Meinst Du die, daß Kinder ja bloß erzogen werden müssen (blöderweise geht das bei den fremden noch schlechter als bei den eigenen) oder die, daß die Natur ja so ungeheuer sanft und verträglich ist?Mein Mann hat damals die Entfernung der Eisenhüte verlangt - ich hab es für übertrieben gehalten. Jetzt mit einem Kind am Ende der Grundschulzeit nach vielen Kinderfesten und Spieleinladungen im Garten muß ich ihm recht geben. Es gibt genug unbelehrbare Kinder und leider haben die kein Warnschild. LGErsteres ja: Letzteres: nein, so pauschal trifft das so wenig zu wie die weiter oben geschriebene (zurückgenommene) Vermutung, von Aconitum bekäme man bloß Bauchschmerzen.Und jetzt starten wir eine der beliebten Grundsatzdebatten, die dann irgendwann im hiesigen Gartenkeller entsorgt werden.
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Aconitumgift (Gelesen 7061 mal)
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Re:Aconitumgift
Re:Aconitumgift
Weder noch.Ich mag diese blöde Scheindebatte nicht, bei der eine Fraktion behauptet, die böse chemische Industrie produziere lauter Substanzen, die giftig wären oder ohne ausreichende Prüfung auf Mensch und Umwelt losgelassen würden, und die andere Fraktion darauf verweist, dass auch in der Natur äußerst starke Gifte vorkommen.Solche Debatten gehen am Kern der Sache vorbei und lösen kein einziges Problem.Meinst Du die, daß Kinder ja bloß erzogen werden müssen (blöderweise geht das bei den fremden noch schlechter als bei den eigenen) oder die, daß die Natur ja so ungeheuer sanft und verträglich ist?
- Gartenlady
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Re:Aconitum Gift
Vor einigen Jahren hatten wir hier einen Vortrag über Giftpflanzen, die Vortragende selber fasst Aconitum nur mit Handschuhen an. Das wäre mir nie in den Sinn gekommen, und auch jetzt mache ich das nicht. Meine Aconitums werden regelmäßig vor der Blüte von Raupen in der Wachstumszone massakriert, was die Blüte dann ausfallen lässt. Also untersuche ich regelmäßig diese Zone auf Befall, natürlich mit bloßen Händen, mit Handschuhen wäre ich ja viel zu ungeschickt. Ist das nun gefährlich oder nicht, immerhin lebe ich noch, würde ich besser leben, wenn ich Handschuhe anziehen würde

Re:Aconitumgift
Es kann (nicht: muss) zu Vergiftungen führen, wenn du mit Aconitum hantiert hast und die Haut kleine Schürfwunden oder Hautrisse aufweist, über die der Pflanzensaft die Hautbarriere umgehen kann. Ebenso, wenn der Pflanzensaft auf Schleimhäute kommt.Ich habe keinen Eisenhut im Garten. Wenn ich welchen hjätte, würde ich den aber nur mit Handschihen "bearbeiten", d.h. teilen, in der von dir genannten Weise "sezieren" oder schneiden.Das Gift Aconitin verursacht akute Vergiftungen, d.h. solche, die Minuten bis wenige Stunden später einsetzen, nachdem das Gift in den Körper gelangt ist.Chronische Schäden (Erbgutschäden, Krebs) oder Allergien verursacht es nicht. Als Folge einer schweren akuten Vergiftung können aber bleibende Schäden des Herzmuskels oder des Nervensystems auftreten.Kann mal jemand den Titel im ersten Post korrigieren?
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Re:Aconitum Gift
Also gut, ich werde die Chirurgenhandschuhe in Zukunft öfter bemühen
Eine OT-Anekdote aus meiner GdS-Gruppe. GG eines Mitglieds war Internist in einem Krankenhaus, und rief eines Tages seine Frau an, weil ein Patient mit Vergiftungserscheinungen eingeliefert worden war. Er hatte die auslösende Pflanze mitgebracht (ich glaube wenigstens, dass es so war) niemand im KH kannte die Pflanze
es genügte für unser Mitglied aber eine telefonische Beschreibung um Digitalis zu erkennen, und so konnte der Patient gerettet werden.


Re:Aconitumgift
@Staudo: Auch mit Chirurgenhandschuhen an den Händen soll man dann nicht in der Nase popeln!
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Re:Aconitumgift
Titel wie gewünscht korrigiert! ;)Trotzdem, das Thema paßt irgendwie nicht hier her... !? Wo hättet ihr es denn gerne? LG., OliverKann mal jemand den Titel im ersten Post korrigieren?
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Re:Aconitumgift
Mal wieder nimmst Du mir das Wort aus den Fingern!Ich mag diese blöde Scheindebatte nicht, bei der eine Fraktion behauptet, die böse chemische Industrie produziere lauter Substanzen, die giftig wären oder ausreichende Prüfung auf Mensch und Umwelt losgelassen würden, und die andere Fraktion darauf verweist, dass auch in der Natur äußerst starke Gifte vorkommen.Solche Debatten gehen am Kern der Sache vorbei und lösen kein einziges Problem.
Re:Aconitumgift
So etwas ähnliches erlebte ich auch schon mal. Eine Frau hatte heftige Dictamnus-Verbrennungen am Arm. Ich habe sie darauf hingewiesen. Ja, wieso ich das sofort erkannt hätte? Sie war erst beim Haus- und dann beim Hautarzt deswegen gewesen. Mein Vorschlag: Immer zuerst den Gärtner fragen. Der arbeitet billiger und mitunter zuverlässiger als der Arzt.Eine OT-Anekdote aus meiner GdS-Gruppe. GG eines Mitglieds war Internist in einem Krankenhaus, und rief eines Tages seine Frau an, weil ein Patient mit Vergiftungserscheinungen eingeliefert worden war. Er hatte die auslösende Pflanze mitgebracht (ich glaube wenigstens, dass es so war) niemand im KH kannte die Pflanzees genügte für unser Mitglied aber eine telefonische Beschreibung um Digitalis zu erkennen, und so konnte der Patient gerettet werden.

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Re:Aconitumgift
Also Aconitum ist eine von 5 Pflanzen die nicht auf Spielplätzen gepflanzt werden dürfen.Neben Daphne mezereum, Laburnum (alle Sorten), Taxus (alle Sorten) Euonymus europaeus.Aconitum die einzigste Pflanze in Europa die ein Kontaktgift hat. D. h. das das Gift schon bei Kontakt mit der Pflanze abgegeben wird. Deswegen steht Aconitum wohl so im Fokus. Ein Erwachsener wird aber kaum Probleme mit dem Kontakt haben, kleinkinder wohl eher aber alleine am Kontakt kann man nicht sterben. (Hängt jedoch immer ab ob man allergisch reagiert oder nicht, es sollen auch Menschen an Bienenstichen gestorben sein.)War ist auch, das man an allen oben 5 genannten Pflanzen sterben kann und nicht nur Bauchschmerzen bekommt wie hier schon geschrieben.
Erst muss sich der Gärtner mit dem Spaten mühen dann kann der Baum im Garten blühen.
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Re:Aconitumgift
Fast richtig.Deutschlandweit gültig ist die DIN 18034, die lediglich 4 Pflanzen untersagt. Das sind neben der genannten Daphne, Laburnum und Euonymus noch Ilex (unterr 5.6 zu finden). Weitere Pflanzen können durch weiterführende Landes-, Landkreis- oder Gemeindebestimmungen zusätzlich verboten werden.Sinnvoll ist sicher so eine Bestimmung auf öffentlichen Einrichtungen, wo stets wechselnder Besucherverkehr mit uU keinerlei Pflanzenkenntnissen ist. Wichtiger halte ich jedoch die Aufklärung schon im Kindesalter, damit ein Risikobewusstsein entstehen kann ohne dass wir einzelne Pflanzen großräumig aus unserem Umfeld verbannen müssen.
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
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Re:Aconitumgift
Ach ja: Warum nur diese vier Pflanzen? Es gibt ja, wie hier beschrieben, viel mehr stark giftige Arten.Die vier Kandidaten haben schöne, auf Kinder anziehend wirkende, Früchte. Dadurch ist die Gefahr einer Vergiftung ungleich höher als bei unscheinbareren Pflanzen.
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Re:Aconitumgift
Die Taxus-Beeren sind doch die schönsten und ausgerechnet Taxus kommt in dieser Liste nicht vor
