Hallo allerseits da bin ich wieder....

Gegen Trauermücken sind die Nematoden noch mit am effektivsten unter der Voraussetzung dass die Bodentemperatur nicht zu gering (etwa ab 12°) und nicht zu hoch (25° sind absolute Obergrenze und da gibt es schon Wirkungsverluste) ist. Allerdings sollte man sich nicht von den Versprechen einiger Anbieter blenden lassen, dass die Nematoden ewig wirken. Auch hier kann man von einer Wirkungsdauer von etwa 4 Wochen ausgehen. Die Nematoden werden nämlich unter anderem von bestimmten Bodenpilzen befallen, weshalb die früher übliche Annahme, dass eine Anwendung reiche, nicht mehr zutrifft. Dazu gab es vor einigen Jahren unter anderem vom PSA Oldenburg Versuche. Weiterhin sollte man wissen, dass Nematoden zwar Feuchtigkeit benötigen aber nicht schwimmen und sogar ertrinken können. Die angesetzte Brühe deshalb schnellstmöglich ausbringen und zwar nicht auf ausgetrocknetes Substrat.Vorteil der Nematoden: Sie suchen ihren Wirt aktiv auf und parasitieren ihn.Neudomück (Bacillus thuringiensis var. israelensis) sollte zur Anwendung in Substraten etwa in der doppelten Dosis wie zur Wasseranwendung ausgebracht werden.Vorteil: Der Bacillus ist temperaturunabhängiger sowohl nach unten als auch nach oben, die Larven müssen nur aktiv Nahrung aufnehmen.Nachteil: Reines Fraßgift. Es muss also das gesamte Substratvolumen vollständig mit der Lösung durchtränkt werden und die Larven müssen den Bacillus bzw. sein Toxin aktiv durch Fraß aufnehmen.In Kakteen werden sich kaum Trauermücken aufhalten, die Tierchen brauchen nämlich zwingend Feuchtigkeit (besonders die Larven). Entsprechend gilt, wie Sarastro schon schrieb, Pflanzen so trocken wie möglich halten. Ferner siedeln sich Trauermücken offenbar besonders gerne in kompostreichen und/oder organisch gedüngten Substraten auf. Bei den meisten Pflanzen die dem Jugendstadium entwachsen sind richten Trauermücken keine nennenswerten Schäden mehr an (Ausnahme sind z.B. Weihnachtssterne und wahrscheinlich zu nass gehaltene Sukkulente und Kateen) sondern sind viel mehr lästig. Effektiv schaffen hier Gelbtafeln/-stecker Abhilfe oder evtl. die genannten Fliegenköder (wobei ich dann kaum an Trauermücken glaube). Wer gerne giftet kann die Mücken auch mit jedem handelsüblichen Insektenspray bekämpfen, wobei ich bei der kurzen Generationsfolge dringend davon abrate! Ich zumindest möchte meine Wohnung nicht alle drei Wochen mit Insektenspray einnebeln...Wer die Larven chemisch bekämpfen möchte kann das mit einem der Gießmittel auf Neonicotinoidbasis (z.B. Calypso, Axoris etc.) auch bei Jungpflanzen tun. Bei älteren, getopften Pflanzen sind auch die dazu passenden Insektizidstäbchen oder besser noch die -granulate einsetzbar (Düngeranteil!). Alle chemischen Varianten sind
ausschließlich bei Zierpflanzen einsetzbar, keinesfalls bei Gemüse (keine bekannte Wartezeit bei Substratanwendung)!!! Abschließend noch etwas zum Spruzit da davon auf der 1. Seite dieses Threads die Rede war:Spruzit enthält sicher
keine Pyrethroide!Pyrethr
oide sind die chemisch nachgebauten Substanzen des Pyrethrums und haben z.T. eine bemerkenswerte Dauerwirkung und entsprechende Nebenwirkungen.Spruzit enthält hingegen Pyrethr
ine. Und diese sind ein Teil der Inhaltsstoffe der Blüten bestimmter Chrysanthemenarten und chemisch unverändert; eben die mit der stärksten insektiziden Wirkung. Pyrethrine besitzen auch keinerlei Dauerwirkung und sind nur in Verbindung mit einem Synergisten überhaupt ausreichend wirksam, sonst würden die Schädlinge z.T. "wiederauferstehen". Früher wurde dazu meist Piperonylbutoxid verwendet, heute nimmt man meist Rapsöl.Das der Zeit erhältliche Spruzit Neu würde ich
nicht gegen Trauermücken bei Jungpflanzen einsetzen. Der Großteil des Mittels besteht heute aus Rapsöl und das kann, insbesondere bei weichen Pflanzen und Jungpflanzen zu Schädigungen (Verbrennungen) führen! Wer noch das alte Spruzit flüssig hat kann das testen, wobei gesagt werden muss, dass es nicht mehr angewendet werden darf!So, ich habe fertig.... ;DLiebe Grüße,Daniel