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Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung (Gelesen 236132 mal)
Moderator: cydorian
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
auch starke temperaturschwankungen mit sehr kalten nächten verursachen chlorosen! das wächst sich aber mit steigenden temperaturen wieder aus. chlorose ist ja meist eine blockade der pflanze bei der FE-Aufnahme die aus unterschiedlichen gründen auftreten kann, siehe oben. es hilft dann oft kurzfristig eine blattdüngung aber ist nicht notwendig.habe zu hause wohl glück gehabt. es scheint als wäre der frost wie mit dem lineal gezogen ganz knapp unter kopf aufgetreten. alle stockaustriebe sind erfroren. das letze auge auf der fruchtrute teilweise auch. darüber meist alles in ordnung. viele frostschäden sind nicht erklärbar. so habe ich flächen an straßen gesehen die auf der einen, tieferen seite in ordnung waren und auf der höheren erfroren ohne dass bepflanzungen die luft hätten stauen können. auch hanglagen mit talbereich der ok war und mitten drin schäden, keine terassen oder sonstiges. evtl frostruten lassen an stellen die immer gefährdet sind?! unterbewuchs kurz halten oder offen. hoher stammaufbau. keine bepflanzungen die kaltluft stauen. mehr kann man da nicht machen außer man hat gebläse die permanent die luft umwälzen ;)gelber augusteller ist eine meiner ansicht nach eine sehr gute sorte. knackiger als palatina mit etwas weniger muskat aber ansonsten durchweg unkomplizierter. kräftiger gesunder wuchs, guter fruchtansatz usw. ich habe sie im garten stehen wo sie auch bleibt und mir außerdem steckhölzer gemacht. mit 4-5°C höherer durchschnittstemperatur kommt sie bestimmt auch nicht schlecht zumal winterfrost kein thema mehr ist. feigen und zitrusfrüchte lassen grüßen 

Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Wann reift gelber augusteller ? In unserem 'nördlichen' Klima reifen nur frühe Sorten aus, zB Solaris und Regent fast sicher, Phönix und Muskat Blau nur an Südwand.gelber augusteller ist eine meiner ansicht nach eine sehr gute sorte;D
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
weinreben können durch pockenmilben und kräuselmilben befallen werden.in einigen quellen werden auch kräuselmilben zu den gallmilben gezählt, weshalb ich die oben genannte differenzierung für unmißverständlicher und eindeutiger halte.nach dem austrieb sind spritzungen gegen schadmilben nahezu unwirksam.ein leichter befall mit pockenmilben ist für reben kaum nachteilig, falls man vom äußeren erscheinungsbild absieht. wenn nur wenige blätter betroffen sind kann man sie entfernen und entsorgen.schlimmer ist ein befall mit kräuselmilben, der sich in besenartigem austrieb zeigt.in weinbaugebieten wird oft ein geringer befall mit schadmilben toleriert, um die nahrungsquelle der nützlichen jäger = raubmilben zu erhalten.eine effektive bekämpfung der milben ist vor dem austrieb im frühjahr möglich.zur wirkungsverbesserung der schwefelmittel werden oft mineral- oder rapsöle beigemischt. im belaubten zustand können ölhaltige mittel verbrennungen verursachen und sind dann besser nicht mehr zu verwenden.Siebenstein hatte vor einiger zeit seine bewährte mixtur genannt:Bei mir am Wein sind wieder die Anzeichen der Gallaus. Also rötliche Verfärbung und Blasenbildung,bzw Wölbung der Blätter. was kann man dagegen tun?
Siebenstein hat geschrieben:Für alle, die Probleme mit Pockenmilben haben, hier mein bewährtes Rezept, das sehr gut hilft:Für 10 Liter Spritzbrühe gibt man 60 g Netzschwefel und 80 ml formatiertes Rapsöl (Para Sommer, Mikula) in das handwarme Wasser. Das ganze gut umrühren!Einsatz nur bei Aussentemperaturen > 18° C von Knospenschwellen bis Wollestadium (allerhöchstens bis Mausohrstadium).Das Holz und v. a. die Augen tropfnass spritzen! Ggf. Wiederholung nach 4 bis 5 Tagen.Das gibt einen sehr guten Erfolg - allemal besser als bei jedem handelsüblichen Akarizid.Vorsicht: die Spritzbrühe kann evtl. Flecken auf einer weißen Hauswand hinterlassen.
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Wanderst Du in den sonnigen Süden aus? *Vollneidischfrag*. ich habe sie im garten stehen wo sie auch bleibt und mir außerdem steckhölzer gemacht. mit 4-5°C höherer durchschnittstemperatur kommt sie bestimmt auch nicht schlecht zumal winterfrost kein thema mehr ist. feigen und zitrusfrüchte lassen grüßen

Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Hallo WernerIn diesem Jahr habe ich die volle Palette Krankheiten und Mangelerscheinungen an meinen Reben abbekommen :-[Kannst Du evtl. anhand der Bilder eine 'Diagnose' stellen ?ZB das hier würde ich als Oidium einschätzen, oder ?
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ist das evtl. Chlorose ?
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ist das evtl. Mg-Mangel ?
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Und was mag das wohl sein ?
