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Uran und Cadmium im Gartendünger (Gelesen 36240 mal)
Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Mich würde auch brennend interessieren, wie das klappt, weil ja bei dem Nachbarn durch das wöchentliche Mähen der Rasen gar nicht zur Blüte kommt. Natürlich leuchtet es mir ein, dass ein gewisser Düngeeffekt durch den Rasenschnitt erzielt wird, wenn er ihn liegenlässt. Also ich würde sofort auf das Düngen verzichten, wenn ich so ein sattes Grün ohne Rasendünger erzielen könnte und vor Allem kein Nachsäen erforderlich wäre.LG Scabiosa
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Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Scabiosa, ich glaube das geht am besten in Gegenden, die ausreichend Tau in der Früh haben und prinzipiell über einen gut feuchtehaltenden Boden verfügen.Da machst Du im Prinzip "nichts": Nahezu kein Wässern, in der Hauptblütezeit selten mähen, einfach nur dann, wenn das unregelmässig wachsende Gras das Auge stört. Wenn es länger heiss bleiben soll, natürlich auch nicht mähen. Ggfs, bevor alles verdorrt, natürlich mal (durchdringend) giessen.Das muss man halt einfach aushalten/mögen.
Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Das hört sich gut an, Martina. Ich lass jetzt schon mal den Dünger weg und im Frühjahr kann man es ja ausprobieren.Schön, wenns klappen würde. :)LG Scabiosa
Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
wer jetzt noch düngt, hat wohl eh schon zuviel cadmium drin. 

- Daniel - reloaded
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Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Du weisst doch: Kali braucht das Gras im Herbst! Hast du im Kali-Thread nicht aufgepasst?!?
8)Aber zurück zum Thema oder nicht?


Was man über mich sagt(e):
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- Zuccalmaglio
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Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Gibt es Mineral(voll)dünger, die phosphatfrei sind bzw. außer Phosphat die wichtigsten Elemente wie Stickstoff, Kali und div. Spurenelemente enthalten? Unter welchem Namen sind diese Dünger ggfls. im Handel?Die Frage nach Uran im sogen. Urgesteinsmehl ist tatsächlich interessant.
Tschöh mit ö
- Daniel - reloaded
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Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Ich fürchte P-freie Mineraldünger wirst du für den Kleingarten nicht finden. Im Profi-Bereich sind einige davon verfügbar.Auch selbst mischen wird schwierig. An Kali und Magnesium zu kommen ist mit Patentkali ja kein Problem, aber schon mit Stickstoff wirds schwierig, da du weder Kalksalpeter noch schwefelsaures Ammoniak oder Kalkammonsalpeter im Kleingebinde kriegst. Mit Spurenelementen sieht es leider nicht besser aus.Daher ja mein Rat auf die P-reduzierten Formulierungen zurück zu greifen, nus 5% P statt 12% sind doch schonmal ein Anfang oder? 

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A gardener's work is never done
Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Doch, laut dem NDR-Bericht schon - die Düngerhersteller könnten auf uranärmere Phosphatquellen umsteigen (oder den Phosphatanteil generell senken), diese sind aber teurer und deswegen passiert dies nicht.Das Uran aus dem Blaukorn landet dann im Trinkwasser. Die Konzentration liegt vielerorts bei über 10 Mikrogramm/Liter, der Richtwert für die Zubereitung von Babynahrung liegt vergleichsweise bei 2 Mikrogramm/l.Ob diese Werte bereits schädlich sind, ist nicht erwiesen. Trotzdem ist es - auf jeden Fall für den Hobbygärtner - ein vermeidbares Problem: Einfach stattdessen auf Kompost oder andere organische Dünger setzen.Phosphatdünger ohne Uran sind kaum denkbar.
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Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Sehe ich ähnlich, wobei ich erwähnen möchte, dass es eine natürliche radioaktive Strahlung gibt (die unterschiedlich je nach Wohnort ausfällt) und dass zumindest wir hier in Österreich zu Tschernobyl-Zeiten ganz ordentlich ionisiert wurden.Ich habe aus Nachhaltigkeitsgründen meine Düngung optimiert, vom Ersparten geht sich jedoch sicher jährlich ein nettes Paar "unnötiger Schuhe" aus. 8)Nachtrag: Ich habe allerdings Lehm/Schwarzerde-Boden und verwende möglichst nur Pflanzen, die diese Bedingungen mögen. Zusätzliche Düngung/Mulch mit Pferdeäpfel und Kompostwirtschaft.Manche bekommen schon Dünger: Zitrus, Oleander, insgesamt die Topfpflanzen, da habe ich noch kein System, das ohne gekauftem Dünger auskommt.
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Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Uran ist weniger wegen seiner Radioaktivität ein Problem, sondern wegen seiner chemischen Giftigkeit. Es schädigt vor allem die Niere.Sehe ich ähnlich, wobei ich erwähnen möchte, dass es eine natürliche radioaktive Strahlung gibt (die unterschiedlich je nach Wohnort ausfällt) und dass zumindest wir hier in Österreich zu Tschernobyl-Zeiten ganz ordentlich ionisiert wurden.
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Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Dass chemische Dünger oft Dinge enthalten, die nicht wünschenswert sind, ist aber schon seit meiner Kindheit unbestritten. Mein Papa, geb. 41 war schon ein Ökosocken und das obwohl sein Grossvater Friedhofsgärtner war.Was ich damit sagen will: Alles, was ich selbst nicht erzeuge und somit unter Kontrolle habe, ist fraglich und somit für mich, wenn es brauchbare Alternativen gibt, durch diese zu ersetzen.Ich stehe übertriebener Düngung aber insgesamt kritisch gegenüber. Das kommt gleich nach dem Hygiene- und kein-Gräschen-ausser-da-wo-ich-will-Wahn in vielen Gärten. Was da Kompressoren Heisswasser auf harmlose kleine Algen unter Getöse pressen müssen heutzutage, und dafür verwenden wir Strom, der im Extremfall per Atomenergie erzeugt wird. Bravo Menschheit!
Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Wer weiß, was die Chemiker dank moderner Analysetechnik darin alles finden könnten.Vor Jahren war Blei im kommunalen Kompost ein riesiges Problem. Ein einziger mit Bleilametta behängter Weihnachtsbaum konnte eine ganze Kompostmiete zu Sondermüll machen.Einfach stattdessen auf Kompost oder andere organische Dünger setzen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Ich bekam diesen Link zugespielt.Achtung! Naturwissenschaftliche Grundkenntnisse erforderlich!
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Re:Uran und Cadmium im Gartendünger
Grundsätzlich stimme ich Daniel zu - die Verwendung von Mineraldüngern mit hohem Phosphatanteil ist im Garten in der Regel nicht notwendig. Insbesondere nicht für Rasen. ;)Ansonsten noch ein paar Infos zum Uran im Erdreich: natürlicherseits befinden sich im den obersten ~30 cm des Bodens schätzungsweise etwa 15 kg Uran/ha (nach einem hier zitierten Wert der Agency for Toxic Substances and Disease Registry (ATSDR), den ich für plausibel halte). Durch die Düngung mit Phosphaten sind seit Mitte 1950er Jahre etwa 1 kg Uran/ha hinzugekommen. Diese sind aufgrund der im Dünger vorliegenden Form zwar grundsätzlich wasserlöslicher als das natürlicherseits vorhandene Uran, allerdings spielt bei der Löslichkeit die Bodenchemie eine große Rolle. Schaut man sich einmal die Belastung des Trinkwassers mit Uran für verschiedene Standorte an, so kann man generell im Süden Deutschland eine höhere Belastung als im Norden feststellen, wobei sich lokal besonders hohe Werte ergeben können. Als Beispiel diene Baden-Württemberg, Detaildaten finden sich hier und werden auch von Foodwatch zitiert. Betrachtet man die Werte, so sieht man in manchen Gemeinden einen gegenüber ihrer Umgebung (anderen Meßorten im betreffenden Landkreis) mindestens zehnfach erhöhten Wert. Die Verteilung solcher Werte lassen sich fast immer durch die örtliche Geologie erklären, denn schon unberührtes Grundwasser weist in Deutschland eine (natürliche) Schwankungsbreite des Urangehaltes zwischen weniger als 1 und mehr als 100 µg/l auf. Einflüsse durch übermäßige Düngerausbringung oder den Uranbergbau bilden lokal eng begrenzte Ausnahmen.Noch ein kleiner Vergleich: trinkt man jeden Tag 2 l eines mit 2 µg/l Uran versetzten Mineral- oder Trinkwassers (von Foodwatch angestrebter Grenzwert), so hat man im Laufe eines Jahres rund 1,5 mg Uran in den Körper gebracht. Der natürliche Gehalt von Uran im Meerwasser beträgt 3,3 µg/l, bei einem Gesamtsalzgehalt von 35 g/l. Das bedeutet, dass man schon bei einer physiologisch notwendigen Salzaufnahme von etwa 6 Gramm pro Tag (2,2 Kilogramm pro Jahr) 0,2 mg Uran im Jahr aufnimmt - egal ob Meer- oder Steinsalz. Bei vielen Personen ist der Salzkonsum aber um etliches höher, so dass die Aufnahme von Uran in den Körper durch Salz in die Nähe des Wertes für die Aufnahme durch Flüssigkeit kommen kann. Der ab November gültige Grenzwert für Trinkwasser liegt übrigens bei 10 µg/l.Zusammenfassen würde ich das Thema so: grundsätzlich ist wegen der toxischen Wirkung des Urans ein Grenzwert für den Gehalt im Trink- und Mineralwasser unbedingt notwendig! Der Einfluss der örtlichen Geologie auf den Urangehalt des Wassers überwiegt hierbei aber bei weitem den Effekt der Düngemittelausbringung, so dass ich diese "neue Erkenntnis" der Uranfreisetzung aus mineralischen Phosphatdüngern weniger als "Pressesensation", sondern vielmehr als ein weiteres Argument für einen sinn- und verantwortungsvollen Umgang mit Düngemitteln und gegen eine tumbe "Viel hilft viel"-Philosophie gewertet sehen möchte.