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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4147310 mal)

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Moderator: cydorian

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Mediterraneus » Antwort #420 am:

Guter Ansatz ;DNur so können neue Sorten entstehen. Ich befürchte nur, dass nur ein sehr geringer Prozentsatz überhaupt jungfernfrüchtig ist. Du hast meine geistige Unterstützung ;D 8)
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Giaco85 » Antwort #421 am:

@MediterraneusIch habe mit Blütenfeigen ganz andere Erfahrungen gemacht. Meine "Nexö" hat nach den letzten Wintern mit Tiefstemperaturen (2010-2011 von -19,2 und 2009-2010 -20,2) Blütenfeigen in großer Anzahl zur Reife gebracht. Selbst "Dalmatie" hat nach beiden Wintern einige wenige Blütenfeigen zur Reife gebracht. Meine anderen Sorten sind noch nicht alt genug, um Blütenfeigen zur Reife zu bringen. Ich halte den Grenzwert von - 10 °C für das Überleben der Anlagen für Blütenfeigen nicht für allgemein gültig.VGGiaco
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Mediterraneus » Antwort #422 am:

Waren diese -20 auch direkt bei der Feige, oder sitzt die geschützt vor einer Hausmauer? Dort ist es meist viel milder als wenige Meter vom Haus weg.Dalmatie sitzt bei mir direkt neben Negronne. Sie ist erst sehr spät ausgetrieben und hat nun erbsengroße Feigenansätze :-\Meine Minimaltemperatur war -19,2 in 2009, da sind alle Feigen, auch eine alte bei meiner Oma bis zum Boden runtergefroren.Im letzten Winter war Tmin -14, das aber Anfang Dezember ziemlich plötzlich nach einer langen milden Phase. Dieser plötzliche Frost hat schon gereicht.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Giaco85 » Antwort #423 am:

@MediterraneusDie -20,2 °C waren an der offiziellen Wetterstation in Warnemünde. Mein Garten liegt im Hinterland, wo es üblicherweise im Winter gut 1 - 3 °C kälter ist. Die Nexö steht in 3 Exemplaren an Wänden die nach Osten, Süden und Westen zeigen. Strahlungswärme durch die Wände kommt kaum in Frage, die sind todgedämmt bzw. die Gedäude zu denen sie gehören sind unbeheizt. Die Nexö ist je nach Planze zwischen 12 und 18 Jahren alt. Die Dalmatie ist jetzt im 6. Jahr an ihrem Standort. Die Triebe meiner jungen Pflanzen werden in den ersten Jahren geschützt.Noch zu den Bornholmfeigen: Auf Bornholm gibt es auch diese Killertage im Winter. Diese Selektionsereignisse führen durchaus zu einer durchschnittlich etwas höheren Frosttoleranz, da die Selektion über (wahrscheinlich) schon mehrer Jahrhunderte aus ein- und demselben Grundbeständen erfolgt.Aus eigenem Augenschein gehe ich von mindestens 2 Grundsorten auf Bornholm aus.VGGiaco
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Mediterraneus » Antwort #424 am:

Bist du sicher, dass es sich bei den -26 Grad nicht um einen Meßfehler handelt?Bornholm hat laut meiner Winterhärtezonenkarte die gleiche Zone wie etwa Bozen oder die westlichen Niederlande, d.h. durchschnittlich kälteste Wintertemperatur ist bis -12 Grad. Rundum ist die wärmende Ostsee.Inwiefern sich eine Sorte an ein Klima anpassen kann, kann ich nicht beantworten. Sie vermehrt sich ja nicht generativ, also bleibt das Erbgut ja das gleiche. Eine Wand im Hintergrund macht schon viel aus. Auch wenn das Gebäude nicht beheizt ist, gibt das ordentlich Schutz vor Witterung/Wind und Strahlungsfrost
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Giaco85 » Antwort #425 am:

@MediterraneusEigentlich liegt mein Garten auch in Rostock= Winterhärtezone 7b = [- 14,9] - [- 12,3]Ich kann natürlich nicht die Genauigkeit dieser Bornholmer Messtation beurteilen."Die wärmende Ostsee im Februar 2010" - sie wärmt leider nicht nur!VGGiaco
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Mediterraneus » Antwort #426 am:

Das Kleinklima ist wohl am wichtigsten. Bei -26 Grad wären in Bornholm alle Feigen bis zum Boden zurückgefroren, so große Minustemperaturen hält keine Feige aus.Ab -15 (an der Pflanze gemessen) frieren bei mir alle Feigen zurück. Die Temperaturen an Wetterstationen geben ja auch nicht die Temperatur überall in diesem Gebiet an. Wenige km weiter oder innerhalb von Ortschaften kann es schon wieder einige Grad wärmer sein.Ich arbeite in Aschaffenburg im östlichen Rhein-Main-Gebiet. Dort war es in 2009 an der Wetterstation bis -20 Grad kalt, während es in den nördlichen Stadtteilen nur -12 waren. Deshalb bewerte ich solche Wetterstationswerte eher nicht so maßgeblich ;)Interessante Seite übrigens aus Kanada, die du da verlinkt hast.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Giaco85 » Antwort #427 am:

Ich werde im September auf Bornholm sein und werde berichten über tiefe Temperaturen und den aktuellen Bestand an Feigen dort.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Mediterraneus » Antwort #428 am:

Oh wie schön ;DHab auch eine Wetterstation auf Bornholm gefunden:Tiefste Temp seit bestehen der Station (?) -9,4 Grad am 23.01.10Tiefste Temp in 2011: -7,7 am 22.01.11Daten von da:http://www.bornholm.net/wetter.phtml(auf "Ekstremer" klicken und dann Zeitraum wählen)
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Marsch_Düne
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Marsch_Düne » Antwort #429 am:

Machmal hilft drohen doch...Nachdem ich überlegt habe, meine Feige nächstes Jahr bodeneben zu kappen, wenn sie wieder keine Blütenfeigen ausbidet und behält, hat sie sich entschlossen, dieses Jahr zum ersten Mal nach fünf Jahren vier Feigen der 2. Generation auszubilden. Also doch kein San-Pedro-Typ, sondern parthenocarp. Also bekommt der Strauch wieder eine Schonfrist.Die Früchte sind jetzt walnussgroß. Gibt es eine Chance, dass sie bei einem entsprechenden Herbst noch ausreifen?
ManuimGarten

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

ManuimGarten » Antwort #430 am:

Ab -15 (an der Pflanze gemessen) frieren bei mir alle Feigen zurück.
Das war bei unserer Feige hier auch so. Im Winter 2009/2010 gab es in einer Nacht -15°, da froren die Zweige um max. 10cm zurück. In diesem Winter erreichten wir mehrere male die -15°, da war das gesamte Bäumchen oberirdisch tot. Im Frühjahr kamen dann mehrere Bodentriebe und nun sind auch Feigen dran.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Mediterraneus » Antwort #431 am:

Ja. -15 so in etwa scheint die magische Grenze zu sein.Jetzt will ich halt Sorten finden, die ein paar Grad mehr aushalten können. Sehr viel tiefer wird die Toleranz der unterschiedlichen Sorten nicht liegen. Brown Turkey soll angeblich bis -18 aushalten, Dalmatie und Ronde de Bordeaux geringfügig weniger. Diese Angaben macht Pierre Baud in seinem Feigenbuch (das ich leider nur in Phragmenten deuten kann, die französische Sprache ;D )Ich denke auch, dass eine einzige kalte Nacht mit einer Ausreißertemperatur von kurzfristig -20 am alten, dickeren Holz (das friert nicht so schnell ein) noch ausgehalten wird.Und ganz wichtig, diese Temperatur muss eben direkt am Feigenbaum herrschen, wenn da ein Vlies drumgewickelt ist, dann halt -15 unter dem Vlies. Damit kann man schon viel retten ;)
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nuss
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

nuss » Antwort #432 am:

Hallo da ich nun schon einige Zeit diesen Beitrag verfolge,ein kleine Anmerkung.http://tinypic.com/r/2n1ror6/7Hier ein Foto von Feigensämlingen. Die Samen habe ich letztes Jahraus einer Trockenfeige aus gesät, doch ich glaube nicht das an den Pflanzen einmal Feigen reifen.http://tinypic.com/r/72xi8p/7Ein Feigenbaum ohne Frostschäden; die ersten Feigen sind schon geerntetund nach den Fruchtansatz ist noch einiges zu erwarten.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Mediterraneus » Antwort #433 am:

Hallo nuss,dieser große Feigenbaum steht auch direkt vor einer (mehrgeschossigen) Hauswand. Vielleicht auch noch in einer Stadt.An solchen Standorten werden die magischen -15 an der Pflanze nur selten erreicht. Also ein idealer Standort für eine Feige. Zudem werden dort die eisigen Ostwinde im Winter wohl abgehalten. Davon gehe ich jetzt einfach mal aus.Ich wohne leider auf dem Land, ohne dichte hohe Bebauung. So einen großen Feigenbaum hatte meine Oma mal im Garten, auch an einer Hausecke. Die Stämme hatten schon 10 cm Durchmesser und der Busch war 4 m hoch und 3 m breit.Im vorletzten Winter ist er komplett bis zum Boden runtergefroren, nur ein paar dünne Ästchen direkt an der Mauer waren ok. Tmin war rund -20 Grad und Wintersonne.Im folgenden Jahr ist die Feige wieder ausgetrieben, mit langen krautigen Trieben und es ist sogar eine Feiger reif geworden im Oktober.Der folgende Winter war wieder kalt und die krautigen Triebe sind wieder zurückgefroren, obwohl es nur -15 Grad als Minimuim waren.Momentan ist die Feige wieder so etwa 1,5 m hoch und es hängen auch ein paar Feigen dran, die wohl auch reif werden im Herbst.Aber von dem 4 m Baum ist ein 1,5 m Häufchen übriggeblieben. Jetzt brauchts wieder ein paar milde Winter, dass der Baum wieder groß werden kann.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Mediterraneus » Antwort #434 am:

Zu deinen Sämlingen:Aussehen tun sie ja ganz gut ;DMit etwas Glück könnte auch was dran reifen. Wie groß solche Chancen sind, dass eine parthenokarpe Feige rauskommt, weiß ich leider nicht.
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