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
@urmeleja bin schon ausgewandert, aber eher tief in den westen ;Dwarm ists da aber mehr als genug@vierzehndie triebspitze sieht gesund aus. der weißliche überzug ist eben bei manchen sorten so.das eine bild sieht nach mg-mange aus, das andere als ob ein befall mit mehltau erfolgreich abgewehrt worden wäre und die stellen nekrotisiert sind. ist eine resistente sorte oder??phönix??
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
@Vierzehneine identifikation mittels fotos ist nicht immer zuverlässig, insbesondere wenn helle bildanteile überbelichtet sind.1. einige rebsorten haben eine helle triebspitze. echter mehltau bildet aber einen abwischbaren belag. 2. chlorose beginnt an der triebspitze - das blatt scheint allerdings etwas älter zu sein.3. Mg - mangel4. ähnliche blattflecken entstehen bei der anwendung (älterer) chloridhaltiger dünger, im folgenden bild durch kaliumchlorid. es könnte auch eine erhöhte kaliumkonzentration vorliegen, die die Mg - aufnahme behindert.
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Werner, vielen Dank für die Info !Bei 1 und 2 handelt es sich um Wostorg und Mitschurinski - beide mit Amurensis-Anteil. Die helle und stark 'behaarte' Spitzen sind vielleich einfach ein Sortenmerkmal, da die Entwicklung ansonsten gut aussieht..Bei 4: diese Rebe wurde noch gar nicht gespritzt, es wird wohl K-Überschuss sein.Zu Mg-Mangel bzw. K-Überschuss hätte ich eine Frage.Die Reben stehen auf einer starken Lehmschicht (nur 0,4 m unter der Humusschicht). Kann das der Grund für Mangelerscheinungen sein ?Alle Reben haben zwar Drainage, aber ich bin nicht sicher ob diese richtig verlegt wurde..
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Meine Reben stehen (zwar nur anderthalb Jahre aber immerhin) eigentlich im reinen Lehm. Habe aber die Erfahrung gemacht, daß sie einen sehr starken Wuchs haben und keinerlei Mangelerscheinungen. Meiner Meinung nach ist Lehm sehr gut, was die Nährstoffversorgung anbelangt, vor allem stört sie anscheinend der recht kühle Boden nicht im geringsten. Es könnte eher am pH- Wert liegen, hier ist der Boden recht kalkhaltig, da Kalkgebirge. Überprüfe mal den pH-Wert, der könnte vielleicht zu niedrig sein.
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
magnesium ist bei ph-werten von 5,3 bis 7,3 sehr gut verfügbar.lehmboden ist hervorragend geeignet nährstoffe zu speichern. daraus lässt sich aber nicht schlußfolgern, daß alle benötigten nährstoffe in befriedigender konzentration im lehm vorhanden sind. das ist abhängig vom standort und der vorangegangenen nutzung des bodens. so mußte z.b. Dietmar seinen (sandigen) lehm mit Mg düngen um den mangelerscheinungen entgegenzuwirken.lehmboden ist für reben gut geeignet solange regenwasser nicht länger "steht" und die atmung der wurzeln behindert.probleme sind eher zu erwarten wenn der lehm sehr fett und tonhaltig ist.
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Nun habe ich zu allem Überfluss auch noc Antraknose eingefangen, erst wurden nur die Triebe befallen, und nun nach Regen und Hagel auch die bereits Schrott- bis Erbsengrosse Trauben.Helfen nur Kupferpräparate oder auch Schwefel ?Kann man Kupferpräparate zusammen mit Schwefel spritzen ?
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ich dachte, Antracnose befällt nur Lupinen. Bei Reben habe ich noch nichts davon gehört. Den Pilz gibt es in Deutschland noch nicht lange (ca. 1995 eingeschleppt)Meines Wissens nach kann man Netzschwefel und Kupferpräparate mischen, aber ich weiß nicht, ob die dagegen helfen, weil diese nur Kontaktmittel sind und nicht alle Stellen einer Pflanze erreichen. Für bösartige Pilze braucht man ein systemisch wirkendes Mittel, das durch den Stoffwechsel der Pflanze jede Pflanzenzelle von Wurzelspitze bis Blattspitze erreicht.Soviel ich weiß, gibt es ein Spritzmittel, aber in der Landwirtschaft wird zumeist das Saatgut gebeizt.Ich persönlich würde ein systemisch wirkendes Antimykotikum probieren, z.B. Universalis, welches gegen viele Pilzarten wirkt, aber Universalis o.ä. werden die Wenigsten haben oder kaufen können, da das nur gegen Befähigungsschein und erst ab 5 l zu kaufen gibt. Damit würde man Jahrhunderte reichen.Da dieser Pilz vorwiegend Lupinen befällt, würde ich an Deiner Stelle mal die Baywa o.ä. kontaktieren. Gewöhnlich hat auch das Landwirtschaftsministerium des Bundeslandes eine Stelle, die sich mit Pflanzenschutz beschäftigt. Die könnte man auch mal fragen. Da Du an Profimittel wahrscheinlich nicht heran kommst, würde ich fragen, ob dagegen ein Mittel gegen Oidium oder Pero oder Botrytis wirkt. Viele Pilzinfektionen lassen sich mit Mitteln einer der 3 "Grunderkrankungen" der Reben bekämpfen. Dann hast Du wenigstens eine Anhaltspunkt.