpfel, leider im alten Garten. Werd mal noch Reiser nehmen. Geht ja gerade noch.
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Axel
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Re:Schadensbild Apfelbaum
Johannisbeeren werden ganz sicher nicht befallen. Es gibt andere Pilzstämme, die auf anderen Bäumen ähnliche Schadbilder hervorrufen können. Selbst Apfelsorten sind sehr unterschiedlich anfällig gegen diese Krankheit.http://de.wikipedia.org/wiki/BaumkrebsAuch ist bei hoher Luftfeuchtigkeit des Standortes (etwa Nebel-Tallagen) die Anfälligkeit erhöht. Es ist also gut möglich, dass Du eine sehr anfällige Sorte und eine weniger anfällige Sorte im Garten stehen hast, ich vermute aber, Du kennst die Sorten nicht. Gleichwohl ist die Krankheit nur langfristig existenzbedrohend für den befallenen Baum. Wenn Du beide erst mal stehen lässt, kannst Du in Deiner Umgebung im Herbst gewiss Leute finden, die sich auf Obstsortenbestimmung verstehen - und dann lässt sich noch immer entscheiden, was Du machst. Obstexperten haben gewiss auch Empfehlungen parat, welche baumkrebs-tolerante Sorte sich für eine evtl. Neupflanzung in Deiner Region eignet.Wie ist das Risiko für Nachbargewächse (Johannisbeere, 2. Apfelbaum) einzuschätzen?
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Re:Schadensbild Apfelbaum
Hallo,danke für eure Hinweise und Erklärungen.Ich denke der APfel wird weg kommen. Sicher wäre es spannend, ihn als "Übungsobjekt" zu nutzen. Aber zum einen wird mir da zukünftig eher die Zeit für ausgiebiges gärtnern fehlen ([size=0]OT: muss neben allem anderen vor den Bäumen erst mal die eigenen Kinder erziehen
[/size]) außerdem ist der Platz m.E. ziemlich ungeeignet für einen - noch so kleinen - Obstbaum...Vielleicht kommt ein schönes, kleines Ziergehölz hin, vielleicht gesellen sich noch Himbeeren dahin, noch ist alles offen.LG

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