Ja, das mit der Überbelichtung im Rotkanal hatten wir schon einmal. Habe es auch damals nicht wirklich verstanden. Rein mit dem Auge betrachtet finde ich das Rot vom Mangold leuchtend, ja meinetwegen sogar grell - aber wo soll es ausgefressen sein?Auf der Gradationskurve sehe ich, dass in der Mitte der Kurve oben ein kleiner Ausreißer ist - genau im mittleren Helligkeitsbereich. Meinst Du das? Wie soll man so etwas bei der Aufnahme verhindern? Wenn der Ausreißer im dunklen oder hellen Bereich ist, verstehe ich das, dann muss ich mehr oder weniger belichten. Aber in der Mitte? Da hakt es bei mir.Thomas hat geschrieben:... Aber bei beiden ist das Rot ausgefressen - Überbelichtung im Rot-Kanal. Sprachen wir nicht neulich darüber? Man sollte bei solchen Motiven die Gradationskurven der einzelnen Kanäle checken … vergess' ich auch fast immer!Liebe GrüßeThomas
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Re:Red Blob und Histogramme (Gelesen 2513 mal)
Moderator: thomas
Re:Red Blob und Histogramme
Der Thread bezieht sich hierauf:
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Red Blob und Histogramme
Man sieht in den Histogrammen die Verschiebung der Kanäle zueinander, allerdings ist der Rotkanal mit seinen Tonwerten schon im Bild enthalten, die anderen beiden sind linksseitig abgeschnitten.Gruß Birgit
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Traue keinem Bild welches Du nicht selbst bearbeitet hast.
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Re:Red Blob und Histogramme
Danke, aber so ganz kapiere ich es immer nicht. Habe wohl einen Kanalknoten im Kopf
Wie kann ich denn die Überbelichtung auf einem Farbkanal bei der Aufnahme vermeiden???

Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Red Blob und Histogramme
Frida, mir sind die Farben des Mangolds eigentlich nicht zu krachert. Ich find sie richtig gut, während auf meinem Bildschirm die Pfirsiche etwas mehr Leuchtkraft haben dürften. Nun nochmals zu dem Thema Rotkanal: Ich kann jetzt auch nicht erkennen, dass das Rot der Mangoldstängel ausgefressen ist. Was ich erkennen kann, ist, dass die Schärfe bei beiden Fotos nur auf den 1. grünen Stängeln liegt. Die Stängel vorne und dahinter sind unscharf und haben somit auch keine Zeichnung. Frida hat somit mit selektiver Schärfe gearbeitet und wollte keine durchgehende Schärfe. Ich meine, verwechselt ihr hier nicht Unschärfe mit ausgefressenem Rot
???Ich verstehe den Satz von BirgitMan sieht in den Histogrammen die Verschiebung der Kanäle zueinander, allerdings ist der Rotkanal mit seinen Tonwerten schon im Bild enthalten, die anderen beiden sind linksseitig abgeschnitten.leider auch hinten und vorne nicht. Brigit.s, könntest du evtl. hier so ein Histogramm zeigen, welches einen ausgefressenen Rotkanal zeigt? Das wäre sehr nett von dir :-*Mich würde Fridas Frage, wie man ausgefressenes Rot (oder Grün/Blau) während der Aufnahme verhindern kann, auch interessieren.Auch davon habe ich keinen blassen Schimmer.LG Evi

