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BuGa 2011 in Koblenz (Gelesen 29331 mal)
Re:BuGa 2011 in Koblenz
Hallo,kürzlich war ich beim Besuch der BUGA angenehm überrascht vom vielseitigen Angebot der Gartenschau zwischen Rhein und Mosel. Mir hat es so gut gefallen, daß ich in der nächsten Woche wieder hinfahren werde. Da wir nur gut 100 km bis Koblenz fahren brauchen, waren viele meiner Mitbürger auf der BUGA 2011 und nur ganz wenige mit denen ich sprach kamen unzufrieden und meckernd zurück
Gruß Carnica

- SouthernBelle
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Re:BuGa 2011 in Koblenz
Wir waren letztens an einem Freitag Nachmittag und dem fogenden Sonnabend dort.Das Gelaende besteht aus drei Teilbereichen, die recht gut miteinander verbunden sind, sei es per Pendelbus, sei es mit der Seilbahn. Die Seilbahnfahrt ist spektakulaer.Am Freitag war alles gut besucht aber stressfrei, keine Schlangen an der Seilbahn oder auf dem riesigen HolzAusguckTurm (Wald im Wandel...). Am Sonnabend war es grauslich voll, ab 11 lange Schlangen und Gedraengel ueberall.Der Spassfaktor der nichtgaertnerischen Art wird grossgeschrieben, der Plan enthaelt 14(!) Gastronomiestationen, grosse Kinderspielplaetze (einen tollen mit Wasser), touristische Informationsinstallationen zum Umland,Schachfelder.Zu den Innen-Ausstellungen auf dem Gelaende haben wir es leider nicht mehr geschafft, Lenne waere sicher interessant gewesen.Zum Gaertnerischen:Generell waren relativ viele Pflanzen beschildert, wenn man auch die Namen von eingezogenen Zwiebelpflanzen aus den daruebergewachsenen Stauden entfernen sollte.Kurfuestliches Schloss=======================Im Eingangsbereich das, was es ueberall in Mengen gab: "Wechselflor" bunte Beete ala Kurpark- ich dachte, sowas waere mit den Viktorianern ausgestorben. Bunt, ziemlich platt und fuer mich scheusslich- aber es gefiel.Der Innenhof gestalterisch gelungen mit Kastenlinden (ausgewachsen, neu gepflanzt!), zwei halbkreisfoermigen,silbermetallisch umrandeten ganz flachen Wasserbecken-Spiegeln;die Staudenpflanzeumgen entlang der Rundung farblich dezent, schoen plastisch in der Hoehe gestaffelt. Das passte.Auf der Rueckseite des Schlosses war wohl der Originalplan ausgeweitet worden, tiefergelegte formale Buchsparterres mit dezenter Fuellung, einige schoene und ausgefallene alte Baeume. Schattenpflanzungen mit div Rhododendren als Bodendeckern und Stauden; sah unterschiedlich wohl aus,einiges hatte wohl im trockenen Fruehjahr/-sommer irreperabel gelitten.Blumenhof am Deutschen Eck==========================Mehr Blumenbeete, pardon Wechselflor. Seltsame "Gaerten" der Partnerstaedte, teilweise fast ohne Pflanzen. Ein ganz nett gestalteter Kirchhof, aber pflanzlich eher (schon?) mau.Festung Ehrenbreitenstein=========================Gestalterisch fuer mich der Supergau. Allerdings war wohl die Vorgabe "Festung=freies Schussfeld", was zu einer riesigen leeren Innenflaeche gefuehrt hat, die mir Rasen bedeckt ist. Alles andere zog sich am Rand entlang. Auch kleinklimatisch ziemlich daemlich, dadurch zog es bei dem wunderbaren Wetter trotztdem eisekalt.Ein raeumlich hoechst interessanter Teil eine Ebene tiefer und zwischen Festunsgebaeude und Aussenmauer gelegen ist auf Installationen (Buden, Kaesten) zu touristisch interessanten Dingen im Umland verschwendet worden. Da halfen auch ein intimer Bambushain und ein Vulkanlandschaft-Garten nicht mehr. Was haette man aus diesem mauerumschlossenen Raum machen koennen!Entlang der Freiflaeche oben war wieder Wechselflor aufgereiht, Staudenbeete (davon eins Praerie), zwei Hallen (eine im Umbau, eine mit einer sehr konventionell aufgebauten Fuchsienschau), die Graeber, der Wald im Wandel, der ohne lebende Baeume auskam, so als Schau der Forstwirtschaft, Gemuesebau, Baumschulen, GaLa-Ausbildung (wie immer viel Pflaster und wenig Pflanzen), Dahlien, Rosenbeete, ganz nett gegliedert aufgepflanzt. Ach ja, drei(!) Beispiele fuer einen Teilhausgarten gab es auch...Fazit: wenn ich in der Naehe (100km Umkreis) wohnen wuerde, wuerde ich vielleicht einmal oefter gucken gehen. Fuer den Garten- und Pflanzeninteressierten lohnt sich eine weitere Anreise nicht, trotzt der schoenen Lage und der erfreulichen Kneipeninfrastruktur in der Altstadt.
Gruesse
- Treasure-Jo
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Re:BuGa 2011 in Koblenz
Hallo Southernbelle,"Entlang der Freiflaeche oben war wieder Wechselflor aufgereiht, Staudenbeete (davon eins Praerie)"Das klingt sehr emotionslos, oder gar sehr enttäuscht? Nach genauerem und intensiveren Studium der Wechselflorbeete fand ich diese wirklich gekonnt und sehr gelungen inszeniert (insbesondere in Anbetracht der Vorgaben).Im September, aber insbesondere im Juni waren die Staudenbeete in Hochform und ich konnte diesen gestalterisch und ästhetisch eine Menge abgewinnen. Interessant, wie unterschiedlich die Meinungen darüber ausfallen können.LGJo
Liebe Grüße
Jo
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- Treasure-Jo
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Re:BuGa 2011 in Koblenz
Ein Beispiel eines Wechselflorbeetes auf der Festung:
Dieser Komposition fand ich klasse

Liebe Grüße
Jo
Jo
- SouthernBelle
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Re:BuGa 2011 in Koblenz
"Aufgereiht" war tatsaechlich mein Eindruck von dieser Beeteaufzaehlung- schon sehr phantasielos.Insbesondere bei den Staudenbeeten haette ich mehr = wie soll ich das mal ausdruecken= pepp erhofft, auch viele Pflanzen, die ich noch nicht kenne; und maches war einfach nicht wie gewuenscht entwickelt (im September). Beispiele: Johanniswolken, die wohl eigentlich alles ueberragen sollten, waren entweder (noch) mickrig oder verkleinert durch grosszuegiges Ausputzen des Abgebluehten. Und das in einer Pflanzung, die nicht bestehen soll (nur die Praerie soll bleiben). Miscanthus waren unglaublich unterschiedlich entwickelt, manche schon ziemlich fertig, viele aber auch im 3Stiele-Stadium. Das wirkte auf mich sehr unruhig.Wechselflor ist einfach nicht mein Ding, ich setze bei mir auch Einjaehrige ein, aber sicher nicht quadratkilometerweise...welche Vorgaben meinst Du denn? Die Leistungsschau der Wechselflorproduzenten? Das ist sicher nicht einfach. Vielleicht koennte man die Klassen aufreihen, alle Tagetes, alle Minidahlien usw? Das haette dann mehr den geordneten Charm der (auch gezeigten, sehr schoenen) Salatproduktionsflaechen.Ich war frueher im Jahr auch in Norderstedt, und dort gefiel es mir alles in allem besser.Aber Du hast recht, es ist schon hoechst interessant, wie verschieden solche Garten/Pflanzen-Bilder aufgenommen werden!"Entlang der Freiflaeche oben war wieder Wechselflor aufgereiht, Staudenbeete (davon eins Praerie)"Das klingt sehr emotionslos, oder gar sehr enttäuscht? Nach genauerem und intensiveren Studium der Wechselflorbeete fand ich diese wirklich gekonnt und sehr gelungen inszeniert (insbesondere in Anbetracht der Vorgaben).Im September, aber insbesondere im Juni waren die Staudenbeete in Hochform und ich konnte diesen gestalterisch und ästhetisch eine Menge abgewinnen.
Gruesse
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- SouthernBelle
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Re:BuGa 2011 in Koblenz
Hey das ist Schmu! Mit so einem -wirklich schoenen- Einzelbild kriegst Du nicht das "Raumgefuehl" vermittelt. die Quadratkilometer...die fehlende "Umhuellung" der Besucher...Immerhin sieht man die weite Rasenflaeche im Hintergrund.
Gruesse
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Re:BuGa 2011 in Koblenz
Viele Stauden waren wohl schon "durch", als Du auf der BUGA warst, so auch Aconogon sp. 'Johanniswolke'. Die Nachblüte fiel dann spärlich aus. Einige Stauden wurden leider schlecht gepflegt, sei es Düngung, Wässern, etc, daher hinkte die Entwicklung hinterher. Die Pflge hat man wohl erst zu spät zum Besseren korrigiert. Darüber war Petra Pelz sicher nicht beglückt. Die großflächige mosaikartige Bepflanzung fand ich dem großen Raum auf der Festung angemessen. Aber ich gestehe, dass ich insgesamt auf der BUGA ausgefeilte, feindifferenzierte Staudenbeete (auch mit selten zu sehenden) Stauden vermisst habe. Da hat z.B. eine Chelsea Flower Show noch einiges mehr zu bieten, vielleicht auch manche kleine Gartenschau. Sehenswert und spannend fand ich die Petra Pelz-Beete dennoch:

P.S.: Ich denke, dass wir beide nicht die primäre "Zielgruppe" einer BUGA sind.



Liebe Grüße
Jo
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Re:BuGa 2011 in Koblenz
Ich fand die weite Rasenfläche stimmig....Man kann ein Glas immer halbvoll oder halbleer (aus-)sehen lassenHey das ist Schmu! Mit so einem -wirklich schoenen- Einzelbild kriegst Du nicht das "Raumgefuehl" vermittelt. die Quadratkilometer...die fehlende "Umhuellung" der Besucher...Immerhin sieht man die weite Rasenflaeche im Hintergrund.

Liebe Grüße
Jo
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Re:BuGa 2011 in Koblenz
Mein Besuch der BuGa ist nun ein paar Wochen her. Die vielen positiven Berichte in der Fachpresse hatten mich neugierig und erwartungsvoll gemacht - obwohl ich eigentlich in der gesamten Vorbereitungsphase sehr skeptisch war.Was ich vermisste waren eben "ausgefeilte, feindifferenzierte Staudenbeete (auch mit selten zu sehenden) Stauden". Die Stauden, die ich nicht kenne, hatten durchweg keine Schilder. :(Dennoch: Die dauerhaften Verbesserungen für Koblenz (die sich natürlich einem ortsfremden Besucher nicht erschließen können) sind enorm. Die bessere Verbindung Schloß-Innenstadt, die Öffnung des Schloßes zum Rhein und natürlich die gesamte Flußpromenade. Für den Blumenhof hätte ich mir eine andere Gestaltung gewünscht - aber auch die nun gewählten Beete sind passig.Der Bereich Festung - Im Kontrast zu dem Bereich Schloß/Uferpromenade fand ich die Weiträumigkeit dort sehr angenehm. Gestalterisch hätte man sicher auch anderes machen können. Warten wir ab, was für die Stadt bleibt.maliko
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Re:BuGa 2011 in Koblenz
Ich bin gerade im Netz auf dieses hier gestossen. Wenn man etwas nach unten scrollt, sieht man, wie die "romantische Waldlichtung" für die Friedhofsbepflanzung geschaffen wurde, wie es bei der Festung vorher aussah und einiges mehr, das auf der offiziellen BuGa-Homepage nicht zu sehen ist.
Chlorophyllsüchtig
Koblenz 2012 - 1 Jahr nach der BuGa
Ich war am Mittwoch mit GG in Koblenz - und wir waren begeistert. Vor 18 Jahren waren wir zuletzt auf einer Rhein-Mosel-Tour am Deutschen Eck und in der Altstadt. Die einzige Erinnerung daran ist, dass wir Koblenz möglichst schnell verlassen wollten... Insofern konnte es nur besser werden ;)Wir haben in der Tiefgarage unter dem Schloßplatz geparkt, sind durch die Schloßgärten zum Rhein, die Promenade entlang vor zum Deutschen Eck geschlendert, zwischendurch mit der Seilbahn zur Festung gegondelt, und schließlich von der Moselseite in die Altstadt und über deren historische Plätze zurück zum Schloß. Damit dürften wir die schönsten Seiten von Koblenz gesehen haben...
(Der Nachbar, der im Industriegebiet von Koblenz arbeitet, meinte völlig ungläubig: "Was, Koblenz ist schön???"
)Wie schon angedeutet, fehlt mir der direkte Vorher-Nachher-Vergleich. Aber das, was wir gesehen haben, hat uns sehr gefallen.


Liebe Grüße - Cydora
Re:BuGa 2011 in Koblenz
hört sich gut an! Waren Stauden zu sehen?
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:BuGa 2011 in Koblenz
Der Platz vor dem Schloß zur Stadt hin war wohl vorher Parkplatz und ist nun eine riesige Grünfläche, die das Schloß schön zur Stadt hin anbindet. An den Seitenflügeln sind die Kastenlinden mit den Staudenbögen, die Thomas schon beschrieben hat. Ich war von dieser Pflanzung begeistert! Die harmonische und abwechslingsreiche Farb- und Blattkomposition hat mich sehr angesprochen. Hier ein paar Eindrücke:
Der Wagen des Pflegepersonals ließ sich leider nicht wegbeamen 


Leider war das Wasserspiel tot 




Liebe Grüße - Cydora
Re:BuGa 2011 in Koblenz
Weiß jemand, zu welcher Pflanze die orange Blüte gehört?
@pearl, hab noch etwas Geduld. Es folgen noch ganz viele Fotos...Es dauert halt nur. Ich setze zum Schluß auch noch den Link zum Picasa-Album, da sind dann alle aufgenommenen Details drin...
Liebe Grüße - Cydora