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Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte? (Gelesen 50643 mal)
Moderator: Phalaina
Re:Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte?
Hallo Heinone;danke für Deinen Willkommensgruß, ebenfalls :Dund... und...für diese Beförderung, sozusagen, in denLehrstuhl für Amaryllologie und Hippeastrümmatik ;DOh welch' Ansporn, welche Verpflichtung ;DDu hast das schlau erkannt; ich könnte hier SEITEN über die Amaryllis und ihre Kultur schreiben, bevor ich all' mein Pulver verschossen hätte; und... bzw. nur: Neues Erkenntnis-Pulver wächst schon, im doppelten Sinne, wieder nach, in dieser aktuellen growth season; zur Zeit probiere ich das Antreiben gewöhnlicher Hippi-Hybriden bei extrem niedrigen Temperaturen aus! Es geht tatsächlich; man glaubt es nicht: Blütenstiele wachsen bei 10 grdC nachts (minimale Erdtemperatur) und 10-17 grdC tags heran (Beweisfotos in Vorbereitung).Ich glaube, dass ich genau verstanden habe, WAS Du mit kitschig meinst, weil ich an diesen so wohlbekannten gemüse-artig wuchtigen Sorten - mit denen uns The Netherlands seit Dekaden bombardieren - AUCH einiges auszusetzen habe, insbesondere, dass man hier wohl in erster Linie nach dem BB-Motto "THINK BIIIG" gezüchtet hat und das Wilde, exotische, naturhafte bei denen ziemlich auf der Strecke geblieben ist. Ich relativiere es aber im selben Atemzug, weil ich einer dieser Riesen-Kitsch-Dinger DOCH verfallen bin, und das ist die Appleblossom. Ist einfach ein Mysterium, mit ihren tatsächlich apfelblüten-artigen Farben und der wie mit Silberstaub bepudert erscheinenden Blütenblatt-Oberfläche. Und gerade diese Sorte ist, was die Größenentwicklung und der Grad der Farbbildung angeht, sehr von den Kultur-Bedingungen abhängig. Eingetopfte Exemplare aus dem Bau- oder Gartendiscounter, sowie selbst aufgesetzte Zwiebeln im ersten Jahr zeigen niemals, was in der Sorte steckt. Das Aha-Erlebnis kommt erst dann, wenn man gut gepflegte Exemplare hat, die man ungestört im Topf überwintert hat und am besten, ohne Zerfleddern des Ballens - in den nächstgrößeren Topf überführt, wenn der neue Austrieb kommt. Die Blüten von der können wirklich gigantisch sein, und schon die Knospen, wie perfekt gerollte riesige Zigarren, sind herrlich. Da verzeih' ich ihr gerne, dass ihre Blätter so furchtbar lang werden, und, weil ungekielt, dann kollabieren, und obendrein sowieso nicht sehr haltbar sind, braune Pünktchen kriegen und früh absterben.Klick auf's Bild
Schade schade dass diese Sorte sich beharrlich weigert, Samen anzusetzen (jedenfalls bei mir, sag ich mal vorsichtig). Ist aber ein guter Pollenspender...Liebe GrüßeHans-Werner

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Re:Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte?
Schade schade aber auch, dass das Thema auf einmal sozusagen in andächtigem Schweigen verharrt ;DJa was macht man denn nu mit der Amaryllis nach der Blüte?Nun?!Richtig man lässt da Samenkapseln dran wachsen ;DSieht zumindest schön aus...Mit ganz besonderer Freude darf ich verkünden, dass die Samenbbildung keine Nachteile für die Pflanze bringt, jedenfalls nicht in erkennbarer Größenordnung - und insofern mit diesem ääätsch... albernen Mythos aufräumen.Ich habe dazu und zu anderen Aspekten zur Pflege der Gärtner-Amaryllis schon klare und insoweit Augen-öffnende Worte im Hydrotip gefunden...Liebe GrüßeHans-Werner
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Re:Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte?
*nachschieb*Sieht dann z.B. SO aus:auf die Bilder klicken
2 Fruchtstände von tetraploiden großblütigen Gärtner-Amaryllis;oder auch so:
2 Fruchtstände einer Wildart-Selektion:Hippeastrum cybister "Chico"Rittersterne, inbesondere sehr früh im Winter angetriebene, kann man durch strategisch geschickte Behandlung nach der Blüte zu einem Zweitflor im Sommer veranlassen. Ich habe jetzt aktuell sehr schöne Erfahrungen mit "Chico" gehabt, die das Filigranste ist, was ich an Amaryllis überhaupt kenne:Aufnahmen der Winterblüte
Die wurden sehr früh; Anfang des Jahres, an einem warmen Fensterbrett, mit allersorgfältigster Pflege angetrieben. Als die dann in der 2. April-Woche nach draußen unter die Plane kamen, da waren die Zwiebeln wegen der drei unterstrichenen Rand-Bedingungen schon wieder prall und ausgereift; und sie haben sich von den kühlen Außentemperaturen damals komplett sozusagen täuschen lassen, DAS ist der Knackpunkt, und dann ihre Blütenstiele vorbereitet, die dann, bei wieder höheren Temperaturen, munter und rotbraun glänzend ausgetrieben sind!
Diese Wiederblüte habe ich auch bei "normalen" Ritterstern-Hybriden provozieren können; insbesondere bei Appleblossom, deren Blüten dann auch von besonders hoher gestaltlicher Qualität sind. Dieses Verhalten STÖSST einen direkt darauf, dass zur Einleitung einer Blüte Trockenheit AN SICH nicht nötig ist - oder gar das Herausnehmen der Zwiebel aus dem Topf. Das Entscheidende ist immer die Vor-Arbeit - sorgfältige, beständige Pflege. Dann eine etwas kühlere Haltung. Dann können sie schließlich gar nicht anders, als zu blühen!Liebe GrüßeHans-Werner







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Re:Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte?
Ausgesprochen bedauerlich, dass ich mit diesen Zwiebelbombern so gar nix am Hut habe, so schön wie du das alles zeigtst und erklärst! Wobei ich ehrlicherweise gestehen muss, dass diese Chico oder auch deine "Schmetterlinge" halbwegs passabel
, und nicht ganz so schrecklich wie die üblichen Telegrafenmasten mit 4 Megaphonen, ausschauen. liegrü g.g.g.

Re:Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte?
...TelegraphenmastenWOW; Tolmiea
Deine Offenheit EHRT DICH.Ich stehe SELBER diesen Riesen-Gemüsen ziemlich kritisch gegenüber;(deutete ich schon bei der Appleblossom an) deren Blüten sind gegenüber denen von den Schmetterlingen "leblos" Veronica Read sagt so etwas wie "formal beauty".Ich denke, man muss es im Zusammenhang mit dwer Züchtungs-Geschichte sehen. Ich kann mir wohl vorstellen, dass lange Zeit die wichtigsten Kriterien des Züchtungs-Fortschrittes die schiere Blütengröße und das Übergreifen (Überlappen) der Blütensegmente war und dabei andere features auf der Strecke blieben.Ich habe für mein Teil erkannt, dass die Blütengestalt maßgeblich von der Form der oberen seilichen Blüten-Abschnitte (innerer Blütenbattkreis) bestimmt wird, und bin auf dem Wege, dass mit Hilfe dieses Schmetterlings, der H.papilio auszuwerten ::)Schon fast extrem disproportional-schmetterlingsflügelig ist zweifellos die hier:
Eine aus H.papilio x ("Donau" x "Ambiance")Liebe GrüßeHans-Werner


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Re:Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte?
Ja, so wird das doch
, kannst du nicht viele graziös geneigte Stiele mit nur wenigen Blüten hinzüchten
, und die Farbe nicht so lachs, mehr blau, du weißt schon, würde noch gefälliger wirken ;Dliegrü g.g.g.


Re:Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte?
JaJa, Tolmiea; nochmal
ich erinnere mich so dunkel *pfeif*
Mit dem Blau - das ist etwas schwierig, das hat mir damals sogar der Herr aus Entenhausen *Gööhaaimnislüft* Herr Düsentrieb verraten
der ja, - das war gar nicht so bekannt - manche Inspiration von Donald Duck aufgriff, unter anderem auch die Synthesen mit geflecktem Stickstoff im osmotischen Nebel.JaJiJaJa.Lavendeltöne - wenigstens - sind bei der Einkreuzung von H.reticulatum drin - haste eins?! Da gibt es offensichtlich viele Farbvarietäten von; ich brauche das Blaueste was es gibt. Aber mein Drang nach neuen Errungenschaften wird durch meine Platznot jetzt schon deutlich gebremst... ::)Liebe GrüßeHans-Werner






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Re:Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte?
Ganz ehrlich, absolut bewunderswert welch seltsame Blüten so eine Leidenschaft treiben kann, wenn ich mir allein so die Bilder von deiner Dachgaube vergegenwärtige....... find ich wirklich klasse wenn mann so einen Spleen hat 

Re:Wie behandle ich eine Amaryllis nach der Blüte?
OK,Tolmiea;Seit jeher
ziehe ich ja für Dich ähm... ziemlich viele Register;- reflektiere immer noch darüber, was mir das besagen will oder sollte
- aber in diesem Stadium der Reflexion führe ich einstweilen sozusagen das Gesetz der Serie fort:Die Dachgaube an sich vermittelt mir zwar keine besonderen Ein-Sichten, immerhin, manches Mal, aber bemerkenswerte Aus-Sichten:
Und das Blaueste, was ich Dir von meinen hippeastrümmatischen Schätzen präsentieren kann, ist die FolgendeDie wurde zusammengebastelt aus einem Telegrafenmast mit Megaphonen (Red Lion), einer zierlicheren no-name Hybride, "Anne", beschrieben im GardenWebBulbForumGallery, und ähm.. einer Prise Photo-Editor 
Und das lavendelfarbene H.reticulatum sah meine Mutter im Botanischen Garten zu Berlin und ich habe von ihr dieses schöne Foto:
Die hat auch sehr schöne schwertförmige Blätter, mit einem weißen Mittelstreifen - das wär' doch was, nicht wahr, Tolmiea?!Liebe GrüßeHans-Werner








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