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Ersatz für toten Blauregen (Gelesen 2596 mal)
Ersatz für toten Blauregen
Mein schon recht großer (ca. 15 cm Stammdurchmesser) Blauregen ist infolge des letzten Winters verschieden. Er hat die vergangenen Winter mit bis zu -35 °C überstanden, aber letzter Winter war zu hart. Da Januar und Anfang Februar ungewöhnlich mild waren, hat er wie viele andere Pflanzen schon geknosped. Mitte Februar kam dann ein starker Wintereinbruch mit unter -20°C und das hat dem Blauregen das bzw. den KO gegeben. Irgendwelche Ersatzaugen sind bisher nicht ausgetrieben. Der Blauregen hat die gesamte Terrasse "überdacht".Nun suche ich einen sinnvollen Ersatz mit folgenden Kriterien.- sehr hohe Winterfestigkeit, am Besten mit Eisblumen gekreuzt- keine "Saugnäpfe", damit kein Erklimmen der Hauswand- prognostisch wieder "Überdachen" der TerrasseWas könnt Ihr mir empfehlen?
Re:Ersatz für toten Blauregen
Wie wäre es mit Kiwi? Wobei die Winterhärte wohl Sortenabhängig ist.
Re:Ersatz für toten Blauregen
Prinzipiell sind Rankpflanzen und Spreizklimmer für "Bedachungen" besser geeignet als Schlingpflanzen. Ich würde mich für eine Vitis-Art/Sorte entscheiden. Winterhärte ist - wie erlebt - nicht unbedingt ein Überlebensgarant. Manchmal ist auch ein später Austrieb von Vorteil. Ich habe Ausfälle bei allen Geissblättern in Gefäßen und 50% meiner Wisterien rappeln sich nur sehr verzögert zum Neuaustrieb auf.Teilweise habe ich inzwischen alles Holz unter 3 cm Dicke entfernt.Was könnt Ihr mir empfehlen?
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
Re:Ersatz für toten Blauregen
Bei Kiwis habe ich Bedenken wegen der Winterhärte. So gegen -20 bis -25 °C gibt es bei mir jedes Jahr mal für 2 Wochen und bis zu 3 Monate Dauerfrost. Vor 3 Jahren waren es sogar unter -35 °C und das am Rande eines Weinbaugebietes.Wilder Wein ist praktisch nicht beherrschbar, denn er klettert mit Haftscheiben auch sehr schnell an der Hauswand hoch und beschränkt sich nicht auf die Pergola und die Terrasse. Ich hatte es auch mit "echtem" Wein versucht: mit Calastra. Für eine Fläche von 2 Quadratmetern und einen halben Quadratmeter über der Terrasse war der Versuch gut, aber für mehr reicht die Wuchskraft nicht und trotz regelmäßigem Schnitt verkahlte die Rebe von unten nach oben.Clematis sind nicht winterfest genug, auch die alpinen Sorten nicht.Ich habe zwei Sorten Geißblätter. Die überleben den Winter geradeso, aber neigen stark zum Verkahlen und können bei meinem Klima keine größeren Flächen begrünen. Ich habe sie noch nicht heraus gemacht, weil alles andere noch schlechter war.Es ist also nicht so einfach, alle Anforderungen bei meinem Mikroklima unter einen Hut zu bekommen und bis jetzt habe ich noch nicht das Optimum gefunden. In der Nachbarschaft hat sich bisher wilder Wein bewährt, aber die Besitzer sind am ungezügelten Wuchs verzweifelt.
Re:Ersatz für toten Blauregen
Bei uns hatte es ja diesen Winter auch -28°C Tiefsttemperatur und Dauerfrost. Bei mir hat eine Kiwi, die ich sträflicherweise noch nicht gepflanzt habe, ohne den geringsten Schaden im Kübel im Freien überlebt. Wenn ich doch nur wüsste, welche Sorte es ist... Ich glaube 'Jenny', aber ich kann es nicht beschwören.Bei Kiwis habe ich Bedenken wegen der Winterhärte. So gegen -20 bis -25 °C gibt es bei mir jedes Jahr mal für 2 Wochen und bis zu 3 Monate Dauerfrost. Vor 3 Jahren waren es sogar unter -35 °C und das am Rande eines Weinbaugebietes.
Re:Ersatz für toten Blauregen
Ich habe gerade mal geguggelt. Die Familie arguta soll bis -30 °C winterfest sein. Das wäre toll. Allerdings gibt es zig verschiedene Sorten mit etwas unterschiedlichen Eigenschaften.Was mich noch zögern lässt ist, das als Wuchshöhe für verschiedene Sorten nur 2 - 4 m angegeben wird, d.h. an der Pergola rings um die Terrasse würde die Kiwi arguta bis "Dachhöhe" wachsen, nicht aber die ganze Terrasse überwachsen, so dass ein Blätterdach entsteht.Kennt jemand eine Kiwi arguta-Sorte, die deutlich wuchsstärker ist (mit Zahlenangabe)?
Re:Ersatz für toten Blauregen
Ich hatte mal bei der LWG Bayern angefragt und folgende Auskunft zu Wildreben bekommen: Vitis coignetia ist robust aber kann Mehltau bekommen. Besser bedient sind Sie mit normalen Unterlagen auf Riparia x Berlandieri – Basis (SO 4, 5 BB, 125 AA). Diese sind absolut mehltaufest und sehr frosthart, sowie stark im Wuchs. Die Blätter können Sie essen.Eine Alternative wäre noch Ampelopsis quinquefolia ohne Saugfüßchen.Viele Grüße aus VeitshöchheimZur Erläuterung: Wildreben und Wilder Wein sind etwas verschiedenes. Wildreben werden z.B. als Unterlage für das Pfropfen von Weinreben verwendet. Im Gegensatz zu Wildem Wein besitzen Wildreben keine Saugscheiben und können deshalb ohne Kletterhilfen keine Hauswände empor klettern. Das ist wichtig für mich. Wildreben werden auch zum Einkreuzen in europäische Kulturreben genommen, um pilztolerante Wein- und Tafeltrauben zu züchten.Solche Wildreben werden z.B. in Potsdam Sanssouci in großem Umfang als Kletterpflanzen eingesetzt. Daher hatte ich die Idee.Nun meine Frage: Gibt es jemanden unter uns, der über eigene Erfahrungen mit Wildreben als Kletterpflanzen besitzt?
Re:Ersatz für toten Blauregen
@DietmarWegen Kiwi arguta und deren Sorten würde ich Kontakt zu Kiwi Merkel aufnehmen. Im Bot. Garten Karlsruhe sah ich verschiedene Weinreben, unter anderem auch eine zweihäusige Vitisart (wenn ich mich Recht erinner) die am Oberrhein wiedergefunden wurde.
Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.
Re:Ersatz für toten Blauregen
Die Wilde Rebe (Vitis vinifera ssp. sylvestris) ist zweihäusig, im Unterschied zur Kulturrebe (V. vinifera ssp. vinifera). Die Wilde Rebe kam einst am Oberrhein von Natur aus in reichen Beständen vor, die aber durch die Flussregulierungen im 19. Jh. und Säuberungsaktionen in der ersten Hälfte des 20. Jh. bis auf geringe Reste vernichtet worden sind. Heute existieren noch streng geschützte Restvorkommen in Form einiger weniger Pflanzen in den Rheinauen bei Mannheim, quasi die letzten Überlebenden.
Re:Ersatz für toten Blauregen
Meine Actinidia argutas (4 an der Zahl) in große Kübeln (ok - nicht ausgepflanzt) sind diesen Winter alle verstorben. Sie schafften noch einen Austreib im Frühjahr, dann trocknete die Pracht dahin.Dass muss für ausgepflanzte Pflanzen jetzt nichts heißen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich mir um ihre Winterhärte Sorgen machen muss ::)Es gab doch im Forum mal einen Thread über einen "Monster-Wein" auf dem Nachbargrundstück, der wirklich alles überwucherte. Wars nicht irgendwas mit dem Namen "Fuchsrebe"?!? Erinnert sich da noch wer?Vielleicht wäre das was ...P.s.habs gefunden: http://forum.garten-pur.de/Klettergarte ... A.htmJetzt muss ich nur noch nachlesen, ob es wirklich was wäre.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Ersatz für toten Blauregen
Nochmal: Es geht bei den Problemen vieler Pflanzen in diesem Jahr nicht um mangelnde Winterhärte, sondern eher um Spätfrostschäden. Die meisten geschädigten Pflanzen standen bereits "im Saft" als es nochmals richtig kalt wurde. Der ist richtig durchgefroren, zu Eis geworden und hat quellend die saftdührenden Zellen geradezu zerfetzt. Besonders deutlich ist dies an Kiwis zu erkennen gewesen, bei denen sehr häufig die Haupttriebe aufgeplatzt/-gerissen sind und die - sofen sie das überlebt haben - wochenlang "geblutet" haben.... Dass muss für ausgepflanzte Pflanzen jetzt nichts heißen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich mir um ihre Winterhärte Sorgen machen muss
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....