Ach pearl, ich bin doch nicht doof und durchaus in der Lage eine richtige Entscheidung zu fällen, die Konsultation von Ärzten aller Art ergibt so gut wie nichts, man muss sich selber schlau machen. Das gilt auch für die Frage ob es sich nun um einen entzündeten Biss oder Anzeichen von Borreliose handelt. Selbstbeobachtung ist der Schlüssel, wenn man X entzündete harmlose Bisse hatte, dann weiß man zu unterscheiden, wann es nicht mehr harmlos ist.Wie wenig standardisiert die Behandlung eines Zeckenbisses ist, sieht man ja daran wie unterschiedlich die verordnete Medikation bei gleichen Symptomen ist. Wenn also das RKI 14 Tage AB empfiehlt, dann ist es anscheinend nur ein subjektives Sicherheitsbedürfnis, wenn man es länger einnimmt und dann muss man sich eben fragen, ob die Nebenwirkungen noch in einem vernünftigen Verhältnist zur vermeintlichen Sicherheit stehen.P.S. wenn man mit der Behandlung wartet, bis Antikörper im Blut diagnostiziert werden können, ist die erste verhältnismäßig leicht zu behandelnde Phase bereits vorbei, dann sind eigentlich schon schwerere Geschütze nötig, da bin ich doch für eine Behandlung auch wenn es womöglich eine zu viel ist. Aber es bleibt schwierig, wenn dieses Erythema migrans nicht auftritt.Gartenlady entscheidet nach subjektiver Verträglichkeit selber, ob sie das Medikament so lange nimmt. Ich empfehle dringend bei Unverträglichkeiten die Konsultation eines Arztes.
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Zeckenbiss (Gelesen 129882 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
- Gartenlady
- Beiträge: 22343
- Registriert: 3. Mai 2004, 20:30
- Region: östl. Ruhrgebiet
- Höhe über NHN: 240m
- Bodenart: lehmig humos
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Re:Zeckenbiss
Re:Zeckenbiss
Das alles gehört zu den Gründen, warum ich eine Zecke, derer ich habhaft werden konnte, im Labor untersuchen lasse. Auch wenn es etwas kostet.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
- Gartenlady
- Beiträge: 22343
- Registriert: 3. Mai 2004, 20:30
- Region: östl. Ruhrgebiet
- Höhe über NHN: 240m
- Bodenart: lehmig humos
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Re:Zeckenbiss
Aber nicht jede infizierte Zecke muss Dich angesteckt habenDas alles gehört zu den Gründen, warum ich eine Zecke, derer ich habhaft werden konnte, im Labor untersuchen lasse. Auch wenn es etwas kostet.

-
- Beiträge: 8673
- Registriert: 21. Nov 2004, 18:48
- Kontaktdaten:
-
Der echte Cowboy aus der Rureifel
Re:Zeckenbiss
Ob "eine" klinische Diagnose. mit "ausreichend" Abstand zum Biß die einzig sichere Methode ist, kannst nur Du erachten (wie Du auch schriebst). Mir wäre die richtige klinische Diagnose wichtig, zumal in vielen Fällen der Bißzeitpunkt nicht klar zu bestimmen ist und "ausreichend" dann windelweich genau. Ja, es gibt keine absolute Sicherheit, aber immer mehrere fundierte Meinungen (und die sollte man sich nun wirklich einholen...)!LG FrankWarum alle sich an so ein zweifelhaftes Symptom klammern, dessen Nichtauftreten überhaupt nichts besagt.Eine klinische Diagnose, mit ausreichendem Abstand zum Biß, ist m.E. die einzig sichere Methode....... bei einem Zeckenbiss ohne Erythema migrans sicher nicht.
"May your character not be a writing upon the sand, but an inscription upon the Rock" (Charles Spurgeon)
Re:Zeckenbiss
Richtig, aber ich hatte beim letzten Biss durchaus eine Rötung und Schwellung an der Bissstelle - und bin froh, jetzt nicht im ungewissen darüber zu sein, ob es nicht vielleicht doch... Hinzu kommt, dass ich Antibiose sehr schlecht vertrage.Aber nicht jede infizierte Zecke muss Dich angesteckt habenDas alles gehört zu den Gründen, warum ich eine Zecke, derer ich habhaft werden konnte, im Labor untersuchen lasse. Auch wenn es etwas kostet.![]()
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Zeckenbiss
Eine Antibiotika-Behandlung "auf Verdacht" ist einer der Gründe für die immer weiter reichenden Resistenzen.
- Kraut
- Beiträge: 213
- Registriert: 7. Jun 2005, 15:55
- Kontaktdaten:
-
„Jäten ist Zensur an der Natur.” Oskar Kokoschka
Re:Zeckenbiss
Hallo!Günther schrieb:
Das glaube ich eher nicht. Eher sind es Antibiosen die nicht ausreichend lange gegeben werden, oder von den betreffenden Personen eigenmächtig zu früh abgebrochen werden. Denn wenn ich AB gegen eine Erreger nehme der gar nicht da ist, kann auch keine Resistenz entstehen,Eine Antibiotika-Behandlung "auf Verdacht" ist einer der Gründe für die immer weiter reichenden Resistenzen.
vlg Barbara
Re:Zeckenbiss
Na ja, es könnten andere Keime resistent werden.Aber du hast natürlich recht: Ein wesentlicher Grund ist das zu frühe Absetzen von Antibiotika durch den Patienten, weil die Symptome der Erkrankung ja abgeklungen sind oder wegen subjektiv nicht mehr tolerierter Nebenwirkungen - oder beidem.
- Gartenlady
- Beiträge: 22343
- Registriert: 3. Mai 2004, 20:30
- Region: östl. Ruhrgebiet
- Höhe über NHN: 240m
- Bodenart: lehmig humos
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Re:Zeckenbiss
oder eine zu kurze Verschreibung durch den Arzt, ich würde wirklich gerne wissen wie lange die AB-Gabe bei Borreliose wirklich nötig ist.Seltsam finde ich auch, dass alle die gleiche Dosis verordnet bekommen, ist das Gewicht des Patienten tatsächlich nicht relevant?Aber du hast natürlich recht: Ein wesentlicher Grund ist das zu frühe Absetzen von Antibiotika durch den Patienten, weil die Symptome der Erkrankung ja abgeklungen sind oder wegen subjektiv nicht mehr tolerierter Nebenwirkungen - oder beidem.
Re:Zeckenbiss
Jein: Im üblichen Körpergewichtbereich spielt das tatsächlich keine Rolle. Eine individuelle Dosisanpassung ist nur bei deutlich unter- oder überdurchschnittlichem Gewicht zu erwägen.Relevant können Faktoren wie reduzierte Nierenfunktion (u. U. allein durch hohes Alter) oder gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente sein....ist das Gewicht des Patienten tatsächlich nicht relevant?
- Gartenlady
- Beiträge: 22343
- Registriert: 3. Mai 2004, 20:30
- Region: östl. Ruhrgebiet
- Höhe über NHN: 240m
- Bodenart: lehmig humos
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Re:Zeckenbiss
Danke für die InfoJein: Im üblichen Körpergewichtbereich spielt das tatsächlich keine Rolle. Eine individuelle Dosisanpassung ist nur bei deutlich unter- oder überdurchschnittlichem Gewicht zu erwägen....ist das Gewicht des Patienten tatsächlich nicht relevant?

Das steht auch im Beipackzettel, aber welcher Arzt fragt nach solchen Kleinigkeiten? Genausowenig wie er vor Sonne oder gleichzeitig eingenommener kalziumreicher Nahrung gewarnt hat.Relevant können Faktoren wie reduzierte Nierenfunktion (u. U. allein durch hohes Alter) oder gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente sein.
- Kraut
- Beiträge: 213
- Registriert: 7. Jun 2005, 15:55
- Kontaktdaten:
-
„Jäten ist Zensur an der Natur.” Oskar Kokoschka
Re:Zeckenbiss
Hallo!
Mir wurde von einem Arzt, der sich mit durch Zecken verursachte Krankheiten beschäftige, und die auch behandelt gesagt; die richtige Dosis sei 5mg Doxicycllin pro Kilo Körpergewicht und das für 3 Wochen. Das ist aber jetzt schon 6 Jahre her dass ich Borreliose hatte und zwischenzeitlich gibt es vielleicht neue Erkenntnisse.Jein: Im üblichen Körpergewichtbereich spielt das tatsächlich keine Rolle. Eine individuelle Dosisanpassung ist nur bei deutlich unter- oder überdurchschnittlichem Gewicht zu erwägen.
vlg Barbara
Re:Zeckenbiss
Bei oraler Einnahme von Medikamenten könnte man die Dosierung nur in relativ groben Stufen anpassen, da es ja Tabletten nur in bestimmte Stärken gibt. Allenfalls könnte man Tabletten mit vorgesehener Bruchlinie teilen, aber daran scheitern nicht wenige Patienten bzw. deren Compliance sinkt.Deshalb erfolgt eben nur eine Dosisanpassung bei erheblicher Abweichung von der empfohlenen Dosierung.Alternative: intravenös - das geht natürlich nicht ambulant - oder Darreichung als Antibiotiumsaft - was andere Nachteile hat und auch nur bei bestimmten Antibiotika möglich ist.
Re:Zeckenbiss
Vor dem gleichzeitigen Vezehr von Milchprodukten wird hier gewarnt.Vor ein paar Jahren fand ich den Sonnenhinweis wenige Tage vor unserem Kretaurlaub selbst auf dem Beipackzettel.Genausowenig wie er vor Sonne oder gleichzeitig eingenommener kalziumreicher Nahrung gewarnt hat.



Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
- Christina
- Beiträge: 6690
- Registriert: 8. Feb 2005, 17:29
- Kontaktdaten:
-
Odenwälder Weininsel 7a 206 m ü. NN
Re:Zeckenbiss
Milchprodukte kann man aber durchaus genießen, vorrausgesetzt, der Verzehr liegt einige Stunden auseinander.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)