Erfahrungsaustausch Regenfestigkeit (Gelesen 3626 mal)

[Nehireo]

Vielleicht wollen sich ja ein paar andere, geplagte Nordlichter daran beteiligen? 2011 und 2012 sind ja "tolle" Testjahre für die Regenfestigkeit von Rosen gewesen. Aktuell ist es bei mir gerade so schlimm, dass sogar zuverlässigere Rosen versagen, also ist meine Liste als "Was passiert mit Rosenblüten wenn's ganz, ganz doll und lange und kalt schüttet, gewittert und nieselt" anzusehen.Gute Regenfestigkeit:- Ingrid Bergman- Duftwolke - Winchester Cathedral - New Dawn- Alfred de Dalmas (Blüten sind aber bei Sonne deutlich schöner, werden durch Regen sehr zauselig)- Weiße Jaques Cartier (siehe Alfred)- Sommerwind- Barkarole (eine dieser samtig Roten, die verregnet sogar noch schöner werden)- Felicite Parmentier- Mme Hardy - Mme Plantier- Rhapsody in Blue (steht aber an einer Südwand, die wenig Regen abbekommt)- R. Moyesii Geranium- R. MultifloraMittlere Regenfestigkeit:- Alba Suaveolens (Blüten regenfest, aber grauenhafte, harte braune Matschklumpen im Verblühen, und gesamter Strauch im Dauerregen nach der Blüte in kürzester Zeit vergilbt und entblättert)- Don Juan (schwer zu beurteilen, da einige Blüten perfekt, andere braun und verklebt sind, sehr seltsam - vielleicht auch eine Folge von Regen und Sonne abwechselnd, so eine Art Brennglaseffekt?)- Princess of Wales (Harkness) - bekommt eine mittlere Wertung, weil sie 2011 katastrophal verregnet ist (totale Blütenzerstörung) und als erste komplett nackig dastand im Spätsommer. Dieses Jahr hält sie sich überraschend gut, nur leichte braune Ränder an den Blüten und immer noch gesundes, üppiges Laub, vielleicht reift sie im Alter? Muss ich weiter beobachten.- Roseraie de l'Hay - Bei einem starken Guss werden die Blütenblätter einfach weggeregnet oder -geweht. Meine beiden sind noch Babies, ich denke, wenn sie groß sind und fleißig Blüten nachschieben, ist das nicht mehr so ärgerlich. Bei Nieselwetter hängen die Blüten traurig herum.Absolute Katastrophen:- Alfred Colomb (Blüten grauslig zerstört durch den Regen, sieht fast aus wie weggefault. Das Wasser sammelt sich extrem in seinen Blüten, sie sind wie Schwämme vollgesogen und die Stiele biegen sich unter der Last nach unten)- Schneewittchen (Kordes) - sehr ärgerlich, habe bei ihrer Beschreibung schon oft "regenfest" gelesen, stimmt bei mir gar nicht! Mumien, extreme rosa Verfärbungen, braune Flecken, volles Programm, eine absolute Schönwetterrose. Würde ich im Norden niemals wieder pflanzen.)- Annapurna (kleine, irgendwie mißgestaltete, traurige Blüten bei Regen - unter Vorbehalt, da sehr junge Pflanze, kann sich vielleicht noch berappeln wie die Princess of Wales)- Roy Black (alle Blüten hängen, werden braun, trauriger Anblick, außerdem bei mir schon immer extrem blühfaul trotz Logenplatz an einer Südwand, offenbar kein Material für den Norden!)

[Täubchen]

Ich habe zu viele Rosen, um sie hier einzeln zu bewerten, aber z.b.Mme. Plantier ist hier sofort braun-gerandet, wenn sie Regen abbekommt und Alfred Colomb stört es gar nicht.So sind die Erfahrungswerte auch wieder unterschiedlich.

[hymenocallis]

Über die Einstufung der New Dawn als regenfest mußte ich herzlich lachen.So wenig haltbare Blüten hat hier sonst keine Rose - nach einem Guß ist alles in der Wiese und es hat im Sommer geschneit.Definitiv ist hier New Dawn die am wenigsten regenfeste Rose.LGPS: Geranium moyesii hat hier auch ganz und gar nicht regenfeste Blüten - sie fallen auch ohne Regen sehr rasch ab.

[Nehireo]

Das mit der New Dawn fällt mir wahrscheinlich gar nicht auf, weil sie so viele Blüten hat. Weiße Blütenblätter auf dem Rasen finde ich auch sehr hübsch .

[hymenocallis]

Wenn der Rasen darunter abstirbt, weil es so viele sind, daß sie nach wenigen Tagen eine braune Decke bilden, find ich das gar nicht hübsch.

[Nehireo]

Meine New Dawn steht als Strauch unter einer Blutpflaume und die Moyesii unter so vielen hohen Bäumen, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Vielleicht erklärt das die unterschiedlichen Erfahrungen? Die haben quasi beide eine Überdachung!

[Nehireo]

Ich habe mal zwei Bilder zum Vergleich rausgesucht. Sind beide von 2011 Ende Juni / Anfang Juli. Aber das macht nichts, trotzdem sehr gut geeignet zum Regenfestigkeits-Vergleich, denn damals hatten wir im "Hochsommer" wochenlang Dauerregen und um die 15 Grad, also fast ein noch besserer Testsommer als der aktuelle!Die Princess of Wales, der ich eine mittlere Regenfestigkeit gegeben habe, sah so aus: Und die New Dawn so: Die kann man doch wirklich nicht in eine Schublade stecken, oder? Diesen Somer habe ich mich bei den verregneten Rundgängen jedesmal besonders über sie gefreut, weil sie verglichen mit den anderen Rosen so unbekümmert auf den Regen reagiert (2012 gibt's nicht mal rosa Pünktchen auf den Blüten).Natürlich könnten unsere unterschiedlichen Beobachtungen auch daher rühren, dass meine Rose doch keine New Dawn ist . Ich habe sie nämlich nicht selbst gepflanzt, aber meine Schwiegermutter schwört, dass sie sie erkennt, weil sie bei ihr zuhause schon ewig die Hauswand hoch klettert. Ich konnte sie sehr lange selbst nicht identifizieren, weil ich mir bei den Strauchrosen einen Wolf gesucht habe und gar nicht darauf gekommen bin, bei den Kletterrosen zu suchen!

[hymenocallis]

Wenn Deine New Dawn regengeschützt steht, ist die Einschätzung als Vergleich wohl wenig brauchbar. Du solltest mal sehen, wie sie nach einem Regenguß aussieht, wenn sie freistehend wächst - ist kein schöner Anblick.Das Photo sieht schon danach aus - wenn sie auch noch leicht nach Apfel duftet, wird sie es schon sein. Regenfestigkeit ist auch relativ. Dauerregen bei 15°C haben wir hier während der Rosenblüte in der Regel nicht (Gott sei Dank!), dafür aber manchmal tägliche Gewittergüsse und 30°C. Das bekommt der New Dawn definitiv nicht gut - die Blüten sind ja ohnehin nicht sehr haltbar; kommt dann noch Niederschlag dazu, liegt die ganze Pracht am Boden. Im Vergleich dazu ist z. B. Rosarium Uetersen ein echter Star - die Blüten halten extrem lange, verkleben nicht und sind relativ gut hitzefest (bleichen zwar aus, fallen aber nicht ab). LG

[Nehireo]

Ich habe zu viele Rosen, um sie hier einzeln zu bewerten, aber z.b.Mme. Plantier ist hier sofort braun-gerandet, wenn sie Regen abbekommt und Alfred Colomb stört es gar nicht.So sind die Erfahrungswerte auch wieder unterschiedlich.

Das freut mich, das gibt mir nämlich Hoffnung, dass Alfred einfach noch zu klein ist (letzten Herbst wurzelnackt gepflanzt), und sich als erwachsener Mann besser benehmen wird ! Vielleicht könnte man ja einfach nur vor den schlimmsten Matschblütenmonstern warnen, wenn man zu viele Rosen hat für eine komplette Liste? Das wäre bestimmt auch sehr hilfreich für mich und andere Monsungeplagte. Ich finde, dieses Kriterium wird noch zu sehr vernachlässigt. Gut, dass man Souvenir de la Malmaison in regenreichen Gebieten nicht unbedingt pflanzen sollte, ist allgemein bekannt, aber sonst lese ich kaum etwas darüber und ärgere mich dann, wenn ich einen Fehlkauf mache.

[Täubchen]

Da hast Du natürlich Recht. Wenn immer wieder die gleiche Sorte als regenempfindlich genannt wird, könnte man davon die Finger lassen.Am stärksten betroffen, wenn es viel regnet und kühl ist, sind auf jd. Fall die stark gefüllten. Das Wasser, das einmal in die Blüten, zwischen die Petalen eingedrungen ist, kommt da nur schwer wieder raus.

[hargrand]

meine New Dawn würde ich auch als sehr regenfest einstufen 8)und da regnet es immer hin

[Pewe]

Zwar habe ich gerade kein passendes Regenfoto parat, aber 'Ernest H. Morse' steckt so manchen Stark/Dauerregen weg.

[baeckus]

Da hast Du natürlich Recht. Wenn immer wieder die gleiche Sorte als regenempfindlich genannt wird, könnte man davon die Finger lassen.Am stärksten betroffen, wenn es viel regnet und kühl ist, sind auf jd. Fall die stark gefüllten. Das Wasser, das einmal in die Blüten, zwischen die Petalen eingedrungen ist, kommt da nur schwer wieder raus.

Hallo!Das ist theoretisch richtig und stimmt in der Regel auch, aber die absoluten Gegenbeispiele sind die Leonado da Vinci Variationen, Colette, der britische Dichterfürst und so einge quitschgesunde Poulsenzüchtungen...Ciao baeckus

[ManuimGarten]

Am stärksten betroffen, wenn es viel regnet und kühl ist, sind auf jd. Fall die stark gefüllten. Das Wasser, das einmal in die Blüten, zwischen die Petalen eingedrungen ist, kommt da nur schwer wieder raus.

Dann sind vielleicht die hängenden Köpfe der Austins ein Vorteil? Da läuft immerhin das Wasser wieder raus.

[Nehireo]

Hm, ich weiß nicht - die Winchester Cathedral ist stark gefüllt und ihre Blüten hängen gar nicht, und trotzdem macht ihr Regen nichts aus. Und sie ist sogar weiß - die haben ja die meisten Probleme mit Regen. Ich denke, es ist einfach total Sortenabhängig! Das Schneewittchen (Kordes), das mich so ärgert mit Mumienbildung, Verfärbungen usw. ist dagenen deutlich weniger gefüllt.