Kiesbeet am Hang (Gelesen 7712 mal)

[canina]

Hallo,heute hat es mich überfallen und ich habe in meinem Kiesbeet ausgemistet.Mich ärgert das Beet. Tausend Akeleien, die ich heute ausgegraben habe und unendlich viele Kompromisspflanzen. Was aber am Schlimmsten ist, viele Stauden können einfach nicht aufrecht stehen. Sie kippen nach vorn. Knautia, hohe Nepetas, Artemisia "Valerie Finnis" ( mal davon abgesehen dass sie anfängt mit wuchern ) Oenothera, selbst die Crambe maritima wächst "schief".Was kann ich noch auswählen, dass in Hanglage von selbst steht.Bereits überzeugend im Beet sind diverse Sedum, Euphorbien, Phlomis russeliana, Iris ( würde ich mit diversen Arten und Sorten erweitern wollen), Astern.LG Simone

[Treasure-Jo]

Zu meinem besseren Verständnis wäre es hilfriech, noch folgendes zu wissen:Boden (lehmig, sandig, mager, nährstoffreich..), Ausrichtung Hang (Süd, Nord...?), Hangneigung, Größe des Beetes, Lichtverhältnisse (so, hs, s...)LGJo

[Zwiebeltom]

Ich denke auch, dass außer der Hanglage auch der Boden entscheidend ist und die Himmelsrichtung, in die der Hang geneigt ist. Die meisten Pflanzen wachsen zum Licht und wenn das im konkreten Fall hangabwärts bedeutet, ist die Tendenz umzukippen sicher recht hoch.

[canina]

Also der Boden ist lehmig mit Sand abgemagert. Die Kiesschicht müsste erneuert werden, da schon viel " eingearbeitet" wurde.Der Hang ist nach Süden ausgerichtet, das heißt volle Sonne , nur durch unser Haus ist das Beet bis etwa 10.00 Uhr im Sommer beschattet.Die Hangneigung, Pi mal Daumen und der vor mir liegende Winkelmesser sagen 25° bis 30° Größe des Hangs 30qm,ungefähr. Müsste morgen mal nachmessen.LG Simone

[Treasure-Jo]

Die starke Neigung und die Ausrichtung nach Süden sollten für einen eher trockenen Boden (trotz Lehm) sorgen; Die vielen Akeleien deuten darauf hin, dass der Bode relativ nährstoffreich ist. Damit könnte erklärt werden, dass bestimmte Stauden leicht kippen. Oft gibt es an Hängen stärkere Winde, auch das könnte das Kippen noch verstärken.Prinzipiell sind eher kompakte, niedrigere Stauden und Gräser standfester als z.B. Knautia (insbesondere bei nährstoffreicheren Böden). Hier einige eher niedrig bleibende Stauden, die bestens für einen Kiegarten geeignet sind:Aster sedifolius 'Nanus'Aster n. a. 'Purple Dome'Aster ericoides f. prostratus (syn. Aster pansos) 'Snow Flurry'Aster amellusAlle kleinen und mittleren Sedum, aber auch Sedum 'Herbstfreude'Anaphalis triplinervis (nicht zu trocken!)Artemisia alba, Artemsia stellerianaArtemisia ludoviciana `Silberteppich`Div. AlliumAster linosyris (kippt auf sehr nährstoffreichem Boden)Calamintha nepetaCeratostigma plumbaginoidesDiv. DianthusGeranium renardiiGeranium sanguineum (div. Sorten oder die reine Art)Geum triflorumFilipendula vulgaris Gypsophylia repensHelianthemum hybr.Hyssopus officinalisdiv. HelichrysumLimonium latifoliumniedrige NepetaSalvia nemorosaSalvia officinalisSalvia lavandulifoliadiv. Santolinadiv. Stachysdiv. Thymus, OriganumTeucrium chamaedrysPulsatilladiv. CistusVeronica austriaca var. teucrium GräserBouteloua graclisBuchloe dactyloidesCarex eburneaCarex montanaSporobolis heterolepsis (wird in USA zur Hangsicherung gepflanzt!)Sporobolus airoidesEragrostis spectabilisFestuca glaucaPennisetum alopecuroides `Weserbergland`(bleibt rel. niedrig)Sesleria caerulea (albicans)u.v. m .....LGJo

[canina]

Vielen lieben Dank, werde mir deine Liste noch genauer anschauen.Das heißt doch aber auch, dass ich den Boden nochmal abmagern könnte. Wusste ich nicht mit den Akeleien! Danke.Ja und die Aster linosyris kippt . Hatte ich erst im Frühjahr gepflanzt und heute raus genommen.Salvia nemorosa habe ich schon X-mal versucht. Der kümmert dort vor sich hin und den Rest erledigen die Schnecken. In einem anderen Trockenbeet keine Probleme mit ihm.

[Santolina1]

canina, ich habe in etwa auch so eine Situation wie du, allerdings magere ich nicht mit Sand ab. Unser Hang wurde aufgeschüttet und mit dem denkbar schlechtesten Material. Lehm und Steine. Ich scheue mich jedes Mal davor da was herauszunehmen und neu einzusetzen. Speziell die Rosenlöcher sind eine Herausforderung.Jetzt aber zu den Stauden, die gut gedeihen und nicht umfallen, allerdings wässere ich in extremen Trockenzeiten:Alle Sorten von Iris kommen gutVeronica spicata Veronicastrumfast alle Eryngium, giganteum, Euphorbia robbiaeAlchemilla ellenbeckiiAgastacheMonardaHelianthus microcephalus 'Lemon Queen'Aster novi-belgii, einfache blaue und weiße vom Gartencenter, namenlosHemerocallis Liatris spicataCalamintha nepeta kippt und alle Salvia nemorosa werden nichts.

[canina]

Danke für Deine Pflanzenliste.Ja, Salvia nemorosa geht gar nicht.Calamintha nepeta steht bei mir, zwar nicht pfeilgerade aber akzeptabel.Iris wollte ich probieren. Eine Iris barbata steht schon, nur müssen zuweilen die Blütenstengel gestützt werden. Werde aber dahingehend ausprobieren, evtl. kleiner Arten. Erstaunt bin ich über Veronicastrum. Die ordne ich einem ganz anderen Lebensbereich zu. Bei mir im Garten habe ich die feuchter stehen. Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert. Vielleicht lässt sich von meiner Pflanze schon etwas abteilen zum ausprobieren.Monarda hätte ich überhaupt keine Standfestigkeit zugetraut, aber dass kann ich auf alle Fälle probieren. Da gibt es genügend bei mir zu teilen.Ja und mit Helianthus m. Lemon Queen liebäugle ich schon seit geraumer Zeit. Auch hier dachte ich, das er gnadenlos umfällt.Ach ja und mit Agastachen habe ich kein Glück. Im Frühjahr treiben sie aus und verabschieden sich nach kurze Zeit auf nimmer Wiedersehen. Woran kann das liegen?Im Beet bereits vorhanden sind folgende Pflanze die mich überzeugt haben und deshalb bleiben dürfen Euphorbia dulcis 'Chamaeleon' Aster amellus ' Rosa Erfüllung'Aster novi - belgii namenlosSedum ' Purple Emperor'Echinops ritroGeranium renardiiIris barabata eliator (?)diverses KleinzeugsNepeta 'Dawn to Dusk'Nepeta grandiflora 'Bramden'Nepeta racemosa 'Walkers Low'müssten eigentlich raus aber......naja die will ich dort. Die werde ich nur um meinen Willen durchzusetzen abstützen. :PLG Simone

[Treasure-Jo]

@canina,Wässerst oder duengst (evtl. mit Kompost) Du Dein Hangbeet? LGJo

[Treasure-Jo]

Geloescht

[canina]

Kein Kompost, nie!Für die Tulpen und die Narzissen im Frühjahr etwas Blaukorn.Wässern nur bei extremer Trockenheit. Ansonsten möchte ich es vermeiden, sondern lieber Pflanzen auswählen, die mit den Gegebenheiten zurechtkommen.LG Simone

[Treasure-Jo]

@Canina,das hört sich gut an. Offenbar ist Dein Boden von Natur aus rel. nährstoffreich und nicht zu trocken, sonst ließe sich das starke Wachstum und Kippen bestimmter Stauden nicht erklären.LGJo

[Paulownia]

Nach Langem stöbere ich hier mal wieder und bin auf diesen Thread gestossen.Simone, Südhanglage mit voller Sonne. Den würde ich nicht noch mit Kies vermengen. Sei froh, dass der lehmhaltig ist. Der erspart Dir eine Menge Wässern, denn bei Trockenheit hält Dir der Lehm ganz gut die Feuchtigkeit, auch wenn er mal hart wie Beton wird. Einige sehr schöne Stauden stecken das gut weg.Iris, mögen diesen lehmigen Boden, wo sie am Südhang super in der Sonne braten können.Baptisia, eine sehr schöne große Staude, die von Jahr zu Jahr schöner wird und absolut standfest ist.Filipendula, schlappen am Südhang ganz gerne mal und die Blütenstände neigen zum kippen.Veronicastrum ist zwar standfest, sieht jedoch an einem Sommersonnentag ziemlich traurig aus, mit den hängenden Blättern. Lange halten sie die Trockenheit auch nicht aus.Ebenso Monarda. Die stecken einiges weg, aber spätestens nach einer Woche Trockenheit mögen auch die nicht mehr so recht. Sie sind standfest aber werden unter diesen Verhältnissen nicht sehr buschig.An Gräsern wachsen sehr gut und sind standfest:PanicumEragrostis spectabilis, die sich im lehmigen Boden auch super aussät,Stipa ucrainica, ebenfalls mit freudigem VermehrungsdrangDas kleine Zeug zum Unterpflanzen ist ja schon genannt wurden.Ein Sonnenbeet im flachen Land ist was anderes als am Hang. Dort hat die Sonneneinstrahlung einen ganz anderen Winkel und ist somit viel intensiver.Ein paar kleine Gedankenanstöße aus meinen Erfahrungen, bei null gießen. Vielleicht hilft es Dir ja etwas.LG Margrit

[Santolina1]

So, ich habe jetzt noch einmal nachgesehen, es ist Veronicastrum virginicum 'Diana'. Statt der angegebenen Höhe von 120 cm hat sie 60 cm.Die Monarden schlappen schon mal bei extremer Trockenheit, aber heuer hatten wir die nicht Agastachen muss ich teilweise nach den Wintern ersetzen, ob es an der Trockenheit oder den letzten Wintern liegt, habe ich noch nicht herausgefunden.Bei den Iris habe ich auch Iris pumila, die sich gut machen. Sogar sehr gut, bei denen habe ich bei der Pflanzung nochmals mit Sand abgemagert.Ah ja, das wollte ich ursprünglich noch erwähnen: Salvia nubicola ist standfest und macht sich auch sehr gut.Euphorbia myrsinitis kann ich auch empfehlen ebenso wie Prunella webbiana für den Vordergrund. Dianthus knappii gefällt es auch.Eigentlich wollte ich es ja nicht erwähnen, sogar Astrantien machen sich gut und versamen sich reichlich. Die Sorten sind Roma und Shaggy. Sie schlappen zwar bei Hitze und Trockenheit, sehen aber morgens wieder frisch aus.Kompost hat mein Hang noch nie gesehen. Gewässert wird bei extremer Trockenheit wegen der Rosen. Heuer musste ich das kein einziges Mal.

[Zwiebeltom]

Wenn an deinem Hang Astrantien auf Dauer überleben braucht keine Rose dort zusätzlich Wasser. Maximal im Jahr der Pflanzung könnte das bei extremer Trockenheit erforderlich sein.Rosen bekommen als Gehölze ihre Wurzeln viel tiefer in die Erde als die zarten Astrantien und halten ohnehin trockenere Bedingungen aus.