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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2416565 mal)
Moderator: cydorian
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Schlaraffentraube Arkadia - toller Name. Kostet bei Lubera lumpige 24 Euros!!!!!!!!!!!!Die kannste bei einer bekannteren deutschen Rebschule für 10 Euro haben - allerdings ohne den Zusatz "Schlaraffentraube". Wenn Du willst sende ich Dir die Adresse per PN.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hallo Trauben Experten!Ich habe mich in den letzten Tagen durch die 78 Seiten geforstet, aber brauche doch mal Eure Hilfe. Ich möchte gerne an meine Garage zwei Sorten Tafeltrauben pflanzen. Sonne hätten sie fast den ganzen Tag, allerdings ist das Klima ziemlich rau in Hohenlohe, kalte Winter, Spätfröste und sehr windig eigentlich das ganze Jahr durch, Zone 6b? Etwas Winterschutz könnte ich bieten, wenn nötig.Habe hier jetzt schon gelernt, dass ich also eine möglichst früh reifende Sorte bräuchte, damit sie hier auch ausreift. Und die Kinder wollen möglichst keine Kerne. Als blaue Sorte hab ich mich schon fast auf Venus festgelegt, zu anderen Sorten hätte ich noch Fragen, vielleicht könnt Ihr mir mit Erfahrungswerten weiter helfen:Arkadia: wurde mir von Rebschule Schmidt empfohlen, habe aber auf einer Infoseite gelesen, sie wäre nicht sehr frosthart und anfällig für Grauschimmel?Druschba: überall wird der Geschmack gepriesen, hat sie viele grosse Kerne? Kischmisch: kernlos, würde ins Beuteschema fallen, aber sie wäre pilzanfällig. Kann das jemand bestätigen oder widerlegen?Romulus und Ramstes (ist der gleich Ramdes? hab beides im Netz gefunden?): Wo liegt der Unterschied bei den beiden? Als Nachteil habe ich gelesen: Wärmebedürftig, Verrieselung der Beeren. Bleibt mir da noch was am Stock bei unseren Windverhältnissen?Sorry für den langen Text. Würde mich über Berichte freuen, gerne auch über andere Vorschläge! Grüsse Petra
Viele Grüsse Joey
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ramstes hab' ich in Veitshöchheim gesehen. Habe keinen Unterschied zu Romulus festgestellt - vielleicht rieselt sie bei Reife nicht so ab. Arkadia hab ich selbst stehen. Ist nicht besonders anfällig. Wenn sie reif ist, muss sie geerntet werden, sonst gibts Fäulnis. Hat bei mir auch schon -21 Grad Frost ausgehalten. Ansonsten ne tolle Traube!Druschba is der Knaller. Absolut robust, superklasse Muskataroma, reift bei mir Mitte September. Kerne? - ja, aber nicht auffallend groß. Kischmisch haben andere Mitschreiber aus dem Forum. Ich bin eher Vanessa-Fan!Momentan essen wir wunderbare, hochreife Frumoasa alba. Eine der wenigen Sorten, die nach dem verheerenden Maifrost Trauben in erwähnenswerter Menge gebracht haben. Superlecker!!!
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Arkadia und Juliana haben von der form und der größe fast identische beeren. Juliana schmeckt mir wegen des leichten muskat-tons etwas besser, sie reift meist eine woche vor Arkadia. beide sorten sind bei pflanzung an der hauswand wenig empfindlich, besonders wenn ein dachüberstand vor regen schützt. mauerwerk (auch unbeheizter gebäude) bietet einen gewissen schutz vor winterfrost.die mittelspäte Frumoasa alba stellt schon ziemlich hohe ansprüche an den temperaturverlauf.Festivee reift mittelfrüh und ist relativ genügsam. die sorte kombiniert einen sehr hohen ertrag mit einem sehr guten geschmack. bei den großen beeren fallen die kerne kaum auf.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Vor Arkadia und Juliane muss ich in rauen Lagen warnen. Beide Sorten haben zwar wunderschöne Trauben, sind aber nur für Weinbaulagen oder Gewächshäuser geeignet (max. bis ca. -20 °C, aber auch da frieren die Reben jedes Jahr stark zurück). Wenn es eine kernlose Sorte sein soll, dann empfehle ich Kischmisch Zaporoshje: mittelgroße Trauben (deutlich größer als Venus) mit kleinen Beeren (wie andere kernlose), rot, sehr süß, ohne Fremdton, früh, recht pilzwiderstandsfähig, bis ca. -27 °C frostfest, bei mir noch nie verrieselt. Keine andere kernlose Sorte außer Venus ist auch nur annähernd so frostfest.Siehe: http://vinograd.info/sorta/bessemyannye ... hskii.html --> mit google übersetzen lassen. Die Pilzfestigkeit ist etwas geringer als bei Venus, etwa wie Arkadia. Ein wenig sollte man spritzen. Milde Mittel wie Netzschwefel und Molke (8 ... 10 %) gegen Oidium und Kupfermittel oder Kaliumphosphit gegen Pero reichen in der Regel.Ergo: Alle anderen kernlosen Sorten kann Du wahrscheinlich vergessen. Vor allem Lakemont verrieselt in kälteren Jahren jedes Jahr. In 5 Ertragsjahren habe ich nicht eine einzige Beere ernten können. Jetzt ist diese Rebe im Rebenhimmel.Empfehlung: Wenn die Wespensaison beginnt, unbedingt Wespenfallen aufhängen, da diese sich auf frühe und süße Sorten stürzen, insbesondere auf die mit dünner Beerenhaut. Auch Vögel mögen kernlose Sorten, da diese eine schnabelgerechte Größe haben.Achtung: Alle Rebschulen schätzen ihre eigenen Sorten immer sehr optimistisch ein. Deshalb immer unabhängig informieren. Wenn Rebschulen sagen: sehr winterfest, dann gilt das nur für Weinbaulagen. Die Rebsorten aus Gartenmärkten, Gartenversendern und Baumschulen sind zumeist veraltet und taugen nicht viel.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Danke für Eure Antworten! Ich denke auch, dass die Rebschulen ihre eigenen Sorten etwas positiver beurteilen, habe das Gefühl, es werden bestimmte Sorten gepusht. Aber zum Glück gibt es ja auch noch dieses Forum, um sich schlau zu machen.Arkadia rückt schon mal etwas nach hinten.Frumoasa Alba hat mir von der Beschreibung her gefallen, allein befürchte ich, dass sie hier auf 450m nicht ausreifen wird. In meiner früheren Heimat, der Nordpfalz, wäre das alles wohl kein Problem gewesen, schließlich gibt es da den leckeren Nahewein.Wie sieht es bei Druschba aus mit der Winterhärte, hat da noch jemand Erfahrungswerte, der nicht im Weinbauklima wohnt? Die würde mich schon interessieren, das Muskataroma. Das wäre dann was für mich und für die Kids eine kernlose.Zu Kischmisch: die wird auch bei Rebschule Schmidt angeboten. Ist das die gleiche wie die auf der russischen Seite?Vielen Dank bis hierhin und gute Nacht!
Viele Grüsse Joey
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Momentan essen wir wunderbare, hochreife Frumoasa alba. Eine der wenigen Sorten, die nach dem verheerenden Maifrost Trauben in erwähnenswerter Menge gebracht haben. Superlecker!!!


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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die Frumoasa war auch schon im September supersüß und gelb. Bei mir hängen auch noch ein paar dran. Sie werden halt dann noch besser ;)Das ist der Vorteil von lockerbeerigen Trauben, sie gammeln nicht so leicht, können sehr lange hängen bleiben.Mein momentaner Favorit, obwohl er in Fachkreisen nicht so angesehen ist, ist die New York Muscat. Sie soll mit am frostfestesten und unkompliziertesten überhaupt sein.Abends frisch gepflückt und kühl genossen, ein Gedicht!So feste Beeren, superknackig, hab ich bei Trauben noch nicht gehabt. Richtig fruchtig, süß, allerdings mit Kern.Ich hab immer noch keinen Fuchs geschmeckt 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die Reifezeit der kernlosen Sorten war bei mir wie folgt.Tonia war die erste, leider haben die Wespen sie auch gemocht echt große Beeren leider nicht Pilzfest jedoch dieses Jahr ohne Befall.Kurz danach Venus aber an der Westseite hat also erst ab 10Uhr Sonne, beide mitte August etwa eine Woche später Himrod allerdings nur Ertrag aus den Nebenaugen da mir die Knospen ausgefressen wurden etwa Zeitgleich mit Kischmich (Schmidt) und Canadice die letzte war Vanessa die war mit M Bleu reif.Nichts für meine Lage ist Millenium die hat den letzten Winter nicht geschafft, Primus hat nicht getragen.Höhenlage um die 400m alle Reben unter einer Überdachung nach Osten durch den Geräteschuppen geschützt.
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ach ja, zu Arkadia:Sie ist die erste Rebe, dir mir bis zum Boden zurückfror.Ich warte jetzt mal den nächsten Winter ab, wenn sie wieder zickt, fliegt sie.Kischmisch hab ich im Stutel probiert, sehr lecker, aber mich hat auch die Pilzanfälligkeit abgeschreckt, sie zu kaufen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Kischmisch Zaporoshje und die Kischmisch von Hr. Schmidt sind verschiedene Sorten. Kischmisch bedeutet nur kernlos und da gibt es viele Dutzend völlig verschiedene Sorten. Kischmisch Zaporoshje hatte ich damals aus Polen, denn in Deutschland gab und gibt es diese Sorte noch nicht. Da Polen zur EU gehört, ist eine Bestellung rechtlich unproblematisch, allerdings reagieren die polnische Rebschulen nicht immer auf Anfragen aus Deutschland. Manche scheinen auch nur schreibfaul zu sein. Besser ist es, wenn man einen Bekannten/Bekannte hat, die dort anrufen.Vielleicht weiß jemand im Forum, wo es aktuell Kischmisch Zaporoshje gibt.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@ Greizer: welche Erfahrungen hast Du denn mir der Kischmisch von Schmidt, ist die denn wirklich so pilzanfällig? @ Dietmar: Leider habe ich keine Beziehungen nach Polen, aber ich bemühe mal Google, vielleicht lässt sich was finden.
Viele Grüsse Joey
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
" Vielleicht weiß jemand im Forum, wo es aktuell Kischmisch Zaporoshje gibt. "@ DietmarTraubengarten hat sie, glaube aber nicht, dass Frau Reichel etwas verkauft. Oder Jakob fragen.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@JustJoeyDie Schmidt Kischmich ist nicht resistent nur ich persönlich finde selbst PIWI Sorten brauchen einen gewissen Schutz bei mir vor allen vor Oidium, Pero hat noch nie eine Rolle gespielt. Da ich letztes Jahr fast total ausfall durch Oidium hatte habe ich im 10 tägigen Wechsel mit Netzschwefel, Cueva und Pilzfrei Ectivo bis zur Blüte je 2 mal danach nur noch mit Backpulver- Rapsöl Spritzung bis Mitte Juli alles Gesund bis auf JuHD jedenfalls bis gestern heute Nacht waren -3°C und das Laub ist erfrohren.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Nachdem ich mich gestern einige Stunden hier durch das Forum gewühlt habe, um mich über Trauben schlau zu machen, hätte ich noch ein paar Sortenfragen.Die Reben sollten möglichst pflegeleicht sein, da ein Teil nicht für mich ist und dort eine intenisive Pflege nicht möglich ist.Wichtig sind mir deshalb folgende Kriterien:Wenig (am besten gar nicht) spritzenWespen und Vögel lieben sie nichtGut frosthart (Umzug ins Allgäu möglich)Ausreifen sollen sie natürlich auch.Lohnt es sich, die Reben noch dieses Jahr zu bestellen und im Eimer (so sollen sie nächstes Jahr auch kultiviert werden) zu überwintern?Folgende Sorten habe ich zur Auswahl zusammengetragen. Ich brauche vier Stück.Gleich sollen sie natürlich auch nicht alle schmecken...
Blau:Festivee (dekoratives Laub)Königliche Esther (dekoratives Laub)Muscat bleuNew York Muscat (dekoratives Laub)OntarioVenusWeiß:Arkadia (soll ja schon bei -20 Grad Probleme haben)DruschbaFrumoasa alba GarantHimrodSolaris Nach Euren Schilderungen, sind meine derzeitigen Favoriten:Festivee, Muscat Bleu, New York Muscat, Venus (blau) und Druschba (weiß)Aber dabei fehlen mir ja noch einige Infos, wie z.B. die Wespen- und Vögelanfälligkeit...Ich danke Euch jedenfalls schon vorab herzlich für Eure Hilfe!!!
