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Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen? (Gelesen 31188 mal)
Moderator: cydorian
Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Nach dem interessanten Link mit den gestreiften Johannisbeeren möchte ich hier mal ein neues Thema eröffnen - da sich bei der Recherche über die gestreiften Johannisbeeren und durch die tollen Link einiges an Fragen ergeben haben. Wer kennt denn die folgenden Sorten und kann was zu Geschmack, Befruchtersorten und Vitalität sagen?- Johannisbeere "Fleischfarbene Champagne (Rose de Champagne)"- Alpen-Johannisbeeren "Majorenhof" ... soll süß und schmackhaft sein- Apfel "Apfelberger Zuckeräpfelchen"- Apfel "Sugar Bush"- Apfel "Kleine graue Renette"- Birne "Muskatellerbirne"- Birne "Blutbirne"- Buti-Pflaume- Mandel "Riesenmandel oder Dürkheimer Riesenmandel"- Haselnuß "Hallesche Riesennuß" oder andere großfruchtige SorteDie Grünen Johannisbeeren die schon im anderen Beitrag angesprochen wurden habe ich im Garten - seit 3,5 Jahren (als Stecklinge bekommen) und gerade mal 15-20 cm hoch.... wüchsig ist anders, aber der Geschmack erinnert an schwarze Johannisbeeren und ich konnte von 3 Sträuchern 2 Beeren probieren.Welche seltenen Sorten würde euch interessieren oder hören sich toll an?LGTaques
- ivan mitschurin
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Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Hab seit einigen Jahren die Alpen-Johannisbeeren "Majorenhof" im Garten, hatte Stecklinge bekommen...Unbedingt zu beachten bei dieser Art (Ribes alpinum) ist Folgendes:Majorenhof ist ein rein weibliches Individuum, d.h. man braucht dazu ein Männchen (z.b. "Schmidt") oder einen Zwitter (auch die kommen bei Ribes alpinum manchmal vor!) zur Bestäubung...um Früchte zu bekommen!Meine hatte bisher keinen passenden Sexualpartner zu Verfügung, was ich dieses Jahr verändert habe (sie steht jetzt neben einem Zwitter...) und ich hoffe auf erste Früchte zur Verkostung und werde berichten.Was ich zu Ribes alpinum im allgemeinen sagen kann: ich hab von dieversen Wildstandorten schon Früchte gekostet und sie sind nicht sooo schlecht, wie man teils liest, aber man darf sich eben keine Ribisel im klassischen Sinn erwarten, das ist wirklich was anderes...!
Beste Grüße!
Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Hallo ivan mitschurin,normale Johannisbeeren in rot, weiß, schwarz und Jostas gehen nicht als Befruchter? Ich hätte gedacht das würde schon passen..... ???Da ich nicht weiß ob jemand anderes in der Gartenanlage was passendes hat, müßte ich also auch noch einen Bestäuber dazu setzen - oder würde auch eine normale Apen-Johannisbeeren (so eine Zierstaude) gehen? Davon gibt es hier im Stadtteil genug und ein Steckling wäre schnell gemacht...Die normalen Alpen-Johannisbeeren mag ich schon, aber haben halt keinen Ertrag, nur einzelne Naschbeeren...LGTaques
- cydorian
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Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Wenn du mit "Muskatellerbirne" die Sommermuskatellerbirne meist, die gehört zu den vielen alten kleinen Juli/Augustbirnensorten, deren heute bekanntester Vertreter "Stuttgarter Geisshirtle" ist, die allerdings vier Wochen nach Sommermuskateller reift. Sie ist robust, wohlschmeckend, gut zu trocknen (Hutzelbirnen!). Bei mir zeigte sie sich nur etwas schwächer wachsend wie erhofft.Das waren früher beliebte Universalsorten.
- ivan mitschurin
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Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Ich denke, dass "normale" Zier-Alpenjohannisbeere natürlich geht, vorausgesetzt, es handelt sich um einen Klon, der funktionierende Staubgefäße ausbildet, sprich männlich ist...das ist sehr wahrscheinlich!Obs normales Ribes rubum oder Ribes nigrum auch machen, weiß ich nicht, bezweifel es aber...Lg
Beste Grüße!
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Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Die Dürkheimer Riesenmandel habe ich vor einem Jahr gepflanzt. Bisher zeigt sich das Bäumchen äußerst wüchsig. Es blüht gerade und hat zum Glück keine Ziermandelblüte. Mehr kann ich bisher nicht dazu sagen. Vor ein paar Jahren habe ich die Haselnuss Northhamtonshire gepflanzt, sie soll nicht so starkwüchsig ( stimmt bisher ) und eine Delikatesssorte sein. Früchte hatte sie bisher noch nicht.
Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
na dann werde ich die Dürkheimer Riesenmandel mal auf die Wunschliste für den nächsten Einkauf setzen... hört sich ja schon mal gut an und bin gespannt, ob du im Herst mehr zu berichten hast.Ich habe diesen Frühling auch noch die Aprikose "Sweetheart" gepflanzt, die Kerne kann man angeblich wie Mandeln verwenden und sie enthalten keine Blausäure... mal sehen ob die Aprikose nächstes Jahr auch schon blüht.LGTaques
Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Servus Taques,ich habe die Blutbirne Cocomera gepflanzt. Die Pflanze wächst gut (meine ist auf einen Sämling veredelt), die Früchte sind relativ klein und der Geschmack ist gut. Probleme mit Birnengitterrost hatte die Pflanze bis lang noch nicht, obwohl andere Sorten am selben Standort wegen dieser Krankheit schon gerodet wurden.
Die Aprikose Sweetheart muss ich wohl auch mal Pflanzen. Das mit den Kernen hört sich verlockend an, auch wenn das Knacken etwas schwierig sein dürfte.Grüße aus dem verschneiten MünchenFelix

Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Hallo Felix,die Blutbirnen sind aber schön!!! Ich liegäugel schon lange mit denen oder mit der Roten Williams Christ.... (habe nun auch eine Säulennashi im Garten und bräuchte eigentlich eine Bestäubersorte).... aber leider ist in meinem Garten nur Platz für Säulenobst (ums Gemüse- und Kräuterbeet), die beiden anderen Plätze sind für eine Riesenmandel und später mal für einen Maronibaum reserviert... ::)Eine Haselnuß mit großen Nüssen muß auch noch unbedingt rein, spezielle leckere "normale" Apfel- oder Birnenbäume müssen warten, bis sich gezeigt hat, welcher Pfirsichbaum raus fliegt und wie sich die selbstgezogene Wildaprikose macht... wenn die Frücht nichts sind, fliegt die auch raus.... ebenso die größere Kastanie, wenn sich zeigt sie wächst zu schnell....Leider habe ich noch immer noch kein weiteres Grundstück zum Aufbau einer Streuobstwiese gefunden - hier gibt´s nur Leute die suchen, keine die Grund verkaufen.... zumindest nicht unter 80,- pro m²... dank der steigenden Spritpreise sollte das Grundstück ja in der Nähe sein...LGTaques
- ivan mitschurin
- Beiträge: 361
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Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
zur Aprikose "Sweatheart": es gibt viele Marillen/Aprikosen-Sorten, die süße, bitterstofffreie (haha, 3 f!), oder eben bitterstoff- oder amygdalin-arme Kerne haben.Amygdalin, auch in Bittermandeln enthalten und nicht zuletzt auch verantwortlich für das Aroma, spaltet giftiges Cyanid ab, welches in hohen Dosen nicht unbedinngt gesund ist (z.b. Gaskammern für Todesstrafe in den USA wurden damit betrieben...)Wie das allerdings tatsächlich ist, mit diesem Amygdalingehalt in den Kernen der Marillen ist mir schleierhaft, ich hab schon von vielen Marillen die Kerne gekostet, manche waren sehr süß und gut, manche bedenklich bitter...Es gibt sicher einige Sorten, die süße Kerne ausbilden, auch in unserem normalen Aprikosensortiment, es kann jedoch auch sein, dass es je nach Standort/Klima vielleicht schwanken kann, wieviel Amygdalin drin ist.Dem Wikipedia-Artikel kann ich jedenfalls aus Erfahrung nicht beipflichten, dass "alle" Zuchtsorten süße Kerne haben, und ich glaub auch nicht, dass alle Wildvorkommen bittere Samen haben...http://de.wikipedia.org/wiki/AprikosenkernJedenfalls sehr interessant die "Sweatheart", ich würd nur gern wissen, woher diese Sorte genau stammt, wer sie ausgelesen hat, oder ob irgendwer draufgekommen ist, das irgendeine (ohnehin vorhandene) Sorte stets süße Kerne hat, und sie dann neu benannt und vermarktet hat...?Bitte unbedingt in ein paar Jahren dann von den ersten Kernen und deren Bitterheit berichten!Und: bittere Kerne nicht im Übermaß essen! 2-3 sind mehr als genug! 

Beste Grüße!
Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Meine Marille Bergeron hat auch süße Kerne. Das Aufschlagen der harten Schalen ist etwas mühsam und der Kern klein.
Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
2-3 Kerne... mehr nicht???? Ich habe schon als Kind die bitteren Kerne unserer Hauszwetschgen (etwa 15 Bäume) geknackt und gegessen (ebenso wie unser Dackel, von dem hatte ich das wohl abgeschaut)... ich bekam ständig geschmipft die giftigen Kerne nicht zu essen... und so habe ich sie eben im Sandeimerchen gesammelt und hinter der Johannisbeerhecke geknackt... waren ja sooo lecker!Ich habe auch Unmengen von Apfelkernen gegessen (die hatte meiner Mutter immer zum basteln gesammelt) die sind auch bitter, aber lange nicht so lecker wie die Zwetschgenkerne.Man möge es mir nachsehen, aber ich scheine Blausäure zu mögen, ich hatte auch nach 20 und mehr Kernen niemals Schwerden, keine Überkeit, kein Erbrechne oder sonstwas... und ich habe mit 5 oder 6 Jahren angefangen sie zu essen...Aber Persipan wird auch aus den Aprikosenkernen der "Sweetheart" oder "Süßes Herz" hergestellt und davon habe ich während meiner Ausbildung (ebenso wie Marzipan) nicht gerade wenig gefuttert. ..LGTaques
- partisanengärtner
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Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
In Afghanistan werden mit Zucker überzogene Bittermandelkerne (? sehr bitter der Kern)als Süßigkeiten verkauft.Ich habe davon vielleicht 100 gramm gegessen(eine ganze Tüte voll). Es wurde mir ziemlich schlecht.Ich habe an diesem Abend sehr lange gezeichnet. In einer Qualität wie ich es erst viele Jahre später konnte.Am nächsten Tag war alles vorbei. 8)Das Zeug habe ich allerdings nicht wieder probiert.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Hi Taques,Blutbirnen sind wirklich schön, es gibt diverse Typen, werden aber alle schnell mehlig.DAfür hält sich die Farbe in den Produkten daraus.Säulennashi gibt es nur in der Werbung, Nijisseiki wird es sein, hab ich auch, ist gut. Mit dem Bestäuben haben die keinerlei Problem!Die Rote Williams Christ ist sehr anspruchsoll!Ansonsten gibt es ausser Säulenäpfel derzeit nur eine Säulenbirne, alles andere ist Verkaufsstrategie.Axel: Was nimmst du jetzt?

Gruß Arthur
- partisanengärtner
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Re:Seltene Obst-/Beerensorten - Erfahrungen?
Entspannte Geduld. Abgesehen von gelegentlichem Kaffee und Tee lebe ich drogenfrei.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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