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Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet (Gelesen 16274 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Crowner
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Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Crowner »

Hallo, Ich habe mir in diesem Jahr, da ich schon immer Erdbeeren pflanzen wollte zwei Hochbeete angelegt. Diese bestehena aus alten Schrankwänden, die ich zusammengeschraubt, innen mit schwarzer Folie verkleidet und in die ich jeweils ca. 20 7 mm großen Löcher gebohrt habe. Anschließend habe ich die Beete mit Kompost aufgefüllt und insgesamt 25 Senga Sengana Frigopflanzen gepflanzt.Die Beete stehen auf meinem Balkon und haben ca 5 h direktes Sonnenlicht.Ich wollt einfach Mal nachfragen ob das so wie ich es mir gedacht habe funktionieren könnte und worauf ich achten muss.Wie oft sollte ich die Pflanzen gießen? Bis jetzt habe ich es immer so gehandhabt dass ich dafür gesorgt habe, dass die Erde immer leicht feucht ist.Gibt es da irgendwelche Regeln bzw. Tricks?BildBildDanke und Beste Grüße
Zausel

Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Zausel » Antwort #1 am:

... Bis jetzt habe ich es immer so gehandhabt dass ich dafür gesorgt habe, dass die Erde immer leicht feucht ist. ...
Interessante Idee. Da ich auch erst anfange, irgendwelche Kübel auf dem Balkon zu betüddeln, habe ich noch keinen Tipp parat.Mit erdfeucht ist das schon richtig. Auf jeden Fall sollte man nicht zu viel wässern. Eine Drainageschicht unten in den Pflanzbehältern wäre günstig gewesen.(willkommen im Forum, Crowner)edit: meine ersten Kübel stehen momentan auf dem Balkon
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Fragaria
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Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Fragaria » Antwort #2 am:

Anschließend habe ich die Beete mit Kompost aufgefüllt und insgesamt 25 Senga Sengana Frigopflanzen gepflanzt.Gibt es da irgendwelche Regeln bzw. Tricks?
Wenn Du also jetzt oder kürzlich Frigo-Pflanzen ausgesetzt hast, dann gibt es sicher jemanden, der sie geliefert hat. Der Erfolg hängt weitgehend von der Sortierung dieser Frigo-Pflanzen ab, denn praktisch hast Du eine Terminkultur angelegt, mit deren Ertrag Du in etwa 8 - 10 Wochen rechnen kannst.Für Wartebeet- oder Terminkulturen verwendet man die stärkste mögliche Sortierung A+, das sind Pflanzen, die stärker als 15mm Wurzelstock-Durchmesser haben und mitunter nochmals in die Qualitäten leicht/mittel/stark(bis über 22 mm) unterteilt werden. Solche Pflanzen sind im vorhergehenden Juli/August entstanden und enthalten bereits mehrere Blütenstände pro Pflanze; sie entsprechen einer Juli-Pflanzung, von der man ordentlichen Ertrag erwarten kann. Die kleinste Frigo-Sortierung (B-Pflanzen, 6-8 mm) ist eigentlich zum Topfen für Baumschulen und Gärtnereien vorgesehen und darf auch Pflanzen enthalten, die vor Frosteintritt noch nicht "pubertiert" waren und folglich keine Blüten im Pflanzjahr zeigen (denn man beabsichtigt bei Frühjahrspflanzung eigentlich, auch die Blüten auszubrechen, um im nachfolgenden Standjahr einen hohen Pflanzenertrag zu erzielen). Aber eine Überwinterung Deiner Kultur auf dem Balkon hast Du doch wohl auch nicht vor ::) .
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Crowner
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Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Crowner » Antwort #3 am:

Mal ein kleines Update:Hab ein paar Bilder angehängt wie sich die Erdbeeren entwickelt haben.Ist es schlecht dass die Früchte den Boden berühren bzw. was könnte man noch machen/ verbessern um mehr/besseren Ertrag zu bekommen?Vorschläge wären super :)Beste GrüßeBildBildBild
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Fragaria
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Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Fragaria » Antwort #4 am:

Ist es schlecht dass die Früchte den Boden berühren bzw. was könnte man noch machen/ verbessern um mehr/besseren Ertrag zu bekommen?
Da wachsen doch auch Pflanzen, die eindeutig keine Erdbeeren sind. Und bei dem begrenzten Wurzelraum würde ich jede Konkurrenz schon im Anfagsstadium entfernen.Da es keine Sorte ist, die von sich aus aufrechte Blütenstände hat, kannst Du die Blütenstände mit kreuzweis gesteckten Schaschlikstäben oder Trinkröhrchen zumindest so weit aufrichten, dass sie von der Erde wegkommen. Es ist ja eine Hobby-Anlage, da schaffst Du das schon.
Zausel

Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Zausel » Antwort #5 am:

... Ist es schlecht dass die Früchte den Boden berühren bzw. was könnte man noch machen/ verbessern um mehr/besseren Ertrag zu bekommen? ...
Wenn die Pflanzen Früchte den Boden berühren, können sie verschmutzen. Im Garten kann es dann in regenreichen Sommern sehr schnell passieren, daß die Früchte faulen.Einige legen die Fläche zwischen den Pflanzen mit Stroh aus (sie mulchen) und verhindern so den Bodenkontakt und das Verschmutzen.(Stroh verrottet sehr langsam und wird deswegen genommen)Der diesjährige Ertrag wird im Wesentlichen von den vor der Überwinterung angelegten Blüten bestimmt. Den nächstjährigen Ertrag kannst Du mit optimalen Ernährungs- und Überwinterungsbedingungen eventuell verbessern.Beides ist auf dem Balkon schwer zu bewerkstelligen.(den Maximalertrag bestimmt die Sorte)Außerdem: nicht jeder Gartenbesitzer bekommt seine Erdbeeren so gut hin, wie Deine sind.
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Crowner
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Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Crowner » Antwort #6 am:

Danke für die Tipps, das mit dem Mulchen werd ich mir definitiv fürs nächste Mal merken.Hätt noch ein paar Fragen, die mir neustens aufgefallen sind:Wie heißen die beiden Pflanzen auf den Bildern unten:Die untere sieht einer Erdbeerpflanze ziemlich ähnlich, allerdings hab ich keinen Ausläufer von den gepflanzten Pflanzen gefunden.BildBildWas sollte ich machen, damit die Erdbeeren im nächsten Jahr eine gute Ernte liefern können?Macht es Sinn über die Ausläufer die Pflanzen zu vermehren?Wie winterfest sind Erdbeeren? Überleben sie im Beet, bzw würden sie auf dem Balkon überleben?Danke und Beste Grüße
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Dicentra
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Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Dicentra » Antwort #7 am:

Hallo Crowner,zu Deinen Fotos: Die obere Pflanze erinnert mich stark an Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuß), die untere könnte Potentilla (früher Duchesnea) indica (Scheinerdbeere) sein. Beides sortiere ich unter "Unkraut" (manch eine/r mag die Bezeichnung "Beikraut" lieber) ein. Hat von denen schon eine geblüht? Hat die obere Pflanze büschelige Wurzeln?Ansonsten: Ja, Erdbeeren sind winterhart. Was die Vermehrung (und Pflege, Sorten etc.) angeht, schau mal in die Erdbeer-Threads, dort findest Du garantiert gute Infos.LG Dicentra
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Mediterraneus
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Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Mediterraneus » Antwort #8 am:

Die obere Wildpflanze ist ein Ranunculus repens. Bildet hübsche gelbe Blüten und eignet sich hervorragend als Bodendecker. Ich habe ihn auch überall im Garten, wo gerade mal ein Plätzchen frei wird ;)Das untere sieht nach Erdbeere aus.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Fragaria
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Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Fragaria » Antwort #9 am:

Erdbeeren sind winterhart.
Das gilt aber nur für wasserdurchlässige Böden ohne gefrierende Staunässe. Bei Erdbeerkulturen in Kästen, Kübeln oder dergleichen ist zu berücksichtigen, dass sich ausdehnendes, gefrierendes Wasser auch die Entwässerungslöcher verstopft. Wenn dann von oben Regen oder tauender/gefrierender Schnee einwirken, durchtränkt sich die Erde völlig und dehnt sich bei Frost so weit aus, dass nicht nur die Kultivierungsgefäße, sondern auch die Faserwurzeln der Erdbeeren zersprengt werden.Im vorliegenden Fall empfiehlt sich die wind- und wasserfeste (aber nicht luftdicht!) Abdeckung der Kulturen mit einer möglichst transparenten Folie noch bevor Dauerfrost erwartet werden muss (etwa ab Mitte November bis Ende Februar). Die Folie sollte keinen vorzeitigen Austrieb erwirken, weil die Frostfestigkeit nachlässt, wenn die Winterruhe gebrochen ist. Außerdem ist die Frosthärte sortenabhängig; Etwa Elsanta ist für geringe Frosthärte bekannt, Mieze Schindler oder Direktor Paul Wallbaum hingegen für ausgeprägte Frosttoleranz.
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Fragaria
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Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Fragaria » Antwort #10 am:

Die obere Wildpflanze ist ein Ranunculus repens. Bildet hübsche gelbe Blüten und eignet sich hervorragend als Bodendecker. Ich habe ihn auch überall im Garten, wo gerade mal ein Plätzchen frei wird ;)
...ist aber auch einer der schlimmsten Nährstoff-Killer in Konkurrenz mit Kulturpflanzen. Ausserdem übertrifft er Erdbeeren in Bezug auf aggressive Ausläuferbildung um ein vielfaches und treibt selbst nach dem Umgraben aus der Tiefe wieder durch. Bei mir gibt es kein Pardon für diese Pflanze am falschen Standort, es sei denn auf der einschürigen Blumenwiese. Wenn man ein Jahr ständig dahinter her ist, lässt sie sich mit Messer oder Distelstecher gut bekämpfen. sofern man die Wurzelbüschel in 4-5 cm Tiefe durchtrennt. Natürlich ist man dann auch nicht vor Sämlingen dieser Art gefeit :o ::).
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Mediterraneus
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Re:Fragen zu Erdbeeren im Hochbeet

Mediterraneus » Antwort #11 am:

Die obere Wildpflanze ist ein Ranunculus repens. Bildet hübsche gelbe Blüten und eignet sich hervorragend als Bodendecker. Ich habe ihn auch überall im Garten, wo gerade mal ein Plätzchen frei wird ;)
...ist aber auch einer der schlimmsten Nährstoff-Killer in Konkurrenz mit Kulturpflanzen. Ausserdem übertrifft er Erdbeeren in Bezug auf aggressive Ausläuferbildung um ein vielfaches und treibt selbst nach dem Umgraben aus der Tiefe wieder durch. Bei mir gibt es kein Pardon für diese Pflanze am falschen Standort, es sei denn auf der einschürigen Blumenwiese. Wenn man ein Jahr ständig dahinter her ist, lässt sie sich mit Messer oder Distelstecher gut bekämpfen. sofern man die Wurzelbüschel in 4-5 cm Tiefe durchtrennt. Natürlich ist man dann auch nicht vor Sämlingen dieser Art gefeit :o ::).
Deshalb ja auch mein ;) hintendran.Kriechender Hahnenfuß ist das fürchterlichste Unkraut bei mir überhaupt (ok nach der Ackerwinde) ;DLos krieg ich ihn wohl nie, obwohl ich ab und zu mal hinterher bin. Er ist schneller :P
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

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