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Mist! An Apple a day.... (Gelesen 24329 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Katrin
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Re:Mist! An Apple a day....

Katrin » Antwort #45 am:

Ich hoffe ihr kennt meine tier- und naturfreundliche Einstellung (keine Schneckenkorn, kein sonstiges Gift im Garten, kein Gift im Haus,...) aber Maulwurfsgrillen hat es hier in großen Mengen und sie sind mit großem Abstand die Tiere, die im Garten am meisten Schaden anrichten.Unser Boden ist sehr leicht, in ungefähr einem halben Meter bis 30cm Tiefe fängt Schotter an, der sich 80m bis zur Talsohle fortsetzt. Werren leben in ganz normalen Wiesen, überall, wo es sonnig und locker ist. Sie lieben Rasen, da sie dort leichter Löcher graben können, sie vergöttern meine sonnigen Staudenbeete und sie werden magnetisch von den Gemüseäckern meiner Mutter angezogen. Ihre Anwesenheit äußert sich durch plötzliches Welken von Gemüsepflanzen; man kann davon ausgehen, bei 100 gepflanzten Salaten in den ersten beiden Nächten 40 zu verlieren. Werren knabbern gerne Salat, Fenchel, Sellerie und Lauch, aber auch Karotten und sehr gerne Phlox-Stecklinge, die noch recht klein sind. Am meisten haben ich mich aber geärgert, als heuer eine etwa 5m² große Rasenfläche trotz häufiger Betreuung (Aussaat, Gießen, Nachsaat, Gießen,...) von April bis Oktober nicht bewachsen werden konnte, weil die Werren alle kleinen Sämlinge gleich wieder abgebissen haben.Da wir Gift ablehnen, auch in Bezug auf Werren (es gibt angeblich "Pulver", das man streuen kann, in einer Dose), hat es mein Vater "biologisch" probiert und ist mit verdünnter Schmierseife und Biospüli (fragt mich nicht, ob das ökologisch war) auf Werrenjagd gegangen (Loch suchen, Spüli rein, Wasser nachgießen, warten) und hat von Ende August bis Mitte Oktober jeden Tag zwischen 5 und 25 Werren erlegt. Und sie waren im Herbst nicht weniger, wie man erwarten könnte... vermutlich ziehen die Tiere der Umgebung in unser super Habitat nach ::) .Nach jahrelangem Ekeln als Kind habe ich Werren immer geliebt, sie sind ganz samtig weich und ihre Grabeschaufeln sehr exotisch und wunderschön anzusehen. Aber in den Mengen, wie sie hier vorkommen, mag ich sie nicht mehr so sonderlich. Im Sommer habe ich schon zweimal ein Nest ausgehoben. Es ist eine Höhle, etwa so groß wie die Höhlung, die entsteht, wenn man Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis formt, die ganz fest ausgetreten ist (von der Werren-Mami) und zahllose kleine, noch durchscheinende, hellgraue Werrenbabys enthält. Ich war sehr fasziniert, aber habe sie dann doch zerdrückt. Es waren ziemlich viele.Aber nun ausgejammert. Dafür haben wir keine Mäuse. Aber jeder, der in der Gegend ist, kann vorbeischauen und wir fangen schnell ein paar Werren. Es reicht, etwa viermal mit dem Spaten in einem Beet oder der Wiese zu graben, wir haben es schon mehrfach vorgeführt.LG, KatrinErgänzung: Sie fressen trotzdem vorwiegend tierisches, auch sich gegenseitig (ein Bekannter hat mal welche im Terrarium gehalten und dann wars nur mehr eine) und ihre Geräusche klingen wie die normaler schwarzer Feldgrillen. Sie können auch fliegen. Und sie beissen nicht, wenn man sie mit der Hand fängt, was man spürt, sind nur die scharfkantigen Grabenschaufeln, die locker zwei gespannte Finger auseinanderdrücken können.
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elis
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Re:Mist! An Apple a day....

elis » Antwort #46 am:

Hallo !Ich kann das bestätigen. Habe das 1.Mal überhaupt eine sogenannte Werre, oder Maulwurfsgrille bei der Katrin im Garten gesehen. Aber Katrin gefallen tut sie mir immer noch nicht :-\.lg. elis
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Maulwurfsgrille0309a.jpg
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kaieric
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Re:Mist! An Apple a day....

kaieric » Antwort #47 am:

danke für den ausführlichen und sehr plastisch gelungenen bericht,katrin.deinen schilderungen nach ( samtweich ) sollte ich mich ja förmlich auf eine der grillen freuen können - bzw enttäuscht sein, wenns mal wieder nicht klappt ;)
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Saattermin
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Re:Mist! An Apple a day....

Saattermin » Antwort #48 am:

Hallo Kathrin, vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Laut Marie Luise Kreuter könne man die Werren sehr gut mit eingegrabenen Konservendosen oder Gläsern fangen. Sie fallen hinein und können nicht mehr rausklettern.Nun noch eine Frage: verwendet ihr Pferdemist im Garten - das würde mich interessieren? L.G. Saattermin
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partisanengärtner
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Re:Mist! An Apple a day....

partisanengärtner » Antwort #49 am:

Leider wohnst Du soweit weg, Katrin. Ich würde schon gerne....
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Irina
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Re:Mist! An Apple a day....

Irina » Antwort #50 am:

Guten Morgen!Pferdemist ist der beste Tomatendünger. Nicht übertreiben, natürlich. Ca. 1/3 Spaten gut verrottet pro Pflanzloch. Mein Pferd ist leider dieses Frühjahr in einem gesegnetem Alter von 39 Jahren friedlich gestorben, sonnst hat er in einem Halben Jahr im Stahl (Halbes Jahr war nur Prärie) so viel produziert, das es für alles gereicht hat. Diese possierlichen Tierchen haben wir nicht trotz unserem Sandboden.
Liebe Grüße
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Katrin
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Re:Mist! An Apple a day....

Katrin » Antwort #51 am:

Dein Pferd ist 39 geworden? Das ist aber ein tolles Alter für ein Pferd!Wir verwenden hier keinen Pferdemist, nur Schaf- und hin und wieder Kuhmist, und auch das nur am Gemüseacker. Meine Staudenbeete bekommen nur Kompost. Die Werren waren vorher schon da ;) .Axel, ich denke, sie überleben den Postweg nicht, sonst würde ich... aber falls du mal in unsere Gegend kommst, fangen wir dir ein paar :D .
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Re:Mist! An Apple a day....

Mediterraneus » Antwort #52 am:

Gestern wieder 7 Schubkarren hingekarrt, puh, langsam stinkts mir ;)Ich hab jetzt meine Pflanzflächen im Schatten vergrößert, grob umgegraben und dann 20 cm dick Pferdemist drauf.Wie lange wird das wohl dauern, bis der verrottet ist? Meint ihr, ich kann im Frühjahr dann schon pflanzen? Will dann im Frühjahr noch etwas Sand und Lavastreu einarbeiten...An den anderen mit Mist gemulchten Flächen ist der Mist schon ziemlich "geschrumpft". Drunter waren sehr viele Regenwürmer ;D
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Re:Mist! An Apple a day....

Mediterraneus » Antwort #53 am:

Wenn ich den Sand/Lava jetzt gleich auf den 20 cm dicken Mist kippe und die Mistdecke dadurch beschwert, bzw. zusammengedrückt wird, geht dann die Verrottung schneller?GGf. Schnellkomposter oder Gesteinsmehl draufstreuen? Oder ist das im Winter zu kalt. Ich möchte die neuen Beete halt möglichst bald benutzen...( argh, diese Ungeduld...das wäre auch so ein Vorsatz für 2012 :-\ )
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Re:Mist! An Apple a day....

partisanengärtner » Antwort #54 am:

Danke Katrin. Die sind für Transporte sehr schlecht geeignet. Aber wenn ich mal in die Gegend komme schau ich gern vorbei.Nach meiner Erfahrung sind die dann alle unauffindbar, bis ich wieder weg bin.Mein telepathischer Jagdruf ist wohl zu laut. Aber deinen Garten würde ich schon gern mal sehen. ;) :D
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Re:Mist! An Apple a day....

partisanengärtner » Antwort #55 am:

Geduld bekommt man geschenkt. Lernen kann man das glaub ich nicht. :P
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Re:Mist! An Apple a day....

Katrin » Antwort #56 am:

Bestimmt sind ein paar Schwerhörige auch dabei, bei der Menge an Tierchen, die hier lebt ;) . Würd mich freuen, wenn wir uns mal sehen.
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Re:Mist! An Apple a day....

Malte300 » Antwort #57 am:

Eigentlich geht ja das Sprichwort - An Apple a day, keeps the doctor away ;)
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Re:Mist! An Apple a day....

Mediterraneus » Antwort #58 am:

Eigentlich geht ja das Sprichwort - An Apple a day, keeps the doctor away ;)
Deshalb ja auch der zweideutige Titel dieses Threads ;)Momentan sind die Äppel noch festgefroren. Am liebsten würd ich ja schon graben, pflanzen, umgestalten... :-[
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Lilia
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Re:Mist! An Apple a day....

Lilia » Antwort #59 am:

..... und wie geht das mit pelletiertem Pferdemist ? Kann ich den einfach so mit leichter Hand verstreuen - und anschließend wässern?Untergraben geht schlecht, einharken ginge noch.Aus diversen Gründen können wir im Garten (Mehrfamilienhaus) keinen echten Mist ausbringen. Zudem sind nur kleinere Fläche zu düngen.
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