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Kartoffeln 2012 (Gelesen 156863 mal)
Re:Kartoffeln 2012
Ja Siegfried das kenne ich auch. Der Kartoffelanbauer bei uns hat letzten Winter einen Berg Kartoffeln einfach am Rande seiner Koppel in einen Wald gekippt, dort sollten sich dann wohl die Wildschweine bedienen....aber Anfang Frühling bin ich dort noch einmal mit Hund spazieren gewesen und da lagen die noch alle dort. Recht kleine, ganz große und normale.....aber durch den feuchten Herbst haben viele auch zulange im Wasser gelegen, vielleicht waren die auch nicht mehr verkäuflich.Ja ja die Verbraucher wollen nur gleiche Größen im Netz, das stimmt.LG von July
Re:Kartoffeln 2012
Ich habe heute nach Kartoffeln fürs Abendessen in den Kübeln gefischt und versucht, nur größere Knollen zu erwischen. Der Kübelinhalt hält praktisch an einem Stück zusammen und so habe ich kurz entschlossen frei gewordenen Platz in einem Beet genutzt, große Löcher gegraben und die Kartoffelballen von 3 Kübeln dorthin gepflanzt.War das ein Fehler (Neuaustrieb) oder haben nun die kleinen Knollen größere Chancen ?
Re:Kartoffeln 2012
Hm, diese Frage kann ich nicht beantworten. Du wirst sehen was passiert. Das mit dem spritzen ist so eine Sache. Im Erwerbsanbau kann man halt nicht, wie wir, mal ein paar Pflanzen ausgraben und die anderen noch lassen. Da muss alles gleichmäßig abreifen. Habe gerade gestern gehört, dass in Kolumbien das Kraut umgetreten wird, damit die Knollen reifen. Welcher Bauer kann sich das hierzulande leisten? Roundup geht übrigens nicht über die Wurzel, es sterben nur die Pflanzenteile die direkt getroffen werden. Und spritzen, damit die Pflanzen gesund bleiben ist erforderlich, dass es nicht geht wie z.B. bei elro. Oder dass sie von Kartoffelkäfern gefressen werden
.Wir haben einen Weinberg, da muss auch regelmäßig gegen die verschiedenen Krankheiten und Schädlinge gespritzt werden, denn wenn die Trauben krank sind nimmt sie uns die Genossenschaft nicht ab. Und Wein aus Trauben z.B. mit Mehltau ist auch nicht sehr appetitlich, ebenso wenig wie Mehl mit Mutterkorn
. Wer übrigens glaubt Bio-Landwirte spritzen nicht, ist im Irrtum. Sie spritzen nur andere Mittel, denn ganz ohne gibt es eben nichts. Ein sehr wichtiger Wirkstoff ist dort das Kupfer und dieses reichert sich im Boden an. Ich habe diese Woche die ersten Bamberger Hörnchen und Golden Wonder ausgegraben (ungespritzt).


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Re:Kartoffeln 2012
Wer behauptet das?Selbst auf der HP von Round Up steht, daß es wirksam bis in die Wurzelspitzen wäre, schau:http://www.roundup.de/index.php/produkte/solidRoundup geht übrigens nicht über die Wurzel, es sterben nur die Pflanzenteile die direkt getroffen werden.
Liebe Grüße Elke
Re:Kartoffeln 2012
Hier handelt es sich um Getreide. Auf der HP von Roundup finde ich gar nichts zur Vorerntebehandlung von Kartoffeln. Da müßte ich mal genauer recherchieren.
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Re:Kartoffeln 2012
Guten Abend,Also normalerweise wird im Erwerbsbau definitiv kein Round Up zur Krautabtötung eingesetzt, da es schlicht und ergreifend nicht das richtige Mittel dafür ist. Wir setzen spezielle Mittel ein wie Reglone oder Shark. Man erzwingt eine vorzeitige und vor allem einheitliche Abreife eines Schlages, was dazu führt, dass zu einem gewünschten Termin schalenfeste, lagerfähige Ware gerodet werden kann (Abreifebeschleunigung). Round Up hingegen ist einfach ein Totalherbizid, das die komplette Pflanze möglichst schnell bis in die Wurzel abtöten soll. Bei der Krautabtötung in Kartoffeln muss man deutlich behutsamer vorgehen, oft werden sogar zwei Behandlungen fällig, eine um das Blätterdach zu öffnen und eine zweite um die Stängel und das restliche Laub abreifen zu lassen. Besonders ganz späte Industriekartoffeln bekommt man nicht anders zur Abreife vor dem Winter und gerade die müssen den Winter über sicher gelagert werden können. Um nochmal zum Round Up zu kommen: Es gibt auch Jahre in denen Getreide nicht gleichmäßig reif wird, dort wird dann schon Mal Round Up eingesetzt. Ich meine, dass es dafür sogar eine Zulassung gibt (für bestimmte Produkte aus dem Round Up Sortiment).Gruß Martin
Re:Kartoffeln 2012
Martin, danke für deine Offenheit! Aber: warum wird das früher übliche und doch meiner Meinung nach einfache ungiftige Schlegeln nicht mehr gemacht? Soviel z.b. zum Wirkstoff Deiquat in Reglone: http://www.gifte.de/Chemikalien/herbizide.htm - grauenhaft, sich auszumalen, was die dazu verwendeten Ratten und Kaninchen alleine dafür erleiden mussten! Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht auch in den Boden geht und dabei nicht auch das Grundwasser mitvergiftet! Habe irgendwo gelesen, dass das sogar zweimal (innerhalb von drei Tagen) gespritzt werden muss. Der Wirkstoff in Shark ist Carfentrazone.Übrigens werden diese Mittel auch im Weinbau verwendet. Bin ich froh, dass ich keinen Wein mag und meine Kartoffeln selber anbauen kann!
Re:Kartoffeln 2012
"Aber: warum wird das früher übliche und doch meiner Meinung nach einfache ungiftige Schlegeln nicht mehr gemacht?"Das dauert erst einmal wesentlich länger, Tagesleistung also deutlich schlechter. Dann fährt man viel mehr kaputt, z.B. sämtliche Reihen am Vorgewende wenn man dreht. Und ich habe eben nicht absolute Sicherheit, dass wirklich alles abstirbt und nicht doch wieder teilweise Neuaustrieb durchkommt.Ich will auch nicht behaupten, dass das insgesamt meine Vorstellung von harmonischer Landwirtschaft ist, nur das ist heute eben leider Realität.Gruß Martin
Re:Kartoffeln 2012
Ja, Martin, das ist schon klar! Aber wenn man die Kosten für die Spritzmittel und das Gesundheitsrisiko auch für den Ausbringer derselben rechnet ....
. Ist sicher viel zu naiv gedacht: aber unsere Lebensmittel sind noch immer viel zu billig! Was sich der Einzelne dabei erspart, bezahlt er aber - neben kaputten Böden - sicher mit seiner Gesundheit! So geht es bestimmt nicht ewig weiter und da wird noch gewaltig umgedacht werden müssen - vor allem auch bei den Konsumenten! Die sollten sich viel mehr Gedanken machen, was sie da täglich auf den Tisch bringen - wie alles erzeugt wird und was dazu nötig ist, dass es so makellos aussieht und das ganze Jahr in derselben "Qualität" zu kaufen ist!

Re:Kartoffeln 2012
Hallo Brennessel,der Wirkstoff heißt Diquat nicht Deiquat. Wen die oder der Betreiber der Seite nicht wissen was sie veröffentlichen, sollten sie es lieber bleiben lassen. Wie kann ich mir da sicher sein, das das geschriebene auch der Wahrheit entspricht. Solche Seiten halte ich nicht für besonders wertvoll.MfGSiegfriedSoviel z.b. zum Wirkstoff Deiquat in Reglone: http://www.gifte.de/Chemikalien/herbizide.htm - grauenhaft, sich auszumalen, was die dazu verwendeten Ratten und Kaninchen alleine dafür erleiden mussten!
Re:Kartoffeln 2012
bei uns gibt es dieses Jahr keine Kartoffelkäfer
!nicht einen einzigen
;Dletztes jahr war es eine Plage :owie kommt das auf einmal?



Re:Kartoffeln 2012
Antwort an Siegfried:Wie kommst du darauf? Schau einmal bei Google rein - z.B. hier :http://www.plantan-bioflor.de/downloads ... quat.pdfDa findest du noch ganz andere Gefahrenhinweise!
Re:Kartoffeln 2012
oder hier http://de.wikipedia.org/wiki/DiquatdibromidDie Bezeichnung Deiquat ist mir nicht geläufig. Kenne es nur unter den von mir genannten Namen. MfGSiegfried
Re:Kartoffeln 2012
Wie MartinK schrieb und auch ich feststellte, scheint Roundup nicht für die Anwendung bei Kartoffeln geeignet zu sein. Wenn ein Kartoffelanbauer dieses benutzt, dann ist das einfach nicht richtig. Wie Brennnessel festgestellt hat, sind unsere Lebensmittel zu billig. Die meisten Verbraucher schauen hauptsächlich auf den Preis und da gilt es eben, sie so kostengünstig wie möglich zu erzeugen. Gut aussehen soll auch alles. Ich habe begonnen Kartoffeln anzubauen, weil mich die verschiedenen Sorten gereizt haben. Nun bin ich froh darüber, wusste gar nicht, dass das Kraut abgespritzt wird. Allerdings werden Spritzmittel vor der Zulassung sehr genau geprüft (worunter scheinbar auch Ratten und Kaninchen leiden müssen
) und auch vor erneuter Zulassung. Es sind schon sehr viele wirksame Mittel verboten worden. Wenn man den Tieren die Menge die tödlich wirkt, an Kochsalz verabreichen würde, wäre dies auch der Fall. Viele Heilkräuter sind ebenfalls giftig, die Menge machts.

Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.
Re:Kartoffeln 2012
Ich habe auch vor vielen Jahren begonnen Kartoffeln anzubauen, weil es soviele verschiedene Sorten gibt und es mich neugierig gemacht hat.Jetzt weiß ich natürlich zu schätzen was ich in mühevoller Handarbeit aus dem Boden hole und auch die kleinen Knollen werden NIE vernichtet und kommen in den Kochtopf.Viele Jahre habe ich mir angesehen was auf den Feldern rundherum passiert und einmal hatten wir die Kartoffeln direkt an unserem Grundstück.....es ist schon erstaunlich daß die Kartoffeln dann mit dem Zertifikat für gesundes Gemüse aus SH angeboten werden.Aber das ist die heutige Zeit und Brennessel hat vollkommen Recht.....die Menschen wollen es wohl so mit den Lebensmitteln.Ich hoffe, daß ich noch viele Jahre mein eigenes Gemüse anbauen kann auf einem Boden der seit über 30 Jahren KEIN Spritzmittel bekommen hat.LG von July