Kübelrosen umtopfen - Tipps und Tricks (Gelesen 12620 mal)

[Windsbraut]

Ich habe die Suche bemüht und auch die Rosen-Links durchgesehen: Einen speziellen Thread zu Erfahrungen beim Umtopfen von Rosen gibt's noch nicht, nur hin und wieder kurze Einzelbeschreibungen. Vielleicht ist so ein Thread, der das Thema ganz umfasst, ja sinnvoll.Ich hab' ja noch nicht so langjährig Kübelrosen. Im letzten Winter/Frühjahr sind mir von 10 Kübelrosen 8 kaputtgegangen.Ich habe also viele Kübel leeren müssen. Und festgestellt, dass es zum Teil recht schwierig ist, schon nach 2 Jahren eine gut eingewurzelte Rose wieder heraus zu bekommen. Und diese waren tot - ich konnte also mit ihnen umgehen, wie ich wollte.Nachdem ich mich jetzt der Orgie des Neubepflanzens hingegeben habe, frage ich mich aber - wie topft ihr eure Kübelrosen um? Es wird ja ca. alle 3 Jahre empfohlen .... Gut, eine kleinere Rose wie Gruß an Aachen dürfte nicht schwierig sein. Aber ich habe Rosen in 70 cm oder 80 cm hohen Kübeln, zum Teil kleine Kletterer, die ja auch angebunden werden ........... Wie macht ihr das? Habt ihr Tricks? Topft ihr wirklich regelmäßig alle paar Jahre um? Oder habt ihr Mittel und Wege, das hinauszuzögern? Topft ihr in die gleiche Kübelgröße zurück? Irgendwann geht ja ein größerer Kübel einfach nicht mehr .......... Schneidet ihr die Rose dann radikal ober- und unterirdisch zurück?Wurzelechte sollen weniger tiefe Pfahlwurzeln entwickeln als veredelte - habt ihr damit Erfahrung? Könnt ihr das bestätigen?Oh jee, so viele Fragen ............Ich hoffe, ihr könnt ebenso reichlich Antworten beisteuern! Danke!!

[Täubchen]

70 cm oder mehr messende Kübel sind natürlich schwierig, Kletterer darin ebenso. Da ich auch einige Kübelrosen auf der Terrasse habe, habe ich verschiedenes ausprobiert.Ich lasse den ganzen Kübel trocken werden, möglichst komplett bis unten. Dann nehme ich ein starkes Messer mit sehr langer Klinge und fahre damit rundherum am inneren Kübelrand entlang, immer wieder und löse so den kompl. Inhalt. Wenn die Länge der Klinge nicht reicht, funktioniert auch ein dünner Bambusstab. Dabei bewege ich den Kübel immer hin und her und halte ihn dabei schräg, manchmal lege ich ihn auch hin und rolle vorsichtig und übe mit den Händen Druck auf den mittleren Bereich aus. Dann schüttele ich ein bißchen und normalerweise läßt sich der kompl. Inhalt am Stück ! herauslösen (Schubkarre) Wenn alles richtig trocken war, kann man vorsichtig rundherum etwas Masse abtrennen, gibt das abgespeckte Teil wieder in den gleichen Kübel, unten frische Erde rein und mit frischer Erde rundherum auffüllen. Das klappt gut.Einfacher ist es mit Rosen, die in kleineren Kübel saßen und in einen größeren umgetopft werden. da läßt man nur trocken werden, löst den kompletten Ballen mit dem Messer und verfrachtet in einen größeren Kübel, füllt frische Erde an und fertig.Das trocken werden lassen ist für mich der springende Punkt, denn dann bleibt der komplette Inhalt am Stück.Von anderen weiß ich von der Methode, später nicht mehr komplett rauszunehmen, sondern nur frische Erde obenauf zu füllen, da ja jedes Jahr Erde verbraucht wird und oben "Platz" entsteht. Bei Kletterrosen sicher nicht schlecht.

[Windsbraut]

Danke, das ist schon mal wirklich hilfreich.Ich fürchte, ich habe Kübel, wo das z. T. gar nicht geht - da muss wohl die "von-oben-immer-frische-Erde-drauf"-Methode herhalten. Die großen Kunststoffkübel, die ich habe, 70 cm hoch, sind zum einen eckig - da ist das Rollen recht schwierig . Viel hinderlicher ist aber, dass der obere Rand nach innen umgelegt ist, was den Innendurchmesser am oberen Rand um rundherum 1 bis 2 cm verjüngt. Das verhindert natürlich, einen Ballen am Stück herauszukriegen. Ich fürchte, die Rosen müssen's da drin aushalten .......... da muss von oben halt immer kräftige, hochwertige Erde nachgeliefert werden ........ Ob das aber lange gut geht ....

