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Beweidungsprojekt (Gelesen 177511 mal)
Re:Beweidungsprojekt
schön sind sie und Hunger machen sie einem auch. Für mich ist das kein Widerspruch. Für Große Tochter auch. Ihr geht es genauso!Der Verzehr heimischen(!) Schaffleisches ist gelebter Umweltschutz und das meine ich ernst.Nur wenn sich die Schafhaltung lohnt, ziehen Herden durch die Landschaft und verbeißen Strauch und Baum.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Beweidungsprojekt
Ah
Noch ein paar Suchbildermit Schaaaaf!Es war eine ruhige Nacht! Der Zaun hatte sich an einer Stelle öffnen wollen - schlicht weil er dort enorm unter Spannung steht ( ich schlage ja X Haken). Dank mehrfacher Sicherung hat er aber gehalten. Und meine Skudden standen schon wieder am vereinbarten Platz
Morgen Abend sehen wir uns die andere kleine Herde an. Ich bin gespannt!


Re:Beweidungsprojekt
7 auf einen Streich!In 2,5 Wochen übernehmen wir 7 weitere Skudden! Wir werden auch den daraus folgenden Hürden sehenden Auges entgegen sehen. Wir haben damit zwei Herden - da zwei Böcke. Die neue Herde ist Netze nicht gewohnt. Aber sie kommen geimpft und mit Ohrmarke - ready to work in der Landschaftspflege. Den Anfang setzen wir somit wieder auf einer Vereinsfläche - komplett eingezäunt zum gegenseitigen Beschnuppern. Wobei die handzahm sind. Aber sie kennen keinen Hänger... Der Bock ist die absolute Härte. Braun mit imposantem Schneckengehörn... gut, man wird versuchen ihn mit zwei seiner nicht mit ihm verwandten Damen mit Liese und Lotte zu vergesellschaften. Ich sehe ein, dass man den Kerl ungern zu Schlachter karren will. Da Liese und Lotte nicht boxen... muss eigentlich nur der angeblich verträgliche Bock sich benehmen...
Re:Beweidungsprojekt
Bald hast Du so eine Herde und keinen festen Wohnsitz mehr. 

Verstehen heißt immer verstehen, was auf dem Spiel steht. - Hannah Arendt
Re:Beweidungsprojekt
Tara... heute vormittag war ich zwei Stunden bei den Ziegen im Einsatz, heute nachmittag zwei Stunden auf dem Eichenberg bei meiner Skuddenherde ( Zaunumstellen). Wenn jetzt nochmal Tiere dazu kommen... bin ich irgendwie definitiv auf dem Weg in eine Großherde oder -familie, wie man es nennen will.Ich wollte keinen zweiten Bock. Aber wenn man den Kerl sieht und mal ganz realistisch überlegt... wegen der Inzucht macht ein Böckewechsel ja Sinn. Aber eben auch mehr Arbeit, denn zusammen... kann man die beiden nicht halten. Im Optimlafall klappt die geplante Vergesellschaftung.
Die unbekannte Komponente ist eben Liese und Lotte. We will see... die beiden stehen ja nicht so auf Veränderungen. Aber es gibt ja gemischte Herden, die sehr gut funktionieren. Bei den Pachtziegen stehen derzeit auch zwei Schafe - völlig integriert.

Re:Beweidungsprojekt
Was machst Du im Winter mit ihnen?
Verstehen heißt immer verstehen, was auf dem Spiel steht. - Hannah Arendt
Re:Beweidungsprojekt
Im Idealfall klappt ja die Vergesellschaftung mit Liese und Lotte. Die sind eh nicht gruppenkompatibel. Ich kenne soooo viele Ziegen - aber keine, die gemeinsam gleichzeitig an einem Stück Brot kauen. Die kennen kein boxen. Würde ich die hier an die Mühle stellen, dürften die nicht in den Stall - da würden sie wie gehabt mit Motte weggeboxt werden und rangunterst seien. Und das, obwohl ich bewusst Hornträger geholt habe. Die Hütte in O. ist jetzt schon innen vertäfelt - ich muss noch die beiden von den Vandalen zerdepperten Scheiben erneuern und einen Plastikvorhang für die Tür "stricken" ( festes Plastik, das man als Ziege aufmachen muss)Der Rest der Schafe kann hier an der Mühle überwintern - hier hat es einen kleinen Offenstall.
Re:Beweidungsprojekt
Nachtrag: Wir haben übrigens auch ein kleines Nebengebäude, das in der Historie als Schafstall genutzt wurde. Dahin können lammende Tiere. Ist schon ausgeräumt - reicht aber nur für kleine Mengen Mütter. Wir wollen ja keine Großbauern werden ;)Heute war Tag der Tage in O. Das Feld am NSG war beerntet und damit fiel der Startschuss zur Beweidung der Nordeite. 5 Stunden habe ich geackert und mein Zeitmanagement hat versagt. Ein Termin platzte - bzw. kam dann erst mit über einer Stunde Verspätung zustande. Sehr krass alles. Dieses auf und ab im Gelände, der zweifache Zaun. Erst zurück, dann raus bauen... ich war und bin fix und alle. Der Lohn waren zwei sehr glückliche Ziegen. Nur der Bock meckerte ab und an, weil im dichten Bewuchs seine Dame vollkommen verschwand. Nun bleibt nur ein halbiertes Risiko für auftretende Colchicümmer. Heute habe ich einen gefunden und gezogen. Sie sind nur in der Talsohle ansässig. Süd- und Nordhang sind frei davon. Dankbar war ich, dass das Megagewitter 10 Minuten nach Einstieg ins Auto losbrach. Aber sonst... boah eh... also das Projekt muss man wirklich lieben um so stur dabei zu bleiben! Wie gut, dass ich gestern schon 2 Stunden auf dem Eichenberg umgestellt habe. Da fiel heute nur Kontrollgang an.
Re:Beweidungsprojekt
Und weil die Zaunanzahl ja begrenzt ist, hat das Umstellen immer einen Dominoeffekt. Während in O. einmal 50 m zurück gebaut wurden, kamen auf dem Eichenberg heute 50 m dazu. Mein Freund hat den Zaun gesteckt ( im hüfthohen Bewuchs ist das keine Freude) und ich habe Stunde um Stunde Greiskraut gezogen. Der Zaun steht nun noch nicht perfekt, aber durch die enorm größere Fläche ( sind ja nur 6 Skudden drauf, man muss das im Verhältnis sehen) sind die standorttreuen Schafe nicht ansatzweise versucht das Weite zu suchen. Damit können wir die heiße Mittagszeit für eine Pause nutzen und später dann in aller Ruhe weiter machen.Ich kann übrigens bestätigen, dass meine Tiere freiwillig kein Greiskraut fressen. Alerdings gehen sie eben auch an die befallenen Flächen nicht ran. Ich kontrolliere also auch ständig die in der Beweidung befindliche Fläche und ziehe die übersehenen bzw. verspäteten bzw. durch meinen Abriss wieder durchgetriebenen Pflanzen raus. Nächsten Tag sind die Schafe dann auch in den Bereichen unterwegs.
Re:Beweidungsprojekt
Auf meiner okkupierten Streuobstwiese steht der Bewuchs anderthalb Meter hoch. Mein Mäher ist immer noch kaputt.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Beweidungsprojekt
Das wäre, wie wenn meine Schafe Magenverstimmung hätten 8)Haben sie aber nicht. Selbst der Weidegerätwechsel ( der lange Zaun braucht ja das stärkere Gerät) mit "Mut zur Lücke" ( wie sonst?!) verlief problemlos. Alle Skudden waren im neuen Gelände - wiederkäuend. Man zeigte sich ausgesprochen begeistert, lag da im Bewuchs und stand nicht mal auf, als ich den Zaun kontrollierte.Mir gefällt die Fläche auch ;DVery well! Die Ziegen in O. waren auch alle wohlauf - mein Partner arbeitet da aber immer noch
Sie haben jetzt den alten Stacheldrahtzaun rausgearbeitet. Dazu noch alten Hasendraht - durchwachsen. Ein Albtraum, ehrlich! Da fragst Dich dann kopfkratzend, wie ich, wie mit der Behörde vereinbahrt, den Damm mit beweiden lassen soll. Also muss der Krempel weg. Wenn ich auf dem Eichenberg schon witzel: Mein täglich Greiskraut gib mir heute - dann müsste es in O. auf meiner Hazienda zudem heissen: Mein täglichen Schlehenfreischnitt... Immerhin wissen wir jetzt, woher der Platten am PKW letztes Jahr kam. Mir war nicht bewusst, was für lange stabile Dornen alte Schlehen haben.

Re:Beweidungsprojekt
Heute ist definitiv ein guter Tag.Nach einer Runde Klauenpflege auf dem Schlehengrundstück gab es zufällig zwei Gespräche. Und das klang vielversprechend nach neuen Biotopflächen. Nicht, dass den Tieren und uns die Arbeit ausgeht. Das geht ja gaaaar nicht!

Re:Beweidungsprojekt
Zweimal einen Hektar hätte ich auch zu vergeben.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck