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Terra Preta (Gelesen 300208 mal)
Re:Terra Preta
Die Speicherfähigkeit des Bodens kannst Du durch Tonmineralien (fein: Bentonit, gewöhnlich: Lehm) oder eben Kohle (fein: Bio-Pyrolysekohle, gewöhnlich: Aldi-Grillholzkohle, ist auch durch Pyrolyse erzeugt) erhöhen. Nebenbei können auch Zuschläge wie Perlit oder Vermiculit helfen.Um Kompost (oder sonstigen Dünger) wirst Du sowieso kaum herumkommen.
Re:Terra Preta
ich verstehe immer nicht, warum die Leute keinen Lehm oder Bauschutt oder Ziegelbruch oder so etwas nehmen was gerade da ist. Wenn sie Sandboden haben. Ich werde auch nie verstehen, warum Leute mit Lehmboden klagen. Es geht eben nicht alles heute und auch nicht morgen. Der Boden will gepflegt werden und Kultur besonders Gartenkultur kommt nicht über Nacht. Silikate, Feldspate also, eine ganz dicke Humusschicht und damit gut gefütterte Regenwürmer sind das a und o guten Gartenbodens. Daran hat sich seit Darwin nichts geändert. Und der Verzicht auf Kunstdünger. Denn der führt dazu, dass die Humusschicht verbraucht wird. Was auch der Grund ist, warum an den erratischsten Dingen geforscht wird um Hocherträge durch Kunstdünger und Bodengesundheit irgendwie zusammenzubringen. Da können sich die Fachmännlein einen Wolf forschen, daraus wird nichts. Wenigstens nichts, das im Großen und Ganzen gesehen für die Menschheit irgendeinen Wert hätte.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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- Brezel
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Brandenburg, TF Nord / Lehm- und Sandboden
Re:Terra Preta
Ich liebe ihn ja, diesen leicht zu bearbeitenden Sandboden. Tonigen Lehm habe ich hier im Schwäbischen genug, den will ich dort nicht auch noch haben :PBauschutt und Ziegelbruch bestimmt auch nicht. Und wenn das mit der Kohle nicht funktioniert, dann lass ich's halt. Ich finde es nur bemerkenswert, dass die Menschen in Brasilien doch offensichtlich eine Möglichkeit gefunden haben, lockeren Sandboden nachhaltig bindefähig und fruchtbar zu machen.Aber das hatten wir ja alles letztes Jahr schon. Neu ist einzig die Frage von Feder, ob es nun schon jemand mit dieser Biokohle versucht hat.... daher bin ich auf der Suche nach Methoden, die Speicherfähigkeit von Sandboden zu verbessern, möglichst ohne durch Zuführen von Fremdstoffen (Ton) seinen Charakter zu verändern.
Re:Terra Preta
Ich empfinde es als durchaus legitim, den Boden des Ziergartens durch welche Hilfs- und Zuschlagstoffe auch immer zu verbessern. Denn nicht jeder Gartenbesitzer hat die Zeit, über viele Jahre hinweg eine natürliche Bodenverbesserung abzuwarten. Dabei sind bedenkliche Stoffe zu vermeiden. War nicht Ziegelgrus, den man als Belag in Sportarenen verwendet hatte mal ins Gerede gekommen?Ich werde auch nie verstehen, warum Leute mit Lehmboden klagen. Es geht eben nicht alles heute und auch nicht morgen. Der Boden will gepflegt werden und Kultur besonders Gartenkultur kommt nicht über Nacht.
Re:Terra Preta
Hört, hört. So deutlich schreibt das selten jemand. Seit der Wissenschaftler J.von Liebig seine Mineralstofftheorie der Pflanzenernährung postuliert hat und in Folge der Kunstdünger etabliert wurde ist jede "alternative" Theorie der Pflanzenernährung erst mal nur Unsinn, Geschäftemacherei und "wahrer Forschung" nicht würdig.Ich finde es existenziell wichtig, daß jede mögliche Pflanzenernährung fernab von Kunstdünger gründlich erforscht wird. Und wenn damit Geschäfte gemacht werden stört es mich gar nicht. Wenn die wahren Folgekosten der Kunstdüngerwirtschaft berechnet würden, wäre Kunstdünger unerschwinglich.Und der Verzicht auf Kunstdünger. Denn der führt dazu, dass die Humusschicht verbraucht wird.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
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Re:Terra Preta
Ammoniumion ist Ammoniumion und Pflanzen wachsen auch in Hydroponik ganz hervorragend.
Dass Stickstoff den Humusabbau beschleunigt, ist keine neue Weisheit. Die Mikroorganismen bestehen zum großen Teil aus Proteinen, diese wiederum aus Stickstoff und wenn mehr Stickstoff da ist, gibt es eben mehr Mikroorganismen. Ihre Energie beziehen diese kleinen Racker aus kohlenstoffhaltigen Substanzen, also Humus. Ganz vereinfacht dargestellt ...Andersherum wachsen Pflanzen bei Stickstoffdüngung viel besser, produzieren mehr Biomasse und nach der Ernte bleiben mehr organische Substanzen auf dem Acker.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re:Terra Preta
Vorausgesetzt, man räumt nicht penibel ab.nach der Ernte bleiben mehr organische Substanzen auf dem Acker.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Unten ist das Niveau am niedrigsten.
Lest Timothy Snyder "Über Tyrannei"!
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Re:Terra Preta
Wer gräbt schon alle Wurzeln aus.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Terra Preta
Also ich sehe da selten was auf dem Acker. Beim Riesenmais z.b. gerade mal kurze, verholzte Strohstängel, die eher noch Stickstoff zehren dürften.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
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Re:Terra Preta
Mais ist das Extrembeispiel für eine Pflanze, die den Humusgehalt des Bodens nachhaltig senkt.
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Re:Terra Preta
Oha! Armes Brandenburg.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Terra Preta
Kartoffeln und Rüben können das noch besserMais ist das Extrembeispiel für eine Pflanze, die den Humusgehalt des Bodens nachhaltig senkt.
gardener first
Re:Terra Preta
Ohne Zuführung von Fremdstoffen wirst Du keinen Boden verändern können.Wenn Du keinen Ziegelschutt willst, kannst Du um teures Geld Seramis nehmen, ist auch nix anderes als schwach gebranntes Tongranulat.Die Menschen in Brasilien haben KEINE Möglichkeit GEFUNDEN, einen lockeren Sandboden zu verbessern - dort ist kein lockerer Sandboden, dort ist toniger Schwemmboden, der die ganzen Andenminerale enthält, und die Kohle im Boden ist samt den Tonscherben, Knochen- und Muschelresten drinnen ein "Abfallprodukt" der Besiedlung.Der Rest ist Marketing und Märchen....Und wenn das mit der Kohle nicht funktioniert, dann lass ich's halt. Ich finde es nur bemerkenswert, dass die Menschen in Brasilien doch offensichtlich eine Möglichkeit gefunden haben, lockeren Sandboden nachhaltig bindefähig und fruchtbar zu machen.... daher bin ich auf der Suche nach Methoden, die Speicherfähigkeit von Sandboden zu verbessern, möglichst ohne durch Zuführen von Fremdstoffen (Ton) seinen Charakter zu verändern.
Re:Terra Preta
bitte die Märchen nicht denunzieren, die sind schützenswert und werden noch gebraucht.
"Der Rest ist" - Reklame und je weniger gebildet und aufgeklärt der Konsummensch, desto mehr fällt er auf Reklame herein. Gerade die, die wenig Geld haben und jetzt auch gerade die, die hehre Ideale haben wie Gemüse selber kultivieren, Solarzellen aufs Dach und Ökoprodukte kaufen. Ein riesiger neuer Markt und es wird gelogen was das Zeug hält. Dabei wäre es nicht so schwer sich über die Zusammenhänge zu informieren. Das ist natürlich nicht so bunt und nicht so lustvoll wie ein Produkt zu kaufen. Das ja unwahrscheinliches verspricht. Geradezu die Lösung des Weltproblems No. 1. Sich zu informieren und seinen Kenntnisstand durch die eigenen Erfahrungen im Garten zu ergänzen und das dann über Jahre oder Jahrzehnte, das ist mühevoll und unattraktiv. Das verstehe ich.



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Re:Terra Preta
Schweizer Gärtner sind eingeladen, an einem Pflanzenkohleversuch im eigenen Kleingarten teilzunehmen. Finde ich spannend:http://www.delinat-institut.org/biokohl ... html@Pearl: Jetzt bitte nicht schreiben, daß man da für das Wahnsinnsgeld von 35 Schweizerfranken sich mit Versuchen abplagen darf, für die man eigentlich bezahlt werden müsste.Das Geschäftemachergejammer wird nämlich langsam fad. ;DUnd hier kann etwas über Ergebnisse aus solchen Versuchen lesen.http://www.ithaka-journal.net/biokohlev ... ergebnisse
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
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