BTW: in Anbetracht der
Cardamine hirsuta und anderer Invasivlinge wundere ich mich schon gelegentlich, welche Vitalität manche dieser verfemten Pflanzen eine Zeitlang haben ...

Ich kann mich erinnern, dass die häufigsten Unkräuter vor 30 Jahren auf meinen ersten eigenen Beeten im Garten meiner Eltern damals das Franzosenkraut,
Galinsoga, und das Sumpf-Ruhrkraut,
Gnaphalium uliginosum, waren. Beide waren in Heerscharen vorhanden und partout nicht totzukriegen, wobei das erstere unnachgiebig, das letztere mit etwas Schonung verfolgt wurde - sah es doch aus wie ein Edelweiß für Arme (wie ich später erfuhr, ist es tatsächlich mit dem Wappenkraut alpiner Touristik verwandt).Das Franzosenkraut war in den Jahrzehnten zuvor ein extrem invasiver Neophyt. Wie ich in einem Gartenbuch der damaligen Zeit lesen mußte, konnte man zur Bekämpfung dieses Unkrauts sogar polizeilich gezwungen werden! Leichtgläubiges Kind, das ich damals war, wähnte ich mich schon albtraumhaft dabei, wie ich im Schweiße meines Angesichts zitternd und mit einer Kugel am Bein vor meinen Beeten kniete und das Franzosenkraut niedermähte, während unser Dorfscheriff, als bekennender Bartträger von allen nur "Kaiser Willem" geheissen, mit dröhnender Stimme hinter mir stand.

Aber vergeblich all' die Müh', denn was ich vorn rupfte, wuchs hinten tausendfach nach ...
Gnaphalium habe ich schon lange keines mehr, und tatsächlich habe ich einem gekauften Blumentopf(!) letztens als Beikraut ein Franzosenkraut erworben. Schildere ich meinen Kids solcherlei Reminiszenzen aus meiner eigener Kindheit, so zucken sie angesichts dieses Exemplars jenes nachnapoleonischen Eroberers deutscher Landen nur mit den Achseln, zu harmlos erscheint ihnen dieses mickrige Kräutlein. Und in der Tat hat dieser Bursche zumindest in unserer Gegend seine alte Aggressivität verloren. ;)Ph.