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Pilzschutz in der Schweiz und Europa (Gelesen 11176 mal)

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Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

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Tara
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

Tara » Antwort #45 am:

Jaja. 8)
Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist. - Netzfund

*vermißt Waldschrat und Spatenpaulchen*
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netrag
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

netrag » Antwort #46 am:

Ich kann in der schweizerischen Pilzsammelgesetzgebung keinen rechten Sinn sehen. Hier sprach man auch schon davon, daß der Pfifferling durch Übersammelung vom Aussterben bedroht sei. Nun, nach dem vielen Regen,sieht mancher Quadratmeter Waldboden gelb vor Pfifferlingen aus. Es muß also nur die entsprechende Witterung herrschen, um die Pilze wachsen zu lassen. Ich glaube nicht, daß sich bestimmte Pilzarten durch einfaches Sammeln ausrotten lassen.
Die Regierung hat auf das Volk zu hören und nicht das Volk auf die Regierung. (Friedrich Schorlemmer, DDR-Bürgerrechtler)
Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag
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Tara
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

Tara » Antwort #47 am:

Wie weiter oben zitiert, geht es nicht um das Sammeln selbst, sondern um das zu häufige Betreten des Waldbodens.
Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist. - Netzfund

*vermißt Waldschrat und Spatenpaulchen*
wandersfranz

Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

wandersfranz » Antwort #48 am:

Da leisten wir auch Aufklärung, ich kann dem Sammler zeigen, wie sich ein unmadiger Steinpilz anfühlt und bitte ihn im Zweifelsfall den Pilz vor Ort zu zerschneiden und dann am Fundort zurückzulassen.
Das , Luna, finde ich einen gute Sache. Wenn ich als in die Sammelkörbe so mancher Pilzsammler schaue, dann schauderts mich.Da wird auf Teufel komm raus mitgenommen was nur geht, Hauptsache es ist groß und macht optisch was her. Vernunft und Sachverstand sind gänzlich unbekannt. Tausend mal besser wäre es den Pilz da zu lassen wo er hingehört und ihn aussporen zu lassen.
zwerggarten

Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

zwerggarten » Antwort #49 am:

wurmige pilze, die ich als solche erkenne, lasse ich (ggf. zerschnitten) an ort und stelle liegen - ist das gut so oder geht es noch besser?
Luna

Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

Luna » Antwort #50 am:

schweben die amtlichen schwammerlsucherjäger über dem waldboden?
Nein, wir gehen auf den Wanderwegen und warten bis die Pilzsammler aus dem Wald kommen.
wandersfranz hat geschrieben:Das , Luna, finde ich einen gute Sache. Wenn ich als in die Sammelkörbe so mancher Pilzsammler schaue, dann schauderts mich.Da wird auf Teufel komm raus mitgenommen was nur geht, Hauptsache es ist groß und macht optisch was her. Vernunft und Sachverstand sind gänzlich unbekannt.
Danke, es ist wirklich unfassbar wie und was gesammelt wird. Die illegalen Sammler sammeln nicht mit auffälligen Körben sondern in Einkaufstüten aus Plastik.
irisparadise
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

irisparadise » Antwort #51 am:

Jetzt muss ich doch auch mal ein paar Anmerkungen zum Thema machen.Ich sammle schon seit fast 50 Jahren Pilze und habe dabei schon einiges erlebt. Auch die Zeit, als bei uns im Schwarzwald Reisebusse aus der ganzen Schweiz bis zu 200 "Sammler" an einen Ort brachten, die dann im Umkreis von mehreren Kilometern alles an Pilzen abgrasten, was da rumstand. Ob der Pilz essbar war, wurde erst beim Buss geklärt. Die Busse waren weg - zurück blieben Berge mit hunderten Kilo Pilzen.Aus dieser Zeit resultiert die einizige, klar definierte gesetzliche Regelung, die es zum Sammeln von Pilzen gibt - es dürfen nur maximal 1 Kg selbstgesammelte Pilze je Person in die Schweiz ausgeführt werden.Zum Sammeln innerhalb Deutschland gibt es folgende offizielle Formulierung:"In der Verwaltungspraxis hat sich hierbei etabliert, dass von einem Kilogramm pro Person und Tag ausgegangen wird."Dieser Punkt ist kein Gesetz und jederzeit diskutierbar.Zudem bezieht sich diese Formulierung nur auf gesetzlich geschützte Pilze, welche dennoch für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen: Steinpilz Pfifferling Schweinsohr Brätling Birkenpilz und Rotkappe MorchelAlle anderen Pilze, die nicht geschützt sind, und davon gibt es reichlich, darf unbegrenzt gesammelt werden. (Champignon, Parasol, Reizker, Täubling, Halimasch, ...)Im Übrigen liegt es nicht am Sammeln, wenn div. Pilzarten vom Aussterben bedroht sind, sondern am Kahlschlag ganzer Wälder und am brutalen Vorgehen der staatlichen Forstbehörde, welche im Staatsforst mit Planierraupen Schneisen in den Wald reisst, um die gefällten Bäume bequemer abtransportieren zu können.Von wegen zertrampeln bzw. festtreten des Waldbodens und dadurch Vernichtung der Pilze (Myzels):Zumindest was Pfifferlinge anbelangt, ist das völliger Blödsinn. Ich stelle immer wieder fest, dass an meinen Sammelstellen die Pfifferlinge am kräftigsten und dichtesten auf Wildwechselpfaden stehen - mögen also festgetretenen Boden.
"Iris sammeln und anpflanzen kann süchtig machen und gefärdet die Lachmuskeln der schon Süchtigen. Zu weiteren Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ..."
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partisanengärtner
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