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Re:Red Blob und Histogramme
Hier mal ein Screenshot des Histogramms des zweiten Fotos, Einstellung RGB. Da sieht man, dass die Kurve links abgeschnitten ist, d.h. das Foto ist unterbelichtet.
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
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Re:Red Blob und Histogramme
Hier das Histogramm des Rotkanals - wie Birgit schon sagte, ist der nicht wirklich überbelichtet, aber jedenfalls deutlich nach rechts hin verschoben. Hier liegen die meisten Tonwerte also deutlich höher.
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Re:Red Blob und Histogramme
Hier der Blaukanal - extrem nach links verschoben. Ich hätte oben also von einer Unterbelichtung im Blaukanal (und nicht von einer Überbelichtung im Rotkanal) sprechen sollen.
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Re:Red Blob und Histogramme
Den Grünkanal schenke ich mir; er ist auch nach links verschoben, wenn auch nicht so stark wie der Blaukanal.Dafür zeige ich hier mal, was passiert, wenn ich im Blaukanal den mittleren Regler der Tonwertspreizung nach links verschiebe ...
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Re:Red Blob und Histogramme
... dann sieht das Resultat etwa so aus (am besten erkennt man den Unterschied an der Farbe der Erde - in meiner Bearbeitung ist sie weniger rötlich):
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Re:Red Blob und Histogramme
Ein paar Anmerkungen:Es mag sein, dass man in Fachkreisen nicht von Über- oder Unterbelichtungen in den Farbkanälen spricht; ich finde es aber ganz plastisch.Jedenfalls kontrolliere ich an meiner Nikon D700 bei heiklen Motiven (d.h. wo eine Farbe, v.a. Rot, dominiert) schon mal die Farbkanal-Histogramme und passe ggf. die Belichtung an - im Beispiel hätte ich wohl etwas heller belichtet. - Eine Nachbearbeitung der Farben ist immer schwieriger als gleich ein zweites Foto zu machen.Und noch etwas: Ob einem nun das von frida gepostete Foto oder meine Bearbeitung besser gefällt, ist nicht das Thema. Es ging nur um die Farbkanäle und ihren Tonwertumfang. Wollte ich fridas Bild wirklich farbkorrigieren, würde ich das eher über Bildberechnungen versuchen. Aber es dürfte schwierig werden, da das Foto eben nur einen eingeschränkten Tonwertumfang im Blau- und Grünkanal hat.Liebe GrüßeThomas
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Re:Red Blob und Histogramme
Thomas, vielen Dank für deine Mühe :-*Deine Bearbeitung des Mangolds überzeugt mich total. Das Foto ist jetzt viel knackiger und naturgetreuer. Wenn man die beiden nebeneinander anguckt, merkt man einen gravierenden Unterschied. Fridas Mangold hatte genauso einen Warmtonfarbstich wie mein Foto der Buchhandlung. Nun noch zur Aufnahmetechnik. Ist dies so richtig: Ich schalte also nicht das Helligkeitshistogramm während der Aufnahme hinzu, sondern das RGB-Histogramm. Dann prüfe ich nach der Aufnahme die einzelnen Farbkanäle rot, blau, grün. So weit ich weiß, kann ich bei meiner Cropkamera immer nur alle drei Kanäle auf einmal aufrufen. Ist ein Farbkanal unter- bzw. überbelichtet, reagiere ich ebenso wie bei dem Helligkeitshistogramm. Ich nehme eine Belichtungskorrektur vor. Aber wirkt sich diese Belichtungskorrektur dann nicht auf alle Farbkanäle aus? Ich hab´s immer noch nicht ganz kapiert ???Lg Evi
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Re:Red Blob und Histogramme
Thomas danke! Das ist auch für mich eine sehr, sehr hilfreiche Erklärung! Viele Grüße _felicia
...ist es nicht ein schöner Tag?
Re:Red Blob und Histogramme
Ja, die Belichtungskorrektur wirkt sich auf alle Farbkanäle aus. Aber nur wenn man bei der Aufnahme alle Tonwerte einfängt, kann man mit einer Bearbeitung hinterher noch was retten. Was bei der Aufnahme nicht mit erfasst wird, ist weg.Hier mal ein typische Bild mit einer roten Blume:
Die dazugehörigen Histogramme:


Bei einer so starken Verschiebung, kann man ohne entsprechende Belichtung und Nachbearbeitung im Prinzip nicht viel retten.Gruß Birgit
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Re:Red Blob und Histogramme
Freut mich, wenn ihr mit meinen Erklärungen etwas anfangen könnt! Ich hatte heute zum Glück etwas Zeit.Evi, du hast es richtig beschrieben: Wenn du eine Unterbelichtung in einem Farbkanal hast, musst du heller belichten, und umgekehrt. Das wirkt sich natürlich auf alle Farbkanäle aus. Idealerweise kriegt man es hin, dass es in keinem Kanal zu Über- oder Unterbelichtung kommt. Aber in der Realität wird das oft nicht gelingen, weil Sensoren von Digitalkameras nur einen geringeren Tonwertumfang abbilden können als er in vielen Lichtsituationen vorhanden ist.Deshalb fotografiere ich Fotos mit extremen Tonwertumfängen lieber im Raw-Format und in der höchstmöglichen Farbtiefe, damit ich in der Nachbearbeitung jedenfalls den größtmöglichen Spielraum habe. Mit der höheren Farbtiefe steigere ich zwar nicht den Tonwertumfang des Sensors, aber es stehen mehr Zwischentöne zur Verfügung, d.h. die Tonwertabstufung ist feiner. Das macht Anpassungen weniger auffällig.Und Birgit würde hier vielleicht auf die HDR-Fotografie verweisen, mit der man auch sehr große Tonwertumfänge 'bändigen' kann.Liebe GrüßeThomas
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Re:Red Blob und Histogramme
Danke, Birgit, das ist ein sehr gutes Beispiel!Ich glaube, ich sollte die Posts zu diesem Thema mal in einen eigenen Thread verschieben => done.Liebe GrüßeThomas
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