
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Bienen als Nachbarn (Gelesen 2984 mal)
Moderator: partisanengärtner
- Reigschmeggde
- Beiträge: 7
- Registriert: 5. Aug 2011, 17:50
Bienen als Nachbarn
Hallo!Ich hab diesen Sommer ein kleines Problem mit unseren Nachbarbienen und vielleicht gibt es hier im Forum Imker, die mir gute Tips geben können?Unser Nutzgarten liegt etwas ausserhalb des Dorfes und als direkte Nachbarn haben wir Bienenstöcke (zwischen 6 und 12, je nachdem).Wir sind den Bienen eigentlich sehr wohlgesonnen schliesslich helfen sie uns ja auch bei der üppigen Ernte vom Obst. Unser Garten wird natürgemäss bewirtschaftet, ohne Gift und bietet den Bienen vom Nachbarn auch sonst einige Leckereien z. B. Melisse, Ysop, Bergminze, Dost, Borretsch, naturnahe Rosen und vieles mehr. Das Zusammenleben klappt meist gut, nur wenn der Imker grad an den Stöcken gewirtschaftet hat sind die Bienen gereizt, das merkt man sehr schnell und dann gehen wir halt unverrichteter Dinge wieder heim. Dieser Sommer hat es aber in sich! Ich kassiere momentan bei jedem (!) Einsatz im Garten mindestens einen Stich und das nervt.Sobald ich anfange zu hacken oder Beikraut zu entfernen, werde ich attackiert. Gestern wurde ich in der Hocke beim Jäten in den Rücken gestochen!
Woran liegts? Ist es der schwüle Sommer, oder ein aggressives Volk? Wir sind wirklich ratlos und an einer friedlichen Koexistenz mit den schwarz-gelben Nachbarinnen sehr interessiert.Der Imker, ein sehr netter älterer Herr, hat leider auch keine Lösungsvorschläge für uns.Weiss jemand Rat?Grüssle von der Reigschmeggden

Re:Bienen als Nachbarn
neulich mit einem der Imker rund um meinen Garten gesprochen. Es gibt friedliche und aggressive Bienenrassen. Morphologische Unterschiede gibt es keine und ein guter Imker wird darauf achten, dass er die friedlicheren "kultiviert". Rat weiß sicher der lokale Imkerverein.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Bienen als Nachbarn
Bienen reagieren auch gereizt, wenn es im Stock eng wird und die Waben voll sind.
-
- Beiträge: 2344
- Registriert: 20. Jun 2006, 13:39
- Kontaktdaten:
-
Der Zweck heiligt nicht die Mittel.
Re:Bienen als Nachbarn
Ich glaube, es liegt am Wetter. Die Bienen stehen da ja wohl schon länger, wie ich dich verstehe - somit wird das wohl die gleiche, in den früheren Jahren friedliche Bienenrasse sein.Ich habe festgestellt, dass in diesem Jahr die Wespen unglaublich aggressiv sind, schon seit Juli. So sind sie sonst nur im Spätsommer, wenn die Völker schon sterben. Aufdringlich wie sonst nur bei schwüler Hitze zur Zwetschgenzeit.Warum sollte es bei den Bienen nicht auch so sein - ich weiß vom meinem Ex-Mann, der auch geimkert hat, dass es Wetterlagen gibt, wo man besser nicht an die Bienen geht. Und das Wetter ist dieses Jahr ja durchaus ungewöhnlich, auch bei den Pflanzen ist nichts wie sonst.
Herzlichst, Windsbraut
Erfolg verändert den Menschen nicht. Er entlarvt ihn.
Max Frisch
Erfolg verändert den Menschen nicht. Er entlarvt ihn.
Max Frisch
- Reigschmeggde
- Beiträge: 7
- Registriert: 5. Aug 2011, 17:50
Re:Bienen als Nachbarn
Vielen Dank für Eure Antworten!@pearlWir haben den Garten jetzt seit 4 Jahren und im allerersten Jahr hatte der Nachbar Probleme mit einer aggressiven Königin. Soweit ich mich erinnere, hat er die dann "aussortiert". Deshalb haben wir uns ja auch erst mal an ihn gewandt, weil wir vermuteten, dass da wieder eine solche dabei ist. Nein, er hat noch nichts bemerkt...@LunaHm, das könnt schon sein, der Bienenopa ist scheints noch ein "Lehrling" und hat noch öfters Hilfestellung von einem erfahreneren Imker. Werden's mal ansprechen...@StefanieJa, das ist die naheliegendste Begründung, die uns auch zuerst eingefallen ist. So ewig schwül wie der Möchtegernsommer heuer ist, wird man ja selber auch so langsam kiebig. Ich werde das mal nächste Woche beobachten, denn da soll es ja kälter werden. Wenn die Majas dann immer noch so oft angreifen hat es wohl eher obige Gründe..Ich muss dringend meinen Grünkohl (jawoll wir sind Niedersachsen, die es hier in den Süden verschlagen hat und ohne Grünkohl kein Winter!!!!) vereinzeln und das Kürbisbeet entjäten. Beides liegt direkt am Nachbarzaun
Grüssle von der Reigschmeggden

Re:Bienen als Nachbarn
Die Königinnen "vererben" friedliches oder aggressives Verhalten. Wenn die Bienen "Stecher" sind, liegt das eindeutig an der Königin. Gute Königinnen werden gezüchtet. Sie kosten darum auch etwas mehr, als selbst nachgezogene. Vielleicht kannst Du Deinen Nachbarn daraufhin mal ansprechen. Du kannst Dich aber auch beim Bienenverein in Deiner Nähe erkundigen. Imker sind in der Regel organisiert. Da hilft einer dem anderen. Vielleicht können sie beim Umweiseln helfen.
- partisanengärtner
- Garten-pur Team
- Beiträge: 19050
- Registriert: 27. Jan 2009, 08:22
- Kontaktdaten:
-
Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re:Bienen als Nachbarn
Es kann aber auch sein das bedingt durch das Wetter die Bienen etwas agressiver werden und wenn dann ein unerfahrener Imker meint er muß an so einem Tag die Arbeiten durchziehen, die Bienen generell websiger werden.Ist meinem erfahrenen Imkervater passiert mit einem seiner besten(friedlichen ) Völker.Das wird sich bis nächsten Frühling wieder legen. Da das Verhalten im Winter nicht verstärkt wird und bis zum Frühling vergessen wird. Zumindest so die Theorie meines Imkervaters.Der Bien ist halt ein Organismus der auch lernfähig ist.Ich werde zur Zeit auch öfter gestochen, wenn ich dort hantiere.Besonders schlimm ist es allerdings wenn man nach irgendwelchen synthetischen Duftstoffen riecht oder auch bei Schweißgeruch. Dann sollte man sich besser fernhalten, die Witterung ist im Moment nicht so günstig. Auch die Behandlung gegen Varroa mit Ameisensäure findet zur Zeit statt. Da sind sie sehr sensibel.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel
Re:Bienen als Nachbarn
Ich gebe Dir recht, dass Bienen durch einen unerfahrenen Imker in Unruhe versetzt werden und sich darum zur Wehr setzen. Das müßte aber aufhören, wenn sie sich wieder beruhigt haben. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie in Folge öfter angriffslustig werden. Allerdings, wenn sich der Imker ständig mit seine Völkern beschäftigen sollte...
