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Hydrangea macrophylla "Otaksa" (Gelesen 4799 mal)

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Moderator: AndreasR

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fars
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Hydrangea macrophylla "Otaksa"

fars »

Hat jemand die echte "Otaksa" und könnte derjenige mal ein Bild von den Blättern einstellen?Angeblich sollen die verkehrt eirund sein. Aber was heißt das konkret?
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Staudo
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

Staudo » Antwort #1 am:

Hier findest Du ein paar Informationen.
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knorbs
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

knorbs » Antwort #2 am:

Angeblich sollen die verkehrt eirund sein. Aber was heißt das konkret?
die breitere blattseite ragt nach außen, an der schmäleren blattseite befindet sich der blattstiel.
z6b
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fars
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

fars » Antwort #3 am:

Danke für eure Hinweise.In Band 11/2011 der Deutschen Rhododendrongesellschaft ist Siebolds Herbar von H.m. "Otaksa" abgebildet.Da die Blätter mit denen von meinem Exemplar übereinstimmen, erkläre ich meine hiermit als echt.Aber vielleicht findet sich hier ja jemand, der die Genealogie seiner Pflanze nachweisen kann.
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hjkuus
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Grüsse aus Dänemark

Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

hjkuus » Antwort #4 am:

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Staudo
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

Staudo » Antwort #5 am:

Sie hatte Nachkommen von unseren 'Otaksa' neben der Sorte 'Bouquet Rose' stehen. Beide gleich alt und gleich kultiviert. Optisch war kein Unterschied auszumachen. Auch sagte die Züchterin, dass keine der anderen Sorten so von Roter Spinne betroffen sind, wie diese beiden. Den Eindruck, dass es sich um die gleiche Sorte handelt, gewinnt man auch, wenn man unsere Freilandauspflanzung betrachtet. Dort stehen 5 verschiedene europäische Herkünfte der 'Otaksa' ganz in der Nähe von 2 Herkünften der 'Bouquet Rose'. Alle 7 sehen optisch gleich aus, blühen gleich und gehören zu unseren winterhärtesten Sorten. Vieles weist also darauf hin, dass die in Europa allgemein verbreitete 'Otaksa' die 1907 von dem Franzosen E. Lemoine gezüchtete Sorte 'Bouquet Rose' sein könnte.
Quelle
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graugrün
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

graugrün » Antwort #6 am:

Hat dort schon jemand bestellt?Wie groß sind die Pflanzen, die von dort verschickt werden_LGgraugrün
troll13
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

troll13 » Antwort #7 am:

Arborealis ist eine vertrauenswürdige Bezugsquelle.Hortensien werden für gewöhnlich im 3 Liter Topf geliefert und haben bei mir eigentlich fast alle im Folgejahr geblüht.Lass dir einfach ein Angebot per E-Mail schicken. Dann erfährst du, welche Baumschulqualität sie jeweils anbieten können.
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Staudo
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

Staudo » Antwort #8 am:

Auf den Einwand, dass es die Otaksa vermutlich überhaupt nicht mehr sortenecht gibt, geht keiner ein ???
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troll13
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

troll13 » Antwort #9 am:

Allerdings weicht die Abbildung von 'Otaksa' meiner Meinung von der ab, die im Hortensienatlas von Corinne Mallet gezeigt wird. Eine Pflanze unter diesem Namen wurde übrigens noch bis in die 60er Jahre von der Baumschule Hesse/Weener als H. opuloides 'Otaksa' angeboten (In den 70ern heißt sie dann schon H. macrophylla)In den Katalogen von 1961/62 und ??? 1967/68 heißt es:"Form mit langem, großem, glänzendgrünem B., Holz braun getupft, Bl. flach, sterile Randblüten wasserblau, fertile Bl. von gleicher Farbe"Wurde als 'Otaksa' hier eine Tellerhortensie verkauft? ???Als Topfhortensie wurde sie hier in Deutschland vielleicht nie gezogen. In Paul Kache: "Marktpflanzenanzucht", Gärtnerische Lehrhefte, Heft 2, Parey, Berlin 1929 taucht sie als Sorte für die Topfkultur nicht auf. Dafür jedoch 'Generale Vicomtesse de Vibraye' ('Otaksa' x 'Rosea', Emile Moulliere, F, 1909), die über Jahrzehnte als "verschollen" galt.Diese Sorte zeigt auch an einigen Blättern eine verkehrt eiförmige Laubform unten rechts. Aus einem alten Bauerngarten habe ich vor mehr als 10 Jahren aus einem Steckling eine Hortensie gezogen (unten links), bei der ich mir immer noch nicht ganz sicher bin, wo nun wirklich die Unterschiede zu der 'Generale...' liegen.Es sind halt die jedes Jahr herrlich blühenden Bauernhortensien, die ich schon seit meiner Kindheit kenne. Das laub kann bei beiden Pflanzen übrigens auch manchmal nahezu rundlich mit auslaufender Spitze sein.
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Laubvergleich_Gartenpur.jpg
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

troll13 » Antwort #10 am:

Auf den Einwand, dass es die Otaksa vermutlich überhaupt nicht mehr sortenecht gibt, geht keiner ein ???
Wie willst du beweisen, ob 'Otaksa' vielleicht 'Generale Vicomtesse de Vibraye' oder 'Bouquet Rose' oder vielleicht sogar eine andere ganz historische Sorte ist?Vielleicht solltet ihr neben der Staudensichtung auch an eine Hortensiensichtung 'Otaksa' denken. Aber dann bitte mit Pflanzen aus ganz Europa. ;D
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Elfriede
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

Elfriede » Antwort #11 am:

Beim Durchlesen dieses Threads habe ich sofort an 'Generale Vicomtesse de Vibraye' gedacht. Diese Pflanze steht seit 25 Jahren in meinem Garten. Ich habe sie damals gekauft, da sie in einem Hydrangeabuch als einzige, immer blaublühenden Hydrangea bezeichnet wurde.
LG Elfriede
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Staudo
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

Staudo » Antwort #12 am:

Vielleicht solltet ihr neben der Staudensichtung auch an eine Hortensiensichtung 'Otaksa' denken. Aber dann bitte mit Pflanzen aus ganz Europa. ;D
Exakt das macht doch Herr Riedel in Zuschendorf.Übrigens ist die 'Bouquet Rose' (= Otaksa?) am hiesigen Schloss stark zurückgefroren und blüht wieder einmal nicht. In Zuschendorf blühen wohl nur 6-8 Sorten von H. macrophylla, insgesamt stehen dort ein paar hundert Hydrangea-Sorten und -Herkünfte. Auf die Liste der wirklich winterharten, blühenden Hortensien bin ich schon sehr gespannt.
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fars
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

fars » Antwort #13 am:

"Otaksa" wirft ein Licht auf den nachlässigen Umgang mit der Sortenechtheit bei vielen Baumschulen und Staudengärtnereien. Das mag nur auf den ersten Blick ein Problemchen sein, führt aber in der Konsequenz zu einer immer stärkeren Verflachung bei der Sortenauswahl und den Züchtungsergebnissen. Von Sammlerinteressen mal ganz abgesehen.Die Echtheit von "Otaksa" wird sich wohl nur noch durch Genbestimmung ermitteln lassen, denn offenbar gibt es bei Hortensien keine Baumschulspezialisten, die Echtheit auf ihre Fahne geschrieben haben. Anders dagegen bei Rhododendron. Doch auch hier wird Schindluder z.B. mit Rh. yakushimanum "Koichiro Wada" getrieben, dem angeblich "schönsten" (???) Rhododendron. Die meisten im Handel erhältlichen sind Fälschungen.
troll13
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Re:Hydrangea macrophylla "Otaksa"

troll13 » Antwort #14 am:

"Otaksa" wirft ein Licht auf den nachlässigen Umgang mit der Sortenechtheit bei vielen Baumschulen und Staudengärtnereien. Das mag nur auf den ersten Blick ein Problemchen sein, führt aber in der Konsequenz zu einer immer stärkeren Verflachung bei der Sortenauswahl und den Züchtungsergebnissen. Von Sammlerinteressen mal ganz abgesehen.Die Echtheit von "Otaksa" wird sich wohl nur noch durch Genbestimmung ermitteln lassen, denn offenbar gibt es bei Hortensien keine Baumschulspezialisten, die Echtheit auf ihre Fahne geschrieben haben. Anders dagegen bei Rhododendron. Doch auch hier wird Schindluder z.B. mit Rh. yakushimanum "Koichiro Wada" getrieben, dem angeblich "schönsten" (???) Rhododendron. Die meisten im Handel erhältlichen sind Fälschungen.
Ist es nicht generell ein Problem, die Echtheit von wirklich historischen Sorten zu beweisen? Was hat Franz von Siebold oder Henry Wilson wirklich als lebende Pflanze eingeführt oder nur als Herbarbeleg, wo sind diese Originalpflanzen geblieben und sind genetische Originalklone heute noch existent?Mit der "Schludrigkeit" der Baumschuler magst du jedoch Recht haben. Vor dem neu erwachten Interesse an Hortensiensorten um die Jahrtausendwende gab es in dem meisten deutschen Sortimentkatalogen in der Regel nur das Angebot "Hydrangea macrophylla in Farben", wobei in der Regel nur Ballhortenhortensien gemeint waren.Mein leider inzwischen verstorbener Seniorchef, Inhaber einer Baumschule mit wenigstem regional gutem Ruf, erzählte mir vor ca. 20 Jahren einmal: "Was willst du mit Bauernhortensien? Die sind doch sowieso alle nur bedingt winterhart!"Aber auch die Fraktion der Zierpflanzengärtner hat mit der Verbreitung von Topfhortensie, die nur mit einem Farbetikett gekennzeichnet werden, für den Wirrwar beigetragen.
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