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Apfel-/Birnenhochstamm (Gelesen 5088 mal)
Moderator: cydorian
- tiger honey
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Apfel-/Birnenhochstamm
Hallo,habe im Herbst zehn Hochstämme gepflanzt und würde jetzt gerne die weitere Entwicklung (nur von zwei Bäumen da es sonst zu unübersichtlich wird) in den nächsten Monaten mit Fotos dokumentieren.Das ist eine Kirchensaller Mostbirne. Da ein Leitast zu waagrecht war habe ich ihn hochgebunden um ihn im Wachstum zu fördern und den von mir gewünschten Winkel zu erzielen.
- tiger honey
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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Das ist ein Rheinischer Winterrambour. Hier waren alle künftigen Leitäste etwas zu flach. Daher musste ich alle hochbinden. Die (stärksten) obersten Äste waren leider als Leitäste nicht zu gebrauchen, da sie viel zu steil standen und ich Schlitzäste so gut es geht vermeiden möchte.
- tiger honey
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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Der Obstertrag ist mir absolut zweitrangig (in Jahren ohne Spätfröste haben wir ohnehin immer viel zu viel Obst), ich möchte einfach nur "schöne" und möglichst starkwachsende Bäume. Beim künftigen Erziehungsschnitt möchte ich mich an den "modifizierten Öschbergschnitt" halten da ich mir davon u.a. eine gute Statik erwarte.Würde mich freuen wenn Ihr Eure neugepflanzten Hochstämme und deren Schnitt ebenfalls in Bildern vorstellt
.

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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Nimm den flachen Leitast der Kirchensaller Mostbirne ganz raus und ziehe dir einen neuen, einen Meter weiter oben oder auch noch weiter oben. Erstens hast du sonst einen Astquirl, der die Mitte stark schwächt und zweitens hast du weniger Stress mit den landwirtschaftlichen Maschinen vom Nachbargrundstück.Ich würde heute die Leitäste ganz weit auseinander rausziehen. Die Astquirle die sonst entstehen sind gar nicht gut. Habe selber ein paar bei denen ich auch die Leitäste beim Pflanzen schon bestimmt habe. WAr ein Fehler.
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- Elro
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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Ich finde, daß die Bäume so sehr gut aussehen und bin gespannt auf weitere Berichte 

Liebe Grüße Elke
- tiger honey
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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Hallo Amur,vielen Dank für Deine Info
. Aber den obersten Leitast in einem (oder noch mehr) Meter Abstand zum nächsten Leitast (habe ich das so richtig verstanden?) zu ziehen erscheint mir doch recht viel. Wird dann nicht der oberste Leitast auf längere Sicht viel stärker als die anderen Leitäste sein und evtl. mit der Stammverlängerung konkurrieren?Könntest Du vielleicht zur Verdeutlichung ein paar Fotos von Bäumen mit Leitästen auf etwa gleicher Höhe und von solchen mit weit auseinanderliegenden Leitästen zeigen? Das fände ich sehr hilfreich um zu sehen wie sich das auf die Mitte auswirkt.Das mit der Bearbeitung mit den landwirtschaftlichen Maschinen ist kein Problem, auf dem angrenzenden Acker werden demnächst ohnehin meine Irissämlinge einziehen
. Und die muss ich sowieso von Hand hacken. Den restlichen Acker werden wir in eine Wiese verwandeln (auf der ich noch mehr Bäume pflanzen wollte, aber da spielt mein Männe leider nicht mit
).Hallo Elro,ich hoffe dass Du mich zur Irisblüte im Mai besuchst, dann kann ich Dir die Bäume "live" zeigen.



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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Wie stark deine Äste werden hängt vor allem davon ab, dass du sie in der Saftwaage hälst. Also wenn alle in der Höhe der Spitze mehr oder weniger gleich sind, spielt die Abgangshöhe weniger die Rolle. Bilder muß ich mal machen. Ich versuch meine Fehler grad etwas zu korrigieren. Aber große Wunden am Hauptstamm will ich halt nicht machen.
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- Elro
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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
GerneHallo Elro,ich hoffe dass Du mich zur Irisblüte im Mai besuchst, dann kann ich Dir die Bäume "live" zeigen.

Liebe Grüße Elke
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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Tiger Honey, ich freue mich, daß Du die Entwicklung dokumentieren willst! So können alle davon lernen, ich auch!! Auch finde ich kompetente Ratschläge wie von Amur toll! Dies wird ein richtig interessanter Pfad, wo alle viel lernen können!!!!