- partisanengärtner
- Garten-pur Team
- Beiträge: 19050
- Registriert: 27. Jan 2009, 08:22
- Kontaktdaten:
-
Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re:Bienen als Nachbarn
Es ist nach meiner kurzen Erfahrung so das die sich das schon eine ganze Weile merken wenn sie mal richtig gereizt werden.Da schießt eine ganze Phalanx aus dem Stock wenn man sich nähert. Meine sind noch sehr verhalten und warnen mich indem sie ziemlich nervig um mich rumfliegen mit einem ganz bestimmten Ton. Wenn ich mich dann trolle stechen sie auch nicht.Mein Imker hatte in seiner Lederhose hundert oder mehr Stacheln stecken, an einer besonders empfindlichen Stelle, sind natürlich nicht durchgegangen. Die Stiche im Fleisch an der Hand waren mehrere Dutzend.Hatte er vorher noch nie. Er war vorgewarnt, meinte aber das letzte Volk noch abzuarbeiten. Der nächste Tag wäre klüger gewesen. Vormittags sind sie bei mir viel verträglicher. Am schlechtesten ist die Abenddämmerung für Arbeit an den Waben.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel
- Reigschmeggde
- Beiträge: 7
- Registriert: 5. Aug 2011, 17:50
Re:Bienen als Nachbarn
Hallo alle miteinander!@tommaJa, ich weiss dass der Bienenopa mal (krieg das zeitlich nicht mehr ganz eingeordnet) eine Königin vom Bodensee (???) geschickt bekam, in einem kleinen Pappkarton. Das war wohl solch eine Zuchtkönigin? Dieses Jahr hat er mit dem erfahrenen Kollegen etliche kleine Jungvölker abgezweigt in solch ganz kleine Kästen. Wie oft er an den Bienen hantiert, kann ich nicht sagen, ich bin immer erst nachmittags oder abends im Gärtle oder an den Samstagen am vormittag und da verpasse ich ihn meistens. Manchmal bilde ich mir ein ich rieche es, wenn er was an den Stöcken gearbeitet hat, vielleicht hab ich aber auch was an der Nase
@axel partisanengärtnerPuh, das Wetter hier in der Rheinebene ist wirklich sehr extrem schwül dieses Jahr. Ich selbst trage weder Parfum noch Deoduft (habe Spezialrolldeo aus der Apotheke), habe aber an dem Morgen wo ich so furchtbar attackiert wurde und dann in den Rücken gestochen ziemlich geschwitzt. Beim GöGa regt sie der Schweiss sowieso mehr auf, sind ja halt Damen!!Die letzten Stiche waren in den Rücken, die Hand, vors Ohr, in den Nacken...Werd ich wenigstens so langsam immun, bei 1-3 Stichen pro Woche? Hatte mir schon überlegt, dass das Imkern ja ein schönes Hobby für meinen Ruhestand wäre, aber das war vor diesem Sommer, momentan hab ich den Gedanken auf Eis gelegt ::)Morgen hab ich endlich Zeit, mich meinem Grünkohl zu widmen, wenns nicht stark regnet. Ich werde dann berichten, wie es mir erging.Grüssle von der Reigschmeggden

- Vechtaraner
- Beiträge: 72
- Registriert: 12. Apr 2011, 16:06
- Kontaktdaten:
Re:Bienen als Nachbarn
Ein Freund von mir ist Imker und ich musste ihn letztens aushelfen da er sich den Fuß verdreht hatte.Ich musste die Waben mit dem Honig aus dem Stock nehmen und da ich keinerlei Angst vor Bienen habe bin ich erstmal so wie ich war an die Sache ran gegangen mit dunklen Handschuhen und dunkler Kleidung.Mein freund der Imker hatte mich noch gewarnt und mir empfohlen seinen Imkeranzug anzuziehen.So kam es wie es kommen musst(wer nicht hören will muss fühlen) Ich hatte den Deckel noch garnicht ganz ganz runter vom Bienenstock da setzte es schon die ersten drei Stiche durch meine dunklen Handschuhe und gleich darauf hatte ich mehrere unter meinen kurzärmeligen Hemd wo sie mich gleichfalls dreimal erwischt haben.Ich habe daraufhin doch den weissen Imkeranzug angezogen und war erstaunt wie "friedlich" die Bienen auf einmal waren.Sie waren zwar noch aufgeregt aber bei weitem nicht mehr so angriffslustig wie bei meiner dunklen Kleidung zuvor.Der Imker hat mir dann noch erzählt das die Bienen jetzt wo sie nicht mehr so viel finden,ihren Honigvorrat für den Winter agressiver verteidigen.Parfüm,Deo,und Haarspray mögen sie auch nicht.Es liegt also in der Natur der Sache daß die Bienen derzeit agressiver sind als noch im Frühjahr(es geht ums überleben).
