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Eine Sauerkirsche soll her (Gelesen 58578 mal)
Moderator: cydorian
- Zuccalmaglio
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Re:Eine Sauerkirsche soll her
O weh,wieviel Grad Minus waren es denn ca. bei euch?Wir sind mit 1-2 Plus davongekommen. Keine erkennbaren Einbußen.Nicht weit von Colonia bzw. südlich von Bonn in der Baumschul- und Obstgegend um Meckenheim/Rheinbach soll es aber kräftige Verluste gegeben haben.
Tschöh mit ö
- Zuccalmaglio
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Re:Eine Sauerkirsche soll her
Ganz vergessen. Wir sind ja bei den Sauerkirschen.Safir ist bei mir noch ohne Sprühflecken nach marginalem Befall in den Vorjahren. Der Baum wurde letztes Jahr kräftig zurückgenommen.
Tschöh mit ö
- cydorian
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Re:Eine Sauerkirsche soll her
Die Region um Köln, der Nordwesten hatte Glück. Bei uns waren es jedoch bis zu Minus 5 Grad. Nur eine Nacht. Die Nacht, in der alles zu Ende ging. Für den Weinbau wars eine Katastrophe, 80% der Flächen stark frostgeschädigt, teilweise Totalausfall.Es hat mich jedenfalls überrascht, dass sich die Sauerkirschen durchweg als viel weniger frostfest erwiesen haben wie Süsskirschen. Diese Erkenntnis passt schon in den Thread. Es gab noch mehr solche Überraschungen, Myrobalane sind z.B. auch komplett erfroren (sah aus wie Rosinen, die an den Ästen hängen), Zwetschgen jedoch nicht. Äpfel - weitgehend erforen, Birnen jedoch nicht, wie sich jetzt herausstellt. Da wir auch Sauerkirsch-Plantagen haben, ist das für die Kommerziellen ganz schön bitter. Damit hat keiner gerechnet, es gibt keine Beregnungsanlagen, Sauerkirschen werden noch relativ häufig mit extensiven Anbautechniken angebaut.
Re:Eine Sauerkirsche soll her
Kann ich so nicht bestätigen. Die Süßkirschen hatten einen Verlust von ca. 20 %, Schattenmorelle und Morina ca 10% (kleine grüne Früchte ca 1cm), Williams Christ, 2-3cm große Früchte 50% und Kuresia mit 2 cm großen Früchten Totalausfall. Temperatur in der Frostnacht ca. 2-3 Grad minus.Alle Fruchtansätze der Sauerkirschen unserer Gegend sind in der katastrophalen Frostnacht Anfang Mai erforen (Äpfel ebenso, unsere Ernte hat sich für dieses Jahr bereits erledigt). Bei Süsskirschen ist das je nach Lage nur zu 20% passiert. Sauerkirschen sind offenbar deutlich frostempfindlicher.
- cydorian
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Re:Eine Sauerkirsche soll her
Sauerkirschen auf einem Grundstück waren es vier Sorten, darunter Ungarische Traubige und Königin Hortense. Alle Fruchtansätze, auch die Grossen, sind ausnahmslos erforen. Süsskirschen fünf Sorten, geringe Schäden (stark jedoch durch den üblichen verdammten Frostspannerfrass). Williams Christ und die zehn anderen Birnen ohne Frostschäden, Aprikosen und Pfirsiche Totalausfall.Ich sage absichtlich "auf einem Grundstück", weil es in der Region auch nahe beieinanderliegende Zonen gab, auf denen die Schäden mal stark, mal schwach waren. Nur am selben Platz sind die Erfahrungen vergleichbar, nicht jedoch auf verschiedenen Grundstücken. In freier Höhenlage ist z.B. kaum etwas erfroren. Dort trägt auch die Sauerkirsche, sogar die Walnüsse haben vereinzelt überlebt, 200m entfernt und tiefer ist sie erfroren. In Tallagen sind auch die Süsskirschen draufgegangen. Dort war sowohl Dauer als auch Tiefpunkt des Kaltluftstroms (es war kein Strahlungsfrost) stärker.Die Sauerkirsche mit ihrem verhältnismässig geringen Wasserbedarf ist wohl besser für Hang und Spitze, aber nicht fürs Tal, eine ältere Erkenntnis.
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Re:Eine Sauerkirsche soll her
Nur die Ungarische Traubige würde wohl auf einem Hang nicht überleben
.Vergleiche zwischen Regionen sind auch interessant.So zeigt es sich ja wiederholt bei der Safir, daß sie sich bei mir wohl nicht so wohl fühlt wie auf dem Grundstück von Zuccalmaglio.Ungeachtet der Vorkommnisse im Hinblick auf die Sprühflecken- und Schrotschußkrankheit wachsen die Jade und vor allem die Achat sehr gut.

Re:Eine Sauerkirsche soll her
Objektive Ergebnisse sind wahrscheinlich nur unter Laborbedingungen zu erreichen. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Höhe der Bäume. Grundsätzlich war ich nur erstaunt, dass Fruchtansätze bzw. kleine Frücht noch so frostempfindlich sind. Wähnte mich immer in "Sicherheit" wenn die Blüte den Frost überstanden hat und war wirklich geschockt über die verheerenden Folgen nur einer FrostnachtSauerkirschen auf einem Grundstück waren es vier Sorten, darunter Ungarische Traubige und Königin Hortense. Alle Fruchtansätze, auch die Grossen, sind ausnahmslos erforen. Süsskirschen fünf Sorten, geringe Schäden (stark jedoch durch den üblichen verdammten Frostspannerfrass). Williams Christ und die zehn anderen Birnen ohne Frostschäden, Aprikosen und Pfirsiche Totalausfall.Ich sage absichtlich "auf einem Grundstück", weil es in der Region auch nahe beieinanderliegende Zonen gab, auf denen die Schäden mal stark, mal schwach waren. Nur am selben Platz sind die Erfahrungen vergleichbar, nicht jedoch auf verschiedenen Grundstücken. In freier Höhenlage ist z.B. kaum etwas erfroren. Dort trägt auch die Sauerkirsche, sogar die Walnüsse haben vereinzelt überlebt, 200m entfernt und tiefer ist sie erfroren. In Tallagen sind auch die Süsskirschen draufgegangen. Dort war sowohl Dauer als auch Tiefpunkt des Kaltluftstroms (es war kein Strahlungsfrost) stärker.

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Re:Eine Sauerkirsche soll her
Ich habe ein leider schon etwas älteres Buch mit dem Namen "Taschenatlas Obst", Untertitel "216 Arten und Sorten" von Manfred Fischer, Hans-Joachim Albrecht und Martin Geibel.Hier gibt es Angaben zur Blütenfrostempfindlichkeit.Bei der Ungarischen Traubigen steht, daß sie empfindlich auf Blütenfrost reagiert, genauso wie die Schattenmorelle.Mäßig gegen Blütenfrost geschützt ist die Safir und die Sorten Fanal und Morina sind wenig empfindlich gegenüber Blütenfrost.Das würde bedeuten, daß die Blütenfrostempfindlichkeit sortenspezifisch ist, und nicht generell auf Sauer- und Süßkirschen übertragen werden kann.Leider ist das oben erwähnte Buch schon etwas älter. Es berücksichtigt aber so gut wie alle Obstsorten - es gibt auch Angaben zur japnbischen Weinbeere und zur Vitamin-Rose 'Pi Ro 3'.
- cydorian
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Re:Eine Sauerkirsche soll her
Die Besonderheit war, dass überall schon Fruchtansätze der Sauerkirsche waren, teilweise schon recht gross. Es war kein Blütenfrost mehr. Über diese "Nach-Blütenfrostempfindlichkeit" der Sauerkirschen finde ich nichts genaues in der Literatur.Hier gibt es Angaben zur Blütenfrostempfindlichkeit.
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Re:Eine Sauerkirsche soll her
Da muß ich auch passen.
Re:Eine Sauerkirsche soll her
Unbedarften Blickes konnte ich bei Lieferung der beiden Jade-Bäume nicht einschätzen, ob das nun gebont ist oder nicht. Suspekt war es mir schon, die sahen nicht gut aus.Dann wuchsen sie nur rückwärts, beide, saft- und kraftlos. Heute habe ich reklamiert, im Herbst schicken sie uns Ersatz.Blöd, das.
Re:Eine Sauerkirsche soll her
Die Bäumchen sind aus dieser Baumschule. Gibt es damit Erfahrungswerte?Die anderen Pflanzen, Himbeeren und Heidelbeeren waren alle in Ordnung.
Re:Eine Sauerkirsche soll her
Schade. Kirschen hätt ich wohl auch gerne, aber da trau ich mich echt nicht ran. Viel Glück Dir.
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Re:Eine Sauerkirsche soll her
Für Kirschen brauchen wir allerdings Mut.Bei der Jade ist mir aufgefallen, daß sie gut als Spindel erzogen werden kann. Die Äste konnten nach einem Tag verbiegen bereits von den Biegehilfsmaßnahmen befreit werden.Bei uns wächst die Jade - etwas langsamer als die Achat. Die anfänglichen Sprühflecken konnten sich in den heißen und trockenen Tagen nicht vermehren.Und gestern Abend habe ich in der Abenddämmerung registrieren können, daß die Jade auffallend helle Blätter hat, die gelbgrün - fast neonfarbend - sind, während alle anderen Sauerkirschbäume eher dunkelgrüne Blätter haben.Und immer noch trägt die Jade als einziger Sauerkirschbaum einfarbig rote Blätter, die fest verankert sind wie die anderen Blätter.
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Re:Eine Sauerkirsche soll her
Hallo,im März 2009 habe ich bei mir verschiedene Sauerkirschsorten aufveredelt (Karneol, Gerema, Montmorency, Rote Maikirsche), die in diesem Jahr alle erstmals Früchte angesetzt haben. Doch keine der genannten Sorten steht so gut im Ertrag wie die 'Rote Maikirsche'. Das Bild zeigt eine umveredelte Sunburst, die ich 1993 vom Quelle-Versand bezogen hatte.Auch eine Vogelkirschen-Sämlings-Unterlage, die ich im gleichen Jahr veredelt hatte, trägt reichlich Früchte.Allerdings, die Monilia-Spitzendürre, m. E. der größte Feind des Sauerkirschanbaus, ist bei uns in diesem Jahr komplett ausgeblieben. Selbst die Schattenmorellen haben keinerlei Befall.Deshalb sollte ich eigentlich nicht zu früh jubeln!Gruß GG