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streuobstförderprogramm (Gelesen 19854 mal)
Moderator: cydorian
- tiger honey
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streuobstförderprogramm
Hallo,gestern sind auf unserer Wiese zehn Obsthochstämme eingezogen
. Die Löcher auszubuddeln war allerdings Schwerstarbeit bei dem trockenen Boden. In unserem Landkreis gibt es ein Streuobstförderprogramm. Wer mindestens zehn Hochstämme pflanzt erhält 50% (in Ausnahmefällen sogar 80%) Zuschuss zu den Kosten für Baum, Pfahl, Drahthose und Wühlmauskorb. Wie sieht das in Euren Landkreisen aus? Wie wird das Angebot angenommen? Dieses Jahr ist die Nachfrage nach dem Programm in unserem Landkreis eher mager laut Aussage des Baumschulers von dem ich die Bäume habe. In den Vorjahren war es wohl besser.Gepflanzt habe ich:Äpfel Gloster, Winterrambour, Jakob Lebel, Ziegelwieser, Königsfleiner, Brettacher, Danziger Kant, Kaiser Wilhelm.Kirsche Lapins und Birne Kirchensaller Mostbirne.Der Gloster ist für unsere Höhenlage (Albtrauf, 600 Meter) wohl nur bedingt geeignet, aber ich mag diesen Apfel sehr. Jetzt probiere ich es einfach mal. Falls er zu anfällig ist kann ich den Baum immer noch umveredeln.Ziegelwieser und Königsfleiner war mir bislang kein Begriff. Da unsere Wiese am Streuobstlehrpfad liegt wollte das Landratsamt aber gerne diese Sorten haben. Da lasse ich mich mal überraschen.

- tiger honey
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Re:streuobstförderprogramm
Schneiden möchte ich die Bäume nach dem "modifizierten" Öschbergschnitt. Im Gegensatz zum "puren" Öschbergschnitt werden hier auch mal Seitenäste zugelassen sofern es die Belichtungsverhältnisse zulassen und der Eingang ins Bauminnere nicht verbaut wird. Die Leitäste schneide ich auf Umkehrauge da ich damit gute Erfahrungen gemacht habe. Die inneren Augen werden ausgebrochen. Nächstes Jahr mache ich dann mal Bilder vom Schnitt.LG Anja
Re:streuobstförderprogramm
Ich habe vor zwei Wochen eine Streuobstwiese gepflanzt. Insgesamt waren es 13 Bäume im Verbund 10x10 Meter. Ob es dafür Fördermittel gegeben hätte, ist mir egal. Ich mache mein Ding auch ohne den Staat.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:streuobstförderprogramm
Bei uns in OÖ wurde vor Jahren von der Öffentlichkeit für "Flurbereinigung" bezahlt. Jetzt wird wieder Pflanzen von standortgerechten Obstbäumen und Wildsträuchern gefördert....
! Hätt- ma ´s net - so tät ma ´s net
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- tiger honey
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Re:streuobstförderprogramm
Hallo Staudo,welche Sorten hast Du denn gepflanzt
? Ich hätte auch ohne den Zuschuss gepflanzt, aber wenn es schon angeboten wird
....


Re:streuobstförderprogramm
Mich hätten sowohl Formulare als auch Ämter als auch evtl. Vorschriften abgeschreckt.An Sorten habe ich gepflanzt:Äpfel: Roter Boskoop, Carola, Gloster, Piflora, Pikkolo, Red Topaz, Regine, RewenaBirnen: Bunte Juli, Rote Williams Christ, Thimo, KonferenzPflaume: Oullins ReneklodeIch habe 8 Äpfel und 4 Birnen bestellt und der Baumschule gesagt, es solle keine Sorte doppelt sein, der Rest sei mir egal.
