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Tomatendünger selbermachen ? (Gelesen 85456 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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Equisetum
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Equisetum » Antwort #30 am:

Karin, schau dir doch noch mal den Beitrag von Re-Mark an. Urgesteinsmehl ist kein Dünger im engeren Sinne. Es kann aber sehr wohl Spurenelemente enthalten und den ph-Wert verändern (meist zur saueren Seite). Rezepte kann man nicht geben, da Urgesteinsmehl recht unterschiedlich zusammengesetzt ist. Aber andererseits kannst du damit auch kaum "überdüngen". ;)Ach ja, zur Vorbeugung ist natürlich Urgesteinsmehl in erster Linie gedacht.
Tut mir leid, ebbie, da muß ich Dir widersprechen. Letztes Jahr gab es schon mal eine Diskussion über Steinmehl oder Urgesteinsmehl oder Nilschlamm oder wie auch immer man es nennen mag. Sie ist hier nachzulesenWichtig finde ich die Feststellung, daß Steinmehle in der Regel alkalisch wirken, da sie meistens Kalzium enthalten. Kalziumarme oder -freie Steinmehle sind - zumindest bei uns - kaum erhältlich, abgesehen vielleicht von Neudorffs Urgesteinsmehl, das aus Basalt gewonnen wird, aber selbst das ist basisch, hat einen ph von 8,5. Ob man Steinmehl einsetzt oder nicht, ist wohl eine Frage der Einstellung. Derer gibts hier unterschiedliche. Bisher konnte ich noch nicht feststellen, daß eine pro- oder contra- Einstellung für mich überzeugend vertreten wurde. Für mich steht jedenfalls fest, daß Steinmehl positive Eigenschaften haben kann. Es hängt aber von Faktoren wie dem Boden, ph-Wert, Nährstoff- und Mineralstoffstatus, Humusgehalt, Feuchte und geplanter Bepflanzung ab. Aufgrund der Feinheit haben Steinmehle eine große Oberfläche, können daher viele Stoffe sowie Feuchtigkeit und dadurch auch Mikroben binden, tragen zur Verbesserung der Bodenstruktur bei (Krümelbildung), und die enthaltenen Mineralstoffe können relativ schnell verfügbar gemacht werden, egal ob die Pflanzen sie brauchen. In Summe einige gute Eigenschaften, Bei Tonböden weiß ich nicht, ob sie sich so positiv auswirken. Je nach Boden wäre sicher ein anderes Steinmehl optimal, aber Empfehlungen dazu habe ich noch nicht gesehen.
Es lebe der Wandel
carnica
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

carnica » Antwort #31 am:

Der Bach nebenan kam vor mehreren Jahren einmal bei einem Hochwasser auf die angrenzende Wiese heraus. Man konnte mehrere Jahre hindurch beobachten, dass auf den Stellen, wo feiner Schwemmsand abgelagert worden war, das Gras viel üppiger und ganz dunkelgrün wuchs. LG Lisl
Hallo Lisl,mein Garten liegt direkt am Bach. Aufgrund Deiner Hochwasserbeobachungen wäre es doch vielleicht einen Versuch wert, Schwemmsand vom Bachbett ins Gemüsebeet umzusiedeln !? Was hälst du von der Idee ?Zur Düngerwirkung des Gesteinsmehls kann ich keine faktisch belegte Beurteilung abgeben - aber Gesteinsmehl als Geruchsneutralisator bei der Brennesseljauche das klappt prima.Um den Verrottungsprozeß zu beschleunigen habe ich kürzlich mal versuchsweise mit dem Zauberstab die Blätter, wie man das auch beim Spinat macht, zerkleinert mit dem Supererfolg, daß sich die Blätter in nur knapp einer Wocher zersetzt hatten und die Düngebrühe fertig war. Seit ich sie bei meinen Tomaten einsetze, habe ich merklich gesündere Pflanzen. Ich kann diesen selbstgemachten Naturdünger sehr empfehlen.Moin-Moin und schöne GrüßeCarnica
Huschdegutzje

Re:Tomatendünger selbermachen ?

Huschdegutzje » Antwort #32 am:

Hallo,da habe ich mit meiner Frage nach dem Urgesteinsmehl eine wahre Diskusionsflut ausgelöst. 8)Na, auf jeden Fall bekommen meine Topf-Tomaten jetzt je eine Hand voll davon ab, damit ich es nicht umsonst gekauft habe und schaden soll es ja nicht ;DGruß Karin
carnica
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

carnica » Antwort #33 am:

Hallo Karin,schaden wirste damit Deinen Tomätscher bestimmt ned.Herzliche Grüße von Nachteule an NachteuleCarnica
brennnessel

Re:Tomatendünger selbermachen ?

brennnessel » Antwort #34 am:

Aufgrund Deiner Hochwasserbeobachungen wäre es doch vielleicht einen Versuch wert, Schwemmsand vom Bachbett ins Gemüsebeet umzusiedeln !?
Hallo Carnica, mein Gemüsegarten befindet sich direkt auf ehemaligem Schwemmland. Da habe ich durch intensive Kompostwirtschaft keine Probleme . Steinmehl brauche ich jedoch bei meinen Kübeltomaten und in den Gewächshäusern, in denen jahrelang auf gleichem Fleck Tomaten angebaut werden, die dem Boden doch immer wieder die gleichen Mineralstoffe und Spurenelemente entziehen. Schwemmsand hole ich mir zur Jungpflanzenanzucht aus dem Bach , aber nur zur Strukturverbesserung. So grob ist der von den Pflanzen ganz sicher nicht aufnehmbar. Die den Pflanzen als Nahrung verfügbaren Feinteile sind ja alle ausgeschwemmt .@Hortulanus so ein Hochwasser unseres direkt aus den Bergen kommenden Flüsschens führt ganz sicher nicht nur organisches Material mit sich sondern auch sehr viel feinst zermahlenes Gestein. Das gesamte Flussbett besteht ja aus Kalkgestein .Du müsstest bei einem gröberen Hochwasser die mitgerollten Steine mal hören! Dass die wie eine einzige große Steinmühle arbeiten, steht ja außer Zweifel.Da mir in Hausnähe die Jauchen zu sehr "duften", mulche ich lieber mit Brennnesseln, Rasenmulch und Comfrey. Zusätzlich ein- bis zweimal etwas Urgesteinsmehl gegeben hilft ganz bestimmt bei der Verrottung (die wirklich schnell passiert!) und ergänzt die von den Pflanzen verbrauchten Mineralstoffe. Es ist ganz sicher besser, die Pflanzen vorbeugend gesund zu ernähren zu versuchen als erst nachher bei auftretendem Mangel Feuerwehr spielen zu müssen .... ::) !LG Lisl
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Tomatendünger selbermachen ?

Feder » Antwort #35 am:

Die Kübelkultur von Tomaten ist düngemässig ja sicher ein Extremfall, weil durch das notwendige häufige Giessen sicher viel ausgewaschen wird. Gute Drainage ist ja auch unbedingt notwendig. Wenn die Feuchtigkeit durch Regen kommt, also langsam, wird sicher auch weniger ausgeschwemmt, als durch normales Giessen. Neulich habe ich ein bisschen Gesteinsmehl in die Kübel gestreut, und das Giesswasser, das unten herauslief, war grau.Eine Handvoll Gesteinsmehl pro Kübel erscheint mir in der Dosis sehr hoch. Aber wenn man schon sichtbare Mängel an Pflanzen beheben will, wird es das wohl brauchen. Die Empfehlungen für den Garten sind da soviel ich weiss wesentlich geringer.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
brennnessel

Re:Tomatendünger selbermachen ?

brennnessel » Antwort #36 am:

Ja, 10 - 15 l Erde sind für so eine große Fresser-Pflanze, die blühen und fruchten soll , zu wenig. Auchm wenn es nährstoffreiche Komposterde ist, wird ihr das nach einigen Wochen zu karg. Bei mir läuft überschüssiges Wasser von den Tomatenküblen auf die angrenzende Gartenböschung, wo sich die nächsten Pflanzen drüber freuen, Maria. Ich mulche auch die Kübelerde dick, da läuft nicht sofort alles wieder weg, außer ich gieße zu schnell....LG Lisl
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Nicole.
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Nicole. » Antwort #37 am:

Hortu, ist zwar OT, aber das kann ich nicht so stehenlassen mit dem "Globuli-Glauben" - warum wirkt es dann nachweislich bei Tieren und Kindern? Die haben sicherlich noch nie von Placebo gehört... ;)Aber egal.Steinmehl habe ich auch bereits bei der Pflanzung in die Erde gegeben, und trotzdem scheint eine Tomatensorte unter Blütenendfäule zu leiden. Aber wie ich dank dieses Forums nun weiß, kann ein Calciummangel auch entstehen, wenn selbiges festgelegt ist.Ich vermute, jene Pflanzen hatten es zu trocken. Das trifft zwar auf fast alle Pflanzen zu, und davon hab' ich immerhin 70, aber ich werde erstmal die betroffenen zwei Pflanzen mehr gießen. Und nochmal Steinmehl geben... ::)Liebe GrüßeNicole
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brennnessel

Re:Tomatendünger selbermachen ?

brennnessel » Antwort #38 am:

Bei dir kommt möglicherweise noch etwas dazu, Nicole: ihr habt da oben ja eher kalkarme Böden, oder? So steht jedenfalls in meinem Gemüsebuch: Mein gesunder Gemüsegarten (v. Adalbert Griegel), dass dieser Mangel besonders in torfreichen (=kalkarmen) Gegenden vorkommt. LG Lisl
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ebbie
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

ebbie » Antwort #39 am:

Tut mir leid, ebbie, da muß ich Dir widersprechen. Letztes Jahr gab es schon mal eine Diskussion über Steinmehl oder Urgesteinsmehl oder Nilschlamm oder wie auch immer man es nennen mag. Sie ist hier nachzulesenWichtig finde ich die Feststellung, daß Steinmehle in der Regel alkalisch wirken, da sie meistens Kalzium enthalten. Kalziumarme oder -freie Steinmehle sind - zumindest bei uns - kaum erhältlich, abgesehen vielleicht von Neudorffs Urgesteinsmehl, das aus Basalt gewonnen wird, aber selbst das ist basisch, hat einen ph von 8,5.
Uups, und da habe ich Dummi dem Substrat von kalkempfindlichen alpinen Pflanzen meistens Urgesteinsmehl beigefügt in der Annahme, damit den ph-Wert zu senken >:(. Meine Schlussfolgerung ist, dass Urgesteinsmehl überhaupt nicht zielgerichtet eingesetzt werden kann, wenn nicht die genaue Zusammensetzung bekannt ist (auf dem Urgesteinsmehl von Dehner befindet sich z.B. überhaupt keine Analyse).
brennnessel

Re:Tomatendünger selbermachen ?

brennnessel » Antwort #40 am:

Es gibt ja, wie schon so oft erwähnt wurde, nicht ein einziges Steinmehl - kommt darauf an, welche Steine zermahlen wurden. Eigentlich müsste die Zusammensetzung auf der Packung stehen. LG Lisl
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ebbie
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

ebbie » Antwort #41 am:

Na ja, aber wenn Urgesteinsmehl drauf steht, sollte man eigentlich schon davon ausgehen können, dass keine Kalkanteile enthalten sind.
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Nicole.
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Nicole. » Antwort #42 am:

Ups, Lisl, das weiß ich gar nicht, was für Böden wir hier haben - kann aber in meinem Fall keine Rolle spielen, da ich die Pflanzen alle im Kübel habe (ich habe keine Gartenerde verwendet).Das mit der kalkarmen Erde hier ist aber ein sehr interessanter Tipp, danke! Werde da mal nachforschen, ist ja auch nicht unwichtig, falls ich im nächsten Jahr einiges direkt im Erdboden pflanzen möchte. Dann werde ich aber auch eine Bodenprobe nehmen und sie analysieren lassen.Wie jetzt, in Urgesteinsmehl ist kein Kalk? Was denn nun? Hilfe!!! ???Liebe GrüßeNicole
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ebbie
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

ebbie » Antwort #43 am:

Wie jetzt, in Urgesteinsmehl ist kein Kalk? Was denn nun? Hilfe!!! ???
Das dachte ich - ist wohl aber nicht so! ::)
Hortulanus

Re:Tomatendünger selbermachen ?

Hortulanus » Antwort #44 am:

Aber wir reden hier doch nicht nur von jahrzentelang mit Kompost bewirtschaftetem Gartenboden. Sicher wird Steinmehl auch oft unsinnig eingesetzt werden, dafür kann man damit auch weniger falsch machen, als wenn man mit Borax, Zink- und Kupfersulfat loszieht.
Außer Extremböden dürften nahezu alle Böden ausreichend Nährstoffe enthalten, wenn keine Intensivbewirtschaftung erfolgt.Ich halte die Steinmehlproduktion für eine pfiffige Methode, den Gärtnern das Geld aus der Tasche zu ziehen.Allenfalls wenn der Ph-Wert des Substrates verändert werden soll (Topfkultur), machen bestimmte Steinmehle für mich Sinn. Dann aber wurde das falsche Substrat gewählt. Im Freiland ist der Effekt vermutlich zu vernachlässigen.
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