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Mist: So ein Mist ... (Gelesen 34675 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Günther

Re:Mist: So ein Mist ...

Günther » Antwort #75 am:

tiere auf der weide meiden nicht umsonst die durch sie vorher gedüngten üppigen wiesenflecken!lg lisl
Das hört man immer wieder, dürfte aber so direkt nicht stimmen. Um jene Flecken wächst auch - vorübergehend - was anderes als auf dem Rest der Wiese - auch Kühe fressen nicht alles.Schließlich werden die Wiesen auch so mit Kuhmist gedüngt, und nach relativ kurzer Zeit weiden die Tiere darauf.
brennnessel

Re:Mist: So ein Mist ...

brennnessel » Antwort #76 am:

nana, mann aus der stadt ;) , der mist kommt bei uns im spätherbst (oder früher, als man das noch durfte: im winter) auf die wiesen. bis das gras angewachsen war, war davon nicht mehr viel zu sehen. dann wurde mindestens 2mal gemäht und geheut und erst nachher - also im herbst, kamen die tiere auf die weide. zumindest bei uns war es so.....wo nur weidefläche ist, sieht man die dunkelgrünen flecken mitten in der abgegrasten fläche sehr lange! auch die schafe auf der eingezäunten nachbarwiese lassen diese flecken lange links liegen!nix für ungut ;) ! lisl
Raphanus
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Re:Mist: So ein Mist ...

Raphanus » Antwort #77 am:

Vielleicht darf ich Euch aufklären.... ;DWie Brennnessel schon sagte:An den Stellen, wo ein Pflanzenfresser seinen Ballast abgeworfen hat, frisst er nicht mehr, egal ob das Kuh, Schaf oder Pferd war.... wie es bei Ziegen ist, weiß ich nicht, die haben ja ganz kleine Ködels!Wenn ich nun den Mist liegen lasse, beispielweise von meinen Pferden, kann ich anschliessend Kühe auf die Weide lasssen, die fressen da noch etwas gründlicher nach, aber sogenannte Geilstellen gibt es trotzdem...Ein Bekannter von mir sammelt seine Pferdekoppeln nicht ab, da fressen die Pferde selbst Jahre später nicht an den Geilstellen!Wenn man nun dort Heu macht, passiert es zwangsläufig, dass Mist mit in den Heuballen kommt, das ist ein sehr großes hygienisches Problem, nicht nur bei Pferden, Kankheiten sind vorprogrammiert (wo man auch wieder beim Problem mit dem Antibiotika wäre), ausserdem verwurmen die Flächen recht schnell!Allerdings sieht es ganz anders aus, wenn der Mist kompostiert wurde... dann ist er auch für Viehweiden ein sehr wertvoller Dünger!
Viele Grüße - Radisanne
Günther

Re:Mist: So ein Mist ...

Günther » Antwort #78 am:

Pflanzenfresser fressen auch anderswo nicht alles...Der berüchtigte Alpenampfer ist absolut unbeliebt, sogar bei Säuen, und die hohen grünen Ränder um die Fladen enthalten andere und anders schmeckende Gewächse, auch ein Grund, warum die Viecher das Zeug stehen lassen. Nach längstens ein paar Wochen oder einem kräftigen Regen ist das Mistaroma weg und es bleibt kaum mehr was stehen.Ich kann mich noch gut an die Miststreuer erinnern, die die abgeernteten Felder und Wiesen "beglückt" haben, im Spätherbst, auch oft, wenn Schnee gelegen ist. Wenn die Tiere dann die erste Mahd (als Heu oder frisch) gekriegt haben, waren eventuelle Parasiten noch immer dran...Natürlich hat man, vor allem bei Flächenmangel, zuerst kräftig wachsende Wiesen gemäht, um Heu für den Winter zu kriegen, und erst im Herbst, wenn nix mehr zum Mähen war, die Viecher drauf gelassen. Wenn viele Wiesen waren, dann durften sie oft auch schon früh im Jahr drüber - zumindest in OÖ hab ichs gesehen.Seis drum, auch verrotteter Mist enthält noch z.B. Wurmeier, und manche Kulturen wurden direkt damit gedüngt....
Raphanus
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Re:Mist: So ein Mist ...

Raphanus » Antwort #79 am:

Pflanzenfresser fressen auch anderswo nicht alles...
Richtig, meine Pferde mampfen auch nicht alles, aber da ich täglich portioniere, fressen sie es sauberer ab, wie wenn sie alles zusammenstampfen!
Der berüchtigte Alpenampfer ist absolut unbeliebt, sogar bei Säuen, und die hohen grünen Ränder um die Fladen enthalten andere und anders schmeckende Gewächse, auch ein Grund, warum die Viecher das Zeug stehen lassen. Nach längstens ein paar Wochen oder einem kräftigen Regen ist das Mistaroma weg und es bleibt kaum mehr was stehen.
Bei uns ist es der ordinäre Sauerampfer, der sich auch richtig schön ausbreitet und alles andere zurückdrängt, wenn er nicht rigoros ausgegraben wird!Aber Deine Behauptung mit dem Mistaroma kann ich nicht bestätigen, siehe hier:"Ein Bekannter von mir sammelt seine Pferdekoppeln nicht ab, da fressen die Pferde selbst Jahre später nicht an den Geilstellen!"Nun ja, in nicht artgerechten Haltungen, wenn die Tiere z.B. zu lange auf einer Weider stehen, fressen sie irgendwann auch um die Geilstellen herum gründlicher, bevor sie eben verhungern!
Günther hat geschrieben:Ich kann mich noch gut an die Miststreuer erinnern, die die abgeernteten Felder und Wiesen "beglückt" haben, im Spätherbst, auch oft, wenn Schnee gelegen ist. Wenn die Tiere dann die erste Mahd (als Heu oder frisch) gekriegt haben, waren eventuelle Parasiten noch immer dran...Natürlich hat man, vor allem bei Flächenmangel, zuerst kräftig wachsende Wiesen gemäht, um Heu für den Winter zu kriegen, und erst im Herbst, wenn nix mehr zum Mähen war, die Viecher drauf gelassen. Wenn viele Wiesen waren, dann durften sie oft auch schon früh im Jahr drüber - zumindest in OÖ hab ichs gesehen.Seis drum, auch verrotteter Mist enthält noch z.B. Wurmeier, und manche Kulturen wurden direkt damit gedüngt....
Ähm, ich sprach von Würmern ala Parasiten, also Spulwürmer, Fadenwürmer, Bandwürmer, etc....Die Tierchen oder auch die Eier überleben eine ordentliche Mistrotte nicht... aber wenn der Mist auf der Wiese liegen bleibt, wo er eben ausgeschieden wurde, herrscht zur Entwicklung der Tierchen allerbestes Klima!Natürlich wird es meistens anders betrieben, aus Bequemlichkeit, Wirtschaftlichkeit oder sonstwas... wozu gibts Wurmkuren >:(Es wird kaum ein Landwirt seine Wiesen säubern, viel einfacher ist es doch, den Tieren kurz eine Spritze zu geben, die wird es schon regeln!
Viele Grüße - Radisanne
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Fuchs
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Re:Mist: So ein Mist ...

Fuchs » Antwort #80 am:

Radieschen, zum entwurmen nimmt man Pulver oder Pasten. Nix mit Spritze. Bei den Tieren wird das wenigstens gemacht. Was glaubst du wie es bei vielen Menschen aussieht. Die wissen nur nicht was sie haben. Aber bevor weiter über die Bauern hergezogen wird, werfen wir mal einen Blick in die eigene Latrine. Was passiert mit unseren Hinterlassenschaften. Das was in der Kläranlage landet und im Klärschlamm endet wird verbrannt. Aber die wasserlöslichen Stoffe wie die Hormone der Antibabypille, Medikamente und die Antibiotika geraten in den Naturkreislauf. Oder die alten Friedhöfe, die noch nicht entwässert werden, was glaubt ihr was da alles rauskommt. Wie willst du die Wiesen eigentlich säubern, liebes Radieschen. Durch kalken mit Brandkalk unterbrichst du den zyklus mit der Schnecke und dem Leberegel. Aber unsere lieben Regenwürmer sind Überträger von Fadenwürmern. Willst du die auch vernichten?
Hermann.
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Re:Mist: So ein Mist ...

Hermann. » Antwort #81 am:

Es wird kaum ein Landwirt seine Wiesen säubern, viel einfacher ist es doch, den Tieren kurz eine Spritze zu geben, die wird es schon regeln!
Hallo Susi,ich steh vermutlich auf der Leitung. Die Würmer kommen doch von der Kuh auf die Wiese. Wie willst Du mit "Wiesen säubern" die Kuh wurmfrei bekommen?
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
Raphanus
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Re:Mist: So ein Mist ...

Raphanus » Antwort #82 am:

Radieschen, zum entwurmen nimmt man Pulver oder Pasten. Nix mit Spritze. Bei den Tieren wird das wenigstens gemacht.
Da muss ich Dich berichtigen, Wurmkuren werden bei Pferden und Hunden (meines Wissens auch schon bei Schafen und Ziegen) AUCH mit Spritzen verabreicht, wurde letztes Jahr so bei meinen Pferden gemacht und auch bei Hunden hab ich es schon erlebt!
Was glaubst du wie es bei vielen Menschen aussieht. Die wissen nur nicht was sie haben. Aber bevor weiter über die Bauern hergezogen wird, werfen wir mal einen Blick in die eigene Latrine.
Hier zieht doch niemand über die Bauern her.... ???
Fuchs hat geschrieben:Was passiert mit unseren Hinterlassenschaften. Das was in der Kläranlage landet und im Klärschlamm endet wird verbrannt. Aber die wasserlöslichen Stoffe wie die Hormone der Antibabypille, Medikamente und die Antibiotika geraten in den Naturkreislauf. Oder die alten Friedhöfe, die noch nicht entwässert werden, was glaubt ihr was da alles rauskommt. Wie willst du die Wiesen eigentlich säubern, liebes Radieschen. Durch kalken mit Brandkalk unterbrichst du den zyklus mit der Schnecke und dem Leberegel. Aber unsere lieben Regenwürmer sind Überträger von Fadenwürmern. Willst du die auch vernichten?
Lieber Fuchs, ich habe lediglich auf eine bestimmte Aussage reagiert!Es war die Aussage, dass auch in den Vieh-Hinterlassenschaften durchaus noch giftige Rückstände sein können, so ergab die eine Aussage die nächste!
Viele Grüße - Radisanne
Raphanus
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Re:Mist: So ein Mist ...

Raphanus » Antwort #83 am:

Hallo Susi,ich steh vermutlich auf der Leitung. Die Würmer kommen doch von der Kuh auf die Wiese. Wie willst Du mit "Wiesen säubern" die Kuh wurmfrei bekommen?
Lieber Hermann!Ich gehe nun mal von meinen Pferden aus.... bei Kühen wird es sich mit den Parasiten nicht anders verhalten!Je nachdem, wie das Wetter ist, sind Würmer aus den Pferdeäpfeln oder eben aus den Kuhfladen nach 3-5 Tagen in den Boden gewandert, bei feuchtem, warmem Klima geht das schneller!Die Weidetiere nehmen die Wurmeier über das Gras wieder auf, es beginnt im Tier ein neuer Entwicklungszyklus...Wenn man diesen Kreislauf unterbricht, mittels entsprechender Weidehygiene, ist der Infektionsdruck sehr minimal, soll heißen, man muss auch weniger oft entwurmen, in Reitställen ist 4 mal im Jahr üblich, was meines Erachtens die Darmflora dauerhaft schädigt!Nach Wurmkuren sollte man die Pferde nach ca. 3-5 Tagen auf eine andere Weide bringen, da sie sich noch mehr wieder neu infizieren können als das eh schon der Fall ist...Besser kann ichs leider nicht erklären!Was Hunde betrifft, ist der Floh ein typischer Wurmüberträger... ein Hund, der Flöhe hat oder hatte, hat aller Wahrscheinlichkeit nach auch Würmer!Aber eigentlich war das ja alles nicht das Ausgangsthema! ::)
Viele Grüße - Radisanne
Equisetum
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Re:Mist: So ein Mist ...

Equisetum » Antwort #84 am:

Aber eigentlich war das ja alles nicht das Ausgangsthema! ::)
Deswegen aber nicht weniger interessant. :)
Es lebe der Wandel
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Gülisar
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Re:Mist: So ein Mist ...

Gülisar » Antwort #85 am:

Aus meiner "Landbauzeit" ist mir noch geläufig, dass man dem Problem mit Geilwuchs, Parasiten etc. dadurch begegnen kann, dass man verschiedene Tierarten reihum für bestimmte Zeiträume die Weiden begrasen läßt. Dabei kommt man zum einen mit der bevorzugten Weidegraslänge (abhängig von der Fresstechnik - Rinder reißen das Gras mit der ZUnge ab, Pferde und Schafe knabbern, Gänse rupfen....) zum anderen mit der Nichtübertragbarkeit von Würmen bzw. deren Entwicklungsstadien zwischen verschiedenen Tierarten dem Problem zuvor. Ein dritter Aspekt ist die Tageszeit, zu der man weiden läßt: Von manchen PArasiten(-stadien) heißt es, sie würden bevorzugt frühmorgens im taunassen Gras auf den Stengel sitzen und dann von den Tieren aufgenommen werden.
brennnessel

Re:Mist: So ein Mist ...

brennnessel » Antwort #86 am:

Das ist interessant, Gülisar und zeigt wieder einmal, dass unsere Vorfahren auch aus diesem Grund nicht so dumm waren, wenn sie alle möglichen Haustiergattungen hielten! Wie arm sind wir doch da heute dran mit der Spezialisierung! Ich weiß aber, dass das zeitmäßig bei kaum einem Bauern mehr möglich wäre.....LG Lisl
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Gülisar
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Re:Mist: So ein Mist ...

Gülisar » Antwort #87 am:

Brennnessel, du hast Recht, weder Landwirte noch Pferdehalter haben heute noch die Option, ihre Weiden und Tiere durch Umtrieb parasitenfrei zu halten.Dafür gibt es Bayer und Höchst, diesen Preis zahlen wir halt für die effizienzsteigernde Monokulturisierung der Landwirtschaft und das billige Grillfleisch, spottbillige Eier und Milchprodukte. Höchstens idealistische Hobbybauern mit eigener Ponderosa können sich verschiedene Tierarten erlauben, konkurrenzfähige Erwerbswirtschaft ist so nicht zu betreiben. Das Geld, welches wir am Essen sparen, können wir besser für Unterhaltungselektronik und Mallorcaurlaub ausgeben - da hat man doch wenigstens was von...
thomas

Re:Mist: So ein Mist ...

thomas » Antwort #88 am:

Hier noch zwei Links zur drohenden Antibiotikaresistenz:SpiegelWissenschaft
Manfred

Re:Mist: So ein Mist ...

Manfred » Antwort #89 am:

Hallo fisalis,Die Alternaive zum Antibiotikaeinsazt ist ja hinreichend bekannt: Die Tiere töten. Die hohen Ferkelverluste bei der Bio-Schweinehaltung sind zum großen Teil auf die Einschränkungen im Medikamenteneinsatz zurückzuführen.Ich will das weder in die eine noch die andere Richtung bewerten, lediglich darauf hinweisen.Weitere Fakten ist, dass viele Humanmediziner unnötige Antibiotika verschreiben, viele Patienten die Antibiotika selbstständig zu früh absetzen etc. Durch beide Verhaltensweisen werden unnötig Resistenzen gezüchtet.Ich vermute für dich gibt es nur die Lösung, auf Tierhaltung zu ganz zu verzichten?Ein Standpunkt, den man durchaus vertreten kann. Ich für meinen Teil esse allerdings gerne mal ein anständiges Stück Fleisch.Grüße,Manfred
Hier noch zwei Links zur drohenden Antibiotikaresistenz:SpiegelWissenschaft
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