Der Boskoop und die Reneklode waren Wünsche.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- cydorian
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Re:streuobstförderprogramm
Die letzte schöne Streuobstwiese am Ortsrand wurde bei uns vor zwei Jahren abgeholzt und darauf der riesige Parkplatz einer Bestattungfirma geteert. Der wurde auch "begrünt", mit Cotoneaster damit die Feuerbrandkrankheit weiter Nahrung findet und dazwischen Zwergahorn, damits nicht so viel "Dreck" gibt. Das wurde gefördert, wie alle Gewerbeansiedlungen in der Gemeinde.An der Strassen der Gemeinde wächst auch nicht mehr viel, das schaffte die "Gehölzpflege" des damit beauftragten Typen, der zwar schon mehrmals Anzeigen bekommen hat weil er geschützte Heckensäume einfach geschreddert hat, aber weiter mit viel Energie Obstbäume unten anreisst und oben halbiert, könnte ja ein Apfel auf die Strasse fallen.Eine andere "Förderung" gibts nicht. Der restlichen Obstwiesen sind Sache von einigen Liebhabern, lieber ausserhalb, damit nicht das nächste Baugebiet alles vernichtet. Der Obst- und Gartenbauverein hat sich vor vielen Jahren aufgelöst. Die Nachbargemeinde zahlt ein paar Cent extra für angeliefertes Obst von Streuobstwiesen. Die Saftfirma vermarktet es dann als Premiumsaft von heimischen Streuobstwiesen. Im Ort von Verwandten gibts ab und zu einen kostenlosen Baum.
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Re:streuobstförderprogramm
Traurig! Am Stadtrand wohnten wir nahe einer Grünoase trotzdem hatten wir es auch erlebt dass so genannte Gehölzpfleger alle Gehölze stümperhaft verwüsteten. Hier gibt es noch alte Streuobstwiesen, aber viele vergreisen und es wird weniger nachgeflanzt. Kaum einer will sich noch die Arbeit machen und einkochen.Auf unserem Gebiet haben wir etwas Wildobst neu angepflanzt. Also Mispel, 2x Kornelkirsche, Eberesche.Einen neuen Apfelbaum (Hochstamm) werden wir nächstes Jahr noch pflanzen. Wir haben 2 sehr alte Apfelbäume und einen riesig vergreisten Kirschbaum und einige jüngere Kirschbäume. Die Pflaumen wurden durch die neue Grundtstücksgrenze weitgehend vernichtet. (Einen konnten wir retten der eindeutig auf unserer Seite stand.) Allerdings auch sehr vergreist. Es kommen aber genügend junge Pflaumenbäumchen, aber die sind noch winzig. Das heißt die Ernte ist mager im Moment.
- Mediterraneus
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Re:streuobstförderprogramm
Das gibts hier in der Main-Spessart-Region auch. Teils vom Landratsamt, teilweise von privaten Streuobstinitiativen.Bei einer Streuobstinitiative, wo man sich verpflichtet, nur Bio-Obst von Streuobswiesen abzuliefern (die machen Saft, der in hiesigen Supermärkten verkauft wird), gab es diesen Herbst ein Gutschein von 2 Hochstämmen. Diese konnte man selbst aussuchen und bei einer großen Baumschule abholen.Ist wohl irgendwie auch ein Sponsering für die Baumschule ;)Ein Fleiner ist übrigens nach meinem Buch eine sehr gute Apfelsorte. Die sind wohl alle sehr hell im Aussehen. Es gibt verschiedene Fleiner. Das wäre für mich (neben dem hervorragenden Winterrambour) die eindeutig interessanteste Sorte aus deiner Auswahl.Viel Spaß mit dem tollen Projekt 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:streuobstförderprogramm
Im Landkreis Göttingen kann man sich zwecks Förderung für den Aussenbereich an den LPV ( Landschaftspflegeverband) wenden. Verbleibt aber die Pflege - da braucht es Ehrenamtler. Wer kundig ist, kann da gerne mal bei den Naturschutzverbänden vor Ort fragen. Die suchen teilweise händeringend Helfer...
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Re:streuobstförderprogramm
Das war in den damaligen EG-Ländern so und zweifellos eine unglückliche Entscheidung. Besonders in D wurden in manchen Regionen fast alle Streuobstwiesen entfernt, da schaut es bei uns noch rosig aus im Vergleich. Aber ich finde es sehr positiv, dass in manchen Dingen ein öffentliches Umdenken stattfindet! Und auch mal das Gegenteil gemacht wird, wenn man erkennt, dass frühere Überlegungen aus heutiger Sicht Unsinn waren.Hier gab es letztes Jahr eine Aktion, wo man für die Region passende Obstbäume mit Pfahl und Verbissschutz um relativ wenig Geld (ich glaube € 12) bekam. Da haben wir 16 Bäume gepflanzt. Bei Förderungen allgemein, wenn man selber kauft, kenne ich mich leider nicht aus.Bei uns in OÖ wurde vor Jahren von der Öffentlichkeit für "Flurbereinigung" bezahlt.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re:streuobstförderprogramm
ja, wenn es nur nicht schon so viele teure und schadenbringende "unglückliche" entscheidungen gäbe, die "weit weg" (von mensch- und naturverachtenden, ahnungslosen schreibtischtätern verursacht) getroffen worden sind und noch immer getroffen werdenDas war in den damaligen EG-Ländern so und zweifellos eine unglückliche Entscheidung.

- Mediterraneus
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Re:streuobstförderprogramm
Diese "Flurbereinigung" war bei uns schon ab den 70ern des vergangenen Jahrhunderts. Ich hoffe ja immer noch, dass man versucht, aus Fehlern zu lernen. Hoffnung ist ja auch was Schönes ;DZum Glück war (und ist immer noch) der Most (wenige km entfernt der Äbbelwoi) hier das wichtigste Getränk, das sich jeder zuhause selbst hergestellt hat.So wollte damals kaum einer auf seine Apfelbäume verzichten und es blieben trotz "Rodungsprämien" noch viele alte Apfelbäume und Sorten übrig.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:streuobstförderprogramm
Ja. Ein Bescheid, der die Beseitigung einer Streuobstwiese verbietet ist ähnlich schnell erlassen wie ein paar Euro für Obstbaumpflanzungen bewilligt sind. Das eigentliche Problem ist die Pflege der Bäume in den nächsten Jahrzehnten. Wenn sich niemand diesen Hut aufsetzt, kann man die ganzen Programme getrost weglassen.Verbleibt aber die Pflege - da braucht es Ehrenamtler. Wer kundig ist, kann da gerne mal bei den Naturschutzverbänden vor Ort fragen. Die suchen teilweise händeringend Helfer...
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Re:streuobstförderprogramm
Das ist mir auch aufgefallen als ich im Raum Frankfurt eine Gartenfreundin besuchte. Dort gibt es ja mehr Obstwiesen als hier bei uns.Der Kraichgau war bekannt für seine Streuobstwiesen.Auch hier wurde abgeholzt durch die Flurbereinigung.Besonders im östlichen Teil gibts es kaum noch Obstwiesen, dafür aber Monokulturen von Mais, Raps und Gerste. Riesige Felder, ganz ohne Baum, passend für die Monstermaschinen, die fast eine ganze straßenbreite brauchen.Bei uns gab es vor rund 20 Jahren zur Verschönerung des Ortes und für die Bienen ein Förderprogramm.Wer in seinen Vorgarten Bäume pflanzt bekommt diese kostenlos von der Gemeinde geliefert. Aus diesem Programm habe ich unsere Hochstammkirsche Büttners Rote Knorpel und die Marone.Wie es jetzt mit Förderprogrammen aussieht weiß ich nicht.Die letzten Obstwiesen sind verwahrlost und werden als Lagerplatz für Brennholz genützt.So wollte damals kaum einer auf seine Apfelbäume verzichten und es blieben trotz "Rodungsprämien" noch viele alte Apfelbäume und Sorten übrig.
Liebe Grüße Elke