partisanengärtner » Antwort #52 am:

Zwerggarten wenn Du es geschickt anstellen willst, keinesfalls am Fundort putzen. Lieber wenigstens ein paar hundert Meter weiter dann haben es die Sporen leichter neues Terrain zu erobern und Du hast nicht einen Fundort erhöhter Belastung ausgeliefert ;).
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

Jepa-Blick » Antwort #53 am:

Hier bei uns gibt es wie jedes Jahr hitzige Debatten über die übereifrigen Pilzsammler. Gegen normale Pilzsammler die nur für den privaten Verbrauch Pilze aus dem Wald holen ist doch nichts einzuwenden. Das ist auch geregelt und wer sich dran hält ist keineswegs irgendwie kriminell. http://kaernten.orf.at/stories/449445/h ... Kritischer ist die Sache wenn wahllos und in Massen gesammelt wird. Die Waldbesitzer haben meiner Ansicht bei so einem Verhalten ein Recht mitzureden. Anfangs hab ich mich immer gewundert warum so viele Autos am Waldrand parken und die ganze Mautstrasse entlang fast mit Autos zugeparkt ist. Viele mit italienischem Kennzeichen. Bei Kontrollen an der Grenze lag dann neben den Pilzen schon mal ein Reh mit im Kofferraum.... Nachvollziehbar ist dann die Reaktion mancher Waldbesitzer ein Schild aufzustellen "Pilze sammeln verboten". Wir haben uns auch mal für Pilze interessiert und an einer angebotenen Pilzsammlung (von der Touristenstelle) teil genommen. Wir bekamen die Pilze erklärt. Was mir dabei nicht gefiel ist, wie auch bei den Kräuterwanderungen, dass Pilze oder Pflanzen immer dazu herausgerissen werden. Oft danach dann achtlos weggeworfen werden. >:( Wir hatten am Schluss jedenfalls jede Menge unheimlich aussehender Pilze im Beutel. Die Pilzmahlzeit haben wir auch überlebt. ;D Aber wir sammeln nicht wieder sondern haben jetzt im Garten eine Pilzzucht angelegt.
zwerggarten

Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

zwerggarten » Antwort #54 am:

... wenn Du es geschickt anstellen willst, keinesfalls am Fundort putzen. Lieber wenigstens ein paar hundert Meter weiter dann haben es die Sporen leichter neues Terrain zu erobern ...
das mache ich sowieso, wenn ich bisher mal im umliegenden wald (kein naturschutz-, aber wohl landschaftsschutzgebiet) gesammelt habe, dann habe ich die putzreste hinterher auf meinem waldgrundstück verteilt. ;)leider wollen steinpilze da nicht. >:( es hat nur neben diversen täublingen und anderen blätterpilzen ab und an maronen und immer mal ein paar pfifferlinge - früher hatten wir auch mal krause glucke und unter den birken rotkappe und birkenpilz, das ist leider lange her, obwohl wir sie nicht immer geerntet haben und da auch nicht ständig durchlaufen - vielleicht sind es doch auch noch andere einflüsse, die da wirken...
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

Amur » Antwort #55 am:

Also ich finde voll pragmatisch, wenn die zur nicht erlaubten Zeit gesammelten und beschlagnahmten Pilze von der Behörde an Gastsätten verkauft werden. Denn abgeschnitten sind die so oder so und damit aus dem Naturkreislauf entnommen.Wird in D. leider auch für andere Dinge viel zu wenig gemacht und auch immer weniger. Die Forstwirtschaft ändert sich und damit auch das Spektrum der Pilzarten und die Fundplätze. Aber mir wäre hier nirgends bekannt, dass mit Raupen und Baggern groß was verändert wird. Im Gegenteil, man darf immer weniger mit Fahrzeugen in den Wald und auch nur auf defnierten Schneisen.Insofern: Alles ist im Fluss und die Plätze an denen ich als Schüler im Unterholz nach Steinpilzen gesucht habe, kann ich heute aufrecht zwischen doch schon recht dicken Stämmen laufen. Die 10-Tages Regel finde ich nicht schlecht. So ist wenigstens mal ein paar Tage im Herbst etwas Ruhe im Wald. Bei uns liegen die Wildschweine schon wegen der Unruhe im Wald eher im Mais als im Forst. Da kommt ihnen wenigstens kein Pilzsammler in die Nähe.
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Staudo
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

Staudo » Antwort #56 am:

Du solltest gezielt Gerüchte über eine gefährliche Wildsau streuen. 8)
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Tara
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

Tara » Antwort #57 am:

Was Frank sagte - Pilzsammlern wird in seiner Gegend die Beute abgenommen -, finde ich ungeheuerlich. Ist das schon mehrmals passiert, Frank?
Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist. - Netzfund

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wandersfranz

Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

wandersfranz » Antwort #58 am:

Die Forstwirtschaft ändert sich und damit auch das Spektrum der Pilzarten und die Fundplätze. Aber mir wäre hier nirgends bekannt, dass mit Raupen und Baggern groß was verändert wird. Im Gegenteil, man darf immer weniger mit Fahrzeugen in den Wald und auch nur auf defnierten Schneisen.
Im Pfälzerwald wird seit geraumer Zeit nur noch mit schwerem Gerät Holz geerntet, dem sogennanten Harvester Am Anfang waren es gummibereifte Fahrzeuge und wie du auf dem Bild siehst wurden mit der Zeit Ketten aufgezogen. Inzwischen sind auch Vollkettenfahrzeuge unterwegs, ähnlich einer Planierraupe Es ist für den Waldarbeiter nicht nur eine Erleichterung, auch die extrm hohe Unfallgefahr durch herabstürzende Bäume ( häufige Todesursache früher bei Männern), auch lässt sich Holz in "allen Lagen" problemlos ernten und gleichzietig noch entasten. Ähnlich schwere Fahrzeuge können das HolzEin Harvester geht mühelos die steilsten Hänge hoch, da der Schwerpunkt extrem tief ist.Nun wird bei uns hier der Wald in 15m breite Schneisen aufgeteilt, damit der Harvester bequem an jeden Baum kommt. Dadurch wird ein zusammenhängender Wald in kleine Häppchen zerlegt. "Unnützes Todholz" wirft der Arbeiter quer in die Schneise um besseren Halt zu haben beim hoch und runterfahren und den Untergrund nicht so stark zu zerfahren. Das klappt aber nicht immer und überall.Nur mit Gummi bereift war das ganze noch einigermaßen im Rahmen, auch wenn die Aufteilung in 15m Parzellen nicht das gelbe vom Ei ist.Ich habe einige Paradebeispiele hier vor Augen, wo der Einsatz von Kettenfahrzeugen an steilen Hängen dermassen Erosion in kürzester Zeit hervorrief, das bei jedem stärkeren Regenfall alle paar Meter kleine bis größere Bäche senkrecht den Hang herunterkommen und alles mitreissen und dabei tiefe Schneisen hinterlassen und in tieferen Lagen läuft dort die ganze Brühe oft noch über intakte Flächen und versandet sie völlig. Mir bekannte, wunderbare Pilzgebiete liegen zur Zeit unter einer ständig anwachsenden Schicht Sand und dadurch fällt es Pflanzen und Pilzen schwer, sich dort wieder anzusiedeln.Und das wird stillschweigend im Biosphärenreservat Pfälzerwald geduldet, da wirtschaftlich halt absolut Sinnvoll ::)Ob es mehr nutzt oder schadet ist stark umstritten Was ich beim Waldgang sehe mit meinen eigenen Augen lässt nichts gutes für den Wald befürchten. sogenannter devastierter Wald
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Re:Pilzschutz in der Schweiz und Europa

Amur » Antwort #59 am:

Vielleicht sind wir aufgrund des relativ hohen Anteils von Großprivatwald in unserer Gegend (jedes 2. oder 3. Dorf hat ein Schloss mit Adel und zu dem gehören meist ein paar Quadratkilometer Wald) recht fortschrittlich in der Forstwirtschaft, denn das was du beschreibst ist hier schon etliche Jahre gang und gäbe. Allerdings werden die Schneisen üblicherweise auf 25m genommen, denn die neue Generation von Vollerntern schafft schon jetzt 11m Reichweite und bei alten wird dann eben manuell vorgefällt. Bei Kettenfahrzeugen ist die Bodenverdichtung im Übrigen wesentlich weniger dramatisch als bei Reifen. Wenn du einen Gartenteich anlegen willst, dann miete einfach Staudos Radlader und der soll ein paar Mal hin und herfahren. Mit einer Raupe (bei gleichem Gewicht) würde da nicht annährend so viel passieren. Insofern: Raupen sind deutlich schonender als Radfahrzeuge, auch wenn sie beim Lenken übel aussehende Spuren hinterlassen.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
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