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Brennesseljauche (Gelesen 97188 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Chica
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Re:Brennesseljauche

Chica » Antwort #30 am:

Irgendwie dachte ich immer Jauche gleich Jauche ???
Nun, das ja wohl ganz sicher nicht. Es kommt natürlich darauf an, welche Inhaltsstoffe die Pflanzen haben, die vergoren/verjaucht werden. Wermuttee hat ja auch nicht die gleiche Wirkung wie Salbeitee, oder?Interessant ist auch noch Beinwelljauche- sehr kalihaltig.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
ManuimGarten

Re:Brennesseljauche

ManuimGarten » Antwort #31 am:

Wo man soviel Beinwell findet, dass sich ein 1kg zum Ansetzen ergibt...?In diesem Brennessel-Film sprach jedenfalls ein Fachmann von 1kg. Brennesseln mit 10l Wasser ansetzen und vergären. Ob man danach die Flüssigkeit pur oder verdünnt verwendet, sagte leider keiner. - Weiss das hier jemand?
irisparadise
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Re:Brennesseljauche

irisparadise » Antwort #32 am:

Wo man soviel Beinwell findet, dass sich ein 1kg zum Ansetzen ergibt...?In diesem Brennessel-Film sprach jedenfalls ein Fachmann von 1kg. Brennesseln mit 10l Wasser ansetzen und vergären. Ob man danach die Flüssigkeit pur oder verdünnt verwendet, sagte leider keiner. - Weiss das hier jemand?
zum Verwenden ebenfalls 1:10 verdünnen
"Iris sammeln und anpflanzen kann süchtig machen und gefärdet die Lachmuskeln der schon Süchtigen. Zu weiteren Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ..."
Poison Ivy

Re:Brennesseljauche

Poison Ivy » Antwort #33 am:

Interessant ist auch noch Beinwelljauche- sehr kalihaltig.
Überleg mal: 1 kg Pflanzen in 10 Liter Wasser.Der Kaliumgehalt (als K2O angegeben) von Blättern liegt so in der Größenordnung von 30 % der Asche, und die wiederum macht maximal 20 % vom Frischgewicht aus.D. h., in 1 kg Pflanzentrockenmasse sind dann so um die 7 g Kalium (als K2O angegeben). Wenn es Frischgewicht ist, ist es nur etwa 1/5 bis 1/10 davon. Aber bleiben wir mal dabei und nehmen an, man nimmt 1 kg getrocknete Blätter und gibt die in 10 l Wasser.Dann hat man - vorausgesetzt, das gesamte Kalium aus der Pflanze geht in den Jaucheansatz über - eine Lösung mit 0,7 g Kalium (als K20)/Liter, mit man die Pflanzen behandelt. Wenn man dann noch bedenkt, dass sich die ganzen 10 Liter bei der Anwendung auf zahlreiche Pflanzen verteilen, ist eine durch das Kalium verursachte Wirkung auf die Pflanzen praktisch gleich Null.Entsprechendes gilt für alle anderen Mineralien in den als "Jauchegrundlagen" eingesetzten Pflanzen.P.S. Wenn dann noch, wie irisparadise gerade schreibt, diese Jauche nochmal 1:10 verdünnt wird, ist noch viel weniger drin.Spar dir die Arbeit.
carabea
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Re:Brennesseljauche

carabea » Antwort #34 am:

Spar dir die Arbeit.
Oder probiere es aus, wenn Du Lust hast :) Das Thema Jauchen wurde hier und anderswo sicher schon mehr als ausreichend diskutiert.Mit dem Ergebnis, dass manche drauf schwören und andere eben nicht.Weiß denn irgendjemand, seit wann (ungefähr) Pflanzenjauchen benutzt werden?
liebe Grüße von carabea
Poison Ivy

Re:Brennesseljauche

Poison Ivy » Antwort #35 am:

Spar dir die Arbeit.
Oder probiere es aus, wenn Du Lust hast :)
Klar! Nur mit einer "Düngung" oder "Mineralstoffversorgung" hat das nichts zu tun.
Günther

Re:Brennesseljauche

Günther » Antwort #36 am:

Interessant ist auch noch Beinwelljauche- sehr kalihaltig.
Überleg mal: 1 kg Pflanzen in 10 Liter Wasser.Der Kaliumgehalt (als K2O angegeben) von Blättern liegt so in der Größenordnung von 30 % der Asche, und die wiederum macht maximal 20 % vom Frischgewicht aus.D. h., in 1 kg Pflanzentrockenmasse sind dann so um die 7 g Kalium (als K2O angegeben). Wenn es Frischgewicht ist, ist es nur etwa 1/5 bis 1/10 davon. Aber bleiben wir mal dabei und nehmen an, man nimmt 1 kg getrocknete Blätter und gibt die in 10 l Wasser.Dann hat man - vorausgesetzt, das gesamte Kalium aus der Pflanze geht in den Jaucheansatz über - eine Lösung mit 0,7 g Kalium (als K20)/Liter, mit man die Pflanzen behandelt. Wenn man dann noch bedenkt, dass sich die ganzen 10 Liter bei der Anwendung auf zahlreiche Pflanzen verteilen, ist eine durch das Kalium verursachte Wirkung auf die Pflanzen praktisch gleich Null.Entsprechendes gilt für alle anderen Mineralien in den als "Jauchegrundlagen" eingesetzten Pflanzen.P.S. Wenn dann noch, wie irisparadise gerade schreibt, diese Jauche nochmal 1:10 verdünnt wird, ist noch viel weniger drin.Spar dir die Arbeit.
Da mußt Du halt an die Homöopathie glauben.... ::)Und überhaupt....
brennnessel

Re:Brennnesseljauche

brennnessel » Antwort #37 am:

#31:
Wo man soviel Beinwell findet, dass sich ein 1kg zum Ansetzen ergibt...?
Manu, die findest du im Garten locker, wenn du ein paar Pflanzen setzt! Man kann die Blätter mehrere Mal im Jahr schneiden. Sie wachsen sehr schnell nach! Die Blüten sind gefundenes Fressen für Hummeln, Bienen & Co.! Da man aus den Wurzeln außerdem eine sehr wertvolle Heilsalbe (besonders für Knochen- und Gelenksverletzungen) bereiten kann, ist sie sowieso ein Muss in meinem Garten! Mir stinken in meinem Hausgarten, dem GH - und gar den Tomatenkübeln am Haus - Jauchen meist zu sehr, drum mulche ich mit den Blättern (auch denen der Brennnesseln etc...). Habe beste Erfahrung damit!
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felidae
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Re:Brennesseljauche

felidae » Antwort #38 am:

Irgendwie dachte ich immer Jauche gleich Jauche ???
Nun, das ja wohl ganz sicher nicht. Es kommt natürlich darauf an, welche Inhaltsstoffe die Pflanzen haben, die vergoren/verjaucht werden. Wermuttee hat ja auch nicht die gleiche Wirkung wie Salbeitee, oder?..
Tja, jetzt wo Du´s sagst, stimmt ;)Konnte ja sein, dass nach dem verjauchen, unabhängig vom Ausgangskraut, immer das gleiche durch irgendwelche chemischen Abläufe, herauskommt. Ich bin aber jetzt durch den tollen Link, aufgeklärt worden :D
Poison Ivy

Re:Brennesseljauche

Poison Ivy » Antwort #39 am:

Da man aus den Wurzeln [des Beinwells] außerdem eine sehr wertvolle Heilsalbe (besonders für Knochen- und Gelenksverletzungen) bereiten kann, ist sie sowieso ein Muss in meinem Garten!
Nicht auf verletzte Haut auftragen und nicht bei Schwangeren anwenden. Beinwell enthält erbgutschädigende Alkaloide (sogenannte Pyrrolizidine).Empfehlungen z. B. hier.
tiarello
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Re:Brennesseljauche

tiarello » Antwort #40 am:

Spar dir die Arbeit.
Würde ich mir auch. Aber eine Konzentration von 0,7 g Kalium/Liter liegt durchaus höher als empfohlene Konzentrationen in angemixten Düngelösungen. Hier oder auch hier hab ich mal nachgesehen. Wenn man die Dichte der Flüssigkonzentrate mal mit 1kg/Liter ansetzt, ergeben sich 0,2 g Kalium pro Liter.Homöopathische Dosen sind das keinesfalls. Auch wenn man nochmal um den Faktor 10 (wegen Verdünnung) oder sogar 100 (wegen Frischgewichtannahme 1kg) einrechnet.Oder hab ich jetzt irgendwie falsch gerechnet?
Poison Ivy

Re:Brennesseljauche

Poison Ivy » Antwort #41 am:

Weiß denn irgendjemand, seit wann (ungefähr) Pflanzenjauchen benutzt werden?
Die Ursprünge gehen wohl auf Steiner zurück, siehe "Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft": hier. Mal brennnessel, Schachtelhalm oder Jauche als Suchbegriff eingeben.@tiarello: 1. Ich war von Trockengewicht ausgegangen. Nimmt man, was tatsächlich der Fall ist, frische Pflanzen, so ist die Konzentration um den Faktor 5 - 10 niedriger.2. Wird diese Pflanzenjauche nochmal 1:10 verdünnt. Damit wäre man dann nicht bei 0,7 g Kalium (als K2O)/Liter, sondern bei 0,007 - 0,014.3. Verteilt sich diese Menge, die da pro Liter Pflanzenjauche gelöst ist, auf sehr viel mehr Pflanzen als beim Düngen von Pflanzen mit 1 Liter einer herkömmlichen Düngerlösung.
carabea
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Re:Brennesseljauche

carabea » Antwort #42 am:

Danke für den Link, Bristlecone.
liebe Grüße von carabea
Günther

Re:Brennesseljauche

Günther » Antwort #43 am:

Hinter mir steht grad ein handelsüblicher Flüssigdünger.Wenn ich die Inhaltsangaben auf Einsatzkonzentration umrechne, dann hab ich ca. 0,4- 0,5 g K2O pro Liter Gießlösung.Bei der Brennnesseljauche lieg ich im günstigsten Fall um eine Größenordnung darunter.Der Haupteffekt dürfte im regelmäßigen Gießen liegen ::) ::)
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frida
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Re:Brennesseljauche

frida » Antwort #44 am:

Man sollte vielleicht nicht ganz ausschließen, dass Pflanzen natürlichere Nährstoffe gegenüber den reinen Nährlösungen bevorzugen. Immerhin handelt es sich bei ihnen um Lebewesen.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
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