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Eine Sauerkirsche soll her (Gelesen 58535 mal)

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Moderator: cydorian

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Konterkater
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Konterkater » Antwort #150 am:

Hallo Gartengogel,die rote Maikirsche ist wohl eine Süßkirsche. Der Link funktioniert bei mir leider nicht, wahrscheinlich deshalb, weil ich mich hier einloggen müßte.Über die Gerema wurde hier bislang fast nur Negatives berichtet, die Karneol, vom Geschmack her sehr überzeugend, soll wohl auch ihre Tücken haben.Über die Montmorency habe ich bislang Gutes gelesen, aber noch keine Obstbaumschule gefunden, die diese Sorte auf wurzelechter Basis liefern kann.*****************Eine weitere Sorte, die ich gerne ausprobieren würde, ist die Stevnsbaer. Aber auch hier fehlt mir noch die Baumschule, die diese Sorte wurzelecht liefern könnte.
gartengogel
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

gartengogel » Antwort #151 am:

Hallo Konterkater,unter dem Namen "Rote Maikirsche" gibt es sowohl eine Süß-, als auch eine Sauerkirsche, wobei die Süßkirschen-Version sicher häufiger anzutreffen ist. Meine Exemplare jedoch sind mit Sicherheit Sauerkirschen!Die Pflanzendatenbanken "pflanzen-im-web" sowie "Bund-Lemgo" (Nr. 022) führen sie in ihren Listen.Kaufen kann man sie z. B. bei Ahornblatt .Gruß GG
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Konterkater
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Konterkater » Antwort #152 am:

Danke Gartengogel,ich lerne auch täglich gerne dazu.
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Konterkater
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Konterkater » Antwort #153 am:

Nachdem ich berufsmässig eine Woche vom Garten nichts gesehen habe, habe ich heute eine Wildnis vorgefunden. Vieles ist kräftig gewachsen in der letzten Woche.Und die Sauerkirschen sind dunkelrot und waren nur noch an den unteren Ästen zu finden. Die oberen Etagen waren wie die Süßkirschen komplett weggeräumt.Deswegen habe ich heute einen großen Teil der übriggebliebenen Kirschen geerntet und habe nun 800g Ungarische Traubige, 300 g Safir und 125g Morinakirschen.
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Konterkater
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Konterkater » Antwort #154 am:

Die Safirkirsche muß ich aufwerten, denn der bittere Nachgeschmack ist dieses Jahr kaum noch zu schmecken.Die Kirschen der Ungarischen Traubige und die Morina schmecken jetzt schon einfach lecker, obwohl sie eigentlich erst Anfang August geerntet werden sollen.Und so klein sind die Kirschen der Ungarischen Traubigen gar nicht. Sie bringen getrocknet etwas mehr als 7g auf die Waage, die Morinakirsche ebenso, die Safirkirsche ist mit 7,5g etwas schwerer im Durchschnitt.Daher kann ich ungeachtet des Abschneidens der Sorten Safir und Achat bereits zwei wundervolle Sorten mein Eigen nennen.
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Konterkater
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Konterkater » Antwort #155 am:

Und im Hinblick auf die Sprühfleckenkrankheit:Nachdem ich Ende Mai alle verdächtigen Blätter entfernt habe, hat sich im Juni der Erreger nicht durchsetzten können. Alle fünf Sorten zeigen keinen signifikanten Befall.
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Gänselieschen
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Gänselieschen » Antwort #156 am:

Ich lese hier fleißig mit - eine neue Sorte soll ja auch noch her. Schwanke grad zwischen Ungarischer Traubiger und Morina. Letztere soll aber sehr langsam wachsen und auch zu Peitschen neigen - habe ich das richtig gelesen??Wenn ich doch bloß das Etikett meiner Sauerkirsche irgendwann wiederfinden würde - ich sehe es noch richtig deutlich vor mir. Sie hatte in den ersten Jahren - dies Jahr nicht - intensiv die Sprühfleckenkrankheit - zwei Jahre fast alle Blätter im Juli/August verloren. Moniliaresistent, selbstfruchtbar. Rel. kleine Kirschen, aber das kann viele Gründe haben. Die Kirschen waren - und sind - tw. bissel verkrüppelt.Der Wuchs oben im Baum ist fast ohne Peitschen, unten bilden sich Peitschen, aber nicht übermäßig viele. Der Baum ist nach ca. 8-10 Jahren jetzt ca. 4-5 m hoch.L.G.
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Konterkater
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Konterkater » Antwort #157 am:

Jetzt habe ich die meisten Kirschen gegessen - roh, mit Schokoladeneis und mit Magerquack (natürlich mit Zucker gesüßt).Die Morina ist saftig und sauersüß. Der Baum sieht nicht so schön aus. Recht mager, die Äste hängen kraftlos herunter und Peitschen sind überdeutlich zu sehen.Die Kirsche dagegen ist excellent. Saftig und ohne bitteren Nachgeschmack - ideal für die Verarbeitung.Dieser bittere Nachgeschmack ist störend bei der Safirkirsche. Vielleicht kann den nicht jeder bzw. jede schmecken. Wer dazu zählt, kann sich bei der Safir über die saftigste Kirsche innerhalb der drei Sorten freuen. Aber für mich ist der bittere Nachgeschmack wohl ausschlaggebend dafür, auch die zweite Safir wieder auszubuddeln.Die ungarische Traubige ist süßsauer - in vier Wochen in der siebten Kirschwoche würde sie wohl richtig süß sein. Wenn mein Netz einmal stehen sollte, werde ich das wissen.Sie ist allerdings leider nicht so saftig wie die Safir oder die Morina. Aber sonst zeichnet sie sich aus durch einen ausgezeichneten Geschmack.Und der Baum dazu ist aufrecht wachsend, ein richtig schöner Kirschbaum.
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Zuccalmaglio
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Zuccalmaglio » Antwort #158 am:

Ein Bitterton ist bei einigen Sorten von Süß- und Sauerkirschen nicht ungewöhnlich.Ich schmecke das aber bei der Safir allenfalls als dezente Note im Hintergrund. In keiner Weise dominant oder im Vordergrund.Dafür einen gesunden Baum, große und saftige Früchte.Im Aroma bleiben sie, natürlich, hinter der Referenzsorte Schattenmorelle zurück. Aber welche Sauerkirsche kommt da schon ran. Aber lieber etwas Abstriche im Geschmack als dauernd Monilia & Co. im Baum.
Tschöh mit ö
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Konterkater
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Konterkater » Antwort #159 am:

Ich würde die Safir der Schattenmorelle eindeutig vorziehen, allerdings ist das natürlich Geschmackssache.Denn als ich einmal Schattenmorellen gepflückt habe, habe ich nach dem ersten Probieren erst wieder aufgeatmet, als ich eine reife Brombeere im Mund hatte - der bittere Geschmack der frischen Schattenmorelle ist für mich dominant - dagegen hält sich dieser bittere Geschmack bei der Safir in Grenzen.Und ein weiterer Vorteil der Safir ist es natürlich, daß der Baum reich trägt, wenn er nicht vom Sprühfleckenerreger wie bei mir beeinträchtigt wird, und daß der Baum kleiner bleibt als die Ungarische Traubige.Allerdings bevorzuge ich es, wenn eine süße Sauerkirsche keinen bitteren Nachgeschmack hat - wie bei der Ungarischen Traubigen und der Morina.
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Gänselieschen
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Gänselieschen » Antwort #160 am:

Nach allem, was da so steht würde ich beinahe denken, dass es eine Safir bei mir sein könnte. Moniliaresistent, empfindlich für Sprühflecken, ca. 4m, leicht bitterer Nachgeschmack, kaum Peitschentriebe, der Aufbau der Krone ist wirklich gut - allerdings habe ich auch zweimal richtig eingegriffen.Wie gesagt - ich war überrascht - habe gestern knapp 2 kg Kirschen abgemacht - das erste Mal überhaupt, mit Leiter und so. Bin nicht ganz bis oben in den Baum gekommen. Die Kirschen waren überwiegend knapp vor der Reife - aber länger hat keinen Sinn - dann haben die Vögel alles geschafft.Diese kleine Ernte kam so unerwartet, dass ich ganz spontan gestern Saft gemacht habe, mit paar weißen Johannisbeeren dazu. Ist schön rot, nicht ganz dunkel natürlich und schmeckt gut. Mein erster eigener Kirschsaft.Nun sind immer noch einige zum Naschen dran, mal sehen, ob ich mal eine reife große Kirsche finde - zum Wiegen ;)L.G.PS: Sprühfleckenkrankheit habe ich beim Pflücken doch auch wieder gesehen. Mehr im oberen Bereich - soll ich die befallenen Zweige/Blätter entfernen?? Wahrscheinlich eher nicht.
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Kirschfreund
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Kirschfreund » Antwort #161 am:

Ich glaube, das Problem bei den Sauerkirschen ist einfach Folgendes:Früher hatte sich die geschmacklich wertvollste Sorte aus einem Zufallssämling oder aus der mühevollen und zeitintensiven Auslese dergleichen etabliert. Diese etablierten Sorten existieren z.T. bis Heute und sind die Grundlage der Neuzüchtungen. Das Ziel der Neuzüchtungen ist eindeutig: Verbinde die Positiven Eigenschaften zweier Elternsorten und beachte 1) Ertrag, 2) Krankheitsresistenz 3) maschinelle Erntefähigkeit 4) Fruchtaussehen und natürlich auch der Geschmack (als Zucker-Säure Verhältnis definiert, Bittermandelaroma läßt sich wahrscheinlich nicht so einfach in Zahlen ausdrücken). Eine wirklich in allen Punkten befriedigende Sorte gibt es wohl noch nicht, und es kommt auch auf den Verwendungszweck an. Eine leicht herbe und bittere Kirsche entfaltet z.B. erst nach dem Kochen den vollen Geschmack; und dann mehr davon als diese süßen roh essbaren...Krankheitsresistenz ist immer wichtiger, da z.B. Monilia stärker als früher auftritt. Ob Karneol, Saphir, Ungarische Traubige oder .... ich bin auch der Meinung, dass man mit Geschmackseinbußen zu rechnen hat. Aber das ist, wie Konterkater ja schon angemerkt hat, natürlich Geschmackssache ;)
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Gänselieschen
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Gänselieschen » Antwort #162 am:

So sehr in die Tiefe des Geschmacks bin ich eigentlich nicht vorgedrungen - es gab noch nie Sauerkirschen, die ich nicht mochte - dafür aber reichlich geschmack-, farb- und saftlose Süßkirschen. Untauglich für Kuchen, Saft, Marmelade oder Einwecken. Süßkirschen - nur zum Frischverzehr und wenn man dann noch ne Sorte erwischt, die nicht lecker ist - na Pech. Dies alles kann einem eigentlich bei keiner Sauerkirsche passieren. Tragen sollte sie - viel und regelmäßig und nicht so extrem krankheitsanfällig sein - das sind meine Anforderungen - Geschmack kommt immer beim Verarbeiten.L.G.Gänselieschen
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Kirschfreund » Antwort #163 am:

Mit den Süßkirschen hast Du vollkommen recht. Hier ist es viel schlimmer, da die Züchtungsziele noch mehr nach Fruchtaussehen, Platzfestigkeit und dergleichen ausgelegt sind (gerade eben deshalb, weil Sie gerne frisch gegessen werden und weniger für industrielle Verarbeitung vorgesehen sind). Da hilft nur selbst im Garten anbauen.......und natürlich ist nicht jede alte Sorte gut.
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Re:Eine Sauerkirsche soll her

Gänselieschen » Antwort #164 am:

Bekommen Süßkirschen eigentlich auch Monilia und Sprühfleckenkrankheit?
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