Wahrscheinlich kam sie gerade aus dem Garten rein, pitschenass durchgeregnet, mit dem abgebrochenen Lieblings-Jaetinstrument in der Hand, einem blutigen Loch in derselben vom Abbruchvorgang- und hat dann beim Reingehen gesehen, dass die Schnecken irgendeine Raritaet vor der Erstbluete abrasiert haben. ;DIch hab den bewussten Garten schon einige Male besucht- und zur Beruhigung: er ist nicht immer "picture perfect". Davon ab war/ist der Boden dort zumindest teilweise moorig, also waechst es nicht so voellig hemmungslos.NB wenn wir nicht beide Vollzeit++ arbeiten wureden, haette ich auch keine Veranlassung fuer derartige Anfaelle...Eine Freundin mit riesigem, aber natürlich nicht perfektem Traumgarten war geradezu wütend über diesen Gartenbericht. Dem kann ich mich nicht anschließen, ich genieße solche Anblicke ohne den Ehrgeiz zu haben es nachzumachen.
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Zur Zeitschrift "Gartenpraxis" (Gelesen 436438 mal)
- SouthernBelle
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Gruesse
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
"Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagens." (Oscar Wilde)Eine Freundin mit riesigem, aber natürlich nicht perfektem Traumgarten war geradezu wütend über diesen Gartenbericht.
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Der gute Oscar ist aber auch immer für ein Bonmots zu haben. Hat der eigentlich jemals was ausser Bonmots von sich gegeben? 

- Callis
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Durchaus. Nur lässt sich das nicht so griffig zitieren.Der gute Oscar ist aber auch immer für ein Bonmots zu haben. Hat der eigentlich jemals was ausser Bonmots von sich gegeben?

Um tolerant zu sein, muß man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen. (Umberto Eco)
Mistakes are the portals of discovery. (James Joyce)
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
den kompletten Text von Dorian Gray? Schwierig zu zitieren, aber hier für den der wissen will.
aber ist doch nicht überraschend, oder? Wer sich regelmäßig mit Schöneren Gärten belämmert, der muss doch irgendwann irrationalen Zorn bekommen. Der kommt in der Regel dann an der total verfehlten Stelle raus.Das finde ich schon ein bissel albern.Eine Freundin mit riesigem, aber natürlich nicht perfektem Traumgarten war geradezu wütend über diesen Gartenbericht.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Das meinte ich mit dem Oscar-Wild-Zitat. Mir geht's mit diesen Berichten über solche Gärten in Gartenzeitschriften so wie mit Berichten über ausgedehnte Menüs in gediegenem Ambiente, über die in "Feinschmeckerzeitschriften" berichtet wird: Schön anzuschauen und oft durchaus appetitanregend, aber nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen.Wer sich regelmäßig mit Schöneren Gärten belämmert, der muss doch irgendwann irrationalen Zorn bekommen. Der kommt in der Regel dann an der total verfehlten Stelle raus.![]()
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
schlimme Zeiterscheinung, dass die Damenwelt jetzt beschleunigt und männliche Tugenden versucht zu überholen, oder? Eine echte Matrone täte sich an den Kopf fassen oder milde lächeln und denen, die sich am Ehrgeiz zerfressen, Kriegstanz abhalten und sich auf die Brust trommeln vor Größe die Hand tätscheln.Das meinte ich mit dem Oscar-Wild-Zitat.Wer sich regelmäßig mit Schöneren Gärten belämmert, der muss doch irgendwann irrationalen Zorn bekommen. Der kommt in der Regel dann an der total verfehlten Stelle raus.![]()

