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Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung (Gelesen 13612 mal)
Moderator: cydorian
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Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Liebe Puristen,mir ist schon klar, dass diese Frage vielleicht nicht geklärt werden kann, aber da ich meinen Lieblingsapfel wiedergefunden habe, und ich meine, dass eine öfters vorhandene Sorte bekannt sein könnte, versuche ichs mal:
Dieser Apfel ist jetzt reif, das Fruchtfleisch ist ziemlich fest/hart/knackig, eine schöne Säure und ist im Wiener Raum (zumindest) verbreitet.Kennt ihn jemand? Ich würde die Sorte gerne bei mir im Garten pflanzen.Vor Ort ist nichts dazu bekannt, der Apfelbaum wurde mitgekauft, alt, verschnitten, nicht gepflegt ... und die Äpfel sind alle gesund, die ich bis jetzt probiert habe.Danke für die Mühe!Martina PS: Ich war natürlich auch nicht untätig, auf apfelsorten.ch gibts Fotos, der "Kupferschmiediker, Synonyme: Kupferschmied, Pomme Chaudronnier, Saurer Kupferschmid" sieht am allerähnlichsten aus. Allerdings steht dort Genussreife Weihnachten - was wenig Sinn macht, mMn. Oder der Wagnerapfel. Darüber findet das Netz noch weniger ...
Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Vielleicht ein James Grieve? Ist aber nur geraten. 

- Mediterraneus
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Wie sieht er denn von der anderen Seite aus?Apfelbestimmung ist schwierig, hab auch schon mal mit ein- und demselben Apfel verschiedene Pomologen gefragt und 3 verschiedene Vorschläge bekommen ;)Wenn er jetzt gut schmeckt, dann kanns ja nur eine Herbstsorte sein.Ist er schon länger reif, oder erst jetzt. Lässt er sich lagern oder fault er sofort/wird mehlig.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
"Wenn er jetzt gut schmeckt, kanns ja nur eine Herbstsorte sein."Nun ja, Berlepsch soll von November bis April genussreif sein und unserer schmeckt jetzt schon, genau so der Boskoop. Das schwankt sicher auch ein bißchen, in Abhängigkeit von Witterung, Standort etc.Wenn er bei euch verbreitet ist, müssten ihn lokale Experten doch kennen?Oder du lässt dir Reiser geben und lässt ihn dir veredeln - dann könntest du ihn zwar nicht korrekt ansprechen, aber in ein paar Jahren essen.

Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Flocke, James Grieve könnte aber durchaus passen meine ich. Als ich mir die Beschreibung durchgelesen habe, und die Stippigkeit erwähnt wurde - das kenne ich von früher bei diesem Apfel! Das ist gut, James Grieve war sicher auch früher (vor 50 Jahren?) schon hier verbreitet, da ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch. @ Mediterraneus: Von welcher Seite aus? Von unten? Der Apfel wird im Wienerwald erst jetzt reif, das ist - wie wir festgestellt haben - ja gleich wie bei Dir, klimatisch. Lagerfähigkeit ... soweit ich mich richtig erinnere, lässt er sich schon lagern, wird aber irgendwann mehlig.Mich fasziniert der gute Geschmack kombiniert mit Robustheit.
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
uliginosa, ich kenne halt keinen lokalen Experten ... das ist das Drama. Aber notfalls Reiser erbitten, das ginge ganz bestimmt.
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
James Grieve ist ein früher Apfel, der nur sehr kurz hält. Zudem sehr verbreitet.Die Farbe und Form könnte aber hinkommen.Ich meinte, die Blütenseite des Apfels
@uliginosa: Das glaub ich nicht, dass der Boskoop jetzt schon schmeckt, der schmeckt nämlich nie, bähhh so sauer




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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Das ist kein James Grieve, Färbung und Fruchtform sind ganz anders.Für gute Pomologen sind die Kerne die wichtigsten Helfer zur Bestimmung. Auch der Wuchs des Baums und das Laub spielen eine Rolle. Gerade jetzt finden wieder einige Obstsortenausstellungen satt, wo auch Bestimmungen möglich sind.
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Och Menno,jetzt wo ich gerade das Gegenteil gesagt hab...Das ist kein James Grieve, Färbung und Fruchtform sind ganz anders.


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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Bei Naturschutz- und Umweltverbänden bzw. -Behörden nachfragen. @ Mediterraneus:uliginosa, ich kenne halt keinen lokalen Experten ... das ist das Drama. Aber notfalls Reiser erbitten, das ginge ganz bestimmt.




Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Ich schmeck den auch aus dem Kuchen rausBei Naturschutz- und Umweltverbänden bzw. -Behörden nachfragen. @ Mediterraneus:uliginosa, ich kenne halt keinen lokalen Experten ... das ist das Drama. Aber notfalls Reiser erbitten, das ginge ganz bestimmt.Ok, roh ist der B. nicht jedermanns Sache, aber als Apfelkuchen oder -Strudel!
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Danke! Aber schad, jetzt dachte ich grade, wir hätten ihn ... die Kerne des einen aufgeschnittenen Apfels sind ziemlich klein und eher linsenartig dünn. Der Baum ist vermutlich schwachwüchsig, wenn auch erbärmlich geschnitten, wirkt sehr krüppelig/vergreist. Grade zum Backen/für Kompott finde ich diese Apfelsorte des Aromas und der Säure wegen toll.Das ist kein James Grieve, Färbung und Fruchtform sind ganz anders.Für gute Pomologen sind die Kerne die wichtigsten Helfer zur Bestimmung. Auch der Wuchs des Baums und das Laub spielen eine Rolle. Gerade jetzt finden wieder einige Obstsortenausstellungen satt, wo auch Bestimmungen möglich sind.
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
..."Kerne linsenartig dünn"...Wenn es sich um taube Kerne handeln sollte, wüßtest du zumindest, daß es keine diploide (normal veranlagte) Sorte ist. Alle Sorten mit triploidem Chromsomensatz haben auch taube Kerne im Sortiment (anhand mehrerer Früchte überprüfen).Das würde die Suche/Bestimmung zwar nur etwas eingrenzen, aber immerhin.
Tschöh mit ö
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Sehr spannend, danke fürs Lernen-können!Der aufgeschnittene Apfel am Foto hatte tatsächlich nur 5 oder 6 taube Kerne.Ein zweiter hatte 1 "richtigen" , 2 kleine taube und 2 kleine verkrüppelte taube Kerne.
- cydorian
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Re:Der Versuch einer Apfelsortenbestimmung
Dieses Jahr sind zumindest in vielen Regionen auch bei diploiden Sorten viele taube Kerne zu sehen. Bei Birnen ist es noch extremer, es gibt dieses Jahr auch eine Rekordzahl parthenokarper Früchte. Die sehr früher Blüte mit einem harten Spätfrost anschliessend hat dazu geführt.Das mit den tauben Kernen nochmal nächstes Jahr gegenprüfen. Die Kerne auch ab Ernte beobachten, Merkmal mancher Sorten ist z.B. dass sie bei Lagerung in der Farbe umschlagen.