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Hallimasch - der große Unbekannte (Gelesen 18865 mal)
Moderator: AndreasR
Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Stadtpilz 4 ist sicher kein Hallimasch, die anderen vermutlich auch nicht, das Pilzmycel auch nicht. Die Bilder sind aber so dunkel, dass ich darauf nicht genug erkennen kann, um die Pilze näher zu bestimmen.
- Landpomeranze †
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Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Guten Morgen,ich glaub, das Schwammerl geht seiner Arbeit nach und zersetzt den Rindenmulch, diese oder ähnliche samt dem weißen Mycel tauchen bei mir auch immer wieder im Holzschredder auf. Der setzt sich sicher nicht auf den Hibiscus.Bei Pusteln dachte ich an sowas, gibt es auch in orange oder beige und sind oft sichtbar, sobald ein Ast abstirbt.
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Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Danke euch sehr, jetzt ist mir so ein Franzosenstein von Herzen gefallen
Dann laß ma halt die Schwammerl in Ruhe arbeiten 


Schöne Grüße aus Wien!
Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Ich habe heute einen Hibiscus gerodet, von dem ich glaubte, dass er den Winter nicht überlebt hat. Als ich die Wurzeln sah, kam ich aber ins Grübeln, ob da nicht noch ein anderes Problem gewesen sein könnte. Ein paar Meter weiter ist vor drei oder vier Jahren ein sehr alter Apfelbaum gestorben. Danach starb, auch nicht weit davon, eine Aprikose. Und direkt neben dem Hibiskus stand eine Pflaume, bei der im letzten Jahr die ersten Äste dürr wurden und die in diesem Jahr ebenfalls die letzten Blätter fallen gelassen hat. Hallimasch oder ein anderer Schadpilz? Eine ebenfalls unweit des zuerst gestorbenen Apfelbaumes gepflanzte Blutpflaume sieht völlig normal und vital aus. Ich hoffe, das bleibt so.
Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Anhand deiner Fotos kann ich das nicht klar genug erkennen.Ist unter der Rinde der Wurzeln oder am Stammfuß ein weißliches Myzel?Riecht es dort muffig nach nassen Pilzen oder Schimmel? Sind in der Erde bzw. im Wurzelbereich dickere, dunkle Pilzstränge von durchaus mehreren Dezimeter oder gar Meterlänge zu erkennen (google mal nach Rhizomorphen)?Falls eines oder mehrere dieser Kriterien zutreffen, dürftest das Hallimasch sein.
Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Ich fürchte, wirklich mit Sicherheit dürfte Hallimasch erst an den Fruchtkörpern zu erkennen sein.
Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Fruchtkörper von Hallimasch habe ich noch nicht gesehen. Aber diese schwarzen Stränge ziehen sich rund um den zuerst gestorbenen Apfelbaum meterweit durch das Erdreich. Die Frage ist einfach: schädigt der wie auch immer heissende Pilz nur altersschwache und ohnehin geschädigte Gehölze (alles, was dort im Umkreis stand, hatte Zeit seines Lebens mit der Konkurrenz von viel zu vielen Fichten zu kämpfen. Die Fichten haben wir gerodet, manche der verbliebenen Gehölze haben aufgelebt seitdem, andere haben überlebt und ein paar haben es nicht geschafft...) oder schafft der Pilz einfach alles gehölzige, was ihm in die Quere kommt. Allerdings ist die Frage eher theoretisch, denn wirklich unternehmen kann man, wenn ich das bisher richtig verstanden habe, gegen den Pilz ohnehin nichts. Oder?
- Dunkleborus
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Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Theoretisch befällt der Pilz geschwächte Gehölze, aber ein besonders kräftiger könnte auch gesunde Pflanzen befallen.Vorsichtshalber würde ich den Strunk zu entfernen versuchen, evebtuell kann es auch helfen, rings um gefährdete Gehölze spatentief die R. abzustechen.Aber grundsätzlich ist Hallimasch an vielen Stellen vorhanden und lässt Gesundes in Ruhe. In den Rhodos finde ich ständig Rhizomorphen, und wehe, wenn eine ältere Pflanze irgendwas an der Stammbasis hat, dann geht es manchmal ganz schnell. Den jüngeren Rhodos tut er nichts.
Alle Menschen werden Flieder
Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Danke für Eure Antworten.
Die Füße der Pflaume und des Hibiskus werde ich entfernen, soweit ich sie kriege. Und für den Rest bleibt die Hoffnung, dass gesunde, vitale Gehölze nicht getroffen werden.Und völlig OT: Es ist sehr freundlich von wem auch immer, der die Dinge lenkt, wenn man sich gerade mit unerwünschten Pilzen herumschlägt, und man dann an anderer Stelle im Garten jedermenge erwünschter Pilze findet. Das Pilzomelett war köstlich.

Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Es gibt mehrere Arten von Hallimasch, die sich nur schwer unterscheiden lassen, aber unterschiedlich virulent sind. Manche befallen fast nur totes Holz oder durch andere Einflüsse stark geschwächte Gehölze, andere sind agressiver. Aber da man die ohne aufwendige Untersuchungen nicht unterscheiden kann und mit diesem Wissen auch nichts gewonnen wäre, ist das eine rein akademische Frage.Hier auf dem Gelände hat der Hallimasch einige alte Bäume umgebracht, die durch andere Einwirkungen im Bodenbereich geschädigt worden sind, vor allem durch direkte Wurzelschäden, Bodenverdichtung und Bodenaufschüttung im Wurzelbereich. Bei großen Bäumen kann es lange dauern, bis der Hallimasch sich durchsetzt und die Wurzeln so infiziert, dass der Baum abstirbt. Das kann z.B. auch dann passieren, wenn die Bäume durch zusätzlichen Stress wie z.B. große Hitze und Trockenheit oder starken Frost zusätzlich geschwächt werden.Anders kann es bei Jungpflanzen sein: Hier gelingt es dem Pilz manchmal, gleich zu Beginn das Kambium zwischen Holz und Rinde am Stammfuß zu infizieren. Das führt dann zum schnellen Exitus.Von den in letzter Zeit gepflanzten Gehölzen ist mir so mal eine Hamamelis gleich wieder eingegangen. Auch ein Kalopanax hat es gleich erwischt. Ansonsten hält sich der Schaden bei Neupflanzungen aber sehr in Grenzen: Eine vor 6 Jahren gepflanzte Koelreuteria hat letzten September wegen Hallimasch schlapp gemacht. Sie stand an einer an sich für sie günstigen Stelle: vollsonnig in durchlässigem, eher trockeneren Boden. Aber die Trockenperiode letzten Spätsommer hat sie offenbar so gestresst, dass es zuviel wurde.
- RosaRot
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Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Das heißt dem Hallimasch ist nur beizukommen, wenn man den Gehölzen optimale Bedingungen schaffen kann, bzw. nur solche setzt, die an den betreffenden Standort sicher angepasst sind?Kann es sein, dass das Problem Hallimasch zugenommen hat in den letzten Jahren?Ich mache in unserem Garten ebenfalls Beobachtungen, die mich grübeln lassen.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Ja. Je weniger die Standortbedingungen den Ansprüchen der Gehölze entsprechen, umso größer die Gefahr, dass sie dem Hallimasch zum Opfer fallen.Das heißt dem Hallimasch ist nur beizukommen, wenn man den Gehölzen optimale Bedingungen schaffen kann, bzw. nur solche setzt, die an den betreffenden Standort sicher angepasst sind?
Das hört man oft, auch von Baumschulen und Gartenbaubetrieben. Schwer zu sagen, ob es wirklich so ist, und wenn ja, woran das liegen könnte.Kann es sein, dass das Problem Hallimasch zugenommen hat in den letzten Jahren?
Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Hallimasch IM Boden wirst Du kaum so leicht los.Eine eventuelle Zunahme in der letzten Zeit - ich hab keine beobachtet, das sagt aber nix - kann auch durch bessere Beobachtung "erklärt" werden, vielleicht auch durch weitere Verbreitung des Einsatzes von Rindenmulch?Schwächliche und kranke Gehölze sind jedenfalls ein "gefundenes Fressen"....
Re:Hallimasch - der große Unbekannte
Vielleicht war es früher auch weniger dramatisch, wenn mal ein Baum ausfiel, weil die Grundstücke größer waren, weniger Exoten gepflanzt wurden, in den Baumschule mehr „finanzielle Luft“ war.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck