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Präriegärten - Präriebeete (Gelesen 113907 mal)
Re:Präriegärten - Präriebeete
Sobald eine Wildart vegetativ vermehrt wird, ist sie geklont und hat somit Sortenstatus und Anspruch auf einen Sortennamen. Ob dies immer Sinn macht, bleibt dahingestellt. Aber es bringt eine gewisse Ordnung und trennt vegetativ und generativ vermehrte Stauden.Hingegen scheiden sich die Geister, wenn durchzüchtete F1-Hybriden oder auch ganz banale, samenvermehrbare Arten mit Sortennamen versehen werden. Ich streite mich da immer leidenschaftlich mit einem sehr guten Freund, der da seines Zeichens Saatzuchtleiter einer bekannten STaudensamenfima ist. Außerdem habe ich was gegen die ewigen englischen Namen.
- Mediterraneus
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Hat wer Buchloe dactyloides in seiner Prärie?Ich liebäugle ::)Höre aber teilweise Horrorstories, dass es alles zuwuchert.Kommen durch sonen Büffelgrasteppich Geophyten durch?Soll ich, oder soll ich nicht ?
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Heute war ich noch einmal im Boga und habe nach dem Namensschildchen der Artemisie aus Post Nr. 105 geschaut - es ist A. ludoviciana.
Smile! It confuses people.
- Treasure-Jo
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- Mediterraneus
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Mal eine Frage an den Boden einer Prärie.Unsere Wiesen sind ja im Prinzip auch eine prärieartige Pflanzung, oder?Wenn ich jetzt eine Streuobstwiese habe, in der Storchschnabel, Glockenblumen, Wiesenschaumkraut und Himmelschlüssel wachsen (nicht ganz mager), da dürfte doch auch die ein oder ander Präriepflanze ohne Bodenaufbereitung wachsen, oder?Helianthus Lemon Queen und Helianthus giganteus hab ich schon ausgesetzt in Inseln in der Wiese im letzten Herbst. Auch Rauhblattastern hab ich versucht.Nun habe ich im Übergang von Streuobstwiese und Garten ein Beet, das ich Richtung Wiese noch etwas erweitern könnte (weil ich viele Pflanzen auf meiner Wunschliste habe, aber keinen Platz).Unter anderem sollen da hin: Senna hebecarpa und eine Echinacea, ggf Agastache. und Aster n -a. "Rubinschatz", die im Bauerngarten wegmuss. Schon dort am Gartenrand ist seit letztem Herbst Baptisia alba und an einer feuchteren Stelle hab ich vor kurzem Hibiscus palustris gesetzt. Ich würde so etwa 1 m noch in die Obstwiese erweitern, bzw. einfach Umgraben lockern fertig.Oder muss der Boden für Prärie aufbereitet werden? Humus eher nicht, oder?Wollte möglichst wenig Aufwand betreiben 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Nebenan ist eine Fläche, auf der bis 2006 eine Staudengärtnerei ein Topfquartier hatte. Nachdem die Fläche geräumt wurde, erfolgte keinerlei weitere Kultivierung. Bis etwa 2008/9 hatten sich dort abertausende Glatt- und Raublattastern und andere Stauden breitgemacht. Diese sind komplett wieder verschwunden. Statt dessen wachsen dort jetzt Gras, vor allem Phragmites und Calamagrostis epigeios, aber auch Symphytum officinale, Geranium pratense und andere heimische Stauden.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Artemisia ludoviciana hat sich bei mir zu einem der übelsten Unkräuter entwickelt: Sät sich überall aus und macht auch vor den Grundstücksgrenzen nicht Halt.Heute war ich noch einmal im Boga und habe nach dem Namensschildchen der Artemisie aus Post Nr. 105 geschaut - es ist A. ludoviciana.
Viele Grüße aus der Rureifel
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Re:Präriegärten - Präriebeete
@Mediterraneus,so einfach ist der Vergleich Wiese/Prärie nicht. Was den Boden betrifft, kann es hier sicherlich ähnliche Voraussetzungen auf bestimmten Wiesenflächen geben. Deshalb lassen sich Präriepflanzen auf freien (ohne andere Vegetation) Flächen bei richtiger Bodenwahl auch bestens etablieren. Die Etablierung von Präriepflanzen auf eingewachsenen europäischen Wiesen ist da schwieriger. Sehr viele Präriepflanzen halten dem Konkurrenzdruck einheimischer Pflanzen auf Dauer nicht stand. Es gibt sicher einige Pflanzen, die das können: siehe die kanadische Goldrute.Neben dem Boden sind noch andere Faktoren wichtig: Die existierende Pflanzengesellschaft der Wiese, das lokale Klima und Sonderfaktoren. Einer der wichtigsten Sonderfakoren in der Prärie sind regelmäßige, in mehrjährigen Abständen auftretende Buschfeuer. Die Präriepflanzen sind exzellent darauf eingerichtet. Unsere europäischen Pflanzen nicht. Umgekehrt sind europäische Pflanzen (ohne diese Feuer) im Konkurrenzvorteil gegenüber Präriepflanzen. Echinacea haben in einer Wiese nicht die leiseste Chance. Einige Pflanzen halten dem europäischen Konkurrenzdruck stand. Anschaulich wird das im Palmengarten in Frankfurth. Dort wurde vor Jahren eine wiesenartige Präriefläche angelegt. Mit der Zeit etalierten sich viele europäische Wildpflanzen inkl. Gräser. Das Resultat war und ist, dass sehr viele Präriepflanzen verdrängt wurden. Der Pflegeaufwand ist mittlerweile sehr hoch, um wenigsten einige Präriepflanzen vor der einheimischen Konkurrenz zu retten. Im Grunde müßte man wie in der Prärie die Pflanzung einmal im Jahr abfackeln. Das geht wohl aus Sicherheitsgründen nicht.Vereinzelt kannst Du daher Erfolg haben, die eine oder andere Pflanze in der Wiese zu etablieren. Dazu mußt Du den Pflanzen aber Starthilfe geben, in dem Du kleine Inseln rodest und dort Präriepflanzen einsetzt. Ansonsten sehe ich die Aussichten als gering. Im Übrigen ist es sehr zwiespältig, ausländische Pflanzen in Wildpflanzungen zu etablieren. Die Verbreitung von Neophyten läßt grüßen !!!Mal eine Frage an den Boden einer Prärie.Unsere Wiesen sind ja im Prinzip auch eine prärieartige Pflanzung, oder?Wenn ich jetzt eine Streuobstwiese habe, in der Storchschnabel, Glockenblumen, Wiesenschaumkraut und Himmelschlüssel wachsen (nicht ganz mager), da dürfte doch auch die ein oder ander Präriepflanze ohne Bodenaufbereitung wachsen, oder?Helianthus Lemon Queen und Helianthus giganteus hab ich schon ausgesetzt in Inseln in der Wiese im letzten Herbst. Auch Rauhblattastern hab ich versucht.Nun habe ich im Übergang von Streuobstwiese und Garten ein Beet, das ich Richtung Wiese noch etwas erweitern könnte (weil ich viele Pflanzen auf meiner Wunschliste habe, aber keinen Platz).Unter anderem sollen da hin: Senna hebecarpa und eine Echinacea, ggf Agastache. und Aster n -a. "Rubinschatz", die im Bauerngarten wegmuss. Schon dort am Gartenrand ist seit letztem Herbst Baptisia alba und an einer feuchteren Stelle hab ich vor kurzem Hibiscus palustris gesetzt. Ich würde so etwa 1 m noch in die Obstwiese erweitern, bzw. einfach Umgraben lockern fertig.Oder muss der Boden für Prärie aufbereitet werden? Humus eher nicht, oder?Wollte möglichst wenig Aufwand betreiben
Liebe Grüße
Jo
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Re:Präriegärten - Präriebeete
... oder warens die N eophytenDie Verbreitung von Geophyten läßt grüßen !!!

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Re:Präriegärten - Präriebeete
Geophyten hätten bei mir in der Wiese wenig Chancen - wühlmausseidank
.Ich habe vergangenen Herbst mehrere Inseln in meiner Wiese angelegt und v.a. Teile meiner Staudenastern dorthin ausgelagert. Die leben noch, aber ich muss einen Anstandsrand drumrum freihalten, sonst sind sofort über- und durchzogen von Quecken. 


Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Ich würde die Pflanzflächen schon vorher umgraben. Die prärieartigen Pflanzen sollen im Übergangbereich zwischen Obstwiese und Garten hinkommen, bzw. die schon vorhandenen sind in Inseln gesetzt. Nur dort ist die Fläche nicht steil und ganztägig sonnig.Ich würde also schon Starthilfe geben, ich hab aber später nicht vor, ständig zu jäten, bzw. würde Wildkräuter als Unterwuchs dulden. Ich würde im Frühjahr mit dem Rasenmäher drüber. Sollte halt schon etwas "extensiv" bewirtschaftet werden.Echinacea scheidet da wohl aus. Agastache wohl auch.Muss mal wieder in meine Stammgärtnerei....
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Gerade erst gelesen: Danke Löwenmäulchen. :-*Es gab aber noch eine niedrige Artemisia in der Felssteppe. Die hatte so spitze Türmchen als Blütenstand. Ich glaub, hab da was verwechselt. :-\Fahre nächste Woche selbst mal hin, freu!Heute war ich noch einmal im Boga und habe nach dem Namensschildchen der Artemisie aus Post Nr. 105 geschaut - es ist A. ludoviciana.
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Re:Präriegärten - Präriebeete
Zum einen gibt es niedrige Auslesen von Artemisia ludoviciana, die inkl. Blüte kaum 30cm erreichen, zum anderen werden die "normalen" A. ludoviciana auf sehr magerem, trockenen Boden auch kaum höher als 30cm.Gerade erst gelesen: Danke Löwenmäulchen. :-*Es gab aber noch eine niedrige Artemisia in der Felssteppe. Die hatte so spitze Türmchen als Blütenstand. Ich glaub, hab da was verwechselt. :-\Fahre nächste Woche selbst mal hin, freu!Heute war ich noch einmal im Boga und habe nach dem Namensschildchen der Artemisie aus Post Nr. 105 geschaut - es ist A. ludoviciana.
Liebe Grüße
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Re:Präriegärten - Präriebeete
A .ludoviciana, den Namen kenn ich aber. Als ich das Namenschildchen von der anderen Artemisia las, kam es mir unbekannt vor. Ein tolles Teil für die Felssteppe. Mist mir fällts nicht ein.Hab noch Simons gefragt, die kannten nur die Stammform, nicht die var.A. pedemontana ? Es war eine niedrige sehr graue Art, etwa 30 cm hoch mit senkrechten, sehr spitzen Trieben, wie Türmchen.
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