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Tomatendünger selbermachen ? (Gelesen 85483 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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Günther

Re:Tomatendünger selbermachen ?

Günther » Antwort #135 am:

Für vergleichbare Versuche sollte immer nur EIN Parameter variiert werden, sonst gibts jede Menge Ausreden (so auch ;D)
Urs
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Urs » Antwort #136 am:

- bei Blütenendfäule, die ja angeblich auf Kalziummangel durch schlechte/unzureichende Aufnahme, fast nicht auf Kalziummangel im Boden, zurückzuführen sein soll, vielleicht ein kalziumfreies Mehl oder nur Kalksteinmehl.
Unabhängig davon, dass Lisl auf mit Sicherheit umfangreiche Erfahrungen zurückgreifen kann, die sich mit meinen bescheidenen Erfahrungen decken, möchte ich ein autoritatives Argument verwenden: veröffentlichte Essenz wissenschaftlicher Untersuchungen und statistisch erhärteter Erfahrungswerte unter mehr oder minder kontrollierten Bedingungen.Was das Erkennen von Mineralstoffmangelsymptomen angeht, so empfehle ich den "Farbatlas der Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen" von BERGMANN, außerdem "Pflanzendiagnose und Pflanzenanalyse" vom selben Autoren, was die Mechanismen von Nährstoffmobilisation im Boden, Aufnahme und Verarbeitung durch die Pflanze angeht "Ernährungsstoffwechsel der Pflanze" von MENGEL, nicht zu vergessen "Pflanzenökologie und Mineralstoffwechsel" von KINZEL.Bei Lektüre der erstgenannten Werke wird man nachvollziehen können, dass die Blütenendfäule der Tomate im Regelfall auf Kalziummangel zurückzuführen ist, bei Lektüte der letzteren kann man sich die Dynamik der Pflanzennährstoffe in Boden und Pflanze verinnerlichen.Wen ich mich nicht irre, wurde bei dieser Diskussion nicht nur über Kieselsäure, sondern auch über Kalzium, Makro- und Spurennährstoffe parliert.Und eine gesunde Tomate ist eine gesunde Tomate, ist eine gesunde Tomate. Eine gute Ernte ist noch viel besser.
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Günther

Re:Tomatendünger selbermachen ?

Günther » Antwort #137 am:

Dann bleibt immer noch die Frage, warum "Urgesteinsmehl" und nicht normales Kalksteinmehl.Ist nicht Brennnessels Gegend eine Kalkgegend?
Urs
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Urs » Antwort #138 am:

Ich weiß nicht sicher, ob Lisls Gegend eine Kalkgegend ist und vor allem nicht, ob sie ihre Tomaten im gewachsenen Boden oder wie andere hier auch im Kübel kultiviert. Urgesteinsmehle unterscheiden sich in der Freisetzung verschiedener Mineralien beträchtlich, wer die verschiedenen Mineraliengehalte der Urgesteine nachlesen möchte, nutze "Geologische Grundlagen der Bodenkunde und Standortslehre" von FIEDLER & HUNGER oder die Deklaration auf der Verpackung. In genanntem Werk kann man sich freilich vor dem Kauf von wie auch immer geartetem Urgesteinsmehl informieren.Die Verwendung saurer Urgesteinsmehle ist auf basischen Böden nicht sinnvoll und umgekehrt. Die Verwendung von Gesteinsmehl ohne "Ur" kann auf sauren Böden sinnvoller sein, als diejenige "mit". So sind Kalkgranulat, Dolomitkalk, Thomasmehl und Thomaskalk sicherlich bessere Düngemittel als Basaltmehl auf stark sauren Böden. Brannt- oder Löschkalk sind jedoch m. E. viel zu stark und schnell wirkende sowie einseitige Düngemittel oder Bodenhilfsstoffe, um einem Kalziummangel im Kleingarten zu begegnen. Hier dürfte die Dosierung ohne Bodenanalyse viel zu schwierig sein, um damit den gewünschten Erfolg zu erzielen ohne weit über das Ziel hinauszuschießen. Auch ohne Bodenanalyse kann die Verwendung im Nährstoffgehalt ausgewogener Düngemittel, die den Grundnährstoffgehalt einfach überdecken, wesentlich einfacher und wirtschaftlicher sein.
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Sigei
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Sigei » Antwort #139 am:

Vielleicht bekommst du es unter dem Namen Bentonit , Karin! Bei uns in Ö. bekommt man es in Baumärkten und im Lagerhaus.LG Lisl
Bentonit oder montmorillon - abbaugebiet - sind lehme mit irrsinng großer innerer oberfläche. 1 g entspricht ca. einem fußballfeld. Damit kann man eiweiß und andere trübungen aus most entfernen und auch regenwasser von schilfdächern, das nie ganz klar ist, "reinigen".Jetzt geh ich in den keller zur kontrolle...Wunderbar, perlt und hat keine schönung mit bentonit nötig - wie immer, frei nach gorbatschow : GLASMOST!!da sigei
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Sigei
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Sigei » Antwort #140 am:

Etwas geht natürlich durch Wachstum und Ernte dem Boden verloren. Das ist ja wahrlich nichts Neues. Sonst bräuchte man ja auch keinen Kompost und könnte ewig an gleicher Stelle Pflanzen entnehmen. So läuft das nicht in der Natur.
Das nennt man hoftorbilanz, dazu kommt noch der saure regen, der auch kalk kostet. Im konventionellen gemüseanbau werden bis zu 4 t/ha kalk empfohlen, mM. nach übertrieben. mit mulch und kompost brauchst fast gar nix.da Biobauerndepp Sigei
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Sigei
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Sigei » Antwort #141 am:

Die Nebenwirkungen hast du doch schon, Nicole. Nämlich ein gewaltiges Loch in deiner Geldbörse. Urgesteinsmehl ist ja angeblich so teuer. ;D Weil man doch das "Ur" extra bezahlen muss.
Ohja, stimmt. Ich werde jetzt auch sparsamer leben müssen, bis ich das wieder raus habe... teuer brauchts gar nicht sein, oder glaubt ihr, dass die bauern tonnenweise geld auf den acker oder auf die wiese streuen? Gesteinsmehle haben verschiedene mahlgrade, zersetzen sich also langsam. Ein mir bekannter milchbauer stzt schon seit 40 jahren in einer nicht kalkarmen gegend, fuschl am see, urgesteinsmehl auf seinen wiesen ein und hat seither neben bester milchleistung seiner rinder auch kaum mehr tierarztkosten. das sind nachvollziehbare parameter. Natürlich haben sie ihn anfangs ausgelacht, aber gerade bei milchbauern wird der fettgehalt und alles andere genau gemessen....By the way: mir sind getestete Produkte gewisser Bio-Hersteller lieber als irgendein Zeug aus'm Baumarkt, dass zum Häuserbauen verwendet wird... ::)Aber so ist das halt mit den Esoterikern.Liebe GrüßeNicole
Günther

Re:Tomatendünger selbermachen ?

Günther » Antwort #142 am:

Zum x-ten Male: Es gibt längst kein "Urgestein" mehr, diese Bezeichnung ist genau so veraltet wie etwa Grad Reaumur oder Klafter udgl."Ur-" ist nur mehr verkaufsfördernde Phrase...
Hortulanus

Re:Tomatendünger selbermachen ?

Hortulanus » Antwort #143 am:

Im konventionellen gemüseanbau werden bis zu 4 t/ha kalk empfohlen, mM. nach übertrieben
Gibt es nicht den uralten Spruch, Kalk mache die Söhne arm?
Günther

Re:Tomatendünger selbermachen ?

Günther » Antwort #144 am:

Kalk macht reiche Väter, aber arme Söhne.
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Re-Mark
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Re-Mark » Antwort #145 am:

Ich weiß garnicht warum ihr überhaupt noch diskutiert. Nächstes Jahr nimmt jeder der interessierten der Dikussionsteilnehmer an einem Feldversuch teil. 2 aus einheitlichem Saatgut gezogene Tomaten werden im Abstand von 2 Metern entweder in Kübeln oder in der Erde gehalten. Beide werden gleich behandelt, bis auf die Tatsache, dass bei Beginn von Braunfäule die eine Pflanze eine zu bestimmende Dosis Gesteinsmehl erhält, die andere nicht. Ich erkläre mich gerne dazu bereit, den Versuch zu organisieren, den Samen ebenso wie das Gesteinsmehl zu verschicken.
Endlich mal ein Vorschlag, der wirklich den Kern der Sache trifft. Aber ich möchte anmerken: mit nur zwei Pflanzen kannst du nicht viel aussagen. Die Chancen sind viel zu groß, daß erstmal nur eine die Blütenendfäule zeigt. Es sollten schon wenigstens drei, besser mehr Pflanzen pro Behandlungsmethode sein. Meiner Meinung nach sähe der absolute Minimalversuch (für echte wissenschalftliche Aussagen wohl eher mind. 6 Pflanzen pro Methode) so aus:3 Pflanzen ohne Steinmehlzugabe3 Pflanzen mit 'Urgesteinsmehl' (=Basaltmehl)3 Pflanzen mit Kalksteinmehl (Dolomitkalk)Lisl, ich weiß nicht mehr, ob du es schonmal geschrieben hattest - was für ein Steinmehl verwendest du? Basaltmehl? Steht vielleicht auch die Körnung drauf?Und hast du (oder Herr Bohl) es denn schonmal mit Kalksteinmehl (=Dolomitkalk) versucht? Es wäre ja immerhin naheliegend, einen Calciummangel mit Kalkstein zu beheben, oder?
Also wer will es wissen und macht mit?
Ich will es zwar wissen, aber ich werde wohl in nächster Zeit nicht die Ressourcen für Kübelkultur haben.Übrigens soll Blütenendfäule zwar durch Calciummangel hervorgerufen werden, aber wenn ich mich recht erinnere bedeutet das nicht unbedingt einen Calciummangel im Boden. (Eine Bodenanalyse hilft daher möglicherweise nur sehr bedingt.) Eher, daß die Tomate das Calcium nicht aufnehmen kann, z.B. wegen ungleichmäßiger Wasserversorgung oder weil es durch andere Stoffe in der Aufnahme behindert oder festgelegt ist.Die Buchempfehlungen von Urs höhren sich so an, als ob man dort erhellendes dazu finden könnte. Mal schauen, ob unsere Bibliothek einige davon hat. Schade, daß man sie nicht als pdf runterladen kann...
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Re-Mark
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Re:Tomatendünger selbermachen ?

Re-Mark » Antwort #146 am:

Zum x-ten Male: Es gibt längst kein "Urgestein" mehr, diese Bezeichnung ist genau so veraltet wie etwa Grad Reaumur oder Klafter udgl."Ur-" ist nur mehr verkaufsfördernde Phrase...
Ich habe das 'Ur-' immer als Abgrenzung zu Ablagerungsgesteinen (Kalkstein, Sandstein) gesehen. Und da ich nicht dachte, daß auch gemahlener Granit verkauft wird, bin ich davon ausgegangen, daß mit 'Urgesteinsmehl' Basaltmehl gemeint sei. Ist nicht so?Dann sollten wir in Zukunft bei Steinmehl vielleicht genauere Begriffe nennen. Also 'Basaltmehl', 'Dolomitkalkmehl', 'Bentonit' (Tonmehl).
brennnessel

Re:Tomatendünger selbermachen ?

brennnessel » Antwort #147 am:

Lisl, ich weiß nicht mehr, ob du es schonmal geschrieben hattest - was für ein Steinmehl verwendest du? Basaltmehl? Steht vielleicht auch die Körnung drauf?
Mein (derzeitiges) Gesteinsmehl besteht aus feinst vermahlenem Diabas (50,5% Kieselsäure, Tonmineralien, Calcium, Magnesium, Phosphor) - von RWA Wien. Die Körnung steht nicht auf der Verpackung. Früher waren auch meist die Spurenelemente angeführt. Kann sein, dass es jetzt eine andere Firma erzeugt. Hab mich da nie groß drum gekümmert..... Bin froh, es schnell zur Hand zu haben, wenn ich es brauche . Ich streue es meist irgendwann einmal zu Sommerbeginn vorbeugend. Heuer hatte ich die Endfäule nur bei eienr unter meinen über 100 Sorten, obwohl wir Wochen dabei hatten, wo ich die Kübeltomaten an der Südwand mindestens 3x am Tag gießen musste, damit sie nicht schlapp machten.Und die eine war eine , die kein Steinmehl bekommen hatte (stand abseits und die habe ich vergessen......) Es ist aber eine Sorte, die besonders anfällig dafür zu sein scheint, wie mehrere langfrüchtige. Solche könnt ihr euch gleich für die Versuche herauspicken.....
Und hast du (oder Herr Bohl) es denn schon mal mit Kalksteinmehl
.Welches Herr Bohl verwendet, weiß ich nicht. Ich habe nur immer ::) hm...urGesteinsmehl genommen.
Es wäre ja immerhin naheliegend, einen Calciummangel mit Kalkstein zu beheben, oder?
Wenn Calcium durch das häufige Gießen ausgewaschen wird, nehme ich stark an, dass auch andere wichtige Mineralstoffe zu wenig werden. Das sagt mir einfach mein bescheidener Hausverstand.....
Übrigens soll Blütenendfäule zwar durch Calciummangel hervorgerufen werden, aber wenn ich mich recht erinnere bedeutet das nicht unbedingt einen Calciummangel im Boden. (Eine Bodenanalyse hilft daher möglicherweise nur sehr bedingt.) Eher, daß die Tomate das Calcium nicht aufnehmen kann, z.B. wegen ungleichmäßiger Wasserversorgung oder weil es durch andere Stoffe in der Aufnahme behindert oder festgelegt ist.
Das stimmt so. Drum kann auch vorbeugende Verwendung etwas bringen, denn eine gesunde Pflanze wird mit mehr Widrigkeiten fertig als eine mickernde.....Für lange Versuche habe ich keine Zeit und auch keine große Lust. Mein Garten besteht nicht nur aus Tomaten.....Und mein Leben besteht wiederum nicht nur aus Garten....... Ich weiß nicht, ob du verstehst, wie ich das meine, Robert..... ::)! Ich grüble nicht lange nach, ob und warum was wie ist - ich lebe einfach und freu mich drüber! Die Zeit wird mir auch so noch immer viel zu kurz ::) ! LG Lisl
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Tomatendünger selbermachen ?

Feder » Antwort #148 am:

Recht hast du Lisl, Versuchsreihen sollen die machen, die Lust auf soetwas haben. Ist ja widersinnig, einen Versuch über Sachen zu machen, die sich seit Jahren bei einem bewähren! Kleines Fazit aus der grossen Diskussion hier: Ich staune, wie man sich über lange bewährte, von vielen Gärtnern aus Erfahrung für gut und hilfreich befundene Massnahmen wie die Verwendung von Urgesteinsmehl so aufregen kann. Der einzig wirklich interessante Gesichtspunkt für mich ist der Hinweis auf den Kalkgehalt der Holzasche. Sollten meine Tomaten einmal Blütenendfäule bekommen, werde ich es damit versuchen. Gesteinsmehle verwende ich ohnehin in geringen Mengen immer schon, nachdem ich meine Gartenkarriere mit dem Buch von L.Kreuter begonnen habe.Für Tests und Versuche im eigenen Garten gibt es nun wahrlich viel spannendere, neue Sachen.Ach ja, kleiner Tipp noch: Wer mit der Behandlung von Blütenendfäule experimentieren will, sollte sich vielleicht von vorne herein ein sehr kalkarmes Substrat für seine Tomaten bereiten, damit die Krankheit auch wirklich auftritt!Viel Vergnügen.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
brennnessel

Re:Tomatendünger selbermachen ?

brennnessel » Antwort #149 am:

Du sprichst mir aus der Seele, Maria :) ! Aber wer Spaß daran und sehr viel übrige Zeit hat, soll sich damit vergnügen! Ich würde dann nach etwas Neuem suchen, wenn das Alte nicht 100%ig funktionierte oder irgendwelche schädliche Nebenwirkungen auf meine Pflanzen oder den Boden hätte.LG Lisl
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