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Der Frühling ohne Regen (Gelesen 19543 mal)
- wallu
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Der Frühling ohne Regen
Die gegenwärtige Trockenperiode ist wirklich außergewöhnlich, wie die Daten der uns nächstgelegenen Wetterstation zeigen:Regenmenge im März: 18 mmRegenmenge im April: 19 mmRegenmenge im Mai: 0 mmRegenmenge 2011 bislang: 145 mmDer letzte Tag mit >10 mm Regen war am 20 Februar, d.h. vor nunmehr 11 Wochen - oder anders ausgedrückt: Seit Beginn der Vegetationsperiode hat es nicht mehr richtig geregnet.Und woanders ist es noch schlimmer. In Würzburg z.B. hat es dieses Jahr erst 90 mm geregnet; seit dem 13. Februar gab es dort keinen Tag mit mehr als 4 mm Niederschlag.Meine Wasservorräte sind so gut wie aufgebraucht; ab heute muß Trinkwasser herhalten - das hat es Anfang Mai auch noch nicht gegeben. Selbst nordseitige Beete wären inzwischen ohne Gießen völlig hinüber. Den Rasen bzw. das, was davon übrig ist, haben wir dieses Jahr mangels Masse noch nicht mähen brauchen.Wie sieht es bei euch aus? Wie werdet ihr mit dieser Jahrhundert-Trockenheit fertig? Ich kann nur sagen, ich hab´ allmählich die Schnauze voll
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Viele Grüße aus der Rureifel
Re:Der Frühling ohne Regen
Bei uns, im aüßersten Westen NRWs, sieht es genauso aus, mein Lehmboden hat bald Betonstatus erreicht. Die nicht unerheblichen Wasservorräte sind fast ausgeschöpft, aber frisch gepflanztes, bzw. gepflanztes, was nicht einwurzelt, muß ich natürlich gießen. Ältere Pflanzen müssen so klar kommen, was einigen von ihnen aber zunehmend schwerer fällt. Der Boden ist bis in die Tiefen total trocken.Geplante Pflanzenkäufe wird es derzeit nicht geben.Um die Giesserei in meinem großen Garten zeitmässig etwas einzugrenzen, nehme ich mir täglich ein anderes Beet vor.Meine Arme sind auch schon lang...Ich mag zwar keinen kalten, nassen April, aber die Temperaturen der letzten Wochen in Kombination mit der Trockenheit sind für unsere Verhältnisse ganz verkehrt.
- Danilo
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Re:Der Frühling ohne Regen
Nun ist es natürlich so, daß 100mm Niederschlag im ersten Jahresdrittel im Gegensatz zu den hydrologisch verwöhnteren Ecken Deutschlands für uns ein segensreiches Frühjahr bedeuten würden, denn der Wert läge über dem langjährigen Mittel, und wir haben ein ausgeprägtes Niederschlagsmaximum im Sommer, der erst dann mehr als die Hälfte des Jahresniederschlags bringt.Derzeit freue ich mich, daß sich die konsequente Beachtung des Wasserhaushalts nun endlich auszahlt. Alle Reservoirs sind halbvoll und keine einzige Pflanze (abgesehen natürlich von Neupflanzungen) musste bisher gegossen werden, weil die Bepflanzung inzwischen zu 95% an die örtlichen Standortbedingungen angepasst ist. Der damit verbundene theoretische wie praktische Aufwand beginnt sich also endlich auszuzahlen, so daß man auch in Trockenperioden den Garten genießen kann. Selbst die vermeintlich wasserhungrigen Großstauden wie Ligularia, Delphinium elatum etc. stehen wie eine Eins im Beet, da sie so gepflanzt bzw. von Beginn an so erzogen wurden, daß sie ohne Zusatzbewässerung auskommen.Meine Wühlprobe brachte unter der überall 5cm starken Mulchschicht, die (wenn nicht gerade mineralisch) der Flächenkompostierung herrührt, einen herrlich feuchten, feinkrümeligen Boden bis in tiefere Schichten zum Vorschein.Konsequente Beschattung des Wurzelraumes empfindlicher Pflanzen durch robuste, trockenresistentere Arten tut jetzt ihr Übriges. Phlox-Arten etwa profitieren schon von der Beschattung durch die höheren Präriestauden. Alchemilla, Geranium und andere bremsen an den Beeträndern bodennahe Winde, beschatten den Boden und schützen vor Austrocknung. Allerdings muss man wohl daran glauben, daß Bepflanzung auch vor Verdunstung schützen kann, wie hier kürzlich von fars diskutiert.Unserer verstaubten, immertrockenen märkischen Sandbüchse macht wohl hydroklimatisch keiner mehr etwas vor, daher hoffe ich, daß dieses meteorologische Phänomen nun auch in anderen Regionen als ein Fingerzeig der Natur verstanden wird und nach den Jahren des Überflusses und nach dem ersten Entrüstungssturm nun langsam ein Umdenken einsetzt, und zwar hin zu einer nachhaltigem und an den Standort angepassten Gartenkultur. Es wäre für Umwelt und Gartenbesitzer gleichermaßen ein Gewinn.
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Re:Der Frühling ohne Regen
Mir geht es ähnlich. Die Beete sind bis in 10- 12 cm Tiefe staubtrocken, in einem der Teiche ist außer in der Tiefwasserzone kaum noch Wasser, ich habe aus der Zisterne mal etwa 3 cbm Wasser nachgefüllt, doch Sonne und vor allem der Wind lassen das Wasser sofort wieder verschwinden.Das Moorbeet muss ich bewässern, die Staudenbeete werden nicht gegossen, für die Kübelpflanzen reicht das restliche Wasser in der Zisterne hoffentlich noch eine Weile.Zur Zeit pflanze ich nicht in die Beete, alle Hätschelpflanzen stehen in Töpfen im Schatten, damit ich sie nach Bedarf wässern kann, darin besteht zur Zeit meine Hauptarbeit im Garten. Es wird tagelangen Dauerregen brauchen, bis der Boden wieder halbwegs durchfeuchtet ist.
- RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re:Der Frühling ohne Regen
Bei uns, östliches Nordharzvorland, hat es seit Februar? März?, außer ein paar kurzen Schauern nicht mehr geregnet. Ist sowieso Regenschattengebiet. An einigen Stellen meines Südhanges sind Pflanzen verdorrt, aber nur, weil sie sich unpassende Standorte ausgesucht haben (Brunnera-Sämlinge). Ich gieße im Garten sowieso fast nie, natürlich die Kübelpflanzen, aber auch die setze ich im Moment auf Magerration. Die Vorratsbehälter (sehr große Tiefbehälter) für die Hauswirtschaft sind leer, wir mussten auf Leitungswasser umstellen. Die Reservoire für den Garten haben nur noch wenig Wasser. Der Teich ist im Flachwasserbereich fast ausgetrocknet.Frisch gepflanzte Stauden habe ich stark gemulcht und einige Male kräftig angegossen. dito einige Tomaten, der Rest wird demnächst gepflanzt. Unkraut wird nicht mehr gejätet (jedenfalls das meiste), wegen der Beschattung. Es wächst alles dennoch z.T. ganz erstaunlich, besonders die Feigen sind schon richtig dick, letztes Jahr hatten sie um diese Zeit noch nicht ausgetrieben.Ich überlege, ob es sich lohnt sSlat usw. in Zukunft in Kisten zu pflanzen und diese gezielt zu wässern. Der töchterliche Salat im Tiefland auf eher lehmigem Gartenboden steht ohne Bewässerung sehr gut.Auf der Wiese steht eine alte Badewanne, die wir gelegentlich mit Schlauch füllen, damit erwärmtes Wasser zur Verfügung steht. Eine weitere Badewanne an anderer Stelle fängt das Wasser schneller Regegüsse auf, so es denn welche gibt.Die Obstbäume sehen bislang alle gut aus, alle dick besetzt.Auch das Beerenobst erstaunt. Mal sehen, was die Walderdberen treiben, ich nutze sie als Mulch im Tomatenbeet u.a.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Der Frühling ohne Regen
Danilo, für Stauden und Gehölze ist das ganz sicher so. Wenn ich allerdings Gemüse anbauen möchte, muss ich giessen. Die Keimlinge von Möhren, Schwarzwurzeln und Co. hätte ich in diesem Jahr gar nicht zu sehen bekommen ohne regelmässige Wassergaben. Februar: 11 mm, März 26 mm und im April stolze 40 mm (die kamen allerdings geballt auf einmal)....nun langsam ein Umdenken einsetzt, und zwar hin zu einer nachhaltigem und an den Standort angepassten Gartenkultur. Es wäre für Umwelt und Gartenbesitzer gleichermaßen ein Gewinn.
Re:Der Frühling ohne Regen
Wir gehen hier jetzt in die 10. Woche ohne Regen.Interessant für mich, welche Pflanzen tatsächlich am Südhang Trockenheitsverträglich. Ich mag lieber schreiben Trockenheitsresistent sind.Ausschließlich danach habe ich gepflanzt und so bin ich bei den eingewachsenen Pflanzen sehr zufrieden.Meine Neupflanzungen vom Herbst und Frühjahr muss ich jedoch giessen, sonst war meine Arbeit und die Geldausgabe umsonst.Ja und im Gemüsebeet und bei den Erdbeeren wird gegossen. Man will ja auch was ernten. ;)Doch alle Giesserei dient mehr oder weniger zur Lebenserhaltung. Denn nichts ist ergiebiger wie ein schöner Landregen.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
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Re:Der Frühling ohne Regen
hier gab es zwischen dem 1.3. bis heute ca. 30 mm niederschlag.
Re:Der Frühling ohne Regen
Wenn ich mich richtig erinnere hatten wir im März 25l Regen, im April ganze 5l. Heute hat meine Pumpe nur noch Luft gepumpt, jetzt ist auch mein letztes Fass leer. Ich habe keinen Brunnen, nur einige Regenfässer und ein 2000l- Fass im Boden, insgesamt 5000l. Leider waren zwei der Fässer noch gar nicht gefüllt, weil wir die erst im März angeschlossen haben.Ich habe einiges neu gepflanzt und muss daher viel gießen, außerdem habe ich ca 100 Kübelpflanzen und ungefähr genauso viele Aurikeln in Töpfen.Den April 2007 habe ich ebenfalls sehr trocken in Erinnerung, aber nicht so arg wie dieses Jahr.
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Der echte Cowboy aus der Rureifel
Re:Der Frühling ohne Regen
Ja, wie schon meine "Nachbarn" Wallu und Täubchen in der Rureifel und dem Jülicher Land so richtig schreiben - auch bei mir ist es staubtrocken - Löcher für Pflanzen zu graben ist ein Mordsunterfangen und so warten noch etliche Töpfe mit Gehölz und Stauden in Lauerstellung auf die nächsten Schauer und nachfolgender Versenkung.
Die konsequente dichte Begrünung von Pflanzen zur Beschattung des Bodens wirkt auch bei mir ebenso wie mulchen, aber irgendwann ist bei den mageren Niederschlägen auch diese Methode am Ende. Nach dem letzten Regen waren allerdings auch unsere Freunde, die Schnecken, gleich an der Blätterbar.
Was noch fehlt beim nächsten Niederschlag wäre Starkregen mit Hagel - nicht ausgeschlossen bei der Wetterlage.
LG Frank






"May your character not be a writing upon the sand, but an inscription upon the Rock" (Charles Spurgeon)
Re:Der Frühling ohne Regen
3 Tropfen im Vorbeiziehen, bis sie unten ankamen waren sie verdampft. Die 10 .Woche ohne Regen. In Amsterdam gab es um die Mittagszeit einen Wolkenbruch. Hier ist der Regen mal wieder siegreich vorbeigezogen, wir giessen weiter..... 

- krimskrams
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Re:Der Frühling ohne Regen
Hallo,da ich aus Würzburg komme, hat Wallu ja eigentlich schon alles zu unserem Wetter gesagt. Da wir eine Gartenecke umgestaltet haben, habe ich dort im Frühjahr Heckenpflanzen und Stauden gesetzt, die muß ich natürlich gießen. Auch das angebaute Gemüse kommt nicht ohne Wasser aus.Der Vorschlag von Danilo mit den trockenheitsverträglichen Pflanzen erledigt sich spätestens dann, wenn der August dieses Jahr wieder so verregnet ist, wie der letzte. Dann haben wir für solche Pflanzen im eher lehmigen Boden nämlich zuviel Wasser. (und die Wahrscheinlichkeit für den verregneten August sind groß, da sind bei uns schließlich Sommerferien
)Und mulchen kann ich auch nicht soviel, denn trotz der eher feindlichen Witterung sind die Schnecken aktiv. Ich sammele sie alle paar Tage unter den großen Steinen und Trittplatten ab.Viele Grüße Gaby

Viele Grüße Gaby
Re:Der Frühling ohne Regen
Wir hatten im März und April jeweils ca. 20 Liter Regen auf den Quadratmeter. Das ist weniger als ein Drittel dessen, was mindestens hätte fallen müssen. Also ist der Boden entsprechend pulvertrocken und knüppelhart.Wir beregnen den Garten schweren Herzens mit Leitungswasser. Es ist zwar absoluter Irrsinn, wertvolles und teures Trinkwasser in den Garten zu pladdern, aber vertrocknete Pflanzen sind keine Alternative. Wenn ich an die nächste Wasserrechnung denke, wird mir schwummrig.
Re:Der Frühling ohne Regen
Wir hatten seit Mitte Februar insgesamt 45 mm Niederschlag. Aktuell ist Gießen eher Schadensbegrenzung - wer schlappt, kriegt was. Viel geht für die Rhodos, die neu gepflanzte Hainbuchenhecke und einige, im Frühjahr um- oder neu gesetzte Gehölze. In den Teichen fällt der Wasserstand zusehends.Wenn ich die Stauden im Sandbeet und auch alle anderen Salvia etc. im Garten sehe, die sich völlig unbeeindruckt zeigen, dann weiß ich, in welche Richtung sich künftig meine Gartengestaltung entwickeln wird/muss.

Re:Der Frühling ohne Regen
Wir hier in Südtirol hatten seit dem 01.01 bis jetzt insgesamt 39mm Regen.Aber am Wochenende wird sich das dann ändern 