Ich freue mich auf jede Eurer Antworten und es ist mir eine Freude Euch zu antworten
Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Hallo, auf den Bildern wirkt es ein wenig so, als ob die Stammverlängerung recht lang im Vergleich zu den anderen Leitästen wäre - würde ich evtl. noch ein wenig einkürzen.
- Zuccalmaglio
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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
ja, das mit der Mittelachse sehe ich wie a-string.Die Abstände der Astabgänge zueinander bei der Birne würde ich noch gerade akzeptieren. Wenn es denn jetzt schon so ist wie es ist. Etwas eng zueinander, aber doch kein ausgeprägter Quirl. Wenn nicht, muss man eben etwas mehr Zeit in den Kronenaufbau bzw. neue Leittriebe investieren.Winterrambur muss man fast immer stark formieren wegen der natürlichen Neigung zu flachen Abgangswinkeln.Die Anbindepfähle wären optimalerweise noch etwas höher bis knapp zum Kronenansatz.Im übrigen: Wenn sich alle so sorgfältig vorbereitet und sachkundig (z.B. Baumauswahl, spreizen etc.) ans Neupflanzen machen würden, wäre viel gewonnen.
Tschöh mit ö
Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Das kann man wohl sagen!Habe letzte Woche aus der Ferne einen Schnittkurs gesehen und danach die geschnittenen Bäume betrachtet. Selten größeren Unfug gesehen, da braucht man sich über schlecht geschnittene Bäume nicht wundern, wenn sich die Leute zwar fortbilden, aber die Ausbilder selber keine Ahnung haben. An den Bäumen (ca. 8-10 Jahre alt) war überhaupt kein strukturierter Aufbau erkennbar, flache Leitäste, nach drei Metern schon drei Etagen, tw. nicht eine Stammverlängerung, sondern der Konkurrenztrieb auf gleicher Höhe angeschnitten (!!!). Das fand ich gar nicht lustig, das einzig vernünftige, was hier gesagt wurde war wohl etwas wie "innen auslichten". Aber dafür braucht man keinen Kurs.Im übrigen: Wenn sich alle so sorgfältig vorbereitet und sachkundig (z.B. Baumauswahl, spreizen etc.) ans Neupflanzen machen würden, wäre viel gewonnen.

- tiger honey
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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Danke für Eure Antworten, werde die Mitte noch einmal daraufhin anschauen ob ich sie noch etwas mehr einkürzen sollte.Auf dem hiesigen Obstlehrpfad steht ein Baum bei dem man sehr schön sehen kann wie ein Leitastquirl die Mitte schwächt. Falls ich Zeit habe werde ich am Wochenende mal ein Foto machen und zum Vergleich hier einstellen.Die Schnittkurse die hier überwiegend vom Landratsamt und von Obstfachwarten angeboten werden sind (soweit ich das beurteilen kann) sehr gut
. Allerdings wollen manche Leute leider trotzdem überhaupt nichts lernen. Ich beobachte schon seit mehreren Jahren hier am Ort zwei Männer und eine Frau die jedes Jahr sämtliches (!) Fruchtholz an ihren Bäumen absäbeln und sich dann über die "faulen" Bäume beklagen die kein Obst tragen. Die Bäume treiben dann jedes Jahr Unmengen an Wasserschossen die dann wiederum im nächsten Februar radikal abgesäbelt werden. Nach dem Schnitt bleibt immer nur ein kahles Baumgerüst. Ein Teufelskreis
. Habe mich bislang nicht getraut das zu kommentieren da man sich von einer Reigschmeckten und dazuhin noch 20 Jahre jüngeren Frau ohnehin nichts sagen lässt
.



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Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Im jugendlichen Alter der Bäume sieht es so aus, als ob die Äste genügend Abstand hätten. Meinte ich auch immer. So auf den Bilder geschätzt würde ich nicht mal eine Handspanne (also unter 15cm Abstand in Höhe) annehmen. Wenn wir dann mal 20 Jahre weiter sind und die vermeintlich weit auseinander abgehenden Leitäste selber auch 15cm Durchmesser haben, dann sind die plötzlich dicht beieinander.Nochmal 15 Jahre weiter haben die abgehenden Äste u. U. 25cm Durchmesser und die unterschiedliche Höhe des Abgangs sieht man kaum mehr.Es müssen beim Pflanzschnitt ja nicht immer gleich alle Leitäste vorhanden sein. Die kann man nachher weiter oben auch noch rausziehen. Zu dicht stehende Leitäste dagegen nach 15 Jahren entfernen endet in sehr großen Wunden am Stamm die immer das Risiko von ausfaulen bergen. Deswegen meine Äusserung oben den eh zu flachen Ast entweder rausnehmen oder gleich flach lassen und als Fruchtast für die ersten Jahre lassen. Sobald er aber 5cm erreicht wegnehmen um eine großen Wunde am Stamm zu vermeiden.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Re:Apfel-/Birnenhochstamm
Hallo Amur, interessant, dass Du so in die Vermeidung jeglichen Astquirls insistierst!Ich habe bei meinen Bäumen 2007/8 gepflanzt auch darauf geachtet, aberdie Abgänge sind durchschnittlich auch nur etwa 10-15cm auseinander. Gibt es wirkliche Evidenzen, dass das nachher zu Problemen führt?Von 15cm sind die Äste ab 30cm Durchmesser zur Hälfte überlappt, was ich rein intuitiva als eher unproblematisch betrachten würde. Würde man rigoros auf einen großen Abstand beharren, müsste wohl sämtliche Obstbauliteratur umgeschrieben werden, da es dann wohl keinen Pflanzschnitt geben dürfte, bei dem man die Mitte und 3 oder 4 Leitäste im ersten Jahr anschneiden kann. @tiger honey: Ja, das Problem mit dem sich nicht trauen ist mir auch bewusst, evtl. hilft ja diplomatisches Vorgehen. Allerdings würde ich mich auch nicht trauen, zu einem von mir angesprochenen Schnittkurs zu gehen, und dann leider kommentieren zu müssen, dass nur Unsinn erzählt wurde.