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Wie erkennt man (Gelesen 2022 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Pewe

Wie erkennt man

Pewe »

einen wirklich kundigen Obstschneidespezi? Wenn ich recht erinnere las ich hier schon über nicht unbedingt zufriedenstellende Ergebnisse trotz Beschäftigung eines entsprechend kundig geglaubten 'Spezialisten'. Vor 3 oder 4 Jahren schnitt jemand der selbst Obstgehölze verkauft meine jungen Bäumchen die schon getragen hatten. Im darauf folgenden Jahr trug keines davon. Mag daran liegen, dass die Gehölze noch sehr jung waren und tatsächlich das Geschnittene weg musste. Ich als Laie kann das nicht beurteilen und will auch niemandem Unrecht tun. Allerdings hat mich das so stark verunsichert, dass es bei dieser einmaligen Aktion blieb. Ich selbst hab mich auch nicht getraut. Vor Jahren von mir 'behandelte' Apfelbäume schoben nur noch Wassertriebe. Es ist zweifellos eine Wissenschaft für sich. Zwischenzeitlich denke ich, dass meine Bäumchen doch dringend mal wieder unters Messer müssten. Also: Da vielleicht nicht jeder ein Spezi ist der sich dafür hält - woran erkennt man die echten - oder ist das mehr Glückssache?
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uliginosa
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Re:Wie erkennt man

uliginosa » Antwort #1 am:

Schau dir seine Bäume an, oder welche, die er geschnitten hat.Ich finde, einem gut geschitttenen/erzogenen Obstbaum sieht man fast nicht an, dass er geschnitten wurde. Keine Stümpfe, dichte Astbüschel o.ä.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Mediterraneus
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Re:Wie erkennt man

Mediterraneus » Antwort #2 am:

Das Problem ist, "den richtigen Schnitt" gibt es nicht. Jeder Experte schneidet anders.Gibt nix Schlimmeres, wie lauter Experten, die vor einem Baum stehen. Jeder hat eine andere Meinung.Ich bin mittlerweile soweit, eher weniger zu schneiden. Nur was kreuzt, scheuert und krank ist, kommt erst mal weg.Dass man unbedingt schneiden muss, und dass da alles perfekt geregelt ist, ist auch ein typisch deutsches Problem. Der Deutsche braucht Ordnung, auch im Obstbaum ;)
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Treasure-Jo
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Re:Wie erkennt man

Treasure-Jo » Antwort #3 am:

...da ist viel wahres dran ;DIm Zweifelsfall tatsächlich weniger schneiden....
Liebe Grüße

Jo
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Zuccalmaglio
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Re:Wie erkennt man

Zuccalmaglio » Antwort #4 am:

im Zweifel lieber etwas weniger als falsch. Das stimmt schon. Aber auch das wenige kann falsch sein....Im übrigen kann ich einen Baum mit keinem oder fast keinem Schnitt auch in die Vergreisung treiben. Das passiert mit weniger wüchsigen Sorten auf schwächeren Unterlagen im fruchtenden Alter dann unweigerlich. Das ist für den Baum nicht gut und auch für den Menschen, der vom alternden Fruchtholz kaum noch oder nur Mickerfrüchte hat. die Tips, die Bäume des Schneidenden selbst anzuschauen ist natürlich richtig. Aber in der Praxis z.B. aus Entfernungs- oder Zeitgründen nicht immer durchführbar.Außerdem muß man wissen, wie denn der "Idealbaum" aussehen soll.Aber das sollte man sowieso, da man seine Bäume nach dem Schnitt eines Externen sonst auch nicht beurteilen kann.Letztlich hilft deshalb nur eines: Lernen anhand von Theorie (Buch) und Praxis (Schnittkurse). Die werden i.d.R. von genügend Kundigen geleitet, sofern sie von Institutionen ohne kommerziellem Interesse kommen.Bei Schnittkursangeboten z.B. von Baumschulen wäre ich zumindest skeptisch.@ medit..perfekt ist nicht erforderlich und im Detail streiten sich die "Experten" über diese und jenes.Aber an den wichtigsten Knackpunkten gibt es nicht viel zu diskutieren:Stabilität, Gerüststruktur (nicht überbaut, Luft, Licht), Fruchtholzalter Insofern hat das Ganze weniger mit deutschen Ordnungsfimmel als mit Notwendigkeiten und Gesundheit zu tun. Es sind nun mal keine Wildbäume mehr.
Tschöh mit ö
brennnessel

Re:Wie erkennt man

brennnessel » Antwort #5 am:

Am besten wäre es, sich die wichtigsten Grundkenntnisse (z.B. über einen Gartenbauverein etc.) selbst anzueignen und dann seine eigenen Bäume kontinuierlich so zu schneiden (junge Bäume zu formen), wie man sie haben möchte.Wenn man seine Bäume jemand Anderem anvertraut, wäre es auch nicht schlecht, zu versuchen, den im Falle, dass man mit ihm zufrieden war, für längere Zeit zu engagieren.
martina 2
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Re:Wie erkennt man

martina 2 » Antwort #6 am:

Ich fürchte, man erkennt ihn nur, wenn man selbst gewisse Kenntnisse darin hat, und dann könnte man es - theoretisch - ja auch selber machen. Da ich weder die Zeit habe, mich damit eingehender zu befassen, noch mich in der Lage fühle, auf Bäumen und Leitern herumzuklettern, lasse ich diese Arbeit wenigstens alle zwei Jahre von der lokalen, sehr renommierten Bio-Baumschule erledigen. So kann ich davon ausgehen, daß auch alles richtig gemacht wird, in meiner exponierten Lage haben es die Obstbäume ohnehin nicht leicht. Billig ist es nicht gerade, aber gerade für junge Bäume unerläßlich.
Schöne Grüße aus Wien!
Pewe

Re:Wie erkennt man

Pewe » Antwort #7 am:

Hm - vielleicht sollte ich mich trauen und es doch mal selbst versuchen - mit einem schlauen Buch in der Hand oder nach Fotoeinstellung mit anschließend schnittigen Vorschlägen von Euch. Zu letzterem muss ich erst mal auf besseres Wetter warten. Vorerst vielen Dank.
brennnessel

Re:Wie erkennt man

brennnessel » Antwort #8 am:

Ja, trau dich nur ;) !!!! Kann ja nicht arg viel schiefgehen, wenn du dich an ein paar Grundregeln hältst, die du in deinen Büchern und hier von den Fachleuten erfährst!Jedenfalls: wenn du willst, dass die Bäume viel zusetzen sollen, musst du mehr früher im Jahr schneiden - im anderen Fall weniger und im Sommer oder Spätsommer ;) !
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Re:Wie erkennt man

martina 2 » Antwort #9 am:

Das ist ein guter Rat, Lisl, ich hatte nämlich schon den Sommerschnitt (stand hier doch irgendwo ???) erwogen, weil es im Frühjahr immer so schwierig ist - entweder ich bin nicht vor Ort, oder es gibt noch Spätfröste. Meine Baumschule meint nämlich, daß nach dem Schnitt keine starken Fröste mehr kommen sollten. Kann man das ein bisserl präzisieren?
Schöne Grüße aus Wien!
brennnessel

Re:Wie erkennt man

brennnessel » Antwort #10 am:

Soviel ich von unseren Siedlervereins-Obstfachleuten weiß, Martina, nehmen die es mit noch möglichem Frost (nach dem Schnitt) nicht so ernst! Sie sagen zwar, es könnten die angeschnittenen Zweige nochmal ein Stückchen zurückfrieren, aber so richtig schaden würde das den Bäumen nicht. Bei vielen Minusgraden und euren oft hohen Schneemengen wirst aber sicher eh nicht unbedingt Bäume schneiden wollen - und deine braven Helfer auch nicht ;) ! Im Winter schnitten die Leute meistens, weil sie da mehr Zeit hatten. Die Bäume treiben bei frühem Schnitt (vor dem Austrieb) stärker, weil sie dann noch keine Kraft in die geschnittenen Triebe investiert haben, wie das später derfall wäre!
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Re:Wie erkennt man

martina 2 » Antwort #11 am:

Das leuchtet ein, danke dir :D Der Schnee liegt halt manchmal bis weit in den April hinein, es kann tagsüber schon sehr warm sein und nachts stark frieren. Ist halt das gleiche Problem wie bei den Rosen mit den Spätfrösten ::)
Schöne Grüße aus Wien!
brennnessel

Re:Wie erkennt man

brennnessel » Antwort #12 am:

Ja, bei euch ist das sicher extremer, Martina! Aber deine erfahrenen Baumschuler machen das ganz bestimmt zur richtigen Zeit! Wenn es nämlich bei euch länger so kalt ist, beeilen sich wahrscheinlich auch die Bäume nicht so mit dem Austrieb wie anderswo!
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Starking007
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.

Re:Wie erkennt man

Starking007 » Antwort #13 am:

Wenn einer meint, dass er schneiden kann,dann frag ich ihn:Wann, wo, bei wem gelernt.Seitdem wieviele Weiterbildungen oder ähnlich.Am effektivsten sind aber die Fragen, die man bei jedem einzelnen Schnitt stellt:Wieso warum weshalb.Kann er jedesmal sachlich begründen, ist er gut."das war schon immer so, na halt, des g`hört si so usw. zählen nicht dazu!Und wie schon hier gesagt wurde, wer schneiden kann, bis zu einem Drittel der Kronenmasse,und man sieht es nicht, der ist gut.
Gruß Arthur
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