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Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden (Gelesen 7584 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
- Toffeeholix
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Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Ich möchte einen Teil unserer Rasenflächen durch Stauden ersetzen ( hier circa 15 x 15 m).Unser Grundstück ist aber nach Süd – Süd-West offen und fällt ab der Terrasse auf 30 Meter Länge noch ungefähr 2 Meter ab mit Ausblick auf einen Teich voller Rohrkolben, Felder und Knicks und im Hintergrund ein Wald.Eingerahmt wird die Fläche auf einer Seite von einer Robinie, auf der anderen Seite von einer (noch jungen) Birke.Es gibt also vollsonnige, halbschattige und schattige Bereiche. Die gestrigen Böen haben unsere Birke bereits größtenteils entblättert,die Jungtriebe der Forsythie liegen die meiste Zeit waagerecht, richten sich aber immer wieder auf.Für heute sind wieder Süd/West-Wind mit 5 bft / 28 - 30 km/h angesagt und in Böen 55 km/h.Gestern war ich schon drauf und dran, das Projekt wieder fallen zu lassen.Ist das berechtigt?Welche Stauden richten sich von selbst wieder auf?Oder benötigen nur minimale Stütze und brechen nicht ab?Haben kein weiches Blattwerk?Die Rudbeckia ‚Goldsturm’ und die Solidago ‚Fireworks’ scheinen das problemlos wegzustecken, ebenfalls wohl Miscanthusse.Welche sind eure Favoriten?Falls ich hier nicht richtig bin, bitte verschieben!Gruß Anne
- Danilo
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Hallo Anne, ich gärtnere unter ähnlichen Bedingungen, Hanglage auf der höchsten Erhebung weit und breit, der Garten wird gefühlt an jedem zweiten Tag im Jahr von Böen aller erdenklicher Windstärken gepeitscht, selbst bei "ruhiger" Wetterlage.Die gute Nachricht: Alle gängigen Ziergräser scheinen mir windtolerant. Eine gräserbetonte Pflanzung würde sich in Deinem Fall also durchaus anbieten. Aber: Gräser und andere windfeste Solitäre würde ich dabei so setzen, daß die Pflanzen im Wind genügend Spielraum haben um sich nicht in benachbarten Pflanzen zu verhaken. Bei Molinia arundinacea hab ich das heute wieder erlebt. Die ganze Pflanze neigt sich praktisch bis zum Boden und verliert dabei 1,50m an Höhe. Dafür muss sie rundherum genug Platz haben, dann richtet sie sich ohne Verhaken auch schnell wieder auf.Eine Umpflanzung mit niedrigeren Stauden ist also sinnvoll. Alles was tendentiell breiter als hoch wächst, ist sowieso weniger anfällig. Stauden wie Geranium haben in der Regel mit Wind keine Probleme.Bei den übrigen hohen Stauden fang ich mal andersrum an: Gänzlich verzichten würde ich auf -Phlox amplifolia-Monarda-Hybriden-Helenium-hohe horstige Astern (A. novae-angliae, A. ericoides, A. glehnii, Aster laevis, A. cordifolius,...)-Eupatorium maculatum-Lavatera thuringiaca-Agastachen-Aralien-Cimicifuga-Iris (hohe Bartiris und ähnliche)-horstige Staudenknöteriche (Bistorta amplexicaule, 'Johanniswolke' etc.)-Echinacea-Thalictrum-diverse hohe Doldenblütler (Levisticum, Valeriana, Molopospermum, Selinum, Zweijährige)Die genannten werden in meinem Garten desöfteren entweder gleich ganz entwurzelt oder verhaken sich so irreversibel oder knicken ab, daß sie den Rest der Saison ein Bild des Jammers abgeben. Alle genannten sind in zugigen Gärten nur an geschützten Stellen zu gebrauchen.Nach meiner Erfahrung sind Stauden mit weitreichendem, kräftigem Rhizom zumindest erstmal vor dem Entwurzeln geschützt, vor dem Abknicken bewahrt es manche natürlich trotzdem nicht.Relativ windfest sind bei mir:-Delphinium elatum (ungefüllt, die alten Sorten von Karl Foerster sind gut windtauglich)-Paeonien-Digitalis-Vernonia-Boltonia-Aconitum-Sanguisorba (freier Stand)-Geranium (alle gängigen Arten und Sorten)-Euphorbien-Aruncus-Ligularia-Veronicastrum-Crocosmia-Nepeta-Centranthus-Artemisia lactiflora, A. ludoviciana-Helianthus (nicht zu hohe, ausdauernde Formen)darüberhinaus die allermeisten Farne, Hosta und anderes Schattenzeugs hat auch weniger Probleme, da diese ohnehin meist weniger windexponiert gepflanzt sind.Ich würde trotzdem im Rahmen Deiner gestalterischen Möglichkeiten zu Windschutzpflanzungen raten: Sparrige, verzahnte Hecken z.B. mit Berberitzen, Rosen, Rhamnnus, Ligustrum, und dichtem, hüfthohem staudigen Unterwuchs, alternative dichte mannshohe Riegel aus Eibe und Buchs leisten bei mir gute Dienste. Letztere sind zudem nützlich im Hinblick auf die sibirischen Kaltluftvorstöße mit Kahlfrost im Spätwinter.
- RosaRot
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Auf meinem Hügel wehen die Winde vom Brocken herunter - wir liegen an einem natürlichen Windkanal, der Frischluft in die Stadt leitet - gestern wirbelte es mal wieder Kübelpflanzen.Mein Vorteil ist sehr magerer Boden, da bleibt eigentlich alles standfest. Auch mit Schwertlilien habe ich kaum Probleme, die knicken hier auch nicht ab, legen sich höchstens von Regen nieder.Unbeeindruckt von Wind sind alle Lilien, Heuchera, Taglilien (eher niedrige Sorten), Rauhblattastern (die stehen wie die Männel), Bergenien, gelber Fingerhut, Johanniskraut, Solidago, Rosen...größere Gräser werden allerdings schnell zerfleddert nach der Blüte.Der Hügel ist terassiert, die Hänge habe ich nochmal in Miniterassen unterteilt, mit Steinen Nischen geschaffen. Polsterpflanzen haben überhaupt kein Problem mit Wind.Es wachsen etliche Buchshecken und Einzelbüsche, flacher Wacholder in den sich Clematis ranken, Pfirsichbäumchen...und vieles andere...
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
- Toffeeholix
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Ihr seid klasse!!Ich versuch mal einen Lageplan anzuhängen, warum ich keine größere Schutzpflanzung anlegen kann.

- Toffeeholix
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Bei dem Teich handelt es sich um einen Nachklärteich, der eine Mindesttiefe von 80 cm behalten soll.Gnädigerweise wurde wegen unserer 20 Meter dicken Lehmschicht auf die Anlage eines Folienteiches verzichtet.Die Enten haben dann fleißig Rohrkolben, Igelkolben und verschiedene Binsenarten ausgesät.Die Weidensämlinge schaffe ich auch nicht immer , rechtzeitig zu roden.Das sieht klasse aus, führt allerdings allmählich zur Verlandung.Ab diesem Jahr sind behördlich Kontrollen angesagt, wir rechnen mit der Anordnung, den Teich tiefer ausbaggern zu müssen.Mein Mann hätte gerne, dass ich am Teich einen 5 Meter breiten Streifen für den Bagger freilasse in ungefähr 40 Meter Länge.Jetzt habe ich ihn immerhin soweit, dass ich pflanzen darf, was ich will, es muss aber vom Bagger plattgefahren werden können.Nur keinen Bambus, der rüber zum Acker wächst.Ich werde mal bei unserem Nachbarn das Riesenchinaschilf inspizieren, ob ich mir davon einen größeren Klumpen vorstellen kann zum Ackerrand hin.Und für den 5 Meter-Streifen dann wuchernde Sachen.Weiter oberhalb ist es auf der Westseite etwas geschützter.Und einige Buchspflanzen (noch sind die gesund), eine dunkelorange Zierquitte und mein schwefelgelber hoher Fingerstrauch suchen auch noch Plätze.So allmählich kann ich mir vorstellen, wie es werden könnte.Danke!Gruß Anne
Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Mich wundert, dass Miscanthusse bei Primrose so standfest sind. Bei mir fallen in nicht so exponierter Lage viele Sorten auseinander. Bewährt haben sich vor allem 'Malepartus', 'Kleine Fontaine', 'Graziella', 'Kleine Silberspinne' und 'Strictus'.Alle anderen in meinem Garten, auch mein Lieblingschinaschilf 'Ferner Osten' würde ich nicht für windexponierte Standorte empfehlen.Die Stabilität vieler spät blühender Stauden kann man nach meiner Erfahrung erhöhen, wenn man sie im Spätfrühling noch einmal etwas zurückschneidet. Phloxe, höhere Sedum und viele Astern werden dann kompakter und blühen trotzdem noch genauso üppig.Hier müsste man halt einmal etwas herumexperimentieren. Ich könnte mir diesen Effekt vielleicht auch bei Eupatorium maculatum vorstellen, die an sich ja sehr stabile Triebe ausbilden.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
- Toffeeholix
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Die Aussage zu Miscanthus bezog sich nur auf meine Versuchspflanzung hinsichtlich: nicht entwurzelt, nicht abgebrochen, nicht am Boden liegen bleibend.Bin ich nicht anspruchslos?2 Strictus sind mir heute in den Einkaufswagen gehüpft, die sahen so vielversprechend aus.Die Rieseneupatorium's hab ich am Folienteich im Gemüsegarten, die sehen mir nach ziemlichem Windwiderstand aus, die lass ich lieber da.Was ist eigentlich mit Chelone, knicken die? die stehen bei mir zur Zeit ziemlich windgeschützt, müssen da aber weg und erfüllen die WuchervoraussetzungGruß AnneMich wundert, dass Miscanthusse bei Primrose so standfest sind. Bei mir fallen in nicht so exponierter Lage viele Sorten auseinander. Bewährt haben sich vor allem 'Malepartus', 'Kleine Fontaine', 'Graziella', 'Kleine Silberspinne' und 'Strictus'.Alle anderen in meinem Garten, auch mein Lieblingschinaschilf 'Ferner Osten' würde ich nicht für windexponierte Standorte empfehlen.Die Stabilität vieler spät blühender Stauden kann man nach meiner Erfahrung erhöhen, wenn man sie im Spätfrühling noch einmal etwas zurückschneidet. Phloxe, höhere Sedum und viele Astern werden dann kompakter und blühen trotzdem noch genauso üppig.Hier müsste man halt einmal etwas herumexperimentieren. Ich könnte mir diesen Effekt vielleicht auch bei Eupatorium maculatum vorstellen, die an sich ja sehr stabile Triebe ausbilden.
- Danilo
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
'Ferner Osten' ist in der Tat auszuklammern, das sieht etwas gerupft aus.Bei den horstigen hohen Astern nützt das Pinzieren bei mir gar nichts, da vor allem die Rauhblätter, wenn auch 20cm niedriger, immer noch den windempfindlichen Habitus gleich einem Flaschenbovist ausbilden. Aster glehnii und Eupatorium maculatum ja genauso. Die Stabilität der Triebe an sich ist hier auch gar nicht das Problem, denn die knicken selten ab. Das eigentliche Problem ist der ständige Winddruck auf die gesamte Pflanze, die dann bei zusätzlichem Starkregen im aufgeweichten Boden ganz oder teilweise entwurzelt und nur schwer wieder zu stabilisieren ist.
Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Windflüchter kenne ich eigentlich nur von der Küste. Ich merke, dass ich hier noch dazu lernen muss. :DBei mir sind es glücklicherweise (?) nur die Starkregen der letzten Wochen, die Miscanthus 'Silberfeder', 'Goliath' und Co. zusammen mit ihren Nachbarn zum Liegen bringen.
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- Danilo
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Ja, "Windflüchter" trifft es. ;)Eine dauerhafte Neigung um etwa 45°C oder mehr bewirkt übrigens bei so mancher Staude einen Neuaustrieb. Wiederum Astern und Delphinium können das prima. Man hat dann quasi zwei Pflanzen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, eine hohe schiefe und eine niedrige aufrechte. Bei Ritterspornen sind dann locker auch vier(!) Blühphasen im Jahr möglich.
Frühe Astern blühen ebenfalls zweimal. ;DAbgesehen von 'Ferner Osten' sehen meine Miscanthus hingegen gut aus.'Malepartus' und 'Flammenmeer' stehen sogar besonders windexponiert - kein Problem. Niedrige Sorten sowieso.Überhaupt haben die Gräser hier keine Probleme mit dem Wind. Einzelne Halme verhaken sich mal in den Nachbarn, aber die Pflanzen werden nie irreversibel geschädigt.

- Toffeeholix
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Das wäre meine nächste Frage gewesen.Also alle über 2 Meter sind windempfindlich??Es muss nicht immer Küste sein! Es reicht, dass der Wind genug plattes Land drumherum hat, um Anlauf zu nehmen.Wobei wir in Schleswig-Holstein ja genug Küste haben.Ein weiteres Problem sind die Verwirblungen/Düseneffekte.Irgendwo muss der Wind ja hin, wenn er auf 9 Meter hohe Gebäude trifft.Gruß AnneWindflüchter kenne ich eigentlich nur von der Küste. Ich merke, dass ich hier noch dazu lernen muss. :DBei mir sind es glücklicherweise (?) nur die Starkregen der letzten Wochen, die Miscanthus 'Silberfeder', 'Goliath' und Co. zusammen mit ihren Nachbarn zum Liegen bringen.
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Keineswegs. Miscanthus 'Malepartus' (wird auf nahrhaftem Boden höher als 2m) macht das beispielsweise problemlos mit. Miscanthus x giganteus (3-4m) ebenfalls.Also alle über 2 Meter sind windempfindlich??
- Toffeeholix
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Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Bis zum heutigen Regen sah meine Versuchspflanzung eigentlich ganz gut aus.Nur die Miscanthusse sind nicht viel höher als kniehoch

Re:Sturmfeste Stauden gesucht für nahrhaften Boden
Hallo Anne,nur weil du Bambus selbst angesprochen hast..........Es gibt eine Menge Sorten, hauptsächlich Fargesien, die horstig wachsen, also garantiert keine Ausläufer ( Rhizome ) treiben.Diese Bambusen bleiben allerdings relativ niedrig und werden je nach Sorte etwa 2,5m - 4m hoch.Bambus ist immergrün und muss sich im Frühjahr nicht erst beblättern um Windschutz zu bieten.Falls du weitere Informationen brauchst, lasse es mich wissen oder schaue mal bei der EBS oder hier rein.Antworten auf Bambus-Fragen bekommst du auch im Forum der EBS-Deutschland .Klaus-Peter
The proof of the pudding is in the eating.