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Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte (Gelesen 4183 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

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fyvie
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Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

fyvie »

In diesen Wochen erwarte ich noch einige Wurzelnackte, für deren entgültige Pflanzung ich im Lauf des Frühjahrs noch geeigneten Platz schaffen muß 8)Jetzt möchte ich sie erstmal in Töpfen zwischenparken, um sie dann, gut durchwurzelt, im Frühsommer zu erden.Mein Problem bisher war, dass in der zum Topfen verwendeten Gartenerde die Durchwurzelung immer nur ungenügend bis garnicht bis zum erwünschten Zeitpunkt voranging, wohl a.g. des hohen Lehmanteils.Dann habe ich teilweise Sand daruntergemischt, was zu meiner Betrübnis noch eine größere Verschlammung bewirkte ???Gerne würde ich sie deswegen ja in schöne luftige Rosenerde stecken, davon hält mich aber der Umstand ab, dass man von Wurzelnackten erstmal jegliche mineralische Düngung zwecks Wurzelneubildung fernhalten soll, also beißt sich schon wieder die Katze in den Schwanz...Was macht ihr denn in so einem Fall ( bitte komm mir jetzt keiner damit, dass ich nur rechtzeitig planen und die Pflanzplätze schaffen muß :P ;D) ?Apropos Topf! Hält sich bei euch White Wings in 6b im Garten ?
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Daniel - reloaded
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Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Daniel - reloaded » Antwort #1 am:

Ich bin zwar absolut kein Rosenexperte, aber dass Rosen keine neuen Wurzeln bilden wenn sie in aufgedüngtes Substrat gepflanzt werden halte ich für sehr übertrieben!Bei uns in der Baumschule werden die Rosen ja auch in ein (mineralisch) gedüngtes Substrat, einschließlich Depotdünger, getopft und sie wurzeln trotzdem. Ein aufgedüngtes Torfsubstrat dürfte alle mal besser sein als Lehmboden, denn gewachsene Böden eignen sich (ebenso wie reiner Kompost) grundsätzlich nicht als Topfsubstrat.Falls du trotzdem arge Skrupel haben solltest kannst du z.B. ein TKS1 oder eine Pikiererde nehmen, die hat max. 1,5 g/l Dünger, wenn Rosen das nicht vertragen müssten sie in fast jedem Boden wurzelfrei bleiben!Bei Aussaatsubstraten (0-1 g/l Dünger) hätte ich wegen der Feinheit des Substrates Schmerzen.Liebe Grüße,Danieledit: Rechtschreibfehler und Satzbau... (ich sollte wieder dazu übergehen die beiträge vorm posten durchzulesen....)
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

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SWeber

Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

SWeber » Antwort #2 am:

Ich gebe Daniel vollkommen recht, fyvie - Dünger in Erdmischungen schadet wurzelnackten Rosen keineswegs, das hat mit einer Wurzelneubildung nix zu tun. Auch wenn Du Wurzelnackte in den Boden pflanzt, kannst Du ja ohne weiteres Rosenerde nehmen oder gibst Hornspäne usw. bei :)Schädlich sind m.W. konzentrierte Düngergaben direkt im Wurzelbereich, wenn schon Feinwurzeln vorhanden sind, weil die u.U. "verbrennen" können. Aber in der Erde ist der Dünger ja schön verteilt.Ich parke meine Neuen seit Jahren in Töpfen und werfe an (gekaufter) Erde hinein, was noch vom letzten Jahr übrig ist. Lehmboden würde ich für Töpfe allerdings auch nicht verwenden.
Querkopf
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Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Querkopf » Antwort #3 am:

Hallo, Fyvie,fürs Zwischenparken - egal, ob Rosen, Stauden oder Sträucher - verwende ich selbst gemischtes Substrat und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Die Mischung, nie exakt fabriziert, sondern immer ein bisschen Pi mal Daumen: 3-4 Teile lehmige Komposterde (kein klassischer Kompost, sondern die "Reif bis überreif"-Variante), 3-4 Teile Blumenerde aus der Tüte, 1-2 Teile Sand. Wo ich's magerer/ lockerer brauche, z. B. für Sämlinge oder Stecklinge, füge ich jeweils noch etwas Sand hinzu. Wenn Pflanzen in diesem Mix nicht wurzeln mögen, dann liegt's definitiv an den Pflanzen ;D... Schöne GrüßeQuerkopfP.S. Ein bisschen Dünger dürfte drin sein in dem Mix, aber sicher nicht viel - jedenfalls habe ich noch nie schädliche Effekte beobachtet.
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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Daniel - reloaded
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Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Daniel - reloaded » Antwort #4 am:

[...]Schädlich sind m.W. konzentrierte Düngergaben direkt im Wurzelbereich, wenn schon Feinwurzeln vorhanden sind, weil die u.U. "verbrennen" können.[...]
Aber auch das geht (ob auch bei Rosen weiß ich allerdings nicht), aber nur mit vollumhüllten Depotdüngern (die mit -cote im Namen), das nennt sich dann Punktdüngung und geht voll am Thema vorbei also lassen wir das....
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Raphaela

Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Raphaela » Antwort #5 am:

Zitat von Daniel:"...aber dass Rosen keine neuen Wurzeln bilden wenn sie in aufgedüngtes Substrat gepflanzt werden halte ich für sehr übertrieben!"- M.E. hängt das weniger mit dem Nährstoff-Anteil als mit der Art des Substrats zusammen...Obwohl Rosen eigentlich immer Tiefwurzeln bilden (weil das ihre genetisch bedingte Natur ist) habe ich eine Ausnahme beobachtet: Wir hatten mal Wildrosen, deren Identität noch unklar war, vorübergehend in großen Töpfen mit extrem humushaltigem Material zwischen geparkt.Diese Pflanzen hatten beim Auspflanzen (1 1/2 bis 2 Jahre später) tatsächlich ihre Pfahlwurzeln eingebüßt und stattdessen einen kompakten Wurzelballen aus Faserwurzeln gebildet.Ähnliches ist mit Kübel-Rosen passiert, die ich im Hausgarten über viele Jahre im Topf hatte.Sicher hängt es einerseits mit der Enge im Topf zusammen (Pfahlwurzeln, die nicht mehr weiter wachsen können, sterben vermutlich irgendwann ab), andererseits war aber auch in diesen Kübeln das Substrat sehr humos.Im Topf stört das Verkümmern der Pfahlwurzeln nicht (zumindest waren alle diese Rosen gut in Schuss). Wenn sie aber ausgepflanzt werden, haben sie im Freiland erstmal Probleme in Trockenzeiten. müssen dann also zumindest im ersten Sommer durchdringend gegossen werden).Wenn das Substrat weniger humushaltig war hatten die Rosen zum Zeitpunkt des Auspflanzens auch noch Pfahlwurzeln. Das spricht m.E. dafür, daß das Mischungsverhältnis des Substrats (neben den Platzbedingungen) auch eine Rolle spielt.Sand wirkt nur dann substrat-lockernd wenn es welcher von grober Konsisenz und "gewaschener", scharfer Sand ist. Durch das Waschen werden nämlich die anhaftenden Lehm-Bestandteile von den kleinen Sand-Steinchen entfernt, die das Substrat sonst zusätzlich verschlämmen (sehr wichtiger Tip, den ich mal von Nova bekommen hatte).Gut bewährt haben sich hier auch Beimischungen von Semiramis, Lavasplitt und/oder (wegen der Kieselsäure nur in kleinen Mengen verwendeten) kleinen Kieselsteinen.Wichtig ist auch eine gute Drainage aus gröberen und kleineren Steinen, Tonscherben o.ä. - Die aber auch nur dann wirksam werden kann wenn sie mit Tuch, Vlies o.ä. vor dem Durchdringen mit Substrat geschützt wird (was ich auch nie genug beachtet habe).
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fyvie
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Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

fyvie » Antwort #6 am:

Vielen lieben Dank erstmal euch allen für die ausführlichen Antworten! :DDas mit dem gedüngten Substrat habe ich mir halt deshalb so zu Herzen genommen, weil es immer heißt, dass man frisch gepflanzte Rosen so lange nicht düngen soll, bis sie gut eingewurzelt sind (bis nach dem ersten Jahr).Ausnahme: organische Dünger, die langsam und fließend düngen.Nach euren Erfahrungen werde ich mir jetzt mal von allem was rauspicken, wie Querkopf eine Mischung machen, aus Rosen oder Kübelerde mit Semiramis und zum 'Entschärfen' der Düngewirkung 'scharfen' Sand.Und natürlich unten das Flies über der Drainage nicht vergessen, wobei ich mir jetzt auch wieder denke, die Poren können doch genauso verstopfen wie die Zwischenräume im Drainagematerial, dann hätte ich doch wieder den selben Staueffekt!?Hast du da wirklich eine Verbesserung bemerkt, Raphaela?Und was meinst du mit extrem humushaltigem Material? Kompost? Torf? Deine Beobachtungen sind ja sehr interessant. Was nimmst denn du dann jetzt immer für 'Überbrückungstopfsubstrat' her für Rosen, die alle ihre Wurzeln für späteres Auspflanzen behalten sollen? Du hast doch sicher keine Zeit, die dann dauernd zu gießen!?Und unter welchem Pseudonym erhält man denn 'scharfen' Sand? Bisher habe ich immer Bausand verwendet, das war wohl der Fehler!?Ach ja SusiW, die Empfehlung , die man immer erhält, Rosenerde bei der Pflanzung zuzugeben stand für mich eigentlich auch schon immer etwas im Widerspruch zu der meist gleich darauf folgenden Empfehlung, die Rosen doch bitte erst mal nicht zu düngen. Als Daniel und du schrieben, dass bei euch die Wurzelnackten ohne Probleme gleich in fertiges Substrat gepflanzt werden, war ich schon ziemlich erstaunt! :oAndererseits leuchtet mir jetzt dann schon wieder der Gedanke der Konzentriertheit des Düngers an den Wurzeln ein und dass er im Substrat wohl gleichmäßiger verteilt ist, als wenn bei einer Frischdüngung nach einem Regenguß gleich ein ganzer Schwall von oben an die feinen Würzelchen kommt.Wiederholen möchte ich gerne nochmal meine Anfrage wg. der White Wings.(6b=Topf oder Garten)Vielleicht liest es ja doch noch jemand, der auch in einem weniger begnadete Rosenklima wie die meisten hier lebt!
Raphaela

Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Raphaela » Antwort #7 am:

Leider hab ich eben keine "Abschottung" zwischen Substrat und Drainage-Schicht benutzt. Das ging meist (trotzdem) gut, aber nicht immer.Bei mir muß immer alles schnell gehen und darf nix kosten. Daher sind Kübelpflanzen immer mindestens zur Hälfte in (gereiften) Kompost gepflanzt worden. Oft noch ergänzt mit Blumenerde.Richtige "Rosenerde" konnte ich mir noch nie leisten. Habe aber mal für eine Auftrags-Kübelpflanzung (der Auftraggeber war recht betucht ;)) welche verwendet (das teuerste Material, das es dort gab). Als ich die Säcke geöffnet hatte, hab ich aber lieber noch ein Loch gegraben, um so wenig wie möglich davon verwenden zu müssen: Dieses teure Zeug war völliger Schrott.M.E. ist Gartenerde kein schlechtes Ausgangsmaterial für ein gutes Substrat. Wer sandigen Boden kat, kann den ruhig zur Hälfte verwenden (sofern am Entnahme-Platz keine Rosaceaen standen).Sehr schwerer/lehmiger Boden ist wegen der Verdichtungs-Neigung problematischer, da würde ich höchstens ein Drittel beimischen.Ungünstig sind reine Blumenerde und/oder Kompost. Das geht als Zwischen-Lösung zwar ganz gut, ist aber nicht für längere Zeiträume zu empfehlen.Was das "Nicht-Düngen-im-ersten-Standjahr" betrifft, seh ich das nicht ganz so dogmatisch:Mineraldünger z.B. sehen meine Rosen ihr Leben lang nicht.Dafür bekommen sie aber (Not kennt kein Gebot) schon im ersten Winter einen Winterschutz aus angehäufeltem Mist und bisher hat es keiner geschadet.Zumindest in Bezug auf organischen Dünger würde ich mir daher keine allzu großen Sorgen machen. - Solange man nicht bei warmem Wetter frischen und scharfen Mist auf junge, zarte (Aus-) Triebe und an die Wurzeln kippt ;)Ich glaube, die Theorie, daß junge Rosen nicht gedüngt werden sollten, steht in Zusammenhang mit der, daß man sie auch gar nicht oder minimal gießen sollte, damit "die Wurzeln auf der Suche nach Futter und Wasser in die Tiefe gehen".- Das mit dem in-die-Tiefe-Gehen machen sie (von o.g. Kübel-Ausnahme abgesehen), aber sowieso, weil es eben Rosen sind und keine Polster-Stauden ;)Zuviel düngen kann mehr schaden als zu wenig. Von daher ist es natürlich schon richtig, darauf zu achten. Übergroße Sorgen sind, zumindest im Hinblick auf organischen Dünger, meiner rfahrung aber unnötig.
Raphaela

Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Raphaela » Antwort #8 am:

Eine White Wings hab ich (leider) nicht. Das Überwintern von Kübelrosen ist aber generell unproblematisch, wenn man die Möglichkeit hat, sie einigermaßen wind- und sonnen- sowie regengeschützt aufzustellen.Meist tötet nicht der Frost die getopften Rosen, sondern Nässe auf gefrorenem Substrat.
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Daniel - reloaded
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Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Daniel - reloaded » Antwort #9 am:

Zur White Wings kann ich dir leider absolut nichts sagen, ich kenne die Sorte nicht einmal. Mag daran liegen, dass ich zwar Rosen liebe aber nicht einmal einen eigenen Garten habe und in Mudderns Karnickelkratzboden Rosen ohnehin nur mit viel Aufwand einigermaßen zufriedenstellend wachsen.Aus dem Bauch heraus und den Erfahrungen hier in der Baumschule würde ich zum auspflanzen tendieren. Hier in HH mag es keine Rose besonders gerne wenn sie in ihrem Topf länger durchfriert (okay sind auch nur 4-10 l Container), deshalb würde ich in rauheren Klimaten nur auspflanzen. Dazu können dir die profis hier aber sicher mehr und vor Allem kompetenter Auskunft geben... ;)Nochmal zum Substrat:Da du schriebst, dass du nur eine Übergangslösung bis zum kommenden Frühjahr suchst brauchst du dir mit 95%iger Sicherheit weder Sorgen um zuviel Humus und Verlust der Pfahlwurzel noch um zuviel Dünger im Substrat zu machen. Zwar kannst du mischen, aber eher aus Kostengründen als aus Gründen des Wurzelwachstums. Vermutlich werden die Pflanzen ohnehin bis zum Frühjahr keinen "Richtigen" Wurzelballen ausbilden, das hat dann aber nichts mit falschem Substrat oder zuviel Dünger zu zun sondern einfach mit zu wenig Zeit. Wäre der Boden offen könntest du die Pflanzen für die paar Wochen auch einfach an einem schattigen Plätzchen einschlagen und aufs topfen ganz verzichten.Übrigens ist es relativ egal ob du zur Pflanzung organischen oder mineralischen (Langzeit-)Dünger nimmst, solange du nicht zuviel nimmst. Problematisch wird es immer dann wenn du zuviel Dünger zugibst weil die Pflanze dann faul wird und keine weit reichenden Wurzeln ausbildet. Wozu auch wenn ihr alles vor die nase gelegt wird?Zwar sind Rosen ein Thema für sich, aber dennoch werden auch sie sich nicht sämtlichen gärtnerischen Grundregeln widersetzen, in dem Punkt zumindest bin ich 100%ig sicher! ;DLiebe Grüße,Daniel
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Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Raphaela » Antwort #10 am:

Warum fallen Menschen der x-ten Sesselsitzer-Generation nicht die Beine ab, wenn sie sie doch gar nicht brauchen? ;)
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Daniel - reloaded
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Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Daniel - reloaded » Antwort #11 am:

Weil sie sie zumindest noch brauchen um aufs Klo zu kommen und zum Supermarkt Chips kaufen.... :PIch sage ja nicht, dass Pflanzen die bei der Pflanzung stark gedüngt werden gar keine Wurzeln bilden. Aber es ist Fakt, dass der Wurzelballen bei Pflanzen in stark gedüngtem Substrat weniger stark ausgeprägt ist. In Topfkulturen (und ich beziehe mich ausdrücklich nicht nur auf Rosen!) ist das dann meist Salzstress, bei ausgepflanzten Kulturen ist das dann oft schlicht Faulheit, das sich der Salzgehalt hier stärker verdünnen kann. Den selben Effekt kann man übrigens auch bei organischer Düngung beobachten...
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Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Raphaela » Antwort #12 am:

Zitat von Daniel:"Aber es ist Fakt, dass der Wurzelballen bei Pflanzen in stark gedüngtem Substrat weniger stark ausgeprägt ist"- Wenn es sich um Freiland-Rosen handelt und der Dünger organisch ist, kann ich das nicht bestätigen.Bei Container-Rosen in rein oder überwiegend humosem Substrat habe ich (wie oben geschildert) schon erlebt, daß die Pfahlwurzeln sich (bei längerem Kübel-Aufenthalt) zugunsten von Faserwurzeln zurückgebildet haben.Wahrscheinlich waren die Kübel (wegen ungenügender) Drainage auch zeitweise zu nass, so daß die Pfahlwurzeln verfault sind. Sowas kann auch bei ausgepflanzten Exemplaren passieren, deren Wurzeln längere Zeit unter Wasser stehen.Ansonsten ist mir Faulheit als Charaktereigenschaft bei Rosen noch nicht aufgefallen ;)Höchstens manchmal in Bezug auf "Blüh-Faulheit", aber nicht, weil sie ausreichend und durchdringend gewässert werden und/oder ausreichend gedüngt.Hier im Hausgarten hab ich (früher ::)) immer darauf geachtet, daß Rosen bei Trockenheit einmal die Woche (je nach Größe) mindestens 10 Liter Wasser bekommen und einmal im Jahr ihre Ladung Mst/Kompost.Beim Umpflanzen (was oft vorkam :-X) konnte ich dann sehen, daß sie sehr lange und tiefe Wurzeln hatten. - Auch wenn sie sich dadurch vielleicht nicht rationell verhalten haben, sooo schlau sind Rosen dann wohl doch nicht ;)Daß überdüngte, "hochgepushte" Container-Stauden im Freiland Anwachs-Probleme hatten hab ich auch öfter erlebt, besonders bei Pflanzung in schwere Böden.Oft waren beim Auspflanzen schon kaum noch Wurzeln vorhanden.Solche Pflanzen sollte man zurück bringen...Ob es aber wirklich am Humusgehalt des Substrats liegt? - Meine ewig lange in Pferdemist eingetopften Astern z.B. hatten beim Auspflanzen bisher immer soviele Wurzeln, daß die neuen Besitzer regelrecht geschockt waren...Ich denke, daß es bei Pflanzen, wo die Wurzeln im Topf verkümmern, vielleicht zumindest teilweise auch an Salz- und Nässeschäden liegt.
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fyvie
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Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

fyvie » Antwort #13 am:

Resümiere: Alles, aber mit Maß und Gefühl (oder wars Verstand ???) und wenns nicht anders geht, funktionierts auch so! ;DDann werde ich dem Substrat aus ökonomischen Gründen vielleicht doch noch ein wenig Gartenerde hinzufügen, halt nicht so viel wie das letzte Mal, dann werden es ja vielleicht genug Wurzeln um die Teile dann im Sommer problemlos in die artgerechte Haltung entlassen zu können! So langsam taste ich mich Dank eurer Hilfe wohl an das erreichbare Optimum heran... Und dann habe ich vielleicht Monsterpfahlwurzeln und Polsterrosen, ist mir egal, auf alle Fälle hoffentlich keine Julipflanzkandidaten mehr, die noch wurzelnackt sind, denn das mit lehmiger Gartenerde pur im Topf war wohl definitiv der falsche Ansatz!Und das mit dem Salzstress kenne ich schon auch irgendwoher. Das betrifft wohl allerdings wirklich überwiegend den mineralischen Dünger.Anfangs habe ich zu meinen Langzeittopfrosen nämlich immer über den Daumen gepeilt ziemlich viel Langzeitdünger reingekippt, in der irrigen Annahme, die Nährstoffe würden ja bedarfsgerecht aus den Umhüllungen entsendet ...(und ich brauch mich dann nicht mehr so viel kümmern, weiß garnicht wie ich mir das damals vorgestellt habe, wie das funktionieren sollte, die -cote Packung hat bei mir offensichtlich so ein starkes Sicherheitsgefühl ausgelöst, dass sich das Denken von selbst abgeschalten hat 8) :-X)!... Nur wenns dann einfach zu viele Kügelchen sind... ich möchte jetzt garnicht beschreiben, wie verkrüppelt die dann waren! Die Rosen.
Raphaela

Re:Geeignetes Topfsubstrat für Wurzelnackte

Raphaela » Antwort #14 am:

Wahrscheinlich ähnlich verkrüppelt wie die, die ich (vor viiiielen Jahren, als ich noch alles geglaubt hab, was "erfahrene Gärtner" sagten) einmal (und nie wieder) mit Blaukorn gedüngt hatte...Reines Lehm-Substrat ist wirklich nicht gut. Hab´s auch ausprobiert. Die Rosen haben überlebt (Wildrosen-Ausläufer in 10-Liter-Eimern), waren aber sichtlich unter ihrem Glücks-Optimum.Reines Humus-Substrat ist für kurzfristige Zwischenaufenthalte in Töpfen okay, mittel- und langfristig eher nicht.Humus-Kurz-Aufenthalte können aber bezüglich Faserwurzelbildung sehr effektiv sein:Ich hatte öfter mal (woanders) gerodete Rosen in reinem Kompost zwischen-getopft, weil ich sie noch nicht pflanzen konnte. Das Extremste war eine Druschki Rubra, die nach einer (!) Woche in Kompost beim Auspflanzen ringsum eine Riesenmenge weißer Faserwürzelchen gebildet hatte...Die Ärmste kam aber auch aus einem Boden, der nicht nur völlig verdichtet, sondern auch extrem humusarm war.
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