Da dürftest Du recht haben. Gut dies etwas genauer zu wissen.Ich habe es wissen wollen, jetzt aber hätte ich es lieber nicht gelesen haben wollen. ...Die verstorbenen Hibis sind ja dann härtester Sondermüll.Weiss er, aber ob ihr das wissen wollt? ...
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Zimmer-Hibiskusblüten (Gelesen 290903 mal)
Moderator: Phalaina
- RosaRot
- Beiträge: 17849
- Registriert: 11. Mai 2007, 20:53
-
Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Hm, da war mal was mit "... zuletzt."... es besteht durchaus Hoffnung ...

- Daniel - reloaded
- Beiträge: 2480
- Registriert: 31. Mai 2005, 20:02
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Ich zitere das jetzt einfach mal komplett.Du darfst nicht vergessen, dass du da bei der schweizer Gebrauchsanweisung gelandet bist. Wenn du beim Gockel mal nach der holländischen Gebrauchsanweisung suchst werden sich dir sämtliche Haare sträuben! (Was glaubst du wie man diese süßen, Topftulpen auf Topfformat schrumpft, den hübschen, kleinen Glücksklee oder diese putzigen Topfrosen? Richtig, mit Bonzi und zwar im Gießverfahren!)In der Schweiz ist die Gießanwendung nicht vorgesehen, in den meisten anderen Ländern mit Paclobutrazol-Zulassung schon. Übrigens: Der Wirkstoff wird in zahlreichen EU-Staaten und Amerika als Wachstumsregler im Obstbau bei Kulturen wie Äpfel, Birnen, Pfirsichen etc. eingesetzt. Die Mittel heissen dann z.B. Cultar oder Eslabon und haben statt 4g 250g Wirkstoff im Liter. In Deutschland darf Paclobutrazol seit letztem Jahr als Fungizid und Wachstumsregler in Raps eingesetzt werden, heisst dann Topprex (125g Wirkstoff je Liter + 125g Difenoconazol).In der Schweizer Gebrauchsanleitung darfst du nicht die Splittinganwendung mit der Behandlungswiederholung verwechseln.Nehmen wir an eine Kultur braucht, je nach Sorte und Kulturbedingungen 2 Anwendungen mit 0,2%. Das ist erstmal stumpf eine Wiederholung der Anwendung und unproblematisch solange die Zulassung die Häufigkeit nicht auf eine Anwendung je Kultur begrenzt.Um die Wirkung besser kontrollieren zu können und den Pflanzenaufbau zu verbessern kann man diese 2 Anwendungen jetzt beliebig aufteilen (erfordert Erfahrung), z.B.: 1x 0,05%, 1x 0,2%, 1x 0,15% oder 8x 0,05% oder 4x 0,1% oder, oder, oder. Zu Beginn einer Kultur ist es meist sinnvoller eine niedrige Dosis zu wählen, in der Hauptwachstumsphase eine höhere und zum Ende wieder eine geringere um den Einfluss auf die Blütengröße (Verkleinerung) zu verringern. Bei anderen Kulturen kann es sinnvoll sein sie erstmal ungehemmt wachsen zu lassen und dann bei gewünschter Größe mit einer recht hohen Dosis zum Stillstand zu bringen.Bei Hibiskus würde ich wohl (ich habe keine eigenen Erfahrungen) häufiger mit geringen Dosierungen behandeln bis sich der gewünschte Erfolg einstellt. Ich habe allerdings noch nie Hibiskus kultiviert und darf auch kein Bonzi verwenden.Ein Teufelszeug ist das Mittel übrigens keinesfalls, man muss nur damit umgehen können. Violen z.B. interessieren sich nicht die Bohne für den Wirkstoff während Fuchsien und Hibiskus etc. sehr fatal auf geringe Überdosierungen reagieren und bei Petunien z.B. dauert die Wirkung, auch bei hohen Dosierungen, nicht viel länger als 1 oder 2 Wochen an.Prinzipiell sind auch Hibisken die mit Bonzi gestaucht sind und beim Endkunden sterben und entsprechend auf dem Kompost landen relativ unproblematisch. Einfach deshalb, weil jede Pflanze nur eine sehr geringe Wirkstoffmenge enthält und keine Nachwirkungen zu befürchten sind.Versaut man sich als Gärtner einen ganzen Satz Pflanzen mit Bonzi und muss sie entsorgen würde ich den entstehenden Kompost frühestens nach 2 oder 3 Jahren wieder verwenden wollen. Pflanzen, die mit Bonzi gegossen wurden würde ich (zumindest im Anwendungsjahr) keinesfalls meinem Kompost zuführen....Übrigens stehen die meisten Pflanzen nicht nur auf grund einer Bonzi-Behandlung still sondern auf Grund der fatalen Kombi aus Klimawechsel und Bonzi da Bonzi nach Kulturbedingungen und nicht nach Gartenbedingungen appliziert wird.Ich habe es wissen wollen, jetzt aber hätte ich es lieber nicht gelesen haben wollen. ...Die verstorbenen Hibis sind ja dann härtester Sondermüll.Weiss er, aber ob ihr das wissen wollt? ...

Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
- Daniel - reloaded
- Beiträge: 2480
- Registriert: 31. Mai 2005, 20:02
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Das war nicht meine Absicht....


Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Grad eben habe ich mal nachgesehen: der kürzlich umgetopfte Basilikum hat verdächtig grüne Blätter, wesentlich kleiner sind diese auch noch.Die Erde der verstorbenen Hibis hätte ich wohl gleich entsorgen sollen.
- RosaRot
- Beiträge: 17849
- Registriert: 11. Mai 2007, 20:53
-
Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Auf jeden Fall, die sollte nicht weiterverwendet werden; wegen der belasteten Erde topft man die Hibisken ja um...Ich hab' aber auch immer auf den Kompost entsorgt, das werde ich wohl zukünftig nicht mehr machen...
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
- Daniel - reloaded
- Beiträge: 2480
- Registriert: 31. Mai 2005, 20:02
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Gebrauchte Erde sollte grundsätzlich, völlig unabhängig von der Hemmstoffanwendung, nicht weiter verwendet werden.Zausel, würdest du dir die Mühe machen deinen Basilikum zu fotografieren und mir das Foto zu schicken?Ich halte es für unwahrscheinlich, dass irgendwer auf die Idee kommt Hibiskus mit Bonzi zu gießen, Minipflanzen im 6er Topf mal ausgenommen. Und die Belastung des Substrates mit Hemmstoff- und besonders Bonzirückständen sollte gering bis nicht vorhanden sein. Das Umtopfen geschieht vor Allem um der Pflanze mehr Wurzelraum zu geben, nur sehr selten (da sinnlos) um eingebrachte Hemmstoffe zu verdünnen.Denkt mal an den Kartoffelstrauch (zumindest früher Solanum rantonettii). Die sind definitiv mit Paclobutrazol im Gießverfahren behandelt, anders ist das Ding nicht zu kontrollieren. Und denen ist es auch egal ob du sie umtopfst oder nicht, die wachsen frühestens im Spätsommer durch, dafür dann richtig.Der Kartoffelstrauch ist auch ein prima Beispiel dafür wie stark die blühfördernde Wirkung von Hemmstoffen und besonders Bonzi sein kann. Wer so einen Strauch oder Stamm einmal überwintert hat weiss wie wenige Blüten der im nächsten Jahr hat. Reichblühender und im Wachstum regelmäßiger werden die erst im Alter oder mit Chemie.Und bei Einzelpflanzen in eher kleinen Töpfen besteht kein Grund das Substrat im Sondermüll zu entsorgen. Im Verhältnis zur gesamten Masse eines Komposts sind evtl. vorhandene Bonzirückstände (der einzige Hemmstoff der zur Zeit verwendet wird bei dem es sich überhaupt lohnt über Rückstände nachzudenken) in einem Hibiskustopf wirkungslos.Liebe Grüße,DanielMeine Güte, da hab ich wieder was angezettelt...

Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
- Zwiebeltom
- Beiträge: 6798
- Registriert: 12. Feb 2009, 08:55
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Extreme Hibiskusminis habe ich die Tage in einem Gartenmarkt gesichtet.Ca. 15 cm hohe Stämmchen mit verzweigter Krone und üppigem Blütenansatz. Angesichts der Wuchskraft meines H. rosa-sinensis 'Cooperi' gehe ich davon aus, dass es sich um eine Meisterleistung mit Hemmstoffen handelt. 

Das Leben ist kein Ponyschlecken.
- RosaRot
- Beiträge: 17849
- Registriert: 11. Mai 2007, 20:53
-
Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Bestimmt!Danke Daniel, dass Du so nett alles aufklärst! ich war davon ausgegangen, dass man auch gleich umtopft, weil eben die Erde belastet ist. Die Dinger haben ja manchmal kaum richtige Wurzeln,könnten also sehr wohl einen gekauften Topf durchwurzeln. Die (im Topf vorhandenen) Substrate sind meist aber auch nicht sonderlich überzeugend.Was ist nun, wenn ein Hibiskus ungestaucht ist und trotzdem nicht wachsen will und kleine Blätter macht. Ist das auf Wurzelschaden durch Kältebelastung im Winter zurückzuführen? Oder könnten noch andere Ursachen dazu kommen? Ich habe da so ein Exemplar, ausgerechnet eins, das ich nicht verlieren will.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
- Daniel - reloaded
- Beiträge: 2480
- Registriert: 31. Mai 2005, 20:02
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
@Zwiebeltom: Ne Meisterleistung ist das ganz und gar nicht. Ein Hauch Bonzi oder ein Schluck Cycocel ins Substrat und Ende ist mit Wachstum bei Hibiskus...
@Rosarot: Ein Substrat für Hibiskus sollte gut drainiert und strukturstabil sein. Deshalb eignen sich gröbere Torfsubstrate oder auch Sunstrate mit Kokosfasern etc. besser geeignet als schwere Substrate mit mehr oder weniger hohem Kompostanteil.Dass frisch gekaufte Hibiskus häufig wenig Wurzeln haben kann mehrere Ursachen haben:-Meist sind die Substrate recht schwarztorfhaltig was das Substrat recht dicht macht, deshalb findest du dann häufig Perlite (diese weissen Kügelchen) in den Töpfen. Sowohl die Töpfe als auch die Substrate sind vor Allem auf gute Eignung für das Ebbe-Flut-System abgestimmt.- Wenn du dann noch bedenkst, dass die Pflanzen möglichst schnell groß werden sollen werden sie gut unter Futter gesetzt. Darauf folgt schlimmstenfalls Salzstress (sollte keinem guten Kultivateur passieren) oder eben weniger Wurzelwachstum. Denn warum sollten die pflanzen wurzeln bilden um Nährstoffe zu "suchen" wenn sie alles direkt und in Massen vor der nase haben?- Und schließlich hemmen die Stauchmittel ja nicht nur das Streckungswachstum der Internodien sondern eben auch das der Wurzeln. Das setzt allerdings voraus, dass die Hemmstoffe in der gesamten Pflanze verteilt werden oder über das Substrat zugeführt wurden. Cycocel wird recht gut in der gesamten Pflanze verteilt, Bonzi (und andere Azol- und Pyrimidinhemmstoffe) nur von älteren in jüngere Organe (Transport von unten nach oben, akropetal)Zu deinem ungestauchten und stehendem Hibiskus: Guck dir mal das Wurzelbild an. Sind die Wurzeln gesund? Hell oder braun? Fest oder weich? Richt die Erde normal oder "wie Waldboden"?Und wenn du das beschreibst und die Überwinterungsbedingungen sowie das verwendete Substrat, dann gucken wir weiter.
Liebe Grüße,Daniel



Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Danke für die Erklärung, Daniel! Ich dachte eigentlich, der Pflanze würde es am Balkon besser gefallen...aber heuer war es zeitweise ja auch eher kühl.Wachstum gibts gar keins, wenigstens werden jetzt die Blätter nicht mehr gelb. Aber sie "entfalten" sich nicht richtig, sehen irgendwie verknautscht aus....und wenn sich das Klima ändert (man also die Pflanze z.B. in Deutschland in den Garten stellt) wird die Wirkung entsprechend verheerend (kein oder kaum Streckungswachstum, deutlich kleinere Blätter, machmal auch Blattdeformationen).


Wie lang kann das dauern? Die erwähnten gelben Nichtwachser hab ich vor ca. 2 Jahren auseinandergepflanzt.Da hilft leider nur abwarten und Geduld, rückgängig zu machen ist eine durchgeführte Behandlung nicht mehr.

Dann kann ich also nur noch auf schöne Spätsommertage hoffen...Daniel - reloaded hat geschrieben:Übrigens: Je wärmer und heller die Pflanze steht, desto schneller vergeht auch die Wirkung.![]()

- Daniel - reloaded
- Beiträge: 2480
- Registriert: 31. Mai 2005, 20:02
Re:Zimmer-Hibiskusblüten
Klio, zu solchen Pflanzen muss ich Bilder sehen um die Ursache zu erkennen. Gelbe Blätter sprechen zwar auch für einen "Kulturschock" aber eher für einen durch Kälte oder Lichtmangel verursachten. Hemmstoffe, insbesondere Azole, sorgen eher dafür, dass Blätter länger grün bleiben (verminderte Ethylensynthese) und dunkler werden (dichter gelagerte Zellen). Und grundsätzlich können auch Kälte, Schädlinge und Kulturfehler zu verkrüppelten Blättern führen. Nicht alles was gekaufte (gestauchte) Pflanzen komisch oder schade aussehen lässt ist auf den Hemmstoff zurückzuführen!Tja, wann lässt die Wirkung nach? Gute Frage, das liegt auch an der Sorte, den Kulturbedingungen und ggf. am verwendeten Hemmstoff und der Applikationsform (spritzen oder gießen) des Hemmstoffs.Grundsätzlich kann man bei der Anwendung von Cycocel bei Hibiskus etwa von einem halben Jahr Wirkungsdauer ausgehen, bei Bonzi würde ich mal auf 1-1,5 Jahre tippen.Wenn sich die Pflanzen nach 2 Jahren noch gar nicht regen sollte man auch mal daran denken, dass es auch genetisch kompakte Sorten gibt die nunmal klein bleiben. Und bitte auch nicht vergessen: Hibiskus will möglichst viel Licht und Wärme sowie gut gefüttert werden.
Liebe Grüße,Daniel

Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)