[Täubchen]

In eckigen Kübeln ist es fast unmöglich, alles an einem Stück heraus zu bekommen. Meine viel schöneren eckigen Kübel nutze ich deshalb nicht mehr für Rosen...wenn das heraus holen zuviel Brasselei wird, ist man anschl. kreuzlahm...Der nach innen umgelegte Rand ist hinderlich, aber bei runden Kübeln kriegt man es hin.

[Windsbraut]

Danke - das ist klasse. Bei uns liegt Soupert et Notting beinah auf der Nase ..... nasse Blüten sind schwer!Felicité Parmentier hat ein Holzgeländer rundherum. Aber das ist viel mehr Arbeit, und man sieht es stärker. Deine Moniereisen-Idee finde ich gut!

[Täubchen]

[Amur]

Die Überlegung des Umtopfens fängt ja schon beim Kauf des Kübels an. Wenn ich da sehe was da alles verkauft wird, dann kann man nur sagen dass dies Wegwerfkübel sind. Denn rauskriegen tut man da nix mehr.Also ausser der Optik aussen auch drauf achten, dass die innen nach oben auf keinen Fall enger werden. So ein langes Messer dass man bei einem 50 oder 70cm Kübel runter kommt gibts kaum oder man muß sich selber eins basteln. Und selbst dann erwischt man doch nicht alles und das Zeug hält unwahrscheinlich, selbst wenns nur ein paar kleine Würzelchen sind.Trocken ist schon mal gut. Zurückschneiden auch, aber noch nicht komplett, denn man braucht was zum ziehen bzw. aufhängen. Sofern die Sache recht robust ist und starke Stämme/Triebe vorhanden sind, das ganze unter eine hohe Bockleiter stellen, den Stamm mit einem dicken Lappen umwickeln, ein Strick oder ein Band drum rum und mit einem Flaschenzug anheben, so dass der Kübel etwas, aber nur etwa frei schwebt (max. 5 cm). Sofern die Geschichte auf Beton, Asphalt oder so ähnlichem geschieht und es sich um einen Tonhafen handelt, eine dicke Decke drunter legen.Danach behutsam mit einem Hammer und einem Holzscheit vorsichtig den Kübel runterklopfen.Immer ringsum gleichmäßig. Sollte normalerweise ganz gut gehen.Wenn der Kübel mal lose ist, die Pflanze vollends anheben und den Ballen verkleinern oder was sonst noch zu machen ist. Ich hab schon mal Bilder vom Umtopfen meines Enzians hier drin gehabt:

[Täubchen]

Wow, tolle Demonstration !Wie lange war das Teil in dem Kübel ?

[Amur]

3 Jahre

[ManuimGarten]

Bevor ich in einen Garten ziehen konnte, hatte ich auch Rosen in Kübeln, Fässern und Trögen. Die Kleineren wurden umgetopft, sobald man merkte, dass mehr Wurzeln als Erde im Topf ist. Also ca. alle 2-3 Jahre. Die Großen in den Trögen und Fässern konnte man nicht mehr umtopfen, also nur düngen. Hat doch ca. 10 Jahre funktioniert, dann kamen sie mit in den Garten.

[Windsbraut]

Hu, sagenhaft.Eine klasse Idee - im Kleinen macht man es ja auch oft so: Einer hebt die Pflanze samt Kübel an, der andere zieht den Topf nach unten. Der Trick mit der Leiter bei schweren Pflanzen ist gut! Und auch ein eckiger Kübel geht so runter.

[Ulli L.]

Windsbraut, ich lege Gartenvlies in den Topf und lasse oben ca 30-40 cm überstehen. Den Überstand verdecke ich dann mit Erde. So hab ich es auch bei einem 80 cm hohen Topf (eckig) gemacht, in dem stand die Lady H.Topf auf die Seite gelegt und vorsichtig am Vlies gezogen. Hat super geklappt.

[Windsbraut]

Windsbraut, ich lege Gartenvlies in den Topf und lasse oben ca 30-40 cm überstehen. Den Überstand verdecke ich dann mit Erde. So hab ich es auch bei einem 80 cm hohen Topf (eckig) gemacht, in dem stand die Lady H.Topf auf die Seite gelegt und vorsichtig am Vlies gezogen. Hat super geklappt.

Das ist ja die genialste Idee überhaupt! Warum habe ich gestern etliche Riesenkübel fertig gemacht und nicht VORHER hier gefragt ............ aaaaah

[Täubchen]

Das mit dem Vlies einlegen ist eine gute Idee ! Das probier ich beim nächsten Mal

[Windsbraut]

Das sind ja schon mal wunderbare Tipps.Und wie stark beschneidet ihr sie? Wenn du z.B. so eine Lady Hillingdon umtopfst, Ulli, und sie hat schon einen 80 cm hohen Kübel - da kommt sie ja sicher wieder hinein? Wieviel hast du ihr dabei weggeschnitten? An Wurzeln und oberirdisch?