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streuobstförderprogramm (Gelesen 19813 mal)
Moderator: cydorian
- Zuccalmaglio
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Re:streuobstförderprogramm
die subtil schmunzelnde Kritik von Staudo am leider oft glorifizierten "alt" ist richtig.Zum einen ist nicht definiert, wo alt anfängt bzw. aufhört. Zum anderen gibt es eben gutes Altes und gutes Neues und von beidem auch das Schlechte. Wer nur in diesen Kategorien denkt, denkt einseitig. @ chica,ich finde es auch gut, wenn -sagen wir mal historische- Sorten erhalten bleiben. Das kann z.B. kulturhistiorisch-regional begründet sein oder im Erhalt eines vielfältigen Genpools.Die Sorte sollte aber m.E. gewisse Mindeststandarts mitbringen, wenn sie über eine Sortensammlung hinaus weiter verbreitet bzw. empfohlen wird. Das betrifft in erster Linie die Baumgesundheit, die Fruchtqualität und das Wuchsverhalten.Ein Golden Delicious hat möglicherweise seine Berechtigung, in Sortensammlungen erhalten zu werden, aber mangels Eignung keine zur Empfehlung als Hausbaum oder gar als Hochstamm für die Streuobstwiese.
Tschöh mit ö
- cydorian
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Re:streuobstförderprogramm
Die Eiweisse der abgesunkenen und abgestorbenen Hefe zersetzen sich, das verursacht einen "gilbigen" Geschmack. Wer sich dran gewöhnt hat, der mag es trinken, für mich ist das nichts.Hier wurde auch nie was von der Hefe abgezogen. Bei Opa im Keller im großen Holzfass blieb alles drin.
Re:streuobstförderprogramm
Ja eben Zucchalmaglio, wenn ich eine Fläche mit 10 Hochstämmen zu bepflanzen hätte, würde ich tagelang recherchieren, um erhaltenswerte Sorten von Obst zu finden, deren Anbau und Vermehrung (Genpool) lohnt, gerade wenn sie selten aber gut sind. Du würdest vielleicht einen Zucchalmaglio pflanzen
und ich einen Nathusius' Taubenapfel. Die Auswahl würde ich jedenfalls in keinem Fall der Baumschule überlassen, die hat wohl andere Interessen.Ich steh aber total auf Deine "Rote Williams Christ", Staudo, hab ich auch, leider nur schwachwachsend auf Quitte A- in unserem Sandboden sehr schwach wachsend.

Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re:streuobstförderprogramm
Zu dem Kirmesfest im Herbst in unserer Gegend, bei dem ich Herrn Dr. Hilmar Schwärzel traf, waren in einem riesigen Raum unzählige noch nie gesehene und gehörte Apfelsorten in Fünfergruppen auf Tellern ausgestellt, von winzig bis riesig, in allen Farben von violett über rot nach gelb und grün. Da bekam man wirklich Lust, einige knackige Teile zu probieren, sich seine Lieblingssorte auszusuchen und Hochstämme zu pflanzen. Die Vielfalt war ungeheuer eindrucksvoll.
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- Zwiebelchen
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Re:streuobstförderprogramm
Wir wohnen seit 2,5 Jahren in BW. Zu unserem gemieteten Haus, ganz weit draußen in der Natur, gehören einige Obstbäume im Garten und auf der sehr großen Wiese ringsherum. Sie stehen hier wohl auch schon lange und tragen je nach Jahr ziemlich gut.Für mich ist das hier das Paradies auf Erden. Wenn ich 20 Jahre jünger wäre würde ich eine Streuobstwiese kaufen (gibt es immer wieder Angebote) oder hier auf der Fläche noch mehr Bäume pflanzen.Letztes Jahr gab es für jeden neu gepflanzten Hochstammobstbaum wohl 10 Euro vom Landratsamt. In der nahen Stadt sogar 50 Euro.Hier im Rems-Murr-Kreis gibt es noch sehr viele gut bewirtschaftete Streuobstwiesen. Daneben aber auch vernachlässigte. Ich habe einige Bäume nachgepflanzt aber keine Hochstämme sondern Buschbäume und Halbstamm. Hier stehen sehr viele "Mostobstsorten" also Birnen- und Apfelbäume die für die Herstellung von Wein bestimmt waren. So haben wir auch hier den Bittenfelder Sämling, mehrere Mostbirnen (steinreich und nicht eßbar) und noch unbestimmte Apfelsorten.Unsere diesjährige Apfelernte haben wir geschüttelt und abgeliefert. Lohnt sich finanziell nicht aber ich kann nix verkommen lassen. Einige der Bäume stehen auf der verpachteten Wiese die ein Bauer als Weide für seine schottischen Hochlandrinder nutzt. Die Rinder sind ganz verrückt nach dem Obst und so haben wir fast nie Fallobst.Auch habe ich am Rand des Gartens eine kleine Wildobsthecke gepflanzt und warte schon sehnsüchtig auf die ersten Früchte.
