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Blaukorn ... (Gelesen 83730 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Blaukorn ...
Und noch zum Kontext: es hängt auch stark von den kultivierten Pflanzen ab. Viele Stauden reagieren extrem empfindlich auf eine immer wiederkehrende Bodenabdeckung durch Kompost oder auf das Einarbeiten dieses 'Düngers' in den Boden.Die ideale Pflanztiefe geht dadurch verloren - die Wurzelstöcke werden durch die Kompostgabe verschüttet und 'tiefer gelegt', die Verletzung der Feinwurzeln durch das Einarbeiten führt zu stockendem Wachstum (bei manchen auch gleichzum Eingehen). Hier auf sehr durchlässigem Material mit vielen Präriestauden und trockenheitsliebenden Sonnenanbetern wüßte ich mit Kompost rein gar nichts anzufangen - daher kommt organischer Abfall in die Biotonne und die Pflanzen bekommen den passenden Dünger in der Langzeit-Variante bzw. bei Bedarf wegen der raschen Verfügbarkeit als Flüssigdünger. LG
Re:Blaukorn ...
Das waren noch Menschen der Generationen, die Hunger nicht nur vom Fernsehen kannten! Heute, in der Zeit des Überflusses (zumindest für den Großteil der hiesigen Bevölkerung) ist Qualität statt Quantität gefragt ! Gerade wir Gartenbesitzer haben den großen Vorteil, es uns aussuchen zu können, wie wir einen wichtigen Teil unserer Lebensmittel "erzeugen" und dabei Boden und Wasser gesund erhalten wollen! Also ......Hier wurde früher großzügig mit Roßmist oder Gülle gedüngt - entsprechend schrecklich schmeckte das Gemüse (bitter) - der Nitratgehalt war sicher schon gesundheitsgefährdend aber es hat halt niemand getestet, der Mist war gratis, es gab viel Ertrag und die Früchte waren groß. Geschmack war nebensächlich

Re:Blaukorn ...
Ganz sicher nicht - ist aber auch nicht das Ziel - handelt sich ja um einen Garten.PS: Kennst Du jemanden, der Bisons zur Präriepflege im Garten hält? Die würden zwar organischen Dünger einbringen, aber der Flurschaden ist bezogen auf die Fläche wohl schlecht tolerierbar.... wie in der richtigen prärie halt.![]()
- elis
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Re:Blaukorn ...
Hallo !Seit der Blaukornzeit wird ja auch Humus-Abbau betrieben, alles wissenschaftlich erforscht. Nur die Studien werden nicht so lautstark verkündet..... die Studien werden ja auch viel von der Pharma-u.Düngemittelindustrie gesponsert. Wovon sollen denn die Regenwürmer und die Mikroorganismen im Boden leben, wenn sie kein organisches Material mehr bekommen. Darum sind ja unsere Böden so entmineralisiert weil wir viel zu viel mit Kunstdünger arbeiten. Kunstdünger macht das Bodenleben kaputt, darum muß man immer mehr streuen um die selben Erfolge zu erzielen.Ich arbeite mit Kompost, Bokashi, Urgesteinsmehl, Hornspäne und viel Mulch und EM = effektive Mikroorganismen. Habe viel weniger Probleme mit Schädlingen, Krankheiten im Garten. Also kann es nicht so falsch sein. Mein Gemüse hat viel mehr Geschmack als das gekaufte konventionell hergestellte Gemüse. Früher war der Mist ja auch noch besser als heute, wenn man bedenkt wie leichtfertig heute mit Antibiotika und Hormonen in der Tiermast umgegangen wird. Das kommt ja wieder als Gülle oder Mist auf die Äcker und in die Nahrungskette. Ich weiß, das ich jetzt wieder einen Aufschrei der Blaukornanwender verursachen werde, aber wenn man ehrlich ist dann müßt ihr das zugeben, das es so auch nicht richtig läuft.lg. elis
Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen,
aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Arthur Schopenhauer
aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Arthur Schopenhauer
Re:Blaukorn ...
Das ist schlicht und ergreifend falsch. Wo die Pflanzen durch zusätzliche Stickstoffgaben stärker wachsen und mehr Biomasse bilden, bleibt auch mehr organisches Material im Boden übrig. Wo der Stickstoff herkommt, interessiert die Pflanzen nicht. Manche Starkzehrer wie z.B. Mais zehren auch am Humusgehalt des Bodens.Wer in seinem Kleingarten jede Menge Kompost auf die Beete bringt, steigert natürlich den Humusgehalts des Bodens. Den Regenwürmern ist Blaukorn egal.Seit der Blaukornzeit wird ja auch Humus-Abbau betrieben, alles wissenschaftlich erforscht.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Blaukorn ...
Ich komme immer mehr zum Schluß, daß der Humusgehalt den Regenwürmern auch egal ist. Wir haben Unmengen davon trotz extrem durchlässigem Boden und null Kompost. Feuchtigkeit scheint für die wichtiger zu sein (im nicht bewässerten Freiland nebenan muß man die Regenwürmer suchen). LGWer in seinem Kleingarten jede Menge Kompost auf die Beete bringt, steigert natürlich den Humusgehalts des Bodens. Den Regenwürmern ist Blaukorn egal.
Re:Blaukorn ...
Blaukorn und Humus dürften den Regenwürmern egal sein, aber sie ernähren sich von organischem Material, also von Pflanzenresten. Wenn also da nichts oder wenig anfällt, dürfte sich das auf die Regenwurmpopulation negativ auswirken. Wenn ich mit Gras oder Gehäckseltem gemulchte Flächen bearbeite, finde ich immer sehr viele regenwürmer. Die Amseln wühlen sicher genau deswegen im Mulch. Ich würde gern mal gucken, wieviele Regenwürmer sich in Gemüsegärten finden, die den ganzen Winter großflächig nackt und schwarz da liegen. Hier in der Gegend, auf Schwarzerden mit meterdickem Humushorizont gibt es sicher trotzdem gute Erträge, aber im Grund ist es Raubbau, der mit der Zeit zur Verarmung der Böden führt.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Blaukorn ...
Welche Stauden sind das denn?Und noch zum Kontext: es hängt auch stark von den kultivierten Pflanzen ab. Viele Stauden reagieren extrem empfindlich auf eine immer wiederkehrende Bodenabdeckung durch Kompost oder auf das Einarbeiten dieses 'Düngers' in den Boden.Die ideale Pflanztiefe geht dadurch verloren - die Wurzelstöcke werden durch die Kompostgabe verschüttet und 'tiefer gelegt', die Verletzung der Feinwurzeln durch das Einarbeiten führt zu stockendem Wachstum (bei manchen auch gleichzum Eingehen). .....
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Blaukorn ...
Jetzt würd mich mal interessieren, was meine Regenwürmer fressen - wo ich doch keinen Kompost ausbringe und die Beete nicht mit Mulch sondern wenn überhaupt mit Kies abgedeckt sind. Die gepflanzten Stauden sind es jedenfalls nicht - Luft und Liebe?Hier wühlen Amseln in allem - vielleicht sind unsere Amseln einfach neugieriger (im Rindenmulch des Nachbarn leben keine Regenwürmer, die Amseln wühlen trotzdem und finden Katzenhäufchen)?LGBlaukorn und Humus dürften den Regenwürmern egal sein, aber sie ernähren sich von organischem Material, also von Pflanzenresten. Wenn also da nichts oder wenig anfällt, dürfte sich das auf die Regenwurmpopulation negativ auswirken. Wenn ich mit Gras oder Gehäckseltem gemulchte Flächen bearbeite, finde ich immer sehr viele regenwürmer. Die Amseln wühlen sicher genau deswegen im Mulch. Ich würde gern mal gucken, wieviele Regenwürmer sich in Gemüsegärten finden, die den ganzen Winter großflächig nackt und schwarz da liegen. Hier in der Gegend, auf Schwarzerden mit meterdickem Humushorizont gibt es sicher trotzdem gute Erträge, aber im Grund ist es Raubbau, der mit der Zeit zur Verarmung der Böden führt.
Re:Blaukorn ...
Plakativste Beispiele: Pfingstrosen und Helleboren - die dann kümmern/mickern und nicht blühen wollen; aber auch Schwertlilien, Purpursonnenhüte, Lavendel, Heiligenkraut, Präriekerzen, Grasnelken, Fackellilien, Palmlilien, .... alles was in der Natur nicht auf humosem, sondern auf durchlässigem Boden wächst und im Winter keine Staunässe verträgt. Kräuter wie Rosmarin, Thymian, etc. ebenfalls. Viele Zwiebelpflanzen wie Wildtulpen und Engelstränen-Narzissen, Hyazinthen und Krokusse ebenso. Die Auswahl ist groß.LGWelche Stauden sind das denn?Und noch zum Kontext: es hängt auch stark von den kultivierten Pflanzen ab. Viele Stauden reagieren extrem empfindlich auf eine immer wiederkehrende Bodenabdeckung durch Kompost oder auf das Einarbeiten dieses 'Düngers' in den Boden.Die ideale Pflanztiefe geht dadurch verloren - die Wurzelstöcke werden durch die Kompostgabe verschüttet und 'tiefer gelegt', die Verletzung der Feinwurzeln durch das Einarbeiten führt zu stockendem Wachstum (bei manchen auch gleichzum Eingehen). .....
Re:Blaukorn ...
möglicherweise - aber es interessiert die bodenlebewesen und unser immer kostbarer werdendes grundwasser, ganz abgesehen davon, wieviel wertvoller gesund herangewachsenes obst und gemüse bzw. viehfutter sind.Wo der Stickstoff herkommt, interessiert die Pflanzen nicht.
Re:Blaukorn ...
So ist es.Blaukorn gibt den Kleinlebewesen nichts bzw. zu wenig zu tun. Solche Böden sind daher weniger lebendig. Und doch, dass muss uns interessieren: rein mineralische oder synthetische Dünger führen so gesehen zu einer Verarmung des Bodens, was mittelfristig zu einem immer höheren Düngerbedarf führt, weil ihn der Boden nicht mehr "halten" kann. Ist dann eben nicht nachhaltig (doch, das Wort passt hier).
Re:Blaukorn ...
::)Wenn die Pflanzen durch verbessertes Stickstoffangebot stärker wachsen, bleiben mehr abgestorbene Pflanzenteile wie Wurzeln, Blätter und Stängel übrig. Arme Sandböden sind auch deshalb so humusarm, weil die Biomasseproduktion auf ihnen zu gering ist.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck