Ich habe ... und diverse Weiden (S. caprea, triandra, viminalis, repens, acutifolia, purpurea) ... Alle genannten Bäume kenne ich wie meine Westentasche und kann sie uneingeschränkt zur Pflanzung empfehlen, wenn denn wirklich genug Platz vorhanden ist.
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Fragen zu Kopfweiden (Gelesen 9881 mal)
Moderator: AndreasR
Re:Fragen zu Kopfweiden
Danilo ist es!
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Fragen zu Kopfweiden
Du bist ein Genie, Staudo
, da werde ich Danilo gleich mal per PM hierher lotsen!

Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re:Fragen zu Kopfweiden
Staudo, Danke für`s Foto. Mein Steckholz wird ähnlich lang sein.
Re:Fragen zu Kopfweiden
@Chica,War die männliche S.caprea vielleicht die Sorte 'Silberglanz' ?Ich hab die mal bei Eggert (zu meinen Kleingärtnerzeiten) geordert und die war wurzelecht.Schon damals versucht zu stecken und die Erfolge lange "mitgeschleppt" bzw. im letzten Herbst endlich 2 Stück davon im "neuen" Garten gesetzt. 2 kleinere kommen in den nächsten Wochen bei Freunden unter. Letztes Frühjahr hatte ich wieder im Dezember zuvor geschnittene Steckhölzer gesteckt. Wenn ich mich recht erinnere war die Bewurzelungsquote nahe 100%. Müßte aber erst nachschauen. Hatte das Beet im Herbst beräumt und die bewurzelten Hölzer im Bund eingeschlagen. Kann sie mir nicht als Kopfweide vorstellen.Stamm wird nicht dick genug und Wuchs/Auschlagsvermögen nicht "gleichmäßig" genug. Soweit zumindest aus meinen Erinnerungen zu den Wald&Flurpflanzen.Aber versuchen könnte man es ja trotzdem mal. Die anderen Weiden bei mir brauchen noch ein paar Jahre bis ich Steckis schneiden kann. Hatte die Hölzer (z.B. von Salix nigricans) für meine "Mutterpflanzen" erst letztes Jahr bekommen. Willst Du denn noch mehr Arten/Sorten pflanzen ?Von Salix daphnoides ‘Oxford Violet‘, Salix acutifolia `Blue Streak` und Salix melanostachys müßt ich was da haben.VGAndreas
Re:Fragen zu Kopfweiden
Es ist genau Salix caprea mas, dieses Männchen hier . Auf der anderen Gartenseite steht dieses Weibchen, damit er sich nicht so einsam fühlt
.Mir ging es ja vor allem darum, dass es wirklich die einheimische Sal- Weide sein sollte, mit dieser können die Schmetterlingsraupen und andere Tiere eben am Meisten anfangen. Unklar ist mir nur, warum das Kerlchen veredelt werden musste und die Dame nicht
? Aus dem Männchen eine Kopfweide zu machen werde ich wohl mit Hilfe eines Steckholzes einfach probieren.Die nicht einheimischen Weiden sollten für Kopfweiden nicht verwendet werden, steht in dem Artikel, den ich bei den Weidenzäunen verlinkt habe, wahrscheinlich, weil unsere Wildtiere damit nicht so viel anfangen können?



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Re:Fragen zu Kopfweiden
Die Veredlungsfrage kann sicher ein Baumschuler am besten beantworten. Von Kultursorten hab ich keine Ahnung. Eine 'Mas' hab ich im Garten trotzdem.
'Mas' ist jedoch nicht einfach nur eine männliche Form, ihre Kätzchen sind etwas größer als die der meisten Männchen. Wie schon angemerkt erleichtert die Veredelung sicher auch die gärtnerische Vermehrung, da S. caprea in der Tat schlechter bewurzelt als andere Arten und kaum eine Unterlage billiger und schneller herzustellen ist als die hierfür gern verwendete S. viminalis (genutzt wird auch die Küblerweide S. x smithiana = S. caprea x S. viminalis).S. caprea ist auf eigener Wurzel trockenresistenter, langlebiger und etwas starkwüchsiger als S. viminalis. S. x smithiana liegt in allen Eigenschaften irgendwo dazwischen. Wenn mich nicht alles täuscht, meine ich mal gelesen zu haben, daß S. caprea in der Natur prozentual mehr weibliche Nachkommen erzeugt. Das spräche ebenfalls für die Veredlung.Kopfweidenschnitt ist möglich und wirkt lebensverlängernd, da die für einen Kleinbaum recht breite, ausladende Krone der Sal-Weide irgendwann so große Zugkräfte entwickelt, daß Starkäste ausbrechen. Jede Schnittmaßnahme nimmt Druck von der Krone.Was die Wuchsform angeht, sehe ich das aber genauso wie Andreas: Die schlechte Bewurzelungsfähigkeit geht meistens auch mit geringerem Stockausschlagvermögen einher, so daß wohl kein so intensiver Besenwuchs wie bei klassischen Kopfweiden zu erwarten ist. Ein gärtnerischer Einwand: Ich würde nicht Männchen und Weibchen einer Weidenart zusammen in den Garten pflanzen, und wenn doch: das Weibchen lieber nicht fruchten lassen, daher am besten sofort nach dem Abblühen köpfen. Die Salweide sorgt in ihrem Umfeld für noch mehr Nachwuchs als andere Weiden, da ihre Samen länger keimfähig sind.

Das ist ein Thema, das viel Diskussionsstoff birgt (zu ausladend für diesen Weidenfaden) und zur Genüge von Gärtnern und Naturschützern diskutiert wurde. Im konkreten Fall finde ich es unnötig, in die Ferne zu schweifen, da unsere heimischen Weiden das Gewünschte durchaus leisten.Als beste Art für die Erziehung zur Kopfweide bei gleichzeitig attraktiver Blüte halte ich die (männliche) Kübler-Weide. Sie vereint die schöne Blüte von S. caprea mit dem guten Stockausschlagvermögen von S. viminalis.Die nicht einheimischen Weiden sollten für Kopfweiden nicht verwendet werden, steht in dem Artikel, den ich bei den Weidenzäunen verlinkt habe, wahrscheinlich, weil unsere Wildtiere damit nicht so viel anfangen können?
Re:Fragen zu Kopfweiden
Vielen Dank für Deine fachkundige Antwort. Dann gibt es wohl auch Salix- caprea- Männchen, die nicht mas heißen. Das mit der Vermehrung leuchtet mir auch ein.
Die Sal- Weide hatte ich ganz bewußt für meinen Garten ausgesucht, da sie eine der ökologisch wertvollsten einheimischen Weiden ist. Hier im Wiki ist beschrieben, dass darauf mehr als 100 Schmetterlingsraupenarten leben. Denkst Du, dass die Vermehrung dann so ungünstig wäre?Ein gärtnerischer Einwand: Ich würde nicht Männchen und Weibchen einer Weidenart zusammen in den Garten pflanzen, und wenn doch: das Weibchen lieber nicht fruchten lassen, daher am besten sofort nach dem Abblühen köpfen. Die Salweide sorgt in ihrem Umfeld für noch mehr Nachwuchs als andere Weiden, da ihre Samen länger keimfähig sind.
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Re:Fragen zu Kopfweiden
Ungünstig für die Natur gewiss nicht, da kann man mit Sal-Weiden nichts falsch machen, im Gegenteil, wie Du ja selbst schreibst. Aber ich kenne genug Leute, die sich nach strengen Wintern über Abertausende von Ahornsämlingen in ihren Gärten aufregen. Und ein Spitz-Ahorn ist in puncto Vermehrung gar nichts gegen Sal-Weiden-Samen, die nackten Gartenboden erspäht haben. ;)Passend zum Thema entdeckte ich heute die ersten blühenden Kätzchen an einer stattlichen Sal-Weide, die genau vor meinem Bürofenster steht. Damit hält zumindest im Innenhof offiziell der Vorfrühling Einzug.Die Sal- Weide hatte ich ganz bewußt für meinen Garten ausgesucht, da sie eine der ökologisch wertvollsten einheimischen Weiden ist. Hier im Wiki ist beschrieben, dass darauf mehr als 100 Schmetterlingsraupenarten leben. Denkst Du, dass die Vermehrung dann so ungünstig wäre?

Re:Fragen zu Kopfweiden
Oh wie tröstlich. :-\Von Ahornsämlingen wird der Kiesstreifen vor dem Haus verseucht und ich würde den Ahorn gerne fällen, wenn er mir gehören würde.... Und im Garten habe ich einen bewurzelten Zweig vom Osterstrauch gepflanzt - eine gute Salweide hinter dem Blumenbeet. :-\Bei normalen Weiden heisst es ja, sie hätten so aggressive Wurzeln, dass sie Teichfolie durchlöchern können. Weiss jemand, ob das Salweiden auch machen? Denn die o.g. würde am Teichufer gut aussehen, aber ich möchte keine Löcher provozieren.
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Re:Fragen zu Kopfweiden
Die Sal-Weide hasst nasse Böden. Sie will nicht mit den Wurzeln im Wasser stehen und kommt natürlicherweise auch nicht in solchen Habitaten vor. Das "Suchen von Wasser" wäre also kontraproduktiv. Im Zweifelsfall würde ich dann auch beim Erwerb fragen bzw. selbst nachsehen, ob die Pflanzen wurzelecht sind.Und was die Nachkommen angeht: Wenn Du ein männliches Exemplar pflanzt, erhöht das ja den "Befallsdruck" nicht ins Unermeßliche. 

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Re:Fragen zu Kopfweiden
Saalweide ist nur so fruchtbar wenn Du ein weniger attraktives Weibchen hast.An die Geschichte mit den Wurzeln glaub ich nicht. Bei keiner Weide.Allerdings wird so ein Weidenwurzelschwamm einen kleinen Teich schon leertrinken können. Sie wachsen leicht über die mit Kieseln bedeckte Folie.Bei mir stand ein Saalweiden-Weibchen an einem Folienteich keine Probleme. Es hatte sich selbst dahin gesäht. Die Wurzeln waren nicht im Teich. Der war sehr klein und die Weide am Ende sehr groß.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re:Fragen zu Kopfweiden
Danke, das klingt ja passend.Wurzelecht ist sie - ein Zweig vom Osterstrauch, der in der Vase Wurzeln bekam. ALLERDINGS - oje, das passt jetzt gar nicht - waren die Zweige vom Golfplatz, direkt vom Teichufer der 14. Da kann sie nicht wasserscheu sein.
Oder überlebt sie trotzdem und sucht mit den Wurzeln ohnehin weg vom Wasser?Wie gibts denn sowas? Gibt es auch andere Weidenarten mit den Kätzchen drauf?

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Re:Fragen zu Kopfweiden
Das wichtigste zuerst: Jede Weide hat Kätzchen. Manu, das klingt mir in Deinem Fall so gar nicht nach Sal-Weide.
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Re:Fragen zu Kopfweiden
Mein ganz großes Weibchen stand an der feuchtesten Stelle im Garten auch selbstgesäht. Eines Tages war es umgefallen (die ganzen 8 oder 10 Meter) samt Wurzelteller. Ich hab die Krone stark eingekürzt und sie wieder aufgestellt. Trotz der starken Beschneidung ist sie angewachsen. Der nasse Boden gab zu wenig halt.Als wassermeidend würde ich sie nicht bezeichnen.
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Axel
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Re:Fragen zu Kopfweiden
Die breiten Blätter sind schon mal ein Anhaltspunkt. Allerdings gibt es sicher viele Hybriden.Staunässe mag sie aber scheinbar nicht. Die feuchte Stelle in meinem alten Garten ist auf einem kleinen Hügel, Ich vermute das dort eine Wasserader ist, aber wegen des kleinen Hanges ist es dort nie staunass. Der Boden ist dort sehr tiefgründig und auch in der heißesten Zeit nie hart und trocken, wie im Rest des Gartens.
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Axel
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