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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Das milde Lächeln geht auch als "unechte Matrone"....und so richtig spannend wird etwas erst, wenn es nicht ganz perfekt ist. Perfektion kann sehr schnell flach wirken - deswegen schau' ich mir so gern die gemalten Abbildungen an. Man spürt dahinter die andere Substanz (auch im tatsächlichen Wortsinn) als hinter Hochglanzfotos.Das war jetzt weit "abgeschwifffen" würde Edith sagen...
Viele Grüße von
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Ich muss aber ehrlich sagen, dass mir diese Hochglanzfotos trotz allen Bedenken sehr gefallen - man muss nur wissen, wie man sie zu bewerten und betrachten hat. Ich kaufe sogar teure Bildbände nur deswegen. Sie sind mir Ansporn und zeigen, was noch alles möglich ist. Daher muss in einer Gartenzeitschrift, die mir gefällt, sowohl das eine, als auch das andere Platz finden.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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- Jonas Reif
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Hallo Rosarot et al.also...Die Gärten, die ich für das Porträt auswähle, werden sicherlich nicht nach dem Kriterium "perfekt gestylt und gepflegt" ausgewählt. Auch Unkraut habe ich gelegentlich vor Ort gesehen. Allerdings sind es schon "außergewöhnliche" Gärten, die in ihrer gestalterischen und auch pflegerischen Qualität ein Leuchturm darstellen. Beim Porträt nutzen wir ja immer professionelle Fotografen, die auch Ihre Tricks haben alles noch einen Tick besser aussehen zu lassen als es vielleicht ist. Ich finde das aber immer noch "legal". Ein bisschen schwelgen in schönen Bilder ist erlaubt. In den anderen Beiträgen geht dann meist "Abbildungsqualität und -authenzität" vor "Stimmung". Den nächsten Garten empfinde ich auch schon etwas weniger "gestylt", wobei mir erst vor kurzem jemand sagte, er habe sich dort nicht getraut den Rasen zu betreten. Na ja...Ich komme gerade aus England wieder (@Sarastro: Nein, kein Urlaub, Dienstreise. Wobei die in meinem Job sicherlich immer sehr angenehm sind. Dafür bin ich in meinem Urlaub auch immer irgendwie dienstlich) und habe dort einen Garten besichtigt, der nächstes Jahr im Porträt erscheint. Er ist unter anderem wegen seiner "Unkrautbeete" bekannt. Soviel dazu...Und zum Making of: Das war usprünglich genau so geplant: Allerdings wird das von vielen wie eine Art Betriebsgeheimnis gehütet oder man möchte sich lieber nicht noch mal vor Augen führen, wieviel man da reingesteckt hat. Bei den Arbeitsstunden und -kräften ist das sicher so eine Sache... ich glaube das schwankt von Jahr zu Jahr bei manchen ganz schön... Ich versuche mal aus meiner Erinnerung (alle Angaben ohne Gewähr und teilweise nur geschätzt) das mal zu rekapitulieren:Jardin Plum: Frau Quibel Vollzeit, Herr QuibelOh nein... ;DAber einen Artikel über einen nicht perfekten (sozusagen "selbstgemachten") Garten fände ich auch sehr spannend und aufbauend. So frage ich mich immer: wie machen die das einen Garten so schick zu halten? Mit Massen von Gärtnern (die das Vorhandensein von viel Geld voraussetzen) oder sind es Pensionäre die unentwegt nur im Garten tätig sind? Mir fehlt da ein bißchen das "Making off" - dies als Hinweis an die Redaktion. Es ist nicht nur interessant wie ein Garten im Endergebnis aussieht, sondern, wie und mit welchem Einsatz (auch dem finanziellen) er zu dem geworden ist. Beth Chatto beschreibt das in ihren Büchern immer sehr anschaulich.Interessant wäre auch zu wissen: was war da vorher?ja, das wäre sehr schön! Dann würde ich vermutlich vor dem Zeitschriftenstand im Hauptbahnhof schluchzend zusammenbrechen.![]()

Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
... und habe dort einen Garten besichtigt, der nächstes Jahr im Porträt erscheint. Er ist unter anderem wegen seiner "Unkrautbeete" bekannt. Soviel dazu...



Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
das sind aber ausgesprochen elaborierte "Unkrautbeete". Von dem leider verstorbenen Henk Gerritsen gestaltet. Eine Dame der südafrikanischen Diamantendynastie, die sich erlaubt in den Cotswolds - immer weiß ich nicht wie das ausgesprochen wird. - exklusiv und biologisch dynamisch zu gärtnern. Stimmts?... und habe dort einen Garten besichtigt, der nächstes Jahr im Porträt erscheint. Er ist unter anderem wegen seiner "Unkrautbeete" bekannt. Soviel dazu...![]()
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
übrigens lese ich gerade das aufregende Buch >Der Affe und der Sushimeister< - denkt sich natürlich jetzt fast jeder was das nun wieder damit zu tun hat. Hat. Nämlich geht es darum, dass uns in der westlichen Zivilisation eingehämmert wird, es gäbe eine klare Trennung zwischen Natur und Kultur. Im Garten sind diese Kategorien sogar feindliche Kontrahenten und in einigen Gärten stehen sich feindliche Armeen gegenüber. Kalter Krieg mit viel PS und BASF. Die Japaner haben eine Kultur, in der diese scharfe Trennung nicht gesehen wird und wie es auf der Hand liegt sind japanische Primatenforscher die ersten gewesen, die so etwas wie kulturelle Traditionen bei Makaken untersucht haben. Waschen der Süßkartoffeln im Meerwasser.Das alles erklärt auch, warum die japanischen Gärten eine Ausdruckskraft haben, die unsere Traditionen weit übersteigt. Folgerichtig versuchen aufgeklärte und weltoffenen Leute Gärten entstehen zu lassen, die die Kluft zwischen Stadt und Land, Zivilisation und Ursprünglichkeit, Kultur und Natur zu transzendieren versuchen. Deutsche, Niederländer und Amerikaner.
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Oh, Pearl, was sind elaborierte Unkrautbeete (toller Ausdruck
)? Solche, in denen nur handverlesene Unkräuter wachsen?

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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
was mich so bewegt ist, dass die GartenPraxis sich jetzt entschlossen hat von solcher Art Gärten zu berichten.

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