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Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung? (Gelesen 5914 mal)

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Moderator: cydorian

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Rübe
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Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

Rübe »

Hi,ich würde gerne auf unserem Grundstück neue Obstbäume (Kirsche, Quitte u. Apfel) pflanzen, was mich allerdings ein wenig stört, ist der alte (ca. 40 Jahre) Apfelbaum in Nachbarsgarten. Dieser wurde in der Vergangenheit jährlich stark (wild) beschnitten, in diesem Frühjahr hat er zwar toll geblüht, aber danach kam nix mehr an Blättern, steht nun da wie tot. Ich bin die Tage mal um den besagten Baum geschritten, Mauselöcher sind nirgends zu finden, unter der Rinde vom Stamm ist das Holz ziemlich rotbraun gefärbt, was noch von den Blütenstengeln am Baum ist, ist sehr dunkel fast schwarz (vertrocknet?). Einen dünneren Zweig der für mich noch ohne Leiter zu erreichen war habe ich abgebrochen, anstatt tot sah der aber im Inneren noch frisch gün aus.Ehrlich gesagt habe ich Bammel das der Apfelbaum Feuerbrand haben könnte und weil er bis ins nächste Jahr stehen bleiben soll (könnte ja sein er treibt wieder aus), fühle ich mich nicht wohl wenn ich bei uns neue Bäume anpflanze.Da meine Kenntnise mit solcherlei Krankheiten gegen Null gehen frage ich mich, falls der Baum das wirklich haben sollte und im nächsten Jahr gefällt wird, streut der immer noch diese Bakterien?Beim Nachbar (Verwandschaft) diese eventuelle Problematik anzusprechen ist leider sinnlos, da ziemlich resistent ::)LG Rübe
Apfelmann

Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

Apfelmann » Antwort #1 am:

Hallo,Feuerbrandinfos - http://www.lfl.bayern.de/ips/haus_und_kleingarten/17312/ - http://de.wikipedia.org/wiki/Feuerbrand Wenn das in / nach der Blüte begann, müßte in der Umgebung noch mehr krank sein.Eine Anfrage, Info an den zuständigen Pflanzenschutzdienst wäre sinnvoll.Ich habe ähnliche Bäume gesehen,durch die erheblichen Niederschläge gab esNährstoffauswaschungen, extremer Kalimangel,erstickte Bäume, standen längere Zeit jm Wasser,Schadstoffe im Boden wurden freigesetzt, wie Vergiftungenund extremer Moniliabefall - Spitzendürre an ApfelbäumenBäume pflanzen ist etwas gutes, nicht davon abhalten lassen,robuste Apfelsorten suchen,Quitten sind gutBaumschule mit guter Beratung suchen,jetzt im Herbst Apfel- oder Obstfeste mit Sortenausstellungen besuchen, Sauerkirschen werden zunehmend schwierigerLG
Apfelfreund
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

Apfelfreund » Antwort #2 am:

Ich stimme Apfelmann im allgemeinen zu: Informiere Dich über die Feuerbrandgefahr in Deiner Umgebung und pflanze danach. Quitten sind im übrigen als sehr feuerbrandgefährdet bekannt.
Ich freue mich auf jede Eurer Antworten und es ist mir eine Freude Euch zu antworten
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cydorian
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

cydorian » Antwort #3 am:

Es gibt auch wenig anfällige Quitten, z.B. Cydora Robusta.
Isatis blau
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

Isatis blau » Antwort #4 am:

Monilia und Feuerbrand können sich zum Verwechseln ähnlich sehen.Du meinst, was Feuerbrand angeht, ist Cydora robusta unempfindlich. Wenn der Apfelbaum nicht an Feuerbrand, sondern an Monilia erkrankt ist, ist dann die Cydora robusta unempfindlicher? Mir wurde von einem Exemplar erzählt, das genauso eingegangen ist. Da bei mir eine portugiesische Birnenquitte an Monilia eingeht und ich gern eine neue Quitte hätte, die nicht eingeht, würde mich die Empfindlichkeit der Quittensorten, was Monilia angeht, interessieren. Neu gepflanzt habe ich etwas weiter entfernt eine Vranja.
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Rübe
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

Rübe » Antwort #5 am:

Eine Anfrage, Info an den zuständigen Pflanzenschutzdienst wäre sinnvoll.
Danke für eure Infos! Obs wirklich Feuerbrand ist bin ich mir nicht sicher, bin gestern wieder um den Baum: nichts großflächig schwarz, und einen Zweig gefunden der von der Spitze her eingetrocknet aussieht. Ich glaube so etwas in der Art schon an unserem Mirabellenbaum gesehen zu haben, Monilia könnte event. passen.Im September kommt ein befreundeter Baumschuler, der uns in die hohe Schule des Baumschnitts einführen will ;), dem werde ich den Apfelbaum zeigen, mal sehen was der dazu sagt.Auf der Seite vom zuständigen Pflanzenschutzdienst, ist ein Vermerk "Infektion" für unser Gebiet :o Ähm und warum werden Sauerkirschen immer schwieriger? Ich hätte gerne eine.Ich muß mal schauen ob der besagte Baumschuler mir bezügl. des Apfelbaums Informationen geben kann, allerdings tendiere ich zu den alten Sorten, ob er sich da auskennt wird sich zeigen. Ansonsten habe ich hier übers Forum versch. Baumschulen gefunden, die sich damit befassen und werde hoffentlich fündig. Wo kann ich denn so eine Apfelverkostung finden, gibt es da eine Seite im Web, die Termine nach Regionen nennt? Quitte möchte ich gern über Mustea bestellen und muß mal schauen was die empfehlen. Es wäre schon schade, wenn ich mich bei der Sortenwahl einschränken müsste, denn bisher hatte ich Quitte als absolut unkompliziert kennengelernt.LG Rübe
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cydorian
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

cydorian » Antwort #6 am:

Mir wurde von einem Exemplar erzählt, das genauso eingegangen ist. Da bei mir eine portugiesische Birnenquitte an Monilia eingeht und ich gern eine neue Quitte hätte, die nicht eingeht, würde mich die Empfindlichkeit der Quittensorten, was Monilia angeht, interessieren.
Zweigmonilia ist vor allem für die Kirschgruppe ein Problem. Alle anderen Rosengewächse können sie zwar auch bekommen, aber kritisch wird es gewöhnlich erst, wenn weitere begünstigende Faktoren hinzukommen. Das wären z.B. Staunässe, verdichteter Boden, warme luftfeuchte Lagen wie z.B. ein Südhangfuss in kleineren Tälern. Diese Faktoren wirken stärker wie eine spezifische Sortenanfälligkeit. Deshalb sind auch keine Listen für Zweigmoniliaanfälligkeiten bei Quitten bekannt. Auch Monilia will korrekt diagnostiziert sein. Gerade bei Quitten sehen auch Verkahlungseffekte ähnlich aus. Quitten werden eh nicht so alt und benötigen Verjüngungsschnitte.Dass ein 40 Jahre alter Apfelbaum schlagartig komplett an Zweigmonilia oder Feuerbrand eingeht, halte ich für ausgeschlossen. Wahrscheinlicher ist eine andere Ursache, z.B. der verrückte Starkschnitt, womöglich noch zum falschen Zeitpunkt. Ältere Bäume kann man damit "leicht" umbringen.
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

Isatis blau » Antwort #7 am:

Die Quitte wurde im zarten Alter von zehn Jahren krank. Man konnte richtig sehen, wie die Krankheit von Süden nach Norden gezogen ist. Die Bäume wurden nacheinander krank, eine bis dahin prachtvolle gesunde Oberösterreicher sah aus, als würde sie eingehen, zum Glück hat sie sich erholt. Monilia vermute ich, weil auch Zwetschgenbäume und Kirschbäume krank werden. Nachbars Mirabelle hat es ziemlich erwischt, ein 1987 gepflanzter bis dahin wunderbarer Baum.Das mit dem Fuß am Südhang wusste ich noch nicht, dort steht die Quitte, die neue ist ganz oben am Hang, Glück gehabt.Aber alte Bäume, die seit Jahren vor sich hinsterben auf Grundstücken, die kaum noch gepflegt werden, sind auch ein Problem. Wenn ein Baum fast ganz abgestorben ist, erzählen manche alten Leute, dass die wieder wachsen, man könne sie ruhig lassen. Blöd ist auch, wenn man neue Bäume pflanzen will und die dann eingehen.Ich habe einen Böblinger Straßenapfel veredeln lassen und neu gepflanzt, eingegangen.
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hargrand
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

hargrand » Antwort #8 am:

ich dachte nur steinobst kann monilia kriegen ???
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

Starking007 » Antwort #9 am:

Monilia am Apfel James Grieve gehört schon fast zur Normalität.Und Feuerbrand an Quitte Cydora robusta soll häufig sein.
Gruß Arthur
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cydorian
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

cydorian » Antwort #10 am:

Und Feuerbrand an Quitte Cydora robusta soll häufig sein.
Wo wurde das festgestellt? Hör ich zum ersten Mal. Habe schon mehrere in verschiedenen Lagen gepflanzt, nie irgendwelche Probleme gehabt. Auch dort nicht, wo benachbarte Quitten schweren Befall hatten.
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Rübe
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

Rübe » Antwort #11 am:

Dass ein 40 Jahre alter Apfelbaum schlagartig komplett an Zweigmonilia oder Feuerbrand eingeht, halte ich für ausgeschlossen. Wahrscheinlicher ist eine andere Ursache, z.B. der verrückte Starkschnitt, womöglich noch zum falschen Zeitpunkt. Ältere Bäume kann man damit "leicht" umbringen.
Upps, das birgt die Chance auch zukünftig nicht von Nachbars Bäumen beschattet zu werden ;D :-XDas für eine Quitte der Standort an einem Südhangfuss problematisch ist, wusste ich ebenfalls nicht, da hast du mich vor einem möglichen Fehler bewahrt, Danke!Der Quittenbaum der hier ca. 40Jahre hinterm alten Haus stand, war in Richtung Nordost gepflanzt obwohl der Boden ums Grundstück zur Staunässe neigt war der Baum immer kerngesund.Ein Jammer, das er so plötzlich gefällt wurde, ich hätte mir gerne Reiser genommen. Sorte weiß ich leider nicht, aber wir werden uns im Herbst zum Quittenlehrpfad begeben vielleicht entdecken wir unsere heißgeliebte und bewährte Quitte wieder :)LG Rübe(Edit: Quoting repariert)
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Re:Toter (?) Apfelbaum ---> Neuanpflanzung?

cydorian » Antwort #12 am:

Meistens ist ein Südhangfuss kein Problem. Manchmal kommen in solchen Lagen aber ungünstige Faktoren zusammen: Luftfeuchte und Nebel wegen Talgrund, geringer Wind und damit langsames Abtrocknen der Bäume nach Regenfällen, gleichzeitig aber warm da sonnenexponiert. Ich habe auch so eine Lage und insbesondere Pilzkrankheiten sind da schlimm. Jedoch 100m weiter oben, windoffen: Null Problem. Ich habe jedes Jahr Schorf, Regenflecken, Monilia, oben gedeiht alles prächtig.
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