-
- Beiträge: 2344
- Registriert: 20. Jun 2006, 13:39
- Kontaktdaten:
-
Der Zweck heiligt nicht die Mittel.
Re:Bienen als Nachbarn
Ja, und dunkel ist der Pelz des Bären .............
Feindbild erfüllt!! (mit Eisbären haben Bienen keine negativen Erfahrungen ...........darum klappt's im Imkeranzug
)


Herzlichst, Windsbraut
Erfolg verändert den Menschen nicht. Er entlarvt ihn.
Max Frisch
Erfolg verändert den Menschen nicht. Er entlarvt ihn.
Max Frisch
- Reigschmeggde
- Beiträge: 7
- Registriert: 5. Aug 2011, 17:50
Re:Bienen als Nachbarn
Hallo alle miteinander,juchhu, ich habe heute ohne (!) Angriffe oder Stiche mein Kürbisbeet von Unkraut befreit, Grühnkohl, Kohlrabi und Endivien vereinzelt!!!Und das ohne Eisbärfell, Imkeranzug oder sonstiger heller Tarnung. Im Olivgrünen T-Shirt und abgeschnittener alter Jeans! Das Wetter ist heute auch eher trüb und mit kurzen Schauern, die Temperaturen bei knapp 20° C. Die Bienen waren heut auch nicht so zahlreich unterwegs, schien mir.Bin wieder versöhnt, und guter Dinge
@VechteranerOh, Du Armer! Ich weiss, wie weh das tut!Das mit der Kleiderfarbe wusste ich noch nicht, meistens hat man ja zur Gartenarbeit eher gedeckte Farben an, wo man den unweigerlichen Dreck nicht gleich so drauf sieht, olle Jeans und altes Shirt und so... Eigentlich müssten die Majas zu mir ganz nett sein, denn in unserem Gärtle gibt es noch jede Menge zu holen: Calamintha, Melisse, Phlox, Rudbeckien, Fallschirmrudbeckien, Cosmeen, Ringelblumen, Borretsch, Dost, Herbsthimbeeren, Hellenium, und die Winterastern stehen in den Startlöchern. Grüssle von der Reigschmeggden

-
- Beiträge: 1399
- Registriert: 14. Mär 2009, 17:39
- Kontaktdaten:
Re:Bienen als Nachbarn
Also immer im Imkeranzug im Garten herumzuwuseln wäre mir zu dumm. Habe gar nicht gedacht daß Bienen solche Schwierigkeiten bereiten können. Vielleicht kannst Du dem Bienenvater nahelegen daß er nicht grade 12 Bienenstöcke braucht!!!
Und evtl. gibt es in einer anderen Ecke seines Gartens ein Quartier für die Bienen, damit Du in Zaunnähe wieder arbeiten kannst. Übrigens, wie wäre es mit einer Art Bezahlung von Schmerzensgeld in Honiggläsern?

- Vechtaraner
- Beiträge: 72
- Registriert: 12. Apr 2011, 16:06
- Kontaktdaten:
Re:Bienen als Nachbarn
Ein Imkeranzug muss ja auch nicht sein,aber helle (weisse) Kleidungwirken 100%ig.Schmerzensgeld ala Honiggläser hört sich gut an,ich würde aber lieber eine frische ganze Wabe inklusive Wachs nehmen.Die schmecken....boah sowas leckeres....
