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Erdbeersaison 2011 (Gelesen 60473 mal)
Moderator: cydorian
- Gänselieschen
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Re:Erdbeersaison 2011
@ fragaria, vielen Dank für Deine detaillierten Antworten, sind ne Menge neue Informationen für mich.Im Sommer läuft der Count down meines jetzigen Erbeerbeetes ab, dann werde ich auch Deine Sortentipps nochmal gründlich studieren und eine Entscheidung treffen.Was vielleicht noch wichtig wäre: Wie lange tragen denn die remontierenden Sorten - ist da auch nach ca. vier Gartenjahren Schluss??L.G.GänselieschenPS, ich werde auch mal nach Blütenständen Ausschau halten, dann könnte ich vielleicht doch gleich noch einen zweiten Rundschlag in dem alten Beet machen, einiges rausnehmen - das erleichtert die Rodung im Sommer.L.G:
Re:Erdbeersaison 2011
Ich schätze mal, Du verlangst zuviel, weil:1. Einmaltragende Erdbeersorten mit geringer Bestockungstendenz (etwa Florika oder Mieze Schindler) kannst Du auch mehr als 4 Jahre auf derselben Stelle kultivieren, wenn Du mit bescheidenen Größen und Erträgen zufrieden bist. Ertragreiche einmaltragende Sorten (etwa Senga Sengana oder Malvina) haben eine so starke Bestockungstendenz, dass sie sich bereits im zweiten Jahr selbst im Wege stehen und weder Licht noch Luft an die zudem kleiner werdenden Früchte heranlassen, die dann auch leicht verfaulen. Deshalb wird für diese Sorten einjährige Kultur oder eine mechanische Reduzierung der Seitenkronenzahl angestrebt.2. Die meisten zweimaltragenden Erdbeeren haben bereits nach dem zweiten Standjahr so viele Blütenstände und Seitenkronen hervorgebracht, dass sie sich auch selbst im Wege stehen und die weitere Kultivierung keine Freude mehr macht. Aber bis dahin haben sie so viel Ertrag gebracht, wie manche einmaltragenden Sorten nicht in vier Jahren. Warum willst Du Erdbeeren eigentlich 4 Jahre stehen lassen?Wie lange tragen denn die remontierenden Sorten - ist da auch nach ca. vier Gartenjahren Schluss??
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Re:Erdbeersaison 2011
Florika bestockt sich nicht so viel? Wieso wird sie dann als "Erdbeerwiese" verkauft? (Sie ist geschmacklich für mich übrigens eine der Besten, die ich probiert hab).Tendierst du eher zu den Mehrmalstragenden?Ich weiß immer noch nicht, was ich im Sommer pflanzen soll 

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Re:Erdbeersaison 2011
Die Mutterpflanzen von Florika bestocken sich nur schwach durch Seitenkronenbildung. Statt dessen treiben sie sehr viele Ausläufer, die den Bestand dicht wie eine Wiese machen können. Und diese Wiese hat auch Bestand, wenn man sie unmittelbar nach der Ernte abmäht und düngt. Aber bitte: keine anderen Erdbeersorten dazwischen!Meine Tendenz ist unerheblich, weil bei mir sowohl einmaltragende als auch zweimaltragende stehen, aber so, dass die Sorten nicht durcheinander ranken. Zweimaltragende sind Unfug für Leute, die die Schul-Sommerferien regelmässig im Ausland verbringen wollen. Aber sie sind etwa für Grosseltern und deren Enkel ein Traum, wenn die Grosseltern außerhalb der Saison Urlaub machen und währwnd der Ferien Enkel betreuen. Dann ist die Erdbeer-Ernte in den Ferien ein wichtiges Erlebnis, das notwendige Abranken der einmaltragenden Erdbeerkulturen in dieser Zeit aber viel weniger attraktiv. Also: Ich bin gewiss der Letzte, der Dir Verantwortung für Deine Entscheidungen abnimmt.Florika bestockt sich nicht so viel? Wieso wird sie dann als "Erdbeerwiese" verkauft? (Sie ist geschmacklich für mich übrigens eine der Besten, die ich probiert hab).Tendierst du eher zu den Mehrmalstragenden?Ich weiß immer noch nicht, was ich im Sommer pflanzen soll
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Re:Erdbeersaison 2011
Hallo Fragaria,da hab ich was falsch verstanden. Habe Bestockung mit Ausläuferbildung verwechselt.Florika hab ich abseits vom Gemüsegarten auf einer Pfirsich-Baumscheibe.Mit anderen Erdbeeren hab ich schlechte Erfahrungen gemacht. Vielleicht aber auch durch falsche Pflanztermine.Zudem ist es bei mir gerade im Sommer sehr trocken, so dass Dauertrageerdbeeren wie Mara des Bois total vertrockneten.Ist es sinnvoll, eine trockenheitsverträgliche remontierende Sorte zu pflanzen? (Was hälst du von Siskeep aus Kalifornien, da isses ja auch nicht feucht).Hummi Praline soll von den einmaltragenden gut trockenheitsverträglich sein, ebenso wohl Marieva von Macherauch.Was könntest du sonst noch empfehlen? (Ich werde dich auch nicht dafür verantwortlich machen
)LG aus der Steppe


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Re:Erdbeersaison 2011
Florika wirst Du dann sicher auch nur einschürig mähen, d. h., nur einmal pro Jahr und zwar unmittelbar nach der Ernte. In ausgeprägt trockenen Regionen würde ich die Düngung dann auf Ende August/Anfang September verschieben und nachfolgend kräftig wässern.Remontierende Sorten sollten beim Heranwachsen der Früchte keinen Trockenstress aushalten müssen - es besteht die Gefahr, dass sie sich dann auf der Zunge wie kleine Igel verhalten (alle Nüsschen obenauf, englisch: seedyFlorika hab ich abseits vom Gemüsegarten auf einer Pfirsich-Baumscheibe.Zudem ist es bei mir gerade im Sommer sehr trocken, so dass Dauertrageerdbeeren wie Mara des Bois total vertrockneten.Ist es sinnvoll, eine trockenheitsverträgliche remontierende Sorte zu pflanzen? (Was hälst du von Siskeep aus Kalifornien, da isses ja auch nicht feucht).Hummi Praline soll von den einmaltragenden gut trockenheitsverträglich sein, ebenso wohl Marieva von Macherauch.Was könntest du sonst noch empfehlen?




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Re:Erdbeersaison 2011
Hallo Fragaria, danke für die sehr interessanten Infos. Ich werde noch zum Erdbeerprofi ;DFlorika wird radikal mit dem Rasenmäher einmal abgemäht (hochgestelltes Messer, so dass die Herzen unbeschädigt bleiben)Es gibt Ausnahmen, wo der Sommer nicht am regenreichsten ist. Sommerniederschläge kommen hauptsächlich von kräftigen Schauern/Gewittern. Ich wohne im Lee des Spessart, 80km Luftlinie mainaufwärts von Frankfurt. Da ziehn die Schauer um die höchsten Kuppen drumrum, bzw. werden abgelenkt. Ich krieg nur die flächendeckenden Regen ab, oder wenns aus Osten kommt.Madame Moutot hab ich in einem franz. Katalog gesehen. Da dacht ich, die ist so groß, weil sie viel Wasser braucht. So täuscht man sich.Marieva möchte ich auf jeden Fall ausprobieren, wenn ich sie denn im Sommer bekomme. Praline gibts zur Not überall, Daroyal gibts bei Häberli, diese beiden müsst ich problemlos kriegen.Für den Direktor bräucht ich dann Befruchtersorten. Ist das dann ertragstechnisch schlechter als selbstfruchtbare Erdbeeren?Dankeschöön erstmal..
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Re:Erdbeersaison 2011
Ich habe Dir Wallbaum genannt, weil die Sorte im Vergleich mit Mieze Schindler zeitiger blüht, etwas kräftigere Pflanzen, größere und festere Früchte hat und von jeder in der Nähe wachsenden zwittrigen Sorte ausreichend bestäubt wird. Trotzdem hat sie farblich und geschmacklich viele gute Eigenschsften der Mieze übernommen. Sie gehört nicht zu den ertragreichsten Sorten, aber hat hervorragende Verwertungseigenschaften. Irgendwelche Winter- oder Trockenschäden habe ich noch nicht gesehen.Folgende Bezugsquelle hat zumindest ein falsches Foto der Marieva:http://www.helenion.de/angebot.detail.p ... fkcvnoed77 Die originale Marieva hat breitrunde bis runde Erstlingsfrüchte mit anliegendem Kelch (vgl. Oswald Macherauch, erdbeeren-mein hobby, vierte Aufl., BLV 1964, Farbfoto neben S. 84). Es wäre schade, wenn eine Erdbeere mit diesem Namen vertrieben wird, die nicht mehr übereinstimmt mit der Originalbeschreibung (am angegebenen Ort, S. 74).Marieva möchte ich auf jeden Fall ausprobieren, wenn ich sie denn im Sommer bekomme. Praline gibts zur Not überall, Daroyal gibts bei Häberli, diese beiden müsst ich problemlos kriegen.Für den Direktor bräucht ich dann Befruchtersorten. Ist das dann ertragstechnisch schlechter als selbstfruchtbare Erdbeeren?
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Re:Erdbeersaison 2011
Ich bekomme langsam ein Langmaul nach Erdbeeren, schleck! Wenn die Bezugsquelle nur ein falsches Foto hat ,isses ja noch ok ;)Ich werde mich wohl auf ein oder zwei Sorten beschränken müssen, wg. Platz.Marieva wird dabei sein. Madame Moutot klingt auch gut, die gäbs bei baumaux.Hab ja noch etwas Zeit bis Ende Juli 

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Re:Erdbeersaison 2011
@fragaria,ich bin eigentlich erst durch das Forum bissel auf die remontierenden Sorten aufmerksam geworden. Von meiner Mutter und anderen eingesessenen Gärtnern kenne ich es nicht anders, als dass ihre Erdbeeren ca. drei höchstens vier Jahre stehen blieben. Senker sollten im ersten höchstens zweiten Jahr genommen werden. Also wurde im Grunde umschichtig angebaut. Gute Senker wurde bei mir durch die lange Standzeit immer seltener - die eigenen von älteren Pflanzen schoben dann auch im ersten STandjahr wie irre Senker und trugen nicht mehr so gut.Bei mir haben sich Erdbeeren als äußerst lohnende Frucht erwiesen. Erst ab dem vierten Jahr wurden die Früchte deutlich kleiner. Allerdings ließ sich eben das Beet dann kaum noch pflegen. Das wird mir jetzt zu anstrengend. Mein jetztiges Beet habe ich versetzt angelegt, über drei Jahre - blicke allerdings überhaupt nicht mehr durch
:-\Andererseits wäre es mir zu teuer- wenn es mit eigenen Senkern nicht klappt - jedes Jahr neue Erdbeerpflänzchen zu kaufen. Nun dachte ich, dass die remontierenden Sorten eben deutlich andere Eigenschaften hätten - auch hinsichtlich der Pflege - das war der einzige Grund meiner Frage.Ich wechsel immer die beiden Seiten zwischen Erdbeeren und Gemüse. Ich bin allerdings jetzt doch etwas durcheinander ob der vielen Informationen. Ist ja noch bissel Zeit. L.g.

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Re:Erdbeersaison 2011
Bin gefrustet:Erdbeerblüten erfroren bei -2 Grad! So ein Schei..!Haben schöne dunkle Punkte in der Blütenmitte. 

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Re:Erdbeersaison 2011
Das ist mir aber schon öfter passiert. Zum Glück aber blühen die Erdbeeren nicht alle gleichzeitig. die Knospen werden verschont, ich hatte trotzdem eine schöne Ernte.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)
Re:Erdbeersaison 2011
Nach dem mir gestern der Austrieb von sämtlichen Tafeltrauben durch Spätfrost ( dabei war es bei uns gar nicht so kalt höchstens -0 ) geschädigt wurde, wundere ich mich, dass nicht eine Erdbeerblüte etwas abbekommen hat. Es waren wohl doch ungünstige Windverhältnisse und die weiter unten sitzenden Erdbeeren waren durch die Nachbarshecke etwas geschützter gewesen.Gruss
Re:Erdbeersaison 2011
Bei mir war es praktisch dasselbe. Es war halt kein Abstrahlungs-Bodenfrost, sondern ein Kaltluftstrom. Auf dem Balkon in 8 m Höhe hatten wir minus 2 Grad und bei den Erdbeeren war es knapp oberhalb 0 Grad (auch auf der Südseite einer Hecke) geblieben. Zum Glück, denn Daroyal steht in voller Blüte, teils über dem Laub und hat praktisch keine Sekundärinfloreszenzen, die (etwa bei Sengana, Honeoye, Korona oder Elsanta) folgernd blühen und dann noch einen gewissen Ausgleich schaffen könnten. Also, Daroyal ist nichts für ausgesprochene Spätfrostlagen, es sei denn, man deckt in den kritischen Nächten rechtzeitig ab. Aber meine späteren Sorten (etwa Direktor Paul Wallbaum, Florence, Mieze Schindler oder Joghana) stecken noch ziemlich tief in den Startlöchern und sind demzufolge unempfindlich gegen den Frost.Nach dem mir gestern der Austrieb von sämtlichen Tafeltrauben durch Spätfrost ( dabei war es bei uns gar nicht so kalt höchstens -0 ) geschädigt wurde, wundere ich mich, dass nicht eine Erdbeerblüte etwas abbekommen hat. Es waren wohl doch ungünstige Windverhältnisse und die weiter unten sitzenden Erdbeeren waren durch die Nachbarshecke etwas geschützter gewesen.
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Re:Erdbeersaison 2011
Bei mir sieht der meiste Wein noch ok aus, nur ein frei ausgepflanzter auf der Streuobstwiese oberhalb des Hauses ist braun.Dort sind auch die Erdbeeren. Das kommt dann schon hin, mit dem Kaltluftstrom.An meinen Erdbeeren sind auch noch wenige Blüten ohne "schwarze Mitte" und auch noch ein paar Knospen.Die können dann noch fruchten, bzw. dann vor sich hintrocknen, wenns nicht regnet 

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