Das Leben beginnt mit dem Tag an dem man einen Garten anlegt. (chinesisches Sprichwort)
- oile
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Re:streuobstförderprogramm
Eben: Probieren! Bei Obst und Gemüse ist für Geschmack und Konsistenz am Wichtigsten, das Aussehen ist zweitrangig.Da bekam man wirklich Lust, einige knackige Teile zu probieren, sich seine Lieblingssorte auszusuchen und Hochstämme zu pflanzen. Die Vielfalt war ungeheuer eindrucksvoll.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:streuobstförderprogramm
Wenn ich heute einen Hochstamm pflanze, wann kann ich dann mit den ersten Früchten rechnen, so 10 Jahre braucht er doch, oder? Kann es sein, dass in unseren alten Alleen auch viele Halbstämme stehen? Wer steht da bei den alten Bäumen wann auf eigener Wurzel?edit: Hier habe ich noch wesentliche Gedanken zur Dringlichkeit der Erhaltung von genetischer Vielfalt beim Obst gefunden, für jemanden, der weiterlesen möchte. Die sprechen auch von "alten Sorten"
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- cydorian
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Re:streuobstförderprogramm
Der Ertragseintritt differiert von Sorte zu Sorte. Man kann das aber durch geeignete Massnahmen verfrühen - formieren, herunterbinden.
Re:streuobstförderprogramm
Ich hatte einen Elstar auf Hochstamm gekauft, der hatte schon im ersten Jahr eine Kostprobe von 2 Äpfeln.
- Zuccalmaglio
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Re:streuobstförderprogramm
Meist zwischen 5-15 Jahren. Die meisten Sorten liegen nach meiner Erfahrung so bei 8-10 Jahren.Ab und an früher an den Leittrieben (Gerüstästen und untergeordnete Triebe) erscheinenden Früchte würde ich aber so früh wie möglich entfernen. Jede Frucht hemmt den Wuchs und beim Hochstamm ist die Erziehung einer (sehr) stabilen Krone in den ersten Jahren entscheidend.Das gilt insbesondere, aber nicht nur, für die Obstwiese, die ggfls. unterfahren oder beweidet werden soll.Wer das im Hausgarten etwas gemütlicher angehen lassen möchte, kann, wie von cydorian geschrieben, verfrühen.Indem er z.B. einen oder zwei unterhalb der Gerüstäste entspringende Seitentriebe in die annähernde Waagerechte bringt. Da gibt es dann ab und an auch ein paar frühere Früchte.
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- tiger honey
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Re:streuobstförderprogramm
Mal noch eine Frage an die Birnenbesitzer:Mir ist aufgefallen dass wir dieses Jahr hier am Ort keinerlei (zumindest keinen sichtbaren) Birnengitterrost hatten. In den Vorjahren waren die Blätter immer von orangen Pusteln übersät. Kann das mit dem trockenen Frühjahr zusammenhängen? Wird das die Vitalität der Bäume positiv beeinflussen? Ist der Infektionszyklus damit auch für die folgenden Jahre weitgehend unterbrochen?
- partisanengärtner
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re:streuobstförderprogramm
Da das Mycel in den Zierwacholdern überdauert wohl eher nicht.Die Frühjahrstrockenheit hat auch hier die Infektionsrate nahe Null gesenkt.Die Sporen brauchen wohl etwas Feuchtigkeit um in die frischen Blätter der Birne einwachsen zu können. Auch die Fruchtkörper waren wohl etwas spärlich an den Wacholdern. Ich habe keine gesehen im Gegensatz zu den letzten Jahren.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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- oile
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Re:streuobstförderprogramm
Bei meinem noch kleinen Birnbaum hat der feuchte Sommer doch noch für eine "ausreichende" Infektion gesorgt.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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