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Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren (Gelesen 47673 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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hymenocallis

Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

hymenocallis »

Leider sind heuer das zweite Jahr sowohl Stachelbeeren als auch Johannisbeeren von kleinen grünen Raupen befallen und komplett kahl gefressen worden (nach einigem Googeln als Raupen einer Blattwespe identifiziert). Weil darunter Erdbeeren und daneben Him- und Brombeeren wachsen, die bislang völlig schädlingsfrei sind, möchten wir kein Insektizid spritzen. Angeblich wird man der Plage aber nicht anders Herr (zumindest fand ich keine Bestätigung, daß Bio-Tipps à la Steinmehl zum Verschwinden der Schädlinge geführt haben) - falls jemand hier schon Erfolg ohne Gift gehabt hat: bitte her mit der funktionierenden Methode (absammeln ist sinnlos, es sind tausende - schon erfolglos versucht).Gibt es alternative Beerensträucher, die ähnlich problemlos wie Him- oder Brombeeren wachsen und keine Armeen von Schädlingen anziehen? Wir sind inzwischen so weit, daß wir die Sträucher entsorgen und gegen weniger anfälliges Beerenobst tauschen wollen - hat jemand Tipps und Ideen?LG
brennnessel

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

brennnessel » Antwort #1 am:

hast du es schon einmal versucht mit abschütteln? man muss planen etc. darunter auslegen, dann kann man sie bequem einsammeln!
Floris
Beiträge: 2225
Registriert: 11. Feb 2010, 13:48

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

Floris » Antwort #2 am:

hast du mal erwogen oder probiert, die Pflanzen mit Pyrethrum (Spruzit) zu behandeln?An Johannis- und Brombeeren nur drei Tage Wartezeit, die Erdbeeren kann man ja zudecken.Wenn du die in einem frühen Befallsstadium erwischst und damit die Verpuppung verhinderst, sollte der Befall im nächsten Jahr deutlich geringer sein, da Blattwespen recht standorttreu sind.Grüße Floris
gardener first
mickeymuc
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Registriert: 2. Mär 2005, 12:54

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

mickeymuc » Antwort #3 am:

Hallo Hymenocallis,Ich glaube nicht dass Du auf die Beeren verzichten musst - versuch doch zukünftig eine Bekämpfung der Raupen mit "Schädlingsfrei Neem", der Wirkstoff Neemöl ist völlig ungiftig und hilft bei vielen Schädlingen sehr gut. Ist auch für den Biolandbau zugelassen.
Viele Grüße aus dem Ermstal !
Floris
Beiträge: 2225
Registriert: 11. Feb 2010, 13:48

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

Floris » Antwort #4 am:

gardener first
hymenocallis

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

hymenocallis » Antwort #5 am:

hast du es schon einmal versucht mit abschütteln? man muss planen etc. darunter auslegen, dann kann man sie bequem einsammeln!
2/3 lassen sich abschütteln - der Rest klammert sich fest und frißt munter weiter. War leider nicht wirklich erfolgreich.LG
hymenocallis

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

hymenocallis » Antwort #6 am:

hast du mal erwogen oder probiert, die Pflanzen mit Pyrethrum (Spruzit) zu behandeln?An Johannis- und Brombeeren nur drei Tage Wartezeit, die Erdbeeren kann man ja zudecken.Wenn du die in einem frühen Befallsstadium erwischst und damit die Verpuppung verhinderst, sollte der Befall im nächsten Jahr deutlich geringer sein, da Blattwespen recht standorttreu sind.Grüße Floris
Pyrethrum ist allerdings für Menschen giftig (Atemschutz notwendig) und führt zu Nervenschädigungen. Leider wird der Wirkstoff verharmlost - die neurologischen Spätfolgen sind bei regelmäßiger Verwendung allerdings alles andere als angenehm. Da verzichte ich lieber auf die Beeren. LG
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Hummelchen
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Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

Hummelchen » Antwort #7 am:

Wenn die Blattwespen standorttreu sind, besteht dann nicht die Gefahr, dass sie sich die anderen Beerensträucher vornehmen, wenn du ihre Lieblingsspeise entfernst?Ich würde das so machen, wenn ich Blattwespe wäre.
Der Weg ist das Ziel.
hymenocallis

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

hymenocallis » Antwort #8 am:

Hallo Hymenocallis,Ich glaube nicht dass Du auf die Beeren verzichten musst - versuch doch zukünftig eine Bekämpfung der Raupen mit "Schädlingsfrei Neem", der Wirkstoff Neemöl ist völlig ungiftig und hilft bei vielen Schädlingen sehr gut. Ist auch für den Biolandbau zugelassen.
Neemöl ist leider das Gegenteil. Völlig giftig für Schädlinge UND Nützlinge und erbgutschädigend auch bei höheren Organismen. Die unkritische Anwendung in Deutschland und die Zulassung zum Bio-Landbau ist jedem unverständlich, der sich mit der Substanz näher beschäftigt hat (hier wird ja auch mit anderen toxischen Pflanzenwirkstoffen wie Pyrethrum und Teebaumöl umgegangen, als wären sie Pfefferminztee ???). Die meisten herkömmlichen Insektizide sind weniger problematisch. Für uns daher keine Option.
hymenocallis

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

hymenocallis » Antwort #9 am:

Wenn die Blattwespen standorttreu sind, besteht dann nicht die Gefahr, dass sie sich die anderen Beerensträucher vornehmen, wenn du ihre Lieblingsspeise entfernst?Ich würde das so machen, wenn ich Blattwespe wäre.
Lt. Googelei ist diese Art auf Johannisbeeren, Stachelbeeren und Jostabeeren spezialisiert und wandert ab, wenn sie keine mehr vorfindet. Da sich die drei genannten Sorten botanisch von z. B. Him-/Brom- oder Erdbeeren recht stark unterscheiden, halte ich das Risiko für gering (vor allem habe ich darüber keine Berichte im Netz gefunden).LG
BigBee

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

BigBee » Antwort #10 am:

Wahrscheinlich fressen bei Dir schon mehrere Generationen.Wenn Du die Raupen nicht entfernen kannst, wird der Befall im kommenden Jahr ähnlich stark sein. Wichtig zu wissen, dass die letzte Generation im Boden als Raupe in einem Kokon überwintert. Die einzige Chance besteht darin, den Befall sehr fühzeitig zu erkennen. Die Weibchen legen ihre Eier April/Mai an die Unterseite der Blätter an die Blattadern. Immer wieder kontrollieren und entfernen. Heuer ist die Ernte verloren. Wird nichts unternommen, werden die Sträucher mit den Jahren immer starker geschwächt.LG
hymenocallis

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

hymenocallis » Antwort #11 am:

Die einzige Chance besteht darin, den Befall sehr fühzeitig zu erkennen. Die Weibchen legen ihre Eier April/Mai an die Unterseite der Blätter an die Blattadern. Immer wieder kontrollieren und entfernen.
Dieser Arbeitsaufwand ist für uns nicht leistbar - daher werden wir wohl die Sträucher entfernen. Mir ist ein Rätsel, wie sich ein so anfälliges Obst über so lange Zeit in den Hausgärten halten hat können. Jedenfalls habe ich inzwischen erhoben, daß beide Beerensorten hier regional nicht im Bio-Anbau kultiviert werden, weil sie keine Erträge bringen (wundert mich jetzt nicht wirklich).LG
BigBee

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

BigBee » Antwort #12 am:

Ich habe mich auch von Stachelbeeren und Johannisbeeren getrennt. Die Schäden waren immens und der Geschmack ist eigentlich nicht so recht meins.Aber Du hast Recht - in meiner Kindheit waren diese Beeren in den Gärten weit verbreitet.LG
Floris
Beiträge: 2225
Registriert: 11. Feb 2010, 13:48

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

Floris » Antwort #13 am:

...daß beide Beerensorten hier regional nicht im Bio-Anbau kultiviert werden, weil sie keine Erträge bringen
...was sicherlich nicht an den Blattwespen liegt, da diese wie beschrieben auch im Bio-Anbau leicht zu bekämpfen sind. Wenn ihr halt gar nichts anwenden wollt, bleibt eben nur roden oder zumindest so verkleinern, dass man mechanisch etwas ausrichten kann. Dass Pyrethrum nicht eingeatmet werden soll ist bekannt und wird in der Gebrauchsanleitung auch berücksichtigt. Der zweite Weg der Aufnahme in den Körper ist die über offene Wunden. Vor beidem kann man sich wirksam schützen.Pyrethrum und vor allem seine Abkömmlinge, die synthetischen Pyrethroide, lagern sich dauerhaft an Nervenenden an und führen dadurch langfristig zu Schäden. Die bekannt gewordenen Fälle ließen sich soviel ich weiß aber weder auf sachgerechte Pflanzenschutzmittelanwendungen, noch auf Pflanzenschutzmittelrückstände im Erntegut zurückführen, sondern auf Anwendungen im Bauten- Hygiene- und Vorratsschutz. Aufgrund anderer rechtlicher Vorschriften mußte bei diesen Anwendungen eine Zeitlang nicht so ausdrücklich auf Gefahren hingewiesen werden wie im Pflanzenschutz. Es wurde also beim gleichen Wirkstoff bei der Kennzeichnung mit zweierlei Maß gemessen. Dadurch kam es zu unbesorgten Anwendungen in Räumen mit den angesprochenen "neurologischen Spätfolgen bei regelmäßiger Verwendung". Ich teile daher die Einschätzung, dass auch natürliches Pyrethrum durchaus nicht absolut harmlos ist, wende es mit der entsprechenden Vorsicht trotzdem schon mal an. Grüße Floris
gardener first
hymenocallis

Re:Raupen auf Stachelbeeren/Johannisbeeren

hymenocallis » Antwort #14 am:

Dass Pyrethrum nicht eingeatmet werden soll ist bekannt und wird in der Gebrauchsanleitung auch berücksichtigt. Der zweite Weg der Aufnahme in den Körper ist die über offene Wunden. Vor beidem kann man sich wirksam schützen.Pyrethrum und vor allem seine Abkömmlinge, die synthetischen Pyrethroide, lagern sich dauerhaft an Nervenenden an und führen dadurch langfristig zu Schäden. Die bekannt gewordenen Fälle ließen sich soviel ich weiß aber weder auf sachgerechte Pflanzenschutzmittelanwendungen, noch auf Pflanzenschutzmittelrückstände im Erntegut zurückführen, sondern auf Anwendungen im Bauten- Hygiene- und Vorratsschutz. Aufgrund anderer rechtlicher Vorschriften mußte bei diesen Anwendungen eine Zeitlang nicht so ausdrücklich auf Gefahren hingewiesen werden wie im Pflanzenschutz. Es wurde also beim gleichen Wirkstoff bei der Kennzeichnung mit zweierlei Maß gemessen. Dadurch kam es zu unbesorgten Anwendungen in Räumen mit den angesprochenen "neurologischen Spätfolgen bei regelmäßiger Verwendung". Ich teile daher die Einschätzung, dass auch natürliches Pyrethrum durchaus nicht absolut harmlos ist, wende es mit der entsprechenden Vorsicht trotzdem schon mal an. Grüße Floris
Ich kenne Fälle aus dem Bereich Pflanzenschutz - sie liegen aber schon länger zurück (Hilfskräfte in Gärtnerein mit schweren Lähmungen und neurologischen Ausfällen). Da ich selbst an einer chronischen neurologischen Grunderkrankung leide, habe ich hier doppelt Hemmungen. Es werden also wohl die Beeren auswandern. Oder kennt jemand hier alternative Beerensträucher, die nicht kahlgefressen werden?LG
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