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Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen (Gelesen 3467 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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Treasure-Jo
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Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

Treasure-Jo »

Die BUGA ist gerade zu Ende mit einem Besucherrekord gegangen. Es gab hier positives Feedback zu den dortigen Staudenpflanzungen, aber auch reichlich Kritik.Mich würde interessieren, welche Staudenpflanzungen Ihr auf einer Gartenschau erwartet? Was möchtet Ihr sehen? Spannende, neuartige Gestaltung? Ungewöhnliche Staudenkombinationen?Viele neue, evtl. unbekannte Stauden und Sorten?Raritäten?Naturnahe Beete?Klar strukturierte Beete?Beete à la Chelsea ?Wie sollen die Gartenschau-Staudenbeete der Zukunft aussehen?Das könnte eine spannende Diskussion werden!
Liebe Grüße

Jo
thegardener

Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

thegardener » Antwort #1 am:

Kritik wird es immer geben und Menschen die in Gartenforen unterwegs sind stellen vermutlich nicht die Hauptkundschaft einer BUGA dar . Mich persönlich interessieren eigentlich nur noch Raritäten und optisch naturnahe Beete . Die einzige bisher von mir besuchte BUGA fand ich so langweilig das ich mir weitere Besuche solcher Veranstaltungen erspart habe . Sicher , farblich geordnete Staudenbeete "haben was " , aber das reicht mir nicht als Motivation dafür auch Eintritt zu zahlen . "Neue" Staudenkombinationen , naja , dazu erscheinen auch jährlich neue Anleitungen und das Rad neu erfinden ist nach den Jahrhunderten der Gartenbauerei sehr unwahrscheinlich . ;) für eine Zusammenstellung aller weltweit registrierter Spidertaglilien würde ich aber ziemlich weit fahren ;D .Ein Freund von mir hat die BUGA kurz vor Schluss noch besucht und war sehr angetan . Und abgelichtet hat er dann doch nur irgendwelche Wildstauden ;D
zwerggarten

Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

zwerggarten » Antwort #2 am:

... für eine Zusammenstellung aller weltweit registrierter Spidertaglilien würde ich aber ziemlich weit fahren ...
einverstanden! :D(vollständige) sortenübersichten auch anderer gattungen/arten/züchtungsklassen wären auch für mich ein grund - quasi sichtungspflanzungen für alle - und jede/r kann sich die lieblingsnarzisse, -indianernessel, -aster (oder -magnolie, -buddleie, -hortensie, -wasimmer) aussuchen. :D ;)
sarastro

Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

sarastro » Antwort #3 am:

Stimmt, man könnte einen breiten Schnitt der Hemerocalliszucht zeigen, nicht nur die Spider, damit wieder mehr Leute Hemerocallis pflanzen. Wie schon an anderer Stelle geäußert, fand ich diese BUGA im Gegensatz zu anderen gesamtheitlich sehr gut, stimmungsvoll, das Personal freundlich, die Pflanzungen durchwegs o.k, das Gesamtkonzept inmitten einer historischen Stätte am Zusammenfluss von Rhein und Mosel sehr gelungen. Was mir allerdings nicht gefiel, war der Präriegarten, der viel zu sehr auf Show ausgerichtet war. Wenn ohnehin alle anderen Staudenpflanzungen dekorativen Beetcharakter hatten, dann sollte wenigstens eine Prärie dahingehend stimmungsvoll wirken, indem differenziert und artenreich gepflanzt wird. Dies ist jetzt meine Meinung hierzu, andere sehen es eben anders.Ich wünschte mir hierbei durchaus einmal viele der neueren Echinacea locker gepflanzt, durchwoben mit Sporobolus, Panicum und Eragrostis, nicht nur Quadratmeterschauen, welche Oehme und Sweden besser machten, indem sie sich an der Weite der Fläche und der vorhandenen Architektur orientierten, primär dabei nicht aber an eine Prärie dachten, sondern sich lediglich die Pflanzen dafür nahmen, um Gartenarchitektur mit Pflanzen zu bewerkstelligen! Ich vermisste außerdem viele Astern, Monarden.Gerade die Stelle auf der Bundesgartenschau wäre prädestiniert für einen Präriegarten gewesen (nach Westen offen, "Conquest of Paradise") und sogar von oben zu besichtigen! Aber 1 a Helenium neben 10 qm Panicum und 100 qm Helianthus machen für mich keine Prärie aus, auch wenn sie vordergründig noch so wirkungsvoll scheinen. Eine Gartenschau ist auch dazu da, neue Wege der Pflanzenverwendung aufzuzeigen, inkl. der nötigen Pflegekonzepte. In diesem Fall für das Öffentliche Grün, nicht nur für den Otto Normalverbraucher und die Mizzitant.Und das zweite Minus waren die Themengärten, die zwar in der Bebauung teilweise sehr kreativ waren, nicht aber in ihrer gärtnerischen Seele.
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Treasure-Jo
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Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

Treasure-Jo » Antwort #4 am:

@Sarastro,da sprichst Du mir wiedermal aus der Seele. Danke für Deinen ausführlichen und Ideen-reichen Kommentar dazu.LGJo
Liebe Grüße

Jo
sarastro

Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

sarastro » Antwort #5 am:

Weil du "Beete a la Chelsea" anführst. Ja, das beinhaltet für mich einen Großteil sehr hoher Gartenkunst. Und Kunst kommt von Können. Auch eine solche Frühlingsblumenschau, wie sie jährlich in Vincent Square in London stattfindet. Dagegen sind BUGAS und all die anderen ---gagas wirkliche Abkürzungen gegen das, was dort zu sehen ist. ;D :o
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Treasure-Jo
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Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

Treasure-Jo » Antwort #6 am:

...Chelsea: Da muss ich unbedingt mal hin! @sarastro, Warst Du schon dort?
Liebe Grüße

Jo
sarastro

Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

sarastro » Antwort #7 am:

Ich war schon zig Mal in GB, aber noch nie an der Chelsea Flower Show. Zu jener Zeit hat ein Staudengärtner Geld zu verdienen. Aber vielleicht wird es doch mal so weit kommen, dass ich an einem Tag hochdüse, im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich mit dem Flieger. Komisch, warum interessiert dieses Thema die User nicht mehr? Da bringt ein Besuch zu Thogoer in ein paar Tagen im Nu mehr als 15 Threadseiten, während dieses spannende Thema hier anscheinend keinen juckt. Oder wurde es an anderer Stelle bereits mehr als ausgelutscht? Ziemlich sicher wohl. Trotzdem wundert es mich, denn andere Themen werden Jahr für Jahr wiederholt zum Erbrechen durchgekaut. Enttäuschte GrüßeChristian
ManuimGarten

Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

ManuimGarten » Antwort #8 am:

Vielleicht hat man bei diesem Threadtitel das Gefühl, man müßte etwas fachlich Kompetentes beitragen? Und bei einem Ausflug nach Südtirol sind die Beiträge etwas mehr Richtung Konversation. ;)
Irisfool

Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

Irisfool » Antwort #9 am:

Nächstes Jahr ist wieder ein Floriade in Venlo dieses Mal. Floriade gibt es nur alle 10 Jahre und da gibt es internationale Aussteller. Viele Länder präsentieren sich da. Ich war auf der 3. Floriade in Amsterdam 1980 und und 1990 in Zoetermeer. Die in Amsterdam war grossartig, die in Zoetermeer sehr enttäuschend. Seither war ich nicht mehr. Vielleicht gehe ich nächstes Mal wieder. Venlo ist ziemlich dicht bei und man baut einen enormen Park im Moment. Schaunmermal. Vielleicht trifft man dann auch ein paar Leute von garten- pur, ist ja noch ein Weilchen hin. ;) LG Irisfool
zwerggarten

Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

zwerggarten » Antwort #10 am:

die chelsea flower show und unsere iga/buga/laga(gaga) zu vergleichen, ist unfair: in chelsea wird doch wohl auf ganz anderer basis geld vernichtet, oder bin ich da falsch informiert?
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Nova Liz †
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Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

Nova Liz † » Antwort #11 am:

Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach,warum mich Gartenschauen nicht so interessieren.Mich stört es einfach schon,dass innerhalb kürzester Zeit mit einem irrsinnigen Aufwand und enorm viel Geld aus dem Nichts eine perfekte Gartenwelt entsteht und uns vorgaukelt,sie wäre dort gewachsen.Ich kann auch gar nicht darüber nachdenken,was ich von den Staudenpflanzungen dort Besonderes erwarten soll,denn diese haben doch nur eins im Sinn:Eine breite Masse vergnügungsartig anzuziehen,um innerhalb einer Saison die Kosten wieder einzuspielen.Oft genug scheint das ja nicht ganz zu gelingen und anschließend verschwinden dann ganze Bereiche wieder,weil sie zu aufwendig und teuer in der Pflege sind.Gerade große Staudenbepflanzungen machen auf Dauer viel Arbeit,nicht nur wegen des Wildkrautaufkommens,sondern auch,weil sie sich ständig verändern.Man braucht da zb.nur an eine Herbstbepflanzung mit den typischen Herbststauden und Gräsern zu denken.
sarastro

Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

sarastro » Antwort #12 am:

Gartenbauliche Aktionen sind grundsätzlich immer als positiv anzusehen, wenn nachher auch Geld für Pflanzen übrig bleibt und nicht Planung und Wegebau das meiste verschlingt. Dann kann man über Geldvernichtung debattieren. Und da gibt es durchaus positive Beispiele, wo die Infrastruktur auf ein Minimum reduziert wurde. Und was in London für lediglich 4 Tage auf die Beine gestellt wird, ist schon enorm und kann durchaus als Leistungschau der Sonderklasse bezeichnet werden. Was die punktgenaue Lieferung von blühenden Kulturen und was Kosten und Umtriebigkeit anbelangt, dies geschieht aber besonders wegen der begehrten Medaillen. Denn die Briten legen furchtbar viel Wert auf Awards, Golden Medal und all dem Klimbim, was sich nachher verkaufsfördernd auswirkt. Einige Firmen sind dafür beispielgebend.Wir ticken hier ein wenig anders. Medaillen und Urkunden wirken bei manchen eher abstoßend, konservativ und angeberisch. Oder sehe ich das falsch?
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Toffeeholix
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Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

Toffeeholix » Antwort #13 am:

Eine ehrlich Antwort?Für mich persönlich widerspricht das Konzept der Gartenschauen meinen Interessen.Ich möchte Langzeitanlagen sehen, die ich 3 – 4 mal im Jahr besuchen kann, und auch über mehrere Jahre.Dann sieht man auch, was funktioniert (Konzept bzw auch gepflanzte Sorte), jedenfalls unter deren Verhältnissen und mit derem verfügbaren Personal.Was nützt mir eine Anlage wie ein gemaltes Bild, die auf einem totgespritzten Boden für eine begrenzte Zeit angelegt wird.Wahrscheinlich wird regelmäßig nicht mehr ansehnliches ausgetauscht.Zuletzt war ich in Schwerin, weil es auf dem Weg in den Urlaub fast auf der Strecke lag.Ich hab es vor der Umgestaltung nicht gesehen, nehme aber an, dass es mir vorher besser gefallen hätte.Meine Mutter hab ich mal zur Bundesgartenschau nach Berlin geschleppt (1984?)Ich sehe noch ihre entsetzten Blicke vor mir, als sie vor den Heidekräutern in den (für sie) abenteuerlichsten Farbtönen standAm nächsten Tag hab ich sie in den Botanischen Garten in Kiel gebracht, da war die Welt für sie wieder in Ordnung.Aber eine Cleome haben wir damals zum ersten Mal gesehen.Und für schöne Rosen war meine Ma auch zu begeistern.Und was möchte ich?Eine Kreuzung aus verschiedenen Gärtnereien wie Förster-Stauden (war ich vor ner Woche) und und und...Wo es auch alles zum Kaufen gibt, gern in alphabetischer Reihenfolge, und man sich mehr als einen Tag aufhalten möchte.Die Schaubeete können gerne in Töpfen drapiert sein, es reicht, wenn man sehen kann, wie was zusammen aussiehtDann fahr ich auch noch mal 700 kmGestaltungsmäßig zehr ich mehr von den Bildern hier im Forum, so einige Gärten würd ich gerne einmal live sehn.Gruß Anne
biene100
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Re:Staudenpflanzungen in Gartenschauen: Erwartungen, Erfahrungen, Visionen

biene100 » Antwort #14 am:

Nova Liz, Ich stimme Dir voll und ganz zu. Genauso gehts mir auch. Einen liebevoll gestalteten Privatgarten schaue ich mir allemal lieber an.Oh, ich seh gerade, Primrose "tickt" auch so...... ;DDas gefällt mir, daß mehrere User hier so denken.